AT77142B - Verfahren zum Entwässern der Torfmoore. - Google Patents

Verfahren zum Entwässern der Torfmoore.

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Johanna Stoetzel
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Johanna Stoetzel
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  Verfahren zum Entwässern der Torfmoore. 



   Die Entwässerung der Torfmoore durch Anlage einer Drainäge ist der Entwässerung durch offene   Gräben   vorzuziehen. Es empfiehlt sich daher, die für die Moore notwendige Entwässerung besonders da, wo es sich um zu Viehweide und um zu Forstkulturen benutzte Flächen handelt, statt der offenen Gräben, die viel Fläche aufbrauchen und störend sind, auch öfteren Ausbesserungen unterliegen und oft nicht genug wirksam sind, Drainagen zu benutzen. Zu den Drainagen bedient man sich zurzeit verschiedener Methoden. Gemäss der Erfindung werden als Drainageröhren torfmoorzementröhren vorgeschlagen, die allen Holzdrains schon mit   Rücksicht   auf die Haltbarkeit entschieden überlegen sind und, anstatt an Güte im Laufe der Jahre abzunehmen, an Haltbarkeit zunehmen.

   Zur Herstellung kann man hölzerne Formen benutzen, die leicht, schnell und billig herstellbar und auch recht dauerhaft sind, wenn sie unter Dach aufbewahrt werden. 



   Nach den gemachten Erfahrungen hat eine auf Torfboden abgelegte Torfmoordrainage den normalen Einwirkungen von Druck und Wasser gut widerstanden. Die Nützlichkeit, Billigkeit und   Zweckmässigkeit   der Anwendung von Torfmorröhren zur Entwässerung von Moorboden ergibt sich daraus, dass ihre Anfertigung sehr leicht ist und man nur einer Maschine und einiger Formen, aber keiner teueren Trockenanlagen und Brennöfen usw. bedarf, sowie dass ferner das rohe Torfmaterial direkt aus dem Draingrabenauswurf verwandt werden kann, wodurch ein Herbeischaffen des Torfmoormaterials aus benachbarten Torfstichen vermieden wird. Es soll ungefähr nur so viel Material zur Anfertigung der Röhren von dem Grabenaushub entnommen 
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 Röhren an den Grabenrand derart gelegt werden, dass sie später beim Verlegen bequem erreicht werden können. 



   Hinsichtlich des Verhaltens des Torfes ist zwar bekannt, dass der Torf die Eigenschaft besitzt, das Wasser mit ziemlicher   Hartnäckigkeit   festzuhalten, aber sobald ihm einmal seine Feuchtigkeit entzogen ist, erlangt er eine grosse Festigkeit, die er für immer beibehält, so dass   er im Wasser   liegen kann, ohne sich jemals aufzulösen. Es ist erwiesen, dass ausgetrocknete Torfstücke, die montaelang in einem Dampfkessel liegen, also fortwährend der Einwirkung kochenden Wassers ausgesetzt sind. durchaus keine Veränderung zeigen, sondern, herausgenommen, ebenso hart sind als zuvor. Ein Aufweichen der eingelegten Torfdrains sowie ein   Zusammendrücken   durch die auf ihnen lagernden Torfmassen tritt also nicht ein.

   Sobald das Material einmal erhärtet ist, vermag es zwar noch Wasser einzusaugen, aber ein Weichwerden kommt nicht mehr vor. Die   Torfdrains wetteifern   deshalb an Dauer und Haltbarkeit mit den Tondrains, während sie weit geringere Herstellungskosten beanspruchen. Deshalb eignen sich die   Torfdraills   zur Entwässerung der   Moorboden, welchen   sie entnommen   sind. ganz vorzüglich.   
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 durch Moorfasern nicht zu befürchten, weil die sperrige Beschaffenheit des Moores ein Eindringen durch die Fugen   verhütet.   Andererseits ist die Moorsubstanz so leicht, dass kleine Mengen, welche doch etwa in die Leitung eindringen sollten, bei schon sehr geringer Wassergeschwindigkeit   fortgespült   werden.

   Das ist auch ein Grund dafür, weshalb man im Moor geringeres Gefälle für die Drains verwenden darf, als bei   Iineralboden.   Es ist daher zulässig, die Drains mit 
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 in den Vorfluter ausmünden zu lassen. 



   Eine   Umhüllung   mit dem Pappeschuh gegen Verschlämmen ist allenfalls nur in sehr zersetzten. erdigen und sandigen Torfmoorhöden notwendig. 



     Gegen Versacken und Verschieben können   die Röhren durch Anstampfung einer Muffe 
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 verbleiben, sondern können ohne Gefahr für ihre Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit sofort nach erfolgter Stampfarbeit aus den Formen gelöst werden. Die Wandungen der Röhren können schwächer gewählt werden, ohne dass die Druckfestigkeit leidet. Zum   Röhrenstampfen   können die verschiedensten Rohrstampfmaschinen und hydraulische Pressen mit Stampfapparat verwendet werden. Die zur Pressung kommende Masse muss vorher gemischt werden. Röhren von grösserem Durchmesser erhalten Drahtgewebeeinlage. Haken, Kragen und Lochröhren werden ebenfalls aus Torfmoormasse angefertigt.

   Zur Herstellung der Röhren eignet sich jedes   Niederungs-und Hochmoor.   Im Querschnitt werden die Röhren zweckmässig kreisrund hergestellt. 



   Nach den Versuchen des Erfinders haben sich   gestampfte   Torfmourröhren mit einem an Tonerde ärmeren,   an Eisenoxyd reicheren, präparierten Zement,   der in bekannter Weise mit einer bituminösen Flüssigkeit angerührt ist, an der Luft bei jedem Temperaturwechsel, in jedem Wasser, in der Humussäure und   in schwefelkieshaltigem Moorboden   gut erhalten. Der erhärtete Portlandzement wäre ein vollkommen hydraulisches Bindemittel für diese Art Röhren, wenn er nicht von allen sauren Flüssigkeiten leicht angegriffen würde.

   Ferner stellte es sich heraus, dass die mit dem präparierten Zement mit Bitumenemulsionslösung hergestellten Torfröhren schneller und besser abhanden, auch bei der Lagerung im   Moorwasser   fester wurden ; ausserdem konnten die Röhren viel früher aus der Form gebracht werden, und sie erwiesen sich bei der Behandlung 
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 und der Art und Weise der Einstampfung in die Formen. Bei Voraussetzung guter Beschaffenheit der Zusatzstoffe gibt das Mischungsverhältnis die Richtschnur für die Festigkeit der Torfmoorröhren. Von grosser Bedeutung ist der Wasserzusatz zur Stampfmasse. Es empfiehlt sich, für die Herstellung der Röhren eine stets nur knapp erdfeuchte Masse zu verwenden. Beim Wasser- zusatz ist vorsichtig zu verfahren, weil leicht zu viel hinzugetan wird.

   Am besten gelangt man zu der Überzegung von genügendem und im   Verhältnis   recht gegebenem Wasserzusatz, wenn die Masse beim Einstampfen in die Formen plastisch wird und an der Oberfläche eine geringe Absonderung von Feuchtigkeit erscheint. 



   Bei der Herstellung sind folgende Regeln zu beachten : Bereitung der Masse mit möglichst 
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 aufwande und schichtenweise, z. B. bei   1 In langen RÖhren   in etwa vier Schichten. Die Dauer des Stampfens für jede schicht soll etwa drei Minuten betragen. Saubere Abgleichung der Oberfläche bzw. der   Stossenden.   Als Zusatzmaterialien   haben sich bewährt : Eisenportlandzement.   



    Erzzement   und der   Antiaquazement,   da diese, wenn sie in   bekannter     Weise mit Losungen von     asphaltertigen Stoffen bzw. Bitumenemulsionen angerührt werden, von saurem Grund- und     schwefelkieshaltigem Moorwasser nicht angegriffen werden.

   Diese   Art Zusätze machen die Masse,   ie   es die Versuche erwiesen haben, wasserdicht, ohne die Abbindefähigkeit und die Druckfestigkeit zu ändern, wie es beim Zusetzen von oder Tränken mit   flÜssigem   Teer oder Asphalt 
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   dlt   Versuchröhren während eines Monats Beobachtungsdauer in schwefelkieshaltigem Moor-   wasspr wasserundurchlässig   und zeigten, nachdem sie drei Tage lang mit einer 75 kg schweren 
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 waren in einer Holzform mit der Hand unter mittlerer Kraftanstrengung gestampft worden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :

Claims (1)

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AT77142D 1916-05-20 1916-05-20 Verfahren zum Entwässern der Torfmoore. AT77142B (de)

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