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Vorrichtung zum Strecken und Trocknen von Schlauchgeweben.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum gleichmässigen Strecken und gleichzeitigen Trocknen von Schlauchgeweben, insbesondere von solchen Schlauchgeweben, aus welchen Gasglühlichtstrümpfe hergestellt werden.
Der Zweck der Vorrichtung ist, ein Schlauchgewebe sowohl seitlich als auch in der
Längsrichtung zu strecken, so dass es in gleichmässig gestrecktem Zustande getrocknet werden kann. Das Schlauchgewebe wird in einem fortlaufenden Stück über einen Dorn geschoben, welcher innerhalb des Schlauchgewebes angeordnet ist, und zwar mittels einer Vorrichtung, die eine fortlaufende und gleichmässige Zugwirkung auf das Schlauchgewebe ausübt, so dass alle'Teile desselben in gleichem Masse gestreckt werden. Vorteilhaft, jedoch nicht notwendigerweise, kann die Vorrichtung, welche das Schlauchgewebe über den Dorn zieht, auch den Dorn tragen und ihn in geeigneter Lage innerhalb des Schlauchgewebes festhalten.
Die Erfindung erstreckt sich ferner auf eine einfache und wirksame Vorrichtung zum Aufbringen erhitzter Luftströme auf das Schlauchgewebe, zum Zwecke, dasselbe schneller trocknen zu können, während es gestreckt wird. Zu bemerken ist, dass das Schlauchgewebe unter gewöhnlichen atmosphärischen Bedingungen getrocknet werden kann, während es gestreckt wird. Um jedoch das Schlauchgewebe schneller trocknen und somit die Zeit des Trocknens abkürzen zu können, wird man vorteilhaft erhitzte Luft gleichmässig auf das Schlauchgewebe verteilen.
Es sind bereits Versuche gemacht worden, ein fortlaufendes Schlauchgewebe über einen Dorn zu schieben, um das Schlauchgewebe zu strecken und zu trocknen, doch haben diese Versuche bisher zu keinem Resultat geführt. Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Vorrichtung ermöglicht jedoch ein vollkommen gleichmässiges Strecken des Schlauchgewebes, und zwar wird das Schlauchgewebe sowohl seitlich als auch in der Längsrichtung gestreckt und unter Vermittlung einer Rollbewegung gleichmässig über den Dorn hinweg bewegt.
Die Zeichnungen stellen eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung beispielsweise dar, und zwar zeigt Fig. i die Vorrichtung in senkrechtem Schnitt nach Linie 1-1 der Fig. 4. Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt nach Linie 2-2 der Fig. 4. Fig. 3 veranschaulicht
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Endansicht, und zwar von dem Ende aus gesehen, wo das Schlauchgewebe zugeführt wird. Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie 5-5 der Fig. i. Fig. 6 veranschaulicht in vergrössertem Massstabe einen Schnitt durch das Aufnahmeende des Dornes und ein Paar Förderrollen.
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Linie 10-10 der Fig. 9. Fig. 11 veranschaulicht im Schnitt das Aufnahmeende des Dornes, wobei das Schlauchgewebe entfernt gedacht ist, und Fig. 12 ist ein Schnitt nach Linie 12-12 der Fig. 2.
Das Schlauchgewebe wird über ein in seinem Innern angeordnetes Organ gestreckt, welches nachstehend als Dorn bezeichnet werden möge. Die Länge dieses Dornes hängt davon ab, wie schnell das Schlauchgewebe getrocknet und vorgeschoben werden soll, doch
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das Schlauchgewebe über einen'hinreichend langen Dorn hinweg zu bewegen, um das gewünschte Resultat zu erzielen.
Bei der in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsform besitzt der Dorn 1 ein Aufnahmeende'2,, auf welches das Schlauchgewebe 3 mittels einer Zuführungsquelle aufgeschoben wird, nachdem das Schlauchgewebe imprägniert worden ist und sich in noch nassem Zustande befindet. Auf das Aufnahmeende 2 folgt ein sich allmählich verstärkender Teil 4, über welchen das Schlauchgewebe allmählich ausgeweitet wird. Dieser Teil 4 besitzt auf jeder Seite Rippen 5, welche das Schlauchgewebe allmählich auf seitliche Scheiben oder Flügel 6 hinaufführen.
Einen ziemlich grossen Durchmesser erreicht der Dorn bei 7 und dann nimmt er allmählich wieder bei 8 konisch ab, um in einen Zwischen-oder Verbindungsteil oder Hals 9 überzugehen, worauf sein Durchmesser bei 10 wieder konisch zunimmt, um bei 11 seinen grössten Durchmesser zu erreichen. Nachdem das Schlauchgewebe den Teil 7 des Dornes passiert hat, hat es eine Weite erlangt, welche grösser ist als der Durchmesser des Halsteiles 9, über welchen es nachher hinweggeht.
Anstatt nun dem Schlauchgewebe zu gestatten, sich zu einem geringeren Durchmesser zusammenzuziehen, wird eS über die seitlich vorstehenden Flügel 6 geschoben, welche so ausgebildet sind, dass sie zusammen mit dem Halsteil 9 das Schlauchgewebe auf derselben Weite erhalten, die es besass, als es den Teil/ passierte ; nur die Gestalt des Schlauchgewebes ist eine andere geworden, denn es ist aus einer kreisförmigen in die in Fig. 8 veranschaulichte Form übergegangen, während es den Halsteil 9 und die Flügel 6 passiert. Jenseits des Teiles 11, wo der Dorn seinen grössten Durchmesser besitzt, trägt der Dorn vorteilhaft, jedoch nitht notwendigerweise einen Mantel. K, der eine Anzahl vorstehender Rippen-M besitzt, über welche das Schlauchgewebe hinweggeht.
Der Zweck dieser Rippen 13 ist, die Berührungsfläche zwischen Schlauchgewebe und Dorn während eines Teiles seines Weges über den Dorn zu verringern, damit der Dorn verlängert wird und das Schlauchgewebe'über ihn gezogen werden kann. Der Umfang des gerippten Teiles des Dornes ist vorteilhaft etwas geringer als derjenige des Teiles H, damit das Schlauchgewebe leichter über den gerippten Teil hinweggleiten kann, nachdem es den Teil 11 von grösserem Durchmesser verlassen hatte.
Jenseits der Rippen 13 ist der Dom n bei 14 für den grösseren Teil des Restes seiner Länge glatt und zylindrisch.
Jenseits des zylindrischen, Teiles 14 nimmt der Dorn wieder bei 15 konisch ab und bildet bei 16 einen Halsteil, worauf er sich bei 17 wieder konisch erweitert, um in den abgeflachten Endteil überzugehen. Von dem Endteil-M gelangt das Schlauchgewebe zwischen Rollen 19-und 20. Zu jeder Seite des Halsteiles 16 sind seitliche Platten 21 angeordnet,
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Um das Schlauchgewebe über den Dorn zu schieben, werden Rollen benutzt, welche fortlaufend auf das Schlauchgewebe einwirken, so dass nicht nur das Schlauchgewebe fortlaufend vorwärts, bewegt wird, sondern auch die Streckwirkung gleichmässig und fortlaufend sein wird.
'Auf beiden Seiten des Halsteiles 9 sind Rollen 22, 23 angeordnet, welche direkt unter den seitlichen Platten oder Flügeln 6 liegen und das Schlauchgewebe gegen diese Platten drücken. Ferner sind auf entgegengesetzten Seiten des Halsteiles 9 Rollen 24, 25 angeordnet (Fig., 4), welche auf das Schlauchgewebe und gegen die Oberfläche der Platten 6 drücken. Die Rollen sitzen auf Wellen 26, die in Lagern 27. ruhen und durch irgendeine geeignete 'Antriebsvorrichtung angetrieben werden.
Die Rollen 22 bis 25 sind vorteilhaft nachgiebig und besitzen eine Reibfläche, zu welchem Zwecke sie teilweise oder ganz aus Gummi hergestellt werden können. Sie treten
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greifen auch zwischen die konischen Teile 8 und 10 des Dornes und treten somit mit denjenigen Teilen des Schlauchgewebes in Eingriff, welche den Konus 8 hinab und den Konus 10 hinaufgehen.
Nahe dem Abgabeende des Dornes ist ein ähnlicher Satz Rollen angeordnet. Die Rollen 28, 29 befinden sich auf beiden Seiten des Halsteiles 16 und drücken das Schlauchgewebe gegen die Unterfläche der Platten 21, während die Rollen 30, 31 das Schlauchgewebe gegen die Oberfläche dieser Platten drücken. Alle Rollen 28 bis 31 liegen in dem Raum zwischen den konischen Teilen 15 und 17 des Dornes, so dass sie das Schlauchgewebe gegen diese konischen Teile drücken können. Alle Rollen 28 bis 31 können auch teilweise oder ganz aus Gummi hergestellt sein, sie sitzen auf Wellen 32 und werden mittels irgend- einer Antriebsvorrichtung in Umdrehung versetzt.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Rollen 28 bis 31 ist vorteilhaft grösser als diejenige der Rollen 22 bis 25, und kann dies dadurch erzielt werden, dass man die ersteren Rollen schneller in Umdrehung versetzt als die letzteren.
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Die Arbeitsweise der neuen Vorrichtung ist folgende :
Ist das Schlauchgewebe in geeigneter Weise auf den Dorn aufgebracht und sind die verschiedenen Rollen in Umdrehung versetzt worden, so ziehen die Rollen 2' ! his ? j des
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können. Die Falten 33 des Schlauchgewebes werden beim Eintritt des Schlauchgewebe. s in die neue Vorrichtung erzeugt und sie bilden sich fortlaufend am Aufnahmeende des Dornes,
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fortlaufend über den Dorn vor.
Sobald das Schlauchgewebe den Teil 11 des Dornes verlässt, trennen sich die Falten 33 allmählich und nehmen ab, bis sie schliesslich wieder sämtlich verschwinden und das Schlauch-
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nähert, wird es mehr und mehr, aber stufenweise und gleichmässig gestreckt, da der Widerstand gegen die Zugwirkung der Rollen 28 bis 31 zunimmt, je näher das Schuchgewebe den Rollen kommt, indem der Reibungswiderstand des Schlauchgewebes auf dem Dorn um so mehr zunimmt, je weiter das Schlauchgewebe auf deth Dorn vorrückt. Dies trifft sogar dann zu, wenn der Dorn im wesentlichen denselben Durchmesser auf seiner ganzen Streckfläche besitzt.
Die Zugwirkung der Rollen 28 bis 31 streckt das Schlauchgewebe in der Längsrichtung, während der Dom dasselbe unter seitlicher Spannung hält.
Zu bemerken ist, dass das Schlauchgewebe trocknet, während es über den Dorn hinweggeht, aber wegen der doppelten Streckwirkung nicht zusammenschrumpfen kann.
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seine ganze Länge gleichmässig behandelt werden.
Dadurch, dass die verschiedenen Rollen mit den Platten 6 bzw. 21 und den konischen Teilen 8 und 10 bzw. 15 und 17 des Dornes in Eingriff treten, stützen sie nicht nur den Dorn, sondern verhindern denselben auch, sich seitlich und in der Längsrichtung zu bewegen und sich zu drehen.
Im Prinzip genügt gemäss der Erfindung eine einzige Vorrichtung, z. B. der Rollensatz SS bis 31, um das Schlauchgewebe mit Reibung zu erfassen und es fortlaufend und
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noch die Schieberollen 22 bis 25 hinzu, und auch hier t-agen diese Rollen, welche auf das Schlauchgewebe einwi en, den Dorn und halten ihn in seiner Lage fest. Es könnte auch ein besonderer Satz loser Rollen Veiwendung finden, um den Dorn zu stützen und in seiner Lage festzuhalten, und würden dann die angetriebenen Rollen lediglich dazu benutzt werden, das Schlauchgewebe in Bewegung zu setzen. Einfacher ist jedoch die Vorrichtung, bei welcher ein und dieselben Rollen beide Funktionen ausüben.
Zum Trocknen des Schlauchgewebes, während dasselbe gleichmässig gestreckt wi d, sind einfache und wirksame Mittel vorgesehen. Diese setzen sich zusammen aus einer Vorrichtung zum Aufblasen eines Luftstromes auf das S h'auchgewebe und einer Vorrichtung zum Erhitzen der Luft, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen.
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einem Rohr 3'4 umgeben (Fig. I) welches einen grösseren Durchmesser als der Dorn besitzt, so dass um das Sch ! auchgewebe herum ein ringfö miger Luftraum gebildet wi'd. Mittels
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auch auf andere Weise in den Ringraum eingeleitet we den. Ein Rohr 37 führt die Luft der Haube 36 zu, infolgedessen wir ein Luftstrom über das Schlauchgewebe hinweggeführt, während dieses den Dorn passiert und auf demselben gestreckt wird.
Da die Luft beim Eintritt in den Ringraum 35 zusammengepresst wird, geht sie mit erhöhter Geschwindigkeit über das Schlauchgewebe hinweg, so dass dieses sehr schnell getrocknet wird, und zwar
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durchdringt die Luft das Schlauchgewebe ganz gleichmässig. Vorteilhaft wird die Luft so eingeführt, dass sie sich in entgegengesetzter Richtung zur Bewegungsrichtung des Schlauchgewebes bewegt, damit die Luft trockener ist, wenn sie mit dem Schlauchgewebe in Berührung kommt, d. h. an der Stelle, wo das Schlauchgewebe sich dem Ende des Streckprozesses nähert.
Wenn dann die Luft durch das Rohr 34 hindurchgeht, passiert sie all- mählicJ1 diejenigen Teile des Schlauchgewebes, die an Feuchtigkeit zunehmen und sie entzieht alsdann allmählich dem Schlauchgewebe die Feuchtigkeit, bis sie am offenen Ende des Rohres austritt. Dadurch, dass man den Zugang der Luft bei ihrem Eintritt in das Rohr und die Geschwindigkeit, mit welcher sich das Schlauchgewebe bewegt, einstellt, kann man das Schlauchgewebe ganz gleichmässig trocknen.
Zwecks Erhitzung der Luft kann eine Kammer 38 vorgesehen werden, welche durch einen Gasbrenner 39 oder irgendeine andere Heizvorrichtung erhitzt wird. Die erhitzte Luft wird durch ein Gebläse 41 aus der Kammer 38 in ein Rohr 40 hineingezogen und das Gebläse presst dann die Luft durch das Rohr 37 in die Haube 36 hinein. Lässt man das Rohr 37 durch die Kammer 38 hindurchgehen, so wird die Luft in diesem Rohr noLl1 weiter erhitzt, bevor sie in das Trockenrohr 34 eintritt.
Bei Verwendung dieser Trockenvorrichtung wird die Luft gleichmässig und mit grosser
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getrocknet.
Die Streckvorrichtung kann mit oder ohne Trockenvorrichtung in Benutzung genommen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Vorrichtung zum gleichmässigen Strecken eines langen Schlauchgewebes, während dasselbe getrocknet und durch eine Vorschubvorrichtung auf und über einen innerhalb des Schlauchgewebes angeordneten Dorn geschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens an zwei Punkten der Dornlänge Vorrichtungen vorgesehen sind, welche durch Druck und Bewegung auf das Schlauchgewebe und den. Doin einwirken, um das Schlauchgewebe vorzuschieben, wobei das Schlauchgewebe an dem Punkte, wo der Druck ausgeübt wird, mit dem Dorn in Berührung steht und wobei die Druckorgane eine Oberfläche
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an dem Punkte, wo es mit ihnen in Berührung steht.