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Getriebe für Flüssigkeitsdurchlaufmesser Die Erfindung betrifft ein
Getriebe für Flüssigkeitsdurchlaufmesser zur Änderung der Efbersetzung zwischen
der rotierenden Meßwerkswelle eines Flüssigkeitsmessers und dessen Zählwerk, um
die zwischen der Zählwerks angabe und der tatsächlich verzapften Flüssigkeitsmenge
infolge Unvollkommenheiten der Meßeinrichtung oder des Einflusses veränderlicher
Temperaturen sich ergebenden Differenzen absatzweise auszugleichen. Bei derartigen
Übersetzungsgetrieben ist es bereits bekannt, daß sich die Bewegung der das Zählwerk
antreibenden Welie- aus einer Hauptbewegung von gleichbleibender Größe und einer
Nebenbewegung von veränderlicher Größe zusammensetzt und beide Bewegungen mittels
eines Differentialantriebes zusammengezählt werden. Es sind auch bereits llbersetzungsgetriebe
ohne Differentialantrieb ausgeführt worden, bei denen abwecllselnd zwei Übersetzungen
von verschiedener Größe eingeschaltet werden und bei denen die Zeit oder der Schaltwinkel
für die eine oder andere Übersetzung verändert werden kann.
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Diese Getriebe hatten jedoch eine Reihe von Mängeln, insbesondere
die sprunghafte Übersetzung, ungenügende Genauigkeit und Ver-Iäßlichkeit, die Anordnung
auf einer sich frei drehenden Welle, so daß die zeitlich ungebundenen Geschwindigkeitsänderungen
bedeutende Unterschiede zwischen der wirklich durchgeflossenen und der angezeigten
Menge verursachten.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, bei welcher ebenfalls
eine Zerlegung der Antriebsbewegung in eine Haupt- und eine Nebenbewegung erfolgt,
die aber infolge der Vermeidung eines Differentialgetriebes eine wesentlich einfachere,
weniger Platz beanspruchende und weniger kostspielige Einrichtung darstellt und
außerdem die unmittelbare Anordnung auf der schnell laufenden Meßgerätwelle, also
die Ausnutzung der kleinsten Berichtigungsperiode gestattet.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Meßwerkswelle
mit einer die Grundbewegung auf das Zählwerk übertragenden Welle durch eine nur
in der Antriebsrichtung
wirkende Reibungskupplung verhunden ist
und daß auf der das Zählwerk antreibenden Welle eine zweite derartige Reibungskupplung
angeordnet ist, welche mittels eines in dem antreibenden Teil der Kupplung für die
Grundbewegung drehbar gelagerten, einerseits von einem feststehenden verstellbaren
oder durch fremde Nleßimpulse gesteuerten Anschlag verschwenkten, andererseits in
den antreibenden Teil der Kupplung für die Zusatzbewegung der das Zählwerk treibenden
Welle auslösenden zweiarmigen Hebels getrieben wird.
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Die Erfindung wird in den Abbildungen an Hand zweier Ausführungsbeispiele
näher veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. I einen senlirechten Querschnitt durch
eine der Erfindung gemäß ausgebildete veränderliche, jedoch von Hand einstellbare
Übersetzung, Abb. 2 und 3 je einen waagerechten Schnitt nach LinieII-II der Abb.
1, jedoch in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen, Abb. 4 eine etwas abgeänderte
Anordnung der Anstoßfläche, Abb. 5 einen senkrechten Querschnitt durch ein zweites
Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung mit selbsttätig veränderlicher Übersetzung,
Abb. 6 die Seitenansicht eines Teiles der Einrichtung gemäß Abb. 5 und Abb. 7 eine
Ansicht auf die schiefe Leitfläche mit den angeschlossenen Teilen, ähnlich Abb.
4.
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Abb. I bis 3 veranschaulichen das erste Ausführungsbeispiel einer
Übertragung der veränderlichen tRbersetzung auf ein Zählwerk, welches eine bestimmte,
den Umdrehungszahlen proportionale Angabe verzeichnet. Die Bewegung des Flüssiglseitsmessers
wird auf die Kurbel 1 übertragen, welche mit der Welle 2 fest verbunden ist, auf
welcher die Scheibe 3 aufgekeilt ist, welche die treibende und weiter noch besehriebene
Rupplungshälfte bildet. In die zylindrische Aussparung der Scheibe 3 ragt der hülsenförmige
Teil 4, 14 vom abgestuften Durehmesser hinein; im untersten Teile 4 vom größten
Durchmesser sind zwei oder mehrere winkelförmige Einschnitte 5 ausgeführt, welche
in Abt. 2 durch gestrichelte Linien angedeutet sind. In den Einschnitten ist je
eine Rolle 6 gelagert, welche in die keilförmigen Höhlungen zwischen die Wand des
Einschnittes 5 des zylindrischen Teiles 4 und die Wand der Scheibe 3 durch die Federn
7, welche' in den Lagerbohrungen der Scheibe 4 gelagert sind, gedrückt werden. Die
Teile 3, 4, 6 und 7 bilden eine selbsthemmende Reibnngskupplung mit Freilauf, welche
derartig arbeitet, daß die Bewegung der Kurbel I auf den Teil 4 14 übertragen wird
oder welcher sich im gleichen Sinne unabhängig ron der Scheibe 3 weiterdrehen kann,
so daß er der Kurbel I und der Welle 2 mit der Scheibe 3 voreilen kann. Zwischen
dem Teile 4 und der auf dem zvlindrischen Teile 14 aufgesetzten frei drehbaren Scheibe
8 ist noch eine solche mit Hilfe der Rollten 9 ausgeliidete selbsthemmende Reibungskupplung
mit Freilauf angeordnet, welche derart arbeitet daß die Scheibe 8 die treibende
Hälfte ist und den Teil ruf, 14 verdrehen kann, welcher die angetriebene Kupplungshälfte
hildet und wobei der Teil 4 ebenso im gleichen Sinne der Scheibe 8 voreilen kann
wie bei der ersten Kupplung. Den Einschnitt 5 im Teile 4 des Körpers 4, 14 haben
beide Kupplungen gemeinsam. In der Scheibe 3 ist der unten mit einem aufgekeilten
Hebel 10 versehene Zapfen 22 gelagert, während sein oberes Ende als Nocke 1 1 ausgebildet
ist. An der Nockenstelle ist die Scheibe8 mit einem trapezförmigen Ausschnitt 12
oder mit einem derarti;* geformten Ausschnitt versehen. daß eine sei ner Wände 13
radial zur iNlitte strebt (Abb. 2 und 3), wobei mit dieser Wand die Nocke ii zusammenarbeitet.
Die übrigen Wände des Ausschnittes I2 sind derart ausgeführt. daß zum Verdrehen
der Nocke in die in Abb. 3 veranschaulichte Lage ein genügender Bewegungsraum vorhanden
ist. In der Bewegungsebene des Hebels 10 ist ein verstellbarer Anschlag in der Form
einer Stellschraube 15 angeordnet. In der Scheibe 3 ist der durch eine Bohrung in
der zweiten Scheibe 8 durch gehende Bolzen I6 befestigt, an dessen Ende die Feder
I7 eingehängt ist, welche mit ihrem anderen Ende am Bolzen 18 befestigt ist, welcher
in der Scheibe 8 eingesetzt ist. Die Feder I7 sichert eine dauernde Berührung zffisdlen
der Nocke II und der radialen Wand r3 des Ausschnittes 12.
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Beim Drehen der Kurbel 1 wird ihre Bewegung mittels der ersten (unteren)
Krupp lung 3, 6, 4, I4 direkt auf das Zählwerk 19 durch die Zahnradübersetzung 20
übertragen Außerdem stößt stets bei einer jeden I(urbelumdrehung der Hebel 10 auf
den einstellbaren Anschlag 15 an, wobei die Nocke 1 1 in die in Abb. 3 veranschaulichte
Lage verdreht wird; die Scheibe 8 verdreht sich im Sinne des Pfeiles a um den Winkel
21, und mittels der zweiten (oberen) Kupplung 8, g, 4, 14 verdreht sich der Teil
4. 14 relativ zul Scheibe 3 in der Richtung nach vorwärts. Dabei führt die untere
Kupplung eine Gleitbewegung aus. Sobald der Hebel ro den Anschlag 15 verläßt, kehrt
die Scheibe8 durch Einwirkung der Feder 17 in die ursprüngv liche Lage der Scheibe
3 gegenüber zurück und bringt auch die Nocke 1 1 in die ursprüngliche
Lage
zurück Dabei führt die zweite (obere) Kupplung eine Gleitbewegung aus, und die untere
Kupplung hält den nach vorwärts verdrehten Teil 4, 14 zurück.
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Anstatt des Anschlages 15 an einer einzigen Umfangstelle kann auch
eine äußere oder innere ringförmige Leitfläche 23 angeordnet werden, auf welcher
sich ein Ende des Hebels 10 mittels einer Rolle 24 wegen Reibungsverminderung bewegt.
Die Übersetzungsänderung wird durch Änderung der Exzentrizität 22 dieser Ringfläche
23 relativ zur Scheibe 8 erreicht.
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Bei der Durchführung gemäß Abb. 5, 6 und 7 ist die Ausbildung der
selbsthemmenden Kupplungen mit Freilauf dieselbe wie bei der Durchführung gemäß
den Abb. I bis 4; es besteht nur ein Unterschied der Organe zum Erzeugen der veränderlichen
Zusatzbewegung.
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Die gegenseitige Verdrehung der Scheiben 3 und 8 (Abb. 5) geschieht
durch Zahnradsegmente 25 und 26, wobei das Segment 26 mit der Kupplungsscheibe 8
fest verbunden ist und das Segment 25 den einen Arm des Hebels bildet, welcher auf
dem in der Scheibe 3 eingesetzten Zapfen 27 drehbar gelagert ist, während sein zweiter
Arm durch eine Rolle 28 ausgebildet ist, welche sich bei der Drehung auf einem schief
gestellten flachen Ring 30 bewegt. Das Zurückführen der Scheibe 8 in die ursprüngliche
Lage gegenüber der Scheibe 3 besorgt die Feder 34, welche auf dem Teil 3 befestigt
und am Bolzen 35 aufgewickelt ist und in einer 05-nung an der Scheibe 8 abgestützt
wird. Gemäß der Neigung dieses Ringes 30 (Abb. 5 und 7) ändert sich die Größe der
Zusatzbewegung und da her auch die Größe der Gesamtübersetzung. Diese Ausbildungsart
der Zusatzbewegung eignet sich gut für derartige Fälle, wo die Übersetzungsgröße
von einer bestimmten veränderlichen Größe abhängig ist und selbsttätig geändert
werden muß. Im veranschaulichten Beispiel nach Abb 5 wird die Neigung der ringförmigen,
um die waagerechte Achse 29 schwingbaren Scheibe 30 von einem hohlen, mit Flüssigkeit
gefüllten thermostatischen Zylinder 36 beherrscht. Mit dem oberen Deckel 31 dieses
Zylinders ist eine Stange 32 verbunden, welche an der Scheibe 30 von unten abgestützt
wird, wobei diese Scheibe auf ihrer gegenüberliegenden, d. i. auf der rechten Hälfte
durch die Feder 33 in Richtung nach oben gedrückt, um eine dauernde Berührung dieser
Scheibe mit der Stange 32 zu erlangen.
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Diese Einrichtung gemäß den Abb. 4 bis 6 arbeitet analog wie das
System gemäß Abb. I, soweit es sich um die Bewegungsübertragung von der Welle I,
2 auf das Zählwerk 19 durch eine Kegelzahnradübersetzung 20 handelt Falls durch
den Wärmeeinfluß die Eigenschaft der gemessenen Flüssigkeit, z. B ihr spezifisches
Gewicht u. ä., geändert wird wird diese veränderliche Übersetzung selbsttätig durch
den Thermostaten 36 beeinflußt, dessen Stange 32 einen entsprechenden Ausschlag
des Ringes 30 dem Drucke der Feder 33 gegenüber verursacht, wodurch eine entsprechende
Änderung des Übersetzungsverhältnisses durch den Ausschlag der Rolle 28 um den Zapfen
27 nach oben (Abb. 6) erfolgt, wodurch das Zahnsegment 25, das Zahnsegment 26 und
damit auch die Scheibe 8 mit derselben Wirkung verdreht wird, wie schon früher im
Zusammenhang mit der Ausführung gemäß Abb. I bis 3 beschrieben wurde.