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TUE JOHNSTON FOREIGN PATENTS COMPANY LIMITED ! N LONDON.
Hammermechanismus für Druckpressen.
Die vorliegende Erfindung betritt Maschinen zum Drucken oder Prägen oder zum Drucken und Prägen, in welchen die Abwärtsbewegung eines Hammers das Aufschlagen der Druck- oder Prägematrize gegen das zu drückende oder mit Erhabenheiten auszu- rüstende Material vermittelt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das zweifache Aufschlagen oder das wiederholte Aufschlagen der Matrize nach Ausführung des Druckes wirkungsvoller zu verhindern, als dies bei den bisher bekannten Maschinen der Fall ist.
Es ist hiebei besonders darauf Acht gegeben, dass der Rückprall des Hammers sehr schnell erfolgt und die Matrize den bedruckten Gegenstand nach Ausführung des Druckes
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die) Matrize mit Farbe versieht, darauf über einen Wischapparat m, welcher die über- schüssige Farbe entfernt und nur in den vertieften Stellen der Matrize Farbe zurücklässt.
Darauf gelangt der Arm zur Ruhe und wird in seiner Stellung genau gegenüber der Gegonmatrize oder einer Gegondruckplatte oder einem anderen Theil festgelegt, zwischen welchem und der Matrize der Druck ausgeführt werden soll. Darauf wird der Schlag auf die Matrize ausgeführt, welcher durch die Freigabe und das Herabfallen des Hammers : ms einer erhöhten Stellung erzielt wird, bis auf welche er vorher gehoben und in dem
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Fig. 1 zeigt eine Ansicht des oberen Theiles der Presse theilweise im Schnitt mit dem neuen Mechanismus zur Ausführung des Schlages ; der Hammer steht in seiner tiefsten Stellung. Fig. 2 zeigt einen lothrechten und Fig. 3 einen wagrechten Schnitt des genannten Mechanismus, wobei der Hammer seine höchste Stellung einnimmt. Fig. 4 zeigt den Grundriss einer Einzelheit des genannten Mechanismus, theilweise im'Schnitt, und Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach der Linie Ara der Fig. 4. Die Fig. 6-13 zeigen Einzelheiten des Mechanismus zum Anheben, Festlegen und Freigeben des Hammers.
Auf dem oberen Ende des Maschinengestelles a befindet sich ein Cylinder, dessen Mittellinie mtt derjenigen des Schaftes des Matrizenträgers c zusammenfällt, wenn die Matrize sich in Druckstellung befindet.
Der Hammer e, welcher an seinem unteren Ende f mit Schraubengewinde versehen ist, reicht mitten durch den Cylinder b und arbeitet in einer langen Mutter y, welche am Maschinengestell festgelegt ist. An dem Hammer sitzt ein Zahnrad h und oberhalb des-
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ordnet. Durch eine Mutter l wird ein Schwungrad k auf einem prismatischen Theil befestigt. Soll die Kraft, mit welcher der Schlag des Hammers ausgeführt wird, vergrössert werden, so können ein oder mehr Gewichte oder Belastungsringe an dem Schwungrade befestigt werden.
Zwischen dem Schwungrad k und dem continuierlich getriebenen Zahnrade j ist eine Hülse m angeordnet, welche die Längsbewegung des lose sitzenden Zahnrades j gegen das Schwungrad verhindert. Da das Rad j gezwungen ist, mit dem Hammer e sich zu heben und zu senken, kann das Gewicht des Schwungrades kleiner genommen werden, und Er- schütterungen, welche sonst durch den beim Rückprall gegen das Rad j stossenden Hammer hervorgerufen wurden, sind vermieden. Die Hülse passt in eine centrale Bohrung in dem Deckel n des Cylinders b und bildet somit eine Futterbüchse, welche in dem Deckel n geführt erscheint, so dass Erschütterungen des Hammers und des Schwungrades, sowie eine seitliche Reibung und Abnützung zwischen Schraube und Mutter verhindert werden.
Der Trieb A steht mit einem Paar Zahnstangen o im Eingriff, welche zwischen
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sind. Die Zahnstangen o sind mit Köpfen q versehen, die in röhrenförmigen, am Cylinder b angeschraubten, Gehäusen,. arbeiten. In diesen Gehäusen, welche durch Schraubenkappen t geschlossen werden, befinden sich Federn s, die durch Scheiben v, Schraubenspindel 11 und Handrad n ? zusammengedrückt werden können. Auf der Schraubenspindel M befindet sich eine Klemmntter. c, mit deren Hilfe die Schraubenspindel festgelegt werden kann. Durch Anziehen oder Lockern der Schraubenspindel M, d. h. also durch Drehen des Handrades tr kann die Schlagkraft des Hammers beliebig geändert werden.
Wird der Hammer gedreht, so dass er aus der untersten Stellung angehoben wird. so bewegen sich die Zahnstangen o während des ersten Theiles des Hubes frei auswärts, worauf sie gegen die Federn s stossen, welche beim letzten Theile des Hubes gegen die
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ständig verloren und sich auf ihre ganze Länge ausgedehnt, ehe die Zahnstangen ihre Rückwärtsbewegung vollendet haben. Der Hammer wird somit von jedem Druck entlastet. so dass er seinen Schlag frei ausüben und nach Ausführung des Schlages schnell zurückspringen kann.
Das Anheben, Festlegen und Auslösen des Hammers geschieht in folgender Weise : Auf der Ilatiptwolle 1 der Presse sitzt ein Kegelrad 2, welches mit dem Kegelrad 3 der den Trieb 5 tragenden Welle 4 im Eingriff steht. Der somit in beständiger Umdrehung sich befindende Trieb 5 steht mit dem Zahnrade j im Eingriff, welches absatzweise mit dem Hammer e durch eine oigonartigf Kupplung in Verbindung steht. Diese Kupplung besteht aus zwei an dem Arm i des Hammers drehbar befestigten Stangen oder Platten ss.
An diesen Stangen sitzt eine l\1itnehmerrolle 7 und eine Sperrol1o 8 in einer Ebene.
Ktwas höher gelogen sitzt auf der Kupplung eine etwas grössere Rolle 9, welche zusammen
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Spannung der Federn s gedreht und angehoben wird.
Die Wirkung, wie sie oben beschrieben ist, veranschaulichen die Fig. 6 und 7, welche
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er zurückprallt und der Daumen 11 die Rolle 7 erfasst hat. Die Fläche dieses Daumens ist so gestaltet, dass sie mit der Rolle 7 an der Stelle in Berührung kommt, in welcher
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nicht eher gegen die Führung 10 gedrückt, bis die Rolle 9 in Berührung mit einer festen
Daumenplatte 12 kommt, welche so gestaltet ist, dass sie das freie Ende der Kupplung nach aussen bewegt (Fig. 8), so dass die Rolle 8 sich in eine Aussparung 13 am Ende der Führungsleiste 10 legen kann, wobei der hintere Theil des Danmens 11 bei der fort- gesetzten Drehung auf die Rolle einwirkt und die Rolle 8 vollständig in die Aussparung 13 eindrückt (Fig. 9).
Diese Aussparung ist so gestaltet, dass sie die Rolle 8 in ihr zurück- hält, wenn der Daumen 11 sie passiert hat. Der Hammer 10 wird dadurch in angehobener
Stellung festgehalten, wobei die Federn s zusammengedrückt und somit so gespannt sind.
(lass sie den Hammer bei dessen Freigabe zur Ausführung des Schlages drehen können.
Die Rollen 7, 8 und 9 dienen ferner als Reibungsrollen. Die Aussparung 13 ist an ihrem äusseren Theil nach einem Bogen gekrümmt, dessen Mittelpunkt in dem Drehzapfen der
Kupplung liegt, wenn letztere ihre Verschlusslage cinnimmt (Fig. 9). wobei die Mitte
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dieser Zapfens dieselbe Lage einnimmt, wie zu der Zeit, in welcher der Daumen 11 aufhört, die Kupplung mitzunehmen. Die Rolle wird also leicht und ohne Rückbewegung bis nn die Yerschüsslage in der Aussparung 13 geführt, und sie wird unter der Einwirkung der Federn-s in dieser Lage gehalten.
Die Freigabe des Hammers wird durch einen Daumen oder ein Auslosestück 14 bewirkt, welches an dem Rade j in solcher Lage befestigt ist, dass es zur rechten Zeit mit der Rolle 9 in Berührung kommt und die Rolle 8 aus der Aussparung herausdrückt. Dadurch wird der Hammer freigegeben und die Federn 8 setzen in eine drehende Bewegung, welche seine Abwärtsbewegung veranlasst. Ehe der Schlag ausgeführt ist, sind die Federn s bereits entspannt und der eigentliche Schlag wird durch die freie Abwärtsbewegung und die Fliehkraft des Schwungrades ausgeführt.
Die Aufwärtshewegung des Hammers wird somit durch die Federn s nicht behindert, bis ein beträchtlicher Theil des Rtickpralls sich vollzogen hat, so dass der Rückprall mithin sehr schnell erfolgt, wie es zur Erzielung eines guten Ergebnisses so wichtig ist.
An dem unteren Ende des Hammers ist eine gehärtete Stahlscheibe 15 angebracht,
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diesen Theilen aufgenommen, welche nach erfolgter Abnutzung leicht auswechselbar sind.
Durch Anwendung von Stahlstücken J7 verschiedener Dicke kann der Hub des Hammers beliebig geändert werden.
Nach Ausführung des Schlages springt der Hammer e sofort wieder aufwärts, und da einige Zeit verstreicht, ehe der Daumen 11 die Rolle 7 erfasst, würde der Hammer eine Abwärtsbewegung und mithin einen zweiten Schlag ausführen können, wenn nicht Hilfsmittel vorgesehen sind, um ihn am Ende der Rückprallbewegung festzulegen.
Die in den Fig. 14-17 gezeigten Mechanismen dienen diesem Zweck. An einander gegenüberliegenden Stellen des Schwungrades k sind Zahnsegmente 20 angebracht, deren Zähne nach unten gerichtet sind und die Bahn einer Schraubenlinie mit derselben Einteilung oder Steigung verfolgen, wie die Schraube, f, so dass diese Zähne stets rechtzeitig mit den Klinken 21 in Eingriff kommen können, die auf den an zwei einander gegenüberliegenden Stcllon des Cylinders b gelagerten Wellen 22 sitzen. Jede Klinke steht unter der Einwirkung einer Spiralfeder 23, deren eines Ende an der Welle befestigt ist, und deren anderes Ende zwischen zwei Stifte 24 eingreift, so dass die Klinken bestrebt sind, ihre Spitzen nach oben zn halten.
Beim Rückprall des Hammers drücken die Zahn-
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ul)ber sie hinweg, his die Rückprallbowegung ausgeführt ist, worauf die Zähne die Klinken erfassen und die abermalige Abwärtsbewegung unmöglich machen.
Beim Anheben des Hammers gleiten die Zahnsegmente 20 über die Klinken 21, bis der Hammer in seiner höchsten Stellung, durch die in die Aussparung 13 eintretende
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hinaus, so dass diese unter der Einwirkung der Federn 23 eine lotrechte Stellung ein- nehmen.
Hewogt sich der Hammer abwärts, so werden die Zahnsegmente in entgegengesetzter
Richtung gedreht, und sie stossen gegen die Klinken und legen diese um, so dass sie über sie hinweggleiten können. Ehe der Schlag zur Ausführung kommt, passieren die anderen Enden der Zahnsegmente die Klinken, so dass letztere wieder ihre lotrechte Lage t-einnehmen und die Zahnsegmente beim Rückprall wieder die Klinken umlegen und bei der Beendigung des Rückpralls von diesen erfasst werden.
Jede Klinke kann in eine solche Lage gedreht werden, dass sie die Zähne des Segments nicht berühren, und zwar dadurch, dass die Enden der Federn 23 von den
Stiften 24 abgenommen und zwischen die Stifte : ! 5 eingeführt werden. Sind die Klinken in dieser unthätigen Stellung, so kann der Wärter, während die Maschine sich im Still- stand befindet, eine Gegenmatrize einlegen, dadurch, dass er von Hand das Schwungrad bethätigt, welches dann frei abwärts bewegt werden kann.
Bei seiner Abwärtsbewegung treibt der Hammer den Matrizerträger e-entgegen der
Spannung der Federn 26 herunter, welche an dem Matrizenträger und am Matrizenarm befestigt sind. Diese Federn heben die Matrize von dem Papier ab, sobald der Hammer zurück-prallt und ehe der Arm wieder in Bewegung versetzt wird.
Bei den oben beschriebenen Mechanismen treten zwischen den Theilen Reibung und
Stösse fast gar nicht auf, so dass die Maschine mit sehr wenig Geräusch und Er- schütterungen läuft. Die Kupplung mit den Rollen 7, 8 und 9 der Führungsleiste 10 und mit der Aussparung 13, der Daumen 11 und der Daumen 12 sind frei von Reibung beim
Anheben, Festlegen und Freigeben des Hammers, sowie bei dessen Rückwärtsbewegung nach erfolgter Freigabe.
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Die beschriebene Anordnung zum Aufspeichern der Kraft ermöglicht ein Regeln des Schlages durch Zusammendrücken der Federn 8, während der schnelle freie Schlag unter alten Umständen den Druck der Matrize d sichert, unabhängig von den Veränderungen oder dem Nachgeben der Gegenplatte oder dergl. infolge des fortgesetzten Gebrauches oder der Änderungen in der Dicke des Papieres oder eines anderen zu druckenden oder zu prägenden Materials.
Ein weiterer Vortbeil des schnellen Rückpralles ist der, dass, wenn die Maschine zum Drucken benutzt wird, die Farbe frei auf das Papier oder anderes Material mit scharfen Rändern der Schnitte oder anderer zu druckender Theile aufgetragen wird, während bei einem ruhenden Druck oder Schlag, besonders wenn weiches Papier oder Material bedruckt werden soll, die Farbe leicht spritzt oder verläuft.
Ferner hat der schnelle Rückprallschlag den Vortheil, dass weiches Papier oder Material gleichzeitig beim Empfang des Druckes geglättet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hammermochanismus für Druckpressen und dergl., dadurch gekennzeichnet, dass der zurfickprallende Hammer gegen Ende der Rückprallbewegung durch eine lediglich von der Hammerbewegung abhängige und von der continuierlich angetriebenen Hebevorrichtung unabhängige Fangvorrichtung festgehalten wird. wodurch, ohne Einschränkung der Grösse der Rückprallbewegung, eine vorzeitige Abwärtsbewegung des Hammers, sowie die eine Folge derselben bildenden Erschütterungen und liraftverluste vermieden werden.