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Verreibwalze, insbesondere für Buchdruck- oder Offsetdruckmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Verreibwalze, insbesondere für Buchdruck- oder Offsetdruckmaschinen,
welche mit einer anderen farbführenden Walze eines Farbwerks in Umfangsberührung
umläuft und außer ihrer Drehbewegung um eine stillstehende Achse eine vorbestimmte
Axialbewegung ausführt. Sie betrifft insbesondere einen sogenannten "Reiter", welcher
einer Farbauftragwalze zugeordnet ist und von derselben durch UmSangsreibung in
Drehung gesetzt wird, wobei die Rotation der Verreibwalze um ihre stillstehende
Achse ohne von außen her wirkende, bewegte Steuerelemente eine Axialbewegung der
Verreibwalze gegenüber ihrer stillstehenden Achse und gegenüber der sie antreibenden
Farbauftragwalze verursacht.
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Es ist bekannt, einer um eine stillstehende Achse rotierende Verreibwalze
durch eine ortsfeste, zu der Verreibwalze konzentrische Plankurve eine Axialbewegung
zu erteilen, wobei eine Schraubenfeder im Inneren der Verreibwalze dieselbe stets
gegen eine auf der Plankurve abrollende, an der Stirnseite der Verreibwalze drehbar
gelagerte Rolle oder gegen eine lose auf der Plankurve ablaufende Kugel drückt,
welche in einer Laufrille auf ihrer Kreisbahn gehalten ist. Nachteil dieser bekannten
Anordnungen ist, daß die Axialbewegung nicht zwangsläutig gesteuert ist, und daß
eine volle axiale IIin- und Herbewegung der Verreibwalze im Falle einer an der Stirnseite
der Walze drehbar gelagerten Rolle auf nur eine einzige Walzenumdrehung erfolgt,
im Falle einer lose rollenden Kugel auf etwa zwei Umdrehungen der Verreibwalze.
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Aus dem USA-Patent 3,110,253 ist eine Steuerung der Axialbewegung
einer um eine stillstehende Achse rotierenden Verreibwalze bekannt, bei welcher
eine Kugel zwischen einer auf der Achse resten, in einer quer zu der Achse gerichteten
Ebene liegenden konzentrischen Rille und einer mit der Walze umlaufenden konzentrischen,
entsprechend dem Axialhub schräg angeordneten Rille abrollt. Auch diese Steuerung
der Axialbewegung ist nicht zwangsläufig, denn bei in der feststehenden Rille rutschender
Kugel kann die Verreibwalze rotieren, ohne eine Axialbewegung auszuführen. Auch
diese Verreibwalze macht auf eine volle axiale Hin- und Herbewegung höchstens zwei
Umdrehungen, falls nicht etwa in oben angedeuteter Weise die Kugel in der feststehenden
Rille rutscht.
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Aus dem USA-Patent 2,826,989 ist eine Steuerung der Axialbewegung
einer um eine stillstehende Achse rotierenden Verreibwalze bekannt, bei welcher
im Inneren der Walze ein rechtsgängiges und ein linksgängiges Flachgewinde angeordnet
sind, mit welchen abwechselnd eine von zwei in axialer Richtung unverschiebbaren
Leitrollen in Eingriff gebracht wird, wodurch sich die rotierende Verreibwalze abwechselnd
um die Länge des mit einer der beiden Leitrollen in Eingriff stehenden Flachgewindes
axial hin- und herbewegt. Diese Verreibwalze kann zwar bei genügend langen Flachgewinden
auf etwa zehn und mehr Umdrehungen große Axialbewegungen ausführen, doch ist der
tecnnische Aufwand für diese ebenfalls nicht zwangsläufige Umsteuerung der Axialbewegung
recht groß. Die Verwendung federbelasteter Kugeln zum Sichern der Lage der abwechselnd
durch einen Kipphebel mit einem der beiden Flachgewinde in Eingriff stehenden Leitrollen
kann nicht zuverlässig verhüten, daß die Verreibwalze entweder bei mit beiden i'lachgewinden
außer Eingriff stehenden Leitrollen keine Axialbewegung ausführt, oder aber bei
mit beiden Flachgewinden gleichzeitig in Eingriff stehenden Leitrollen nicht rotieren
kann.
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Zweck der Erfindung ist eine um eine stillstehende Achse rotierende
Verreibwalze
zu schaffen, welche von den Nachteilen der erwähnten bekannten Verreibwalzen frei
ist.
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Der Erfindungszweck wird erreicht durch eine um eine stillstehende
Achse rotierende Verreibwalze, welche außer ihrer Drehbewegung eine vorbestimmte
axiale Hin- und Herbewegung ausführt, bei welcher zum Steuern der axialen Hin- und
Herbewegung der Walze gegenüber der stillstehenden Achse ein Steuerelement in Form
einer in sich geschlossenen Trommelkurve sowie ein durch diese Trommelkurve formschlüssig
geführtes Nachlaufelement vorsehen sind, wobei das eine der beiden Elemente fest
in dem Mantel der Verreibwalze angeordnet und das andere der beiden Elemente konzentrisch
drehbar und gegen eine axiale Verschiebung gesichert auf der stillstehenden Achse
gelagert ist und formschlüssig mit einem auf einem exzentrischen Abschnitt der Achse
drehbar gelagerten Aubenzahnrad gekuppelt ist, welcues mit einer in dem Mantel der
Verreibwalze festen Innenverzznnung in Eingriff steht und bei Rotation der Verreibwalze
mit gegenüber der Verreibwalze höherer Drehzahl im gleichen Drehsinn rotiert.
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Es ist für die durch den Hub der Trommelkurve bestimmte axiale Hin-
und Herbewegung der Verreibwalze bedeutungslos, ob die Trommelkurve drehbar und
gegen axiale Verschiebung gesichert auf der stillstehenden Achse angeordnet ist,
das Nachlaufelement dagegen fest in dem Mantel der Verreibwalze, oder umgekehrt.
Beide Ausführungen liegen im Rahmen der Erfindung.
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Aus Gründen der einfacheren Herstellung ist die erstgenannte Ausführungsforin
vorzuziehen, wobei zweckmäX die Trommelkurve als Nut in einem zy incrischen Körper
ausbebildet ist und das im mantel der Verreibwalze feste Nachlaufelement als in
diese Nut eingreifende Rolle, deren Bolzen in dem Mantel der Verreibwalze fest sitzt.
Es ist aber aucn möglich, die Trommelkurve als aus einem zylinarischen Körper erhaben
hervorragende Eurve auszubilden, das Nachlaufelement als zwei beiderseits dieser
Kurve angeordnete Rollen, deren Bolzen in dem Mantel der Verreibwalze fest sitzen.
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Das mit der Trosmelkurve formschlüssig gekuppelte AußenzaIrnrad mit
einer Zähnezahl Za rollt in der Innenverzahnung mit einer Zahnezahl Zi ab und macht
pro eine Umdrehung der Veijeibwalze Zi : Za UmGrehungen auf der stillstehenden Achse.
Die Trommelkurve eilt also gegenüber dem Mantel der Verrelbwalze vor. Xenn möglichst
viele Umdrehungen der Verreibwalze auf eine volle axiale Hin- und Herbewegung de.rselben.gewünscht
werden, so muß das Außenzahnrad möglichst viele Zähne haben bei Einhaltung der für
Innenverzahnungen geltenden Mindestzähnedifferenz.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand einer rein schematischen
Zeichnung beschreiben. In der Zeichnung ist: Fig. 1 Ein Längsschnitt durch eine
Verreibwalze gemäß der Erwindung, und Fig. 2 ein Querschnitt nach Schnittlinie II
- II in Fig. 1.
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Unter Bezug auf die Zeichnung besteht die als Ganzes mit 1 bezeichnete
stillstehende Achse der Verreibwalze, welche gegen Drehung und axiale Verschiebung
gesichert an ihren beiden Ehden in nicht dargestellten Haltern gelagert ist, aus
zwei konzentrischen Teilen 2, 3 und einem exzentrischen Teil 4 mit einem Anlaufbund
5. Der auf der Achse 1 drehbar und axial verschiebbare Walzenkörper, als Ganzes
mit 6 bezeichnet, besteht aus einem rohrförmigen Mantel 7, welcher an beiden Enden
durch Dekkel 8, 9 mit Lagerbuchsen 10 geschlossen ist. In dem Mantel 7 ist eine
Innenverzahnung 11 fest angeordnet, zweckmäßig in Form eines innenverzahnten Ringes.
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Auf dem um das Maß E exzentrischen Teil 4 der Achse 1 ist ein Außenzahnrad
12 mit zwei symetrischen Mitnenm erl appen 13 und Lagerbuchsen 14 drehbar gelagert.
Das Zahnrad 12 ist so lang, daß es bei der vorgesehenen axialen Hin- unL Herbewegung
der Verreibwalze stets im Eingriff mit der Innenverzahnung bleibt.
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Neben dem Zahnrad 12 befindet sich eine Kreuznutenscheibe 14, und
neben letzterer die Trommelkurve 15 mit Mitnehmerlappen 16 und der nutenförmigen
Steuerkurve 17. Die Trommelkurve 15 ist auf
einer Lagerbuchse 18
und einem gegen axiale Verschiebung gesicherten Kugellager 20 auf der Achse 1 Drehbar
gelagert und greift mit ihren Mitnehmerlappen 16 in die Kreuznutenscheibe 14 ein,
wodurch sie formschlüssig mit dem Zahnrad 12 gekuppelt ist. Die in die Trommelkurve
eingefräste nutenförmige Steuerkurve 17 hat einen Hub gleich der gewünschten Axialbewegung
des Walzenkörpers 6 gegenüber der Achse 1. In den Walzenmantel 7 ist ein Bolzen
21 eingeschraubt und verklebt, auf welchem eine Rolle 22 drehbar gelagert ist, die
in die Nut 17 der Trommelkurve eingreift und so die axiale Hin- und Herbewegung
der rotierenden Verreibwalze zwangsläufig steuert. Der Bolzen 21 ist nach dem Einschrauben
auf den Außendurchmesser des Walzenmantels überschliffen.
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Bei einer angenommenen Zähnezahl der Innenverzahnung 11 von Zi = 41
und des Zahnrades 12 von Za = 36 beträgt die Anzahl der Umdrehungen der Verreibwalze
auf eine volle axiale Hin-und Herbewegung Za = 36 36 = 7,2 Umdrehungen.
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Zi - Za 41 - 36 T Die erfindungsgemäße Verreibwalze ist zwar vor
allem als sogenannter "Reiter" gedacht, welcher einer FarbauStlagwalze zugeordnet
ist und von derselben durchUmfangsreibung in Drehung gesetzt wird, sie ist jedoch
auf diese Ausführungsform nicht beschränkt. Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung,
an dem Walzenkörper- der Verreibwalze ein Antriebszahnrad vorzusehen, und die zwangsläufig
in Drehung gesetzte Verreibwalze mit stillstehender Achse an Stelle eines Reibers
mit rotierender und axial hin- und herbewegter Welle zu verwenden.