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Verfahren zur Herstellung von Gebilden mit Perlmutterglanz wie künstlichen Perlen und künstlicher Perlmutter.
Die üblichen Methoden zur Erzeugung von Perlmutterglanz bei der Herstellung von künst- lichen Perlen oder künstlicher Perlmutter beruhen auf der Verwendung besonderer Lacke, die beim Verdunsten des Lösungsmittels auf der Oberfläche der Gebilde, welche den Perlmutterglanz erhalten sollen, ein ausserordentlich dünnes, in den Farben des Regenbogens schillerndes (irisierendes) Häutchen zurücklassen. Die Überzugsmittel bestehen in der Regel aus sehr verdünnten Lösungen von Zellulose, Depolymerisationsprodukten der Zellulose, Zelluloseverbindungen u. dgl. in geeigneten Lösungsmitteln. Um den Perlmutterglanz genügend hervortreten zu lassen, wird auf die Unterlagen vor dem Auftragen des Lackes zweckmässig eine Schicht eines sehr feinen metallischen Pulvers o. dgl. aufgebracht, wodurch bekanntlich Interferenzerscheinungen hervorgerufen werden.
Um haltbare Erzeugnisse herzustellen, muss die irisierende Schichte gegen die äusseren Einflüsse, welche sie mit der Zeit zum Verschwinden brächten, durch einen hinreichend dicken Überzug geschützt werden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die in bekannter Weise auf die Unterlage aufgebrachte irisierende Schicht zur Bildung der Schutzschicht unmittelbar, d. h. ohne isolierende Zwischenschicht, mit einem durchsichtigen Lack überzogen wird, der aus einer Lösung eines wasserundurchlässigen Stoffes in einem die irisierende Schicht nicht angreifenden Lösungsmittel besteht.
Dadurch, dass zur Herstellung der Schutzschicht Zelluloseverbindungen o. dgl. verwendet werden, welche den zwei Bedingungen entsprechen, gleichzeitig wasserundurchlässig und in einem Lösungsmittel löslich zu sein, das auf die irisierende Überzugsschicht keine Einwirkung ausübt, werden die irisierend gemachten
Gebilde gegen den Einfluss von Wasser oder Feuchtigkeit beständig gemacht und behalten den
Perlmutterglanz, trotz der Auftragung des Schutzlackes auf die irisierende Schicht ohne Isolation durch eine Zwischenschicht, dauernd bei.
Wenn der irisierende Überzug mit Hilfe einer Lösung von Nitrozellulose in Äther-Alkohol, Amylacetat, Aceton u. dgl. hergestellt ist, wird zur Herstellung der Schutzschicht im Sinne der Erfindung beispielsweise eine Lösung von Acetylzellulose in chlorsubstituierten Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff, verwendet, welches Lösungsmittel die Nitrozellulose nicht angreift. Wird dagegen zur Erzeugung des Perlmutterglanzes eine Lösung von Acetylzellulose benutzt, so kann dieser irisierende Überzug durch einen die Acetylzellulose nicht verändernden Zelluloselack geschützt werden) der beispielsweise aus einer Lösung von Kollodiumwolle in Alkohol-Äther oder Amylacetat besteht.
Der schützende Überzug kann nach Belieben aus einer einzigen dicken Schicht oder aus mehreren dünnen Schichten gebildet werden, die je nach dem gewünschten Effekt aus demselben Überzugsmittel oder aus verschiedenen Überzugsmitteln bestehen. Den Lacken können nach Bedarf Zusätze, wie Farben, pulverförmige Stoffe, Bronzen, Fischschuppen,"Essenee d'Orient", beigemischt werden.
Es ist bereits bekannt, irisierend gemachte Gebilde mit einer gegen Wasser widerstands- fähigen Schutzschichte zu versehen. Zu diesem Zwecke hat man irisierend gemachte Gelatineperlen mit einem Glas-oder Emailkern zunächst mit einer dünnen Schichte von Gummi arabicum oder Gelatine überzogen, um die irisierende Schichte von der Schutzschichte zu isolieren und erst die so vorbereiteten Perlen mit einem Schutzüberzug von Zelluloid oder Kollodium um-
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das im Sinne der Erfindung hergestellte Gebilde, beispielsweise die künstliche Perle, überhaupt keinerlei Gelatineschicht, die nach ihrer Unlöslichmachung und nach dem Überziehen mit einem Firnis doch schliesslich immer wieder von Feuchtigkeit und atmosphärischen Einflüssen angegriffen wird.
Das im Sinne der Erfindung hergestellte Produkt ist im Gegensatz hierzu gegen Wasser vollkommen unempfindlich und dies trotzdem das Herstellungsverfahren wesentlich einfacher ist.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von Gebilden mit Perlmutterglanz, wie künstlichen Perlen oder künstlicher Perlmutter mittels einer irisierenden Schicht und einer gegen Wasser widerstandsfähigen Schutzschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die in bekannter Weise auf die Unterlage aufgebrachte irisierende Schicht zur Bildung der Schutzschicht unmittelbar, d. h.
ohne isolierende Zwischenschicht, mit einem durchsichtigen Lack überzogen wird, der aus einer Lösung eines wasserundurchlässigen Stoffes in einem die irisierende Schicht nicht angreifenden Lösungsmittel besteht, wie aus einer Lösung von Acetylzellulose in Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform für eine irisierende Schicht aus Nitrozellulose oder aus einer Lösung von Nitrozellulose in Alkohol- Äther oder Amylacetat für eine irisierende Schicht aus Acetylzellulose.
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