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Geschwindigkeitsmesser.
Es ist zwar schon versucht worden, Geschwindigkeitsmesser mechanisch zu treiben und man hat sich da vorzugsweise die Eigenschaften eines Fliehkraftpendelreglers zunutze gemacht ; es gibt zahlreiche auf diesen Grundsätzen aufgebaute Ausführungen, welche jedoch nicht mit Erfolg praktisch verwendbar sind, und zwar hauptsächlich deshalb, weil einerseits die ganze Vorrichtung sehr empfindlich sein muss, um jede Veränderung in der Fahrgeschwindigkeit sofort anzuzeigen, und andererseits ausserordentlich stabil sein soll gegen das Rütteln und die Stösse des Fahrzeuges sowie auch gegen die kleinen Unregelmässigkeiten in der Bewegung des Trieb- werkes.
Besonders die unerlässliche Empfindlichkeit der Vorrichtung macht sie geneigt, bei jeder Geschwindigkeitsänderung zu weit auszuschlagen und dann zwischen zwei unbestimmten
Grenzlagen zu pendeln, anstatt in einer Gleichgewichtslage stehen zu bleiben, welche der augen- blicklichen Geschwindigkeit entspricht. Wegen dieser Übelstände haben die mechanischen
Geschwindigkeitsmesser bisher keine eigentliche Verwendung gefunden, obwohl sie ver- schiedene Vorteile gegenüber den elektrischen oder anderen derartigen Messern besitzen.
Versuche haben gezeigt, dass die erwähnten Nachteile vollständig vermieden werden können, wenn die Apparate mit geeigneten Ausgleichsvorrichtungen ausgerüstet werden, durch welche ein ausserordentlich ruhiger und klagols wirkender mechanisch getriebener Geschwindigkeits- messer hergestellt werden kann. Die die Registrier- und anzeigevorrichtungen betätigende
Muffe eines Zenhifugalpendelreglers wird,in einer, an sich bekannten Weise durch einen fedel- oder gewichtsbelasteten Hebel beeinflusst.
Der Erfindung gemäss ist die Berührung dieses Hebels mit dem Munenhebel auf einer Kurvenbahn oder einem Geleise von solcher Krümmung an- geordnet, dass die von dem belasteten Hebel hervorgebrachte Beeinflussung für jede beliebige Muffenstellung gerade diejenige Giösse erhält, welche der jeweiligen Fliehkraft des Reglers ent- spricht. Versuche'haben ferner gezeigt, dass schon eine ziemlich geringe Abänderung der Kuiven- form die Ausschlige des Ringlets in beträchtlicher Weise verändert. Infolgedessen können z.
B. die
Einzelteile des Reglers oder Messers als Massenfabrikate hergestellt werden, um nachträglich durch geringe Bearbeitung der Kurvenbahn dem Bedarf entsprechend genau angepasst zu werden.
Ein anderer erheblicher Vorteil der Vorrichtung liegt darin, dass der Messer leicht nachgesteHt werden kann, wenn die Treibräder des Fahrzeuges nach längerem Gebrauch mehr oder weniger abgenutzt und im Durchmesser etwas verändert sind, so dass die vom Fahrzeug für jede Umdrehung der Räder zurückgelegte Wegstrecke kürzer wird als dies beim ursprünglichen Durch- messer der Räder der Fall war.
Die Zeichnungen stellen den Gegenstand der Erfindung beispielsweise dar, und zwar zeugt Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch die Bewegungsteile des Apparates, Fig. 2 einen Schnitt parallel mit. dem der Fig. 1. Fig. 3 einen Horizontale hnitt, Fig. 4 einen vertikalen Schnitt rechtwinkelig gegen den der Fig. 1 und 2, Fig. 5 einen Schnitt durch einen Teil des Apparates
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des Apparates in kleinerem Nlassstabe und Fig. 7 einen Horizontalschnitt in demselben kleinen Massstabe. Die Fig. 8. 9, 10,11 veranschaulichen einige Einzelteile in verschiedenen Stellungen.
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pendelregler 2 übertragen.
Die Bewegungsübeitragung wird durch ein Vorgelege 3 bewetk- stelligt, derart, dass zunächst eine lotrechte Welle 4 von den Triebwerksteilen gedreht wird und dabei mit Hilfe eines Zahnrades 5 ein Zahnrad 6 an einer Zwischenwelle 7 verdreht, welche, durch ein zweites Zahnrad 8 betätigt, ein Zahnrad 9 an der eigentlichen Reglerwelle 10 antreibt, die zwecks Verringerung der Reibung in Kugellagern 11 und 12 gelagert ist. An der Reglermuffe 13 hängt ein Doppelhebel 1S, der einerseits im Gehäuse 1 mittels eines Gelenkes 15 schwingbar befestigt und andererseits mit dem Kolben 16 eines Flüssigkeitszylinders 17 verbunden ist. An
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drehbar gelagert. en Achse 34 sitzt und dessen anderer Schenkel als Zahnbogen 28 ausgebildet ist, der in Eingriff mit einem Zahnrad 29 steht.
Auf der Welle 30 dieses Zahnrades sitzt der
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setzungsverhältnisse des Apparates entweder fix an seiner Achse befestigt sein kann, so dass er an der Schwingbewegung der Achse teilnimmt, oder auf seiner Achse drehbar und vermittels eines Gelenkes 36 mit dem Hebel 14 verbunden ist. In beiden Fällen wird aber der Hebel 35 durch Bewegung des Hebels 14 betätigt und seine Schwingungen werden durch ein Gelenk 37 auf einen Stein 38 übertragen, welcher sich in einer Geradführung 39 auf und nieder bewegt.
Diese Geradführung ist vermittels Arme 40 an einem lotrechten Zapfen 41 derart befestigt, dass sie turnugelartig ein wenig schwingen kann. Um bei diesem Schwingen nicht festgeklemmt oder beschädigt zu werden, muss der Stein 38 oder seine Befestigungsteile mit dem Hebel 35 entsprechend frei beweglich verbunden sein. Der Stein ist mit einem Stift 42 ausgerüstet, dessen
Spitze gegen einen vor der Geradführung vorbeibewegten Papierstreifen 43 gerichtet ist, so dass er Punkte auf letzterem verzeichnen kann. Der Papierstreifen ist durch parallele Linien mit einer Einteilung versehen, welche z. B. jener des Gradbogens 32 entspricht und ist auf zwei Rollen 44, 45 aufgewickelt, zwischen welchen der Papierstreifen zwischen Leitrollen 47, 48 in einer Geradführung 46 vor dem Stifte 42 geführt wird.
Die Bewegung des Papierstreifens 43 wird
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einer ebensolchen Nut versehen ist, in welche der Zapfen 50 eines um den Bolzen M schwingbaren Hebels 5S eingreift. Dieser Hebel ist mittels eines Zapfens 53 mit einem Schalthebel 54 verbunden, dessen hakenförmiges Ende 55 mit einem Schaltrad 56 auf der Welle 57 zusammen-
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Drehbewegung vermittels eines Schneckenradgetriebes 61 auf eine lotrechte Welle 62 übertragen, welche mit der vorerwähnten Papierleitrolle 48 fest verbunden ist, so dass diese an der Umdrehung der Welle 62 teilnimmt.
Die Drehung der Rolle 48 bringt aber doch nur einen Schutz gegen Verschleiss des Papierstreifens in der Ecke mit sich, während die eigentliche Vorbewegung des Streifens dutch Drehen der Rolle 45 bewirkt wird, die mittels einer Schaltklinke 64 und emes
Schaltrades 63 angetrieben wird. Die Klinke 64 wird an ihrem einen Ende von einer Schrauben-
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Rades 63 greifende Klinke zurückztebt, die das Rad 6. 3 mit der Rolle. 45 um eme Zahnteilmi weiterdreht. Die Wirkung des Schlitzes 66 wird später erläutert werden.
Auf der Welle. 57 sitzt auch ein Daumen 69, gegen welchen sich das eine Ende eines Hebels 70 lehnt, dessen anderes zweckmässig abgerundetes Ende gegen die Geradführung. 19 gedr cl-t wird. Beim Drehen der Welle S7 wird das eine Ende des Hebels 70 durch den Daumen 69 und dadurch auch der Hebel 70 etwas zur Seite gedrängt, wie Fig. 9 zeigt ; dies hat zur Folge, dass
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von dem Papierstreifen abdrangt, bis. beim fortgesetzten Drehen der Welle 57, der Daumen 69 ausser Berühnmg mit dem Hebel 70 kommt und ihn freilässt.
Ein durch eine Feder 71 belasteter Hebel 72 dlückt aber von der entgegengesetzten Seite auf die Geradführung 39, so dass beim Freiweiden des Hebels 70 die Feder 71 den Hebel 72 anzieht und so die Geradführung in ihre
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sondern im Gegenteil vermindert wird, und dass also die Veränderung in der Belastung des Hebels 14 vollständig nach Bedarf geregelt werden kann. Schon eine ziemlich geringe Ut-gestaltung der
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es liegt infolgedessen vollständig in der Hand des Konstrukteurs, die Empfindlichkeit des Messers dem Bedarf entsprechend anzupassen.
Um eine Regelung der Spannung der Feder 73 zu ermöglichen und also auch dadurch eine gewisse Regulierung der Muffenhelastung hervorzubringen, ist die Feder 73 an einer Stange 74 befestigt, die mit ihrem kugelförmigen Unterende in einer Mutter 75 gelagert ist. Diese wird durch eine Gegenmutter 76 gesichert und der Zugang zu den Muttern durch einen Schraubstöpsel 77 ermöglicht, welcher, gegebenenfalls plombiert werden kann, um'für Unbefugte unzugänglich zu sein.
Um ein Pendeln der Muffe 13 zu verhindern, ist der Zylinder 17 mit einer geeigneten Flüssig- keit wie z. B. Öl oder dgl. gefüllt, die bei der durch das Schwingen des Hebels 14 hervorgebrachten Auf-und Niederbewegung des nicht dichtschliessenden Kolbens 16 zwischen dem Kolben und den Zylinderwandungen in bekannter Weise nur langsam passieren kann und also eine Verzögerung in den Kolbenbewegungen bewirkt,.
Die Schwingbewegungen des Hebels 14 werden durch das Gelenk 24 auf den Winkelhebel 2, 5 übertragen ; dieser setzt durch den Zahnbogen 28 und das Zahnrad 29 den Zeiger 31 in Bewegung, so dass die der Umlaufzahl des Reglers entsprechende Geschwindigkeit auf dem Gradbogen 32 abgelesen werden kann. Gleichzeitig bewirkt das Umdrehen der exzentrischen Nutenscheibe 49,
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durch das Rad 56 hervorgebrachte Drehung der Welle 57 überträgt sich vermittels des Zahngetriebes 61 auf die Walze 48 und unterstützt also die Vorbewegung des Papierstrerfens.
Sollte
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Festklemmen des Streifens durch den Stift 42, so kann sich die Rolle 45 nicht drehen, weil der durch das Festhalten des Streifens auftretende Widerstand die Zurückbewegung der Klinke 64 durch die Feder 65 verhindelt, vorausgesetzt, dass die Festigkeit des Papierstreifens grösser tst als die Kraft der Feder 65. Der Längsschhtz 66 in der Klinke 64 gestattet aber, dass der Hebel 52 seine Schwingungen fortsetzt, da ja sein Bolzen 67 ungehindert im Schlitze 66 sich hin und her bewegen kann, ohne das Stehenbleiben der Klinke 64 herbeizuführen. Dadurch wird ein Zerreissen des Papierstreifens verhindert.
Je nach dem Ausschlage der Reglermuffe wird der Stein 39 auf-oder niederbewegt, so dass er sich immer vor jener Lmie auf dem Papierstreifen 43 befindet, welche der jeweiligen Ge-
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Umdrehung der Welle 57 wird das Oberende des Hebels 70 von dem Daumen 69 derart betätigt, dass sein Unterende die Geradführung 39 auswärtsverschiebt, bis der Hebel 70 ausser Berührung nut dem Daumen kommt, da die flügelartige Geradführung 39 von der Feder 71 und dem Hebel 70 zurückgeworfen wird und der Stift 42 ein Zeichen in den Papierstreifen in entsprechender Höhe verzeichnet.
Damit die ganze Vorrichtung vor der Ablieferung genau eingestellt und vollständig betriebs-
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zugiessen. Beim Verpacken und Versenden könnte aber die Flüssigkeit ausfliessen, wenn die Zu- gangsöfnung des Zylinders nicht verschlossen ist. Um keine allzu grosse Reibung an der Stange des Kolbens 16 hervorzurufen, kann keine gewöhnliche Kolbenstangendichtung benutzt werden ; es hat sich nun in vorliegendem Falle als sehr zweckmässig gezeigt, die Kolbenstangendurchführung mit einem zähen, flüssigkeitsundurchlässigen Stoffe wie Talg oder dgl. auszufüllen, welcher die freie Bewegung der Kolbenstange nicht verhindert.
Die Beeinflussung des Geschwindigkeitsmessers durch die Bewegungsrichtung des Fahr-
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bewegungen versetzt wird, welche selbstverständlich von der Drehungsrichtung der Reglerwelle 10 unbeeinflusst bleibt. Der Messer braucht also keine komplizierten Vorgelege, wie die bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen, um immer in derselben Richtung gedreht zu werden, wenn das
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Geschwindigkeit von einem unvermeidlichen momentanen Durchgehen oder Schleudern des Triebwerkes unterscheiden zu können, ist es zweckmässig, den Messer mit besonderen Ein-
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Schlagstift, der nur einer einmaligen Betätigung unterworfen ist und nicht wiederholt beeinflusst werden kann, bevor die Geschwindigkeit unter das Höchstmass heruntergegangen ist.
Eine ununterbrochene Reihe von Höchatmarken beweist dann, dass mit fortdauernd hoher Geschwindig-
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weil sie verschiedenartig ausgeführt werden kann.
Natürlich kann der Messer ohne Registriervonichtungen gebaut werden, da alle dazu- gehörigen Teile wegfallen, ohne die anderen Einzelteile zu beeinflussen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven, Kraftwagen öfler Strassenfahrzeuge aller Ait, bestehend aus einem vom Triebwerke mechanisch getriebenen Zentrifugalpendelregler, dessen Muffenverschiebung den Zeiger und die Registrieivorrichtung des Messers zwangläufig betätigt, dadurch gekennzeichnet, dass die Reglermuffe durch einen fder-oder gewichtsbelasteten Hilfshebel beeinflusst wird, dessen freies Ende sich gegen eine am Umstellungshebel (14) der
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