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Verfahren und Vorrichtung zur Entölung des Paraffingatsches.
Die Entölung des Paraffingatsches wird bisher zumeist in der Weise durchgeführt, dass das-kristallisierte Guf in Filterpressen gepumpt und dort eine Zeit lang unter Druck gehalten wird, um das Öl möglichst auszupressen. Es zeigt sich nun, dass bei den bekannten Verfahren bzw. bei Anwendung. der üblichen Konstruktion der Filterpressen (Rahmen-oder Kammerpressen) der resultierende Kuchen verhältnismässig weich ist und einen niederen Stockpunkt hat, also ein grosse Menge Öl enthält. Bei Fortsetzung des Verfahrens wird dann gewöhnlich zur Konzentration des Kuchens gesthritten.
Er wird beispielsweise nach Umschmelzen und Wiedererstarren in Tücher gepackt und unter dem Druck hydraulischer Pressen gesetzt oder man bedient sich eines-der modernen Konzentrationsverfahren, so des Spritzverfahrens oder des Pressschwitzverfahrens. Ein anderes Verfahren besteht darin, dass man den Filterkuchen umschmilzt, wieder kristallisieren lässt'und abermals durch die Filterpressen treibt, wobei ein abermaliger Anteil an Ölen ausscheidet. Alle diese Dinge geschehen zu dem Behufe, um die nachfolgenden Operationen der. Parafssnentölung zu vereinfachen und abzukürzen. Auch wird überdies in vielen Fällen zu gewissen Destillationen geschritten.
Alle diese Verfahren sind teuer in der Anlage und teuer im Betriebe, auch vermehren sich die Verluste mit der Zahl der Operationen. Besonders lästig werden sie dann, wenn die Betriebsführung sich lediglich auf die Herstellung stockpunktmässig abgestufter Heizöle und Ausbringung einer einheitlichen Sorte Paraffin richtet
Es galt demnach, ein solches Verfahren ausfindig zu-machen, bei welchem im geradlinigen Fortgange der Paraffinerzeugung vom Kristallisator über Filterpresse zum Schwitzer keine Verfahrensmassnahme eingeschaltet, doch aber das gewünschte bezw, wünschenswerte Ergebnis in bezug auf Entölung erreicht wird.
Dieses ist nach langjährigen Versuchen endlich auch gelungen, indem man feststellen konnte, dass die Entölungsfähigkeit des Filterkuchens zu dessen Dicke in einer gewissen verkehrten Proportion, steht, Die Entölung der Filterpresskuchen steht im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Dicke.
Darnach wurde eine Filterpresse konstiuiert, deren Prinzip auf Grundlàge des für bestimmte Öle möglichen dünnsten Kuchens aufgebaut ist, wodurch eben eine weitgehende Entölung ermöglicht wird.
Um ein Beispiel zu geben, wie der Einfluss der Dicke der Filterkuchen in bezug auf die Entölung sich geltend macht, wird bemerkt, dass beispielsweise bei einer Kuchenstärke von 30 11Z1lt und bei einem bestimmten Destillat etwa 30 v. H. Filterpresskuchen auf das Rohöl gerechnet erwachsen. Bei einer Dicke des Kuchens von I5 mm und gleichem Ausgangsmaterial wie auch bei gleichem Pressdruck ergeben sich nur etwa 15 v. H. Filterpresskuehen.
Die Differenz von il v. H. sind eben das entfernte Öl.
Der Gang des Prozesses ist nun so, dass von der Kristallisation hinweg die kristallisierten Paraffinöle in gewöhnlicher Weise in dazu eigens konstruierte Filterpressen gedrückt werden und dort einen Aufenthalt normaler Dauer behufs möglichster Ausdrückung des Kuchens nehmen.
Es sind nun für das Verfahren gemäss vorliegender Erfindung besonders sorgfältig
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zu ermöglichen, weil sonst die Gefahr des Leerbleibens der Kammern und damit das Zerspringen der Platten infolge des einseitigen Druckes hervorgerufen wird.
Das ist insbesondere bei den bisher üblichen Tuchverschraubungen der Fall, welche den Kammereingang verengen, was bei vorliegender Erfindung durch eine vertieft liegende Tuchverschraubung oder noch besser durch einen bei den Filterpressen zur Anwendung gebrachten Bajonettverschluss erreicht wird, da gerade hierdurch jede durch Nachlässigkeit (schlechte Verschraubung) herbeigeführte Verengung des Einganges vermieden werden kann.
Der Verschluss besteht aus einem Mittelstück A, das mit innen abgeschrägtem Flansch B gegen die Plattenmitte gepresst werden kann. Auf diesen Flansch bauen sich vertikale Fortsätze C an, die einerseits mit vertikalen Nasen D in entsprechende Nuten E der
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die ebenfalls an die Filterplattenmitte, und zwar von der anderen Seite anzudrücken ist.
Auch sie besitzt einen zylindrischen, vertikalen Fortsatz F, mit keilförmig gestellten horizontalen Ansätzen K, die so unterbrochen sind, dass nach Art eines Bajonettverschlusses dieses zweite Mittelstück an den Nasen des erstgenannten vorübergeführt, bzw. in die Mitte der Platte eingeführt werden kann. Jedoch ist die letztere frei drehbar, während die erstere mittels erwähnter vertikaler Nasen D in den Nuten E festgehalten ist.
Die Tücher werden beiderseits von den Flanschen B gefasst und durch Verdrehung des zweitbeschriebenen Stückes H im erstbeschriebenen A (auf dem Wege eines in den Zylinder des-zweiten Stückes H eingearbeiteten Sechseckes L oder mehrerer Löcher, in die der Schlüssel eingreifen kann) werden die Tücher M festgezogen, wobei eine gleich-
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Nach dem Auflegen des Tuches auf die Filterplatte wird das Mittelstück eingelegt, das Gegenstück durch die Aussparung eingebracht und durch Verdrehung desselben längs den keilförmigen Ansätzen wird das Tuch festgespannt. In dieser Lage befinden sich die Oberflächen des Mittel-und Gegenstückes tiefer als die Oberfläche der Filterplatte und daher auch des Filtertuches, so dass das Öl nach allen Seiten hin frei austreten kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Entölung von Paraffingatsch in Filterpressen, dadurch gekennzeichnet, dass Filterkuchen von einer Dicke von 8 bis I5 mm hergestellt werden, um die Entölung des Kuchens in einem Arbeitsgange weitgehendst durchführen zu können.