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Flüssigkeitsbremse für Rohrrüeklaufgesehütze.
Die Erfindung bezieht sich auf jene Teile einer Flüssigkeitsbremse bei Geschützen, welche während der Rück-und Vorlaufbewegung eine Drehung ausführen müssen, die durch Ansätze (Führungsleisten) erzielt wird, welche in schraubenförmigen Nuten des rück-und vorwärtsgleitenden Bremszylinders geführt sind. Da die sich drehenden Teile unter Flüssigkeitsdruck stehen, so entsteht beim Drehen zwischen ihren Führungsleisten und den schraubenförmigen Nuten des Bremszylinders eine gewisse Reibung, welche eine Abnutzung der Führungsleisten zur Folge hat.
Die Erfindung hat den Zweck, diesen Übelstand zu beseitigen und erreicht dies dadurch, dass die beim Rück-und Vorlauf von der einen Seite der Flüssigkeitsbremse auf die andere durchströmende Flüssigkeit das Drehen unterstützt bzw. vollständig besorgt, wodurch die erwähnte Reibung sowie die Abnutzung der Führungsleisten hintangehalten ist. Zu diesem
Zwecke sind an den sich drehenden Teilen schräge Flächen angebracht, an denen die Flüssigkeit beim Rück-und Vorlauf vorbeiströmen muss. Durch den Druck der Flüssigkeit auf diese Flächen wird eine Drehwirkung in der beabsichtigten Richtung erzielt, ähnlich wie bei einer Turbine.
Durch entsprechende Wahl der Neigung dieser Flächen kann tatsächlich die ganze Drehung auf diese Art erzielt werden, so dass die Führungsleisten bloss zur Führung im Bremszylinder (zwangsläufige Verbindung zwischen Bremszylinder und Flüssigkeitsbremse) dienen.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsarten solcher Bremsen dargestellt ; die eine Art ist aus Fig. i bis 5 ersichtlich, und zwar stellt Fig. i einen lotrechten Schnitt durch die Bremse dar ; Fig. 2 zeigt den zugehörigen Regler mit den schrägen Flächen, welcher die Drehbewegung vollführt. Fig. 3 ist eine Ansicht auf die hintere Stirnfläche dieses Reglers und Fig. 4 zeigt den aufgerollten Innenteil des Reglers mit den schiefen Flächen. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der
Linie a-b der Fig. 4.
Die zweite Ausführungsart ist aus Fig. 6 bis 10 ersichtlich, und zwar stellt Fig. 6 einen lotrechten Schnitt dar. Fig. 7 ist eine Ansicht auf den sich drehenden Regler mit den aufgesetzten schiefen Flächen ; Fig. 8 ist eine Ansicht auf die hintere Stirn : fläche des Reglers ; Fig. 9 zeigt die aufgerollte äussere Zylinderfläche des Reglers.. Fig. 10 ist ein Schnitt nach der Linie c-d der Fig. 9.
Wie aus Fig. i ersichtlich, hat die Kolbenstange I in der Höhe ihres hinteren Endes einen Bund 2. In diesem sind Öffnungen 3 von bestimmter Form und Grösse eingeschnitten. An den Bund 2 der Kolbenstange lehnt sich der Regler 4, der auf der Kolbenstange durch die Stützmutter 5 gegen Verschiebung gehalten wird. In der vorderen Stirnfläche dieses Reglers sind ebenfalls Öffnungen 6 von bestimmter Grösse und Form eingeschnitten, welche während des Rücklaufes mit den Öffnungen 3 im Bund der Kolbenstange zusammenarbeiten. Am hinteren Ende des Reglers 4 sind weitere Öffnungen 7 vorgesehen, welche zur Regelung des Durchflusses während des Vorlaufes dienen. Die seitlichen Wandungen dieser Öffnungen 7 sind als schiefe Flächen 8, 9 (Fig. 2 und 3) von bestimmter Neigung ausgebildet.
Aussen hat der Regler 4 zwei Führungsleisten IO, die in schraubenförmigen Nuten II des Bremszylinders ra geführt sind.
Gegen die hintere Stirnfläche des Reglers 4 lehnt sich der Vorlaufregler I3, der im Bremszylinder . mittels geradliniger Führungsleisten geführt ist, also während des Rück-und Vorlaufes keine Drehbewegung vollführt. Dagegen kann er eine achsiale Bewegung vollführen, und zwar, bis er sich hinten an den Bund I4 der Stützmutter 5 anlegt. Dies ist beim Rücklauf der Fall, während
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laufreglers I3 sind Öffnungen I5 von bestimmter Form und Grösse eingeschnitten, welche während des Vorlaufes mit den Öffnungen 7 des Reglers 4 zusammenarbeiten.
Beim Rücklauf muss die Bremsflüssigkeit von der vorderen Seite der Bremse auf die hintere überströmen. Hiebei gelangt die Flüssigkeit nach Durchströmen der Öffnungen 3 und 6 in das Innere des Reglers 4. Aus ihm kann sie nur durch die Öffnungen 7 nach hinten entweichen, wobei sie auf die schiefen Wandungen 8 dieser Öffnungen 7 einen Druck ausübt, wodurch der Regler 4-
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der Flächen 8 kann erreicht werden, dass die Drehung des Reglers 4 vollständig durch die nach rückwärts strömende Flüssigkeit, welche an dieser Stelle noch bedeutende Geschwindigkeit und Druck hat, bewerkstelligt wird, so dass die Führungsleisten 9 vollständig entbotet sind und deren Abnutzung ganz aufgehoben oder auf ein Mindestmass beschränkt wird. wodurch die Lebensdauer der Bremse bedeutend gesteigert wird.
Ähnlich ist es beim Vorlauf. Während desselben muss die Bremsflüssigkeit wieder auf die vordere Seite der Bremse übertreten. Hiebei muss sie auch durch die Öffnungen 7 des Reglers 4 durchströmen und drückt hiebei auf die schiefen Wandungen 9 dieser Öffnungen 7, wodurch abermals eine Drehung des Reglers 4 in der beabsichtigten Richtung, d. i. entgegengesetzt wie beim Rücklauf, erzielt wird. Auch beim Vorlauf kann durch richtige Neigung der Flächen 9 die
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werden, was eine Entlastung der Führungsleisten auch während des Vorlaufes zur Folge hat.
Auf die nähere Art der Abbremsung der Rückstossenergie sowie auf die Vorlaufabbremsung ist, als nicht zur Esfindung gehörig, nicht näher eingegangen.
Die in Fig. 6 bis i o dargestellte Ausführung der Flüssigkeitsbremse unterscheidet sich von der eben beschriebenen hauptsächlich dadurch, dass die Durchflussöffnungen für die Rück-und Vorlaufabbremsung an den Zylinderflächen der betreffenden Teile angebracht sind, womit gezeigt ist. dass die vorliegende Erfindung bei allen möglichen Bremskonstruktionen Verwendung finden kann.
Über das hintere hohle Ende der Kolbenstange I6 ist der sich beim Rück-und Vorlauf drehende Regler I7 aufgeschoben und durch die Mutter I8 festgehalten, Der Regler I7 hat Öffnungen I9, die mit den Öffnungen 20 in der Kolbenstange I6 beim Rück-und Vorlauf zusammenarbeiten, wodurch die Abbremsung erfolgt ; ferner hat er zwei Führungsleisten 21, welche in schraubenförmigen Nuten 22 des Bremszylinders 23 geführt sind. Damit der Regler ion der überströmenden Flüssigkeit gedreht wird, hat er auf seiner vorderen Zylinderfläche eine Anzahl schräger Flächen 24, 25 (Fig. 7) von bestimmter Neigung, an die die Flüssigkeit drückt und den Regler dreht.
Auf das hintere Ende der Kolbenstange ist die Stützmutter 26 aufgeschraubt.
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also beim Rück-und Vorlauf keine Drehbewegung, sondern kann sich nur in Åachsialer Richtung. verschieben. Diese Verschiebung dient zur Freigabe und zur Sperrung der Durchflussöffnungen I9.
Der Kolben 27 hat zwei vorstehende Lappen 28, welche zwecks Regelns der Vorlaufabbremsung vorhanden sind.
Beim Rücklauf. strömt die Flüssigkeit mit grosser Geschwindigkeit und unter Druck nach hinten. Hiebei muss sie längs der schrägen Flächen 24 auf der vorderen Zylinderfläche des Reglers I7 hinweg und übt auf diese Flächen einen Druck aus, wodurch der Regler in der beabsichtigten Richtung gedreht wird (Pfeil x, Fig. 9). Bei richtiger Wahl der Neigung der Flächen 24 kann erreicht werden, dass die Drehung des Reglers ausschliesslich durch die nach hintenströmende Flüssigkeit bewerkstelligt wird, so dass die Führungsleisten 2I vollständig entlastet sind und deren Abnutzung ganz vermieden oder möglichst beschränkt wird.
Beim Vorlauf ist die Durchströmrichtung der Bremsflüssigkeit entgegengesetzt, infolgedessen drückt die Flüssigkeit auf die schrägen Flächen 25 des Reglers I7 und dreht ihn entgegengesetzt wie beim Rücklauf, was eben dem Zwecke entspricht. Bei richtiger Wahl der Neigung der Flächen 25 kann erreicht werden, dass auch beim Vorlauf die vollständige Drehung des
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leisten 2I auch beim Vorlauf entlastet werden.