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Verfahren zum Entwässern der Torfmoore.
Die Entwässerung der Torfmoore durch Anlage einer Drainäge ist der Entwässerung durch offene Gräben vorzuziehen. Es empfiehlt sich daher, die für die Moore notwendige Entwässerung besonders da, wo es sich um zu Viehweide und um zu Forstkulturen benutzte Flächen handelt, statt der offenen Gräben, die viel Fläche aufbrauchen und störend sind, auch öfteren Ausbesserungen unterliegen und oft nicht genug wirksam sind, Drainagen zu benutzen. Zu den Drainagen bedient man sich zurzeit verschiedener Methoden. Gemäss der Erfindung werden als Drainageröhren torfmoorzementröhren vorgeschlagen, die allen Holzdrains schon mit Rücksicht auf die Haltbarkeit entschieden überlegen sind und, anstatt an Güte im Laufe der Jahre abzunehmen, an Haltbarkeit zunehmen.
Zur Herstellung kann man hölzerne Formen benutzen, die leicht, schnell und billig herstellbar und auch recht dauerhaft sind, wenn sie unter Dach aufbewahrt werden.
Nach den gemachten Erfahrungen hat eine auf Torfboden abgelegte Torfmoordrainage den normalen Einwirkungen von Druck und Wasser gut widerstanden. Die Nützlichkeit, Billigkeit und Zweckmässigkeit der Anwendung von Torfmorröhren zur Entwässerung von Moorboden ergibt sich daraus, dass ihre Anfertigung sehr leicht ist und man nur einer Maschine und einiger Formen, aber keiner teueren Trockenanlagen und Brennöfen usw. bedarf, sowie dass ferner das rohe Torfmaterial direkt aus dem Draingrabenauswurf verwandt werden kann, wodurch ein Herbeischaffen des Torfmoormaterials aus benachbarten Torfstichen vermieden wird. Es soll ungefähr nur so viel Material zur Anfertigung der Röhren von dem Grabenaushub entnommen
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Röhren an den Grabenrand derart gelegt werden, dass sie später beim Verlegen bequem erreicht werden können.
Hinsichtlich des Verhaltens des Torfes ist zwar bekannt, dass der Torf die Eigenschaft besitzt, das Wasser mit ziemlicher Hartnäckigkeit festzuhalten, aber sobald ihm einmal seine Feuchtigkeit entzogen ist, erlangt er eine grosse Festigkeit, die er für immer beibehält, so dass er im Wasser liegen kann, ohne sich jemals aufzulösen. Es ist erwiesen, dass ausgetrocknete Torfstücke, die montaelang in einem Dampfkessel liegen, also fortwährend der Einwirkung kochenden Wassers ausgesetzt sind. durchaus keine Veränderung zeigen, sondern, herausgenommen, ebenso hart sind als zuvor. Ein Aufweichen der eingelegten Torfdrains sowie ein Zusammendrücken durch die auf ihnen lagernden Torfmassen tritt also nicht ein.
Sobald das Material einmal erhärtet ist, vermag es zwar noch Wasser einzusaugen, aber ein Weichwerden kommt nicht mehr vor. Die Torfdrains wetteifern deshalb an Dauer und Haltbarkeit mit den Tondrains, während sie weit geringere Herstellungskosten beanspruchen. Deshalb eignen sich die Torfdraills zur Entwässerung der Moorboden, welchen sie entnommen sind. ganz vorzüglich.
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durch Moorfasern nicht zu befürchten, weil die sperrige Beschaffenheit des Moores ein Eindringen durch die Fugen verhütet. Andererseits ist die Moorsubstanz so leicht, dass kleine Mengen, welche doch etwa in die Leitung eindringen sollten, bei schon sehr geringer Wassergeschwindigkeit fortgespült werden.
Das ist auch ein Grund dafür, weshalb man im Moor geringeres Gefälle für die Drains verwenden darf, als bei Iineralboden. Es ist daher zulässig, die Drains mit
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in den Vorfluter ausmünden zu lassen.
Eine Umhüllung mit dem Pappeschuh gegen Verschlämmen ist allenfalls nur in sehr zersetzten. erdigen und sandigen Torfmoorhöden notwendig.
Gegen Versacken und Verschieben können die Röhren durch Anstampfung einer Muffe
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verbleiben, sondern können ohne Gefahr für ihre Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit sofort nach erfolgter Stampfarbeit aus den Formen gelöst werden. Die Wandungen der Röhren können schwächer gewählt werden, ohne dass die Druckfestigkeit leidet. Zum Röhrenstampfen können die verschiedensten Rohrstampfmaschinen und hydraulische Pressen mit Stampfapparat verwendet werden. Die zur Pressung kommende Masse muss vorher gemischt werden. Röhren von grösserem Durchmesser erhalten Drahtgewebeeinlage. Haken, Kragen und Lochröhren werden ebenfalls aus Torfmoormasse angefertigt.
Zur Herstellung der Röhren eignet sich jedes Niederungs-und Hochmoor. Im Querschnitt werden die Röhren zweckmässig kreisrund hergestellt.
Nach den Versuchen des Erfinders haben sich gestampfte Torfmourröhren mit einem an Tonerde ärmeren, an Eisenoxyd reicheren, präparierten Zement, der in bekannter Weise mit einer bituminösen Flüssigkeit angerührt ist, an der Luft bei jedem Temperaturwechsel, in jedem Wasser, in der Humussäure und in schwefelkieshaltigem Moorboden gut erhalten. Der erhärtete Portlandzement wäre ein vollkommen hydraulisches Bindemittel für diese Art Röhren, wenn er nicht von allen sauren Flüssigkeiten leicht angegriffen würde.
Ferner stellte es sich heraus, dass die mit dem präparierten Zement mit Bitumenemulsionslösung hergestellten Torfröhren schneller und besser abhanden, auch bei der Lagerung im Moorwasser fester wurden ; ausserdem konnten die Röhren viel früher aus der Form gebracht werden, und sie erwiesen sich bei der Behandlung
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und der Art und Weise der Einstampfung in die Formen. Bei Voraussetzung guter Beschaffenheit der Zusatzstoffe gibt das Mischungsverhältnis die Richtschnur für die Festigkeit der Torfmoorröhren. Von grosser Bedeutung ist der Wasserzusatz zur Stampfmasse. Es empfiehlt sich, für die Herstellung der Röhren eine stets nur knapp erdfeuchte Masse zu verwenden. Beim Wasser- zusatz ist vorsichtig zu verfahren, weil leicht zu viel hinzugetan wird.
Am besten gelangt man zu der Überzegung von genügendem und im Verhältnis recht gegebenem Wasserzusatz, wenn die Masse beim Einstampfen in die Formen plastisch wird und an der Oberfläche eine geringe Absonderung von Feuchtigkeit erscheint.
Bei der Herstellung sind folgende Regeln zu beachten : Bereitung der Masse mit möglichst
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aufwande und schichtenweise, z. B. bei 1 In langen RÖhren in etwa vier Schichten. Die Dauer des Stampfens für jede schicht soll etwa drei Minuten betragen. Saubere Abgleichung der Oberfläche bzw. der Stossenden. Als Zusatzmaterialien haben sich bewährt : Eisenportlandzement.
Erzzement und der Antiaquazement, da diese, wenn sie in bekannter Weise mit Losungen von asphaltertigen Stoffen bzw. Bitumenemulsionen angerührt werden, von saurem Grund- und schwefelkieshaltigem Moorwasser nicht angegriffen werden.
Diese Art Zusätze machen die Masse, ie es die Versuche erwiesen haben, wasserdicht, ohne die Abbindefähigkeit und die Druckfestigkeit zu ändern, wie es beim Zusetzen von oder Tränken mit flÜssigem Teer oder Asphalt
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dlt Versuchröhren während eines Monats Beobachtungsdauer in schwefelkieshaltigem Moor- wasspr wasserundurchlässig und zeigten, nachdem sie drei Tage lang mit einer 75 kg schweren
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waren in einer Holzform mit der Hand unter mittlerer Kraftanstrengung gestampft worden.
PATENT-ANSPRÜCHE :