<Desc/Clms Page number 1>
Stäbe, Röhren, Klötze und dgl. aus schichtenweise übefeinandergeleimten Furnierbändern.
Man hat bereits vorgeschlagen, Gegenstände, die gleichzeitig grosse Festigkeit, geringes Gewicht und geringe räumliche Ausdehnung aufweisen sollen, in der Weise herzustellen, dass man Holzfurniere kreuz und quer übereinanderleimt und zusammenpresst. Auf diese Weise stellt man Klötze, Platten und dgl. her, aus denen durch entsprechende Bearbeitung die zu erzeugenden Gegenstände gewonnen werden können ; oder aber man kann mit Hilfe entsprechender Formen die Übereinanderschichtung der Furniere in der Weise bewirken, dass Stäbe, Röhren, Gefässe oder sonstwie geformte Gegenstände unmittelbar erhalten werden.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, für das besprochen Verfahren Furniere zu verwenden, die in der Weise gewonnen sind, dass man auf einer Drehbank spiralige Schichten vom Baumstamm loslöst. Die in dieser Weise gewonnenen Furniere haben grössere Festigkeit als die in der gewöhnlichen Art durch in Sehnenebenen verlaufende Schnitte erhaltenen (siehe b in den Fig. 1 und weil bei der spiraligen Schnittführung bei regelmässig gewachsenen Baumstämmen der Zusammenhalt der einzelnen Jahresringachichten weniger häufig durchgetrennt wird als bei der gewöhnlichen Herstellungsart.
Löst man von einem Stamm, z. B. einer Nadelholzart, einen einem einzigen Jahresring angehörenden Streifen ab (siehe a, Fig. 1 und 3), und untersucht man denselben. so erkennt man leicht, dass das Holz innerhalb einer und derselben Jahresringschichte nicht von durchaus gleicher Beschaffenheit ist. Man findet, dass jeder Jahresring aus zwei Schichten besteht. von denen die eine räumlich ausgedehntere vergleichsweise weich und porig ist und daher geringe Festigkeit besitzt und stark hygroskopisch ist, während die andere räumlich weniger ausgedehnte ein ungemein dichtes Gefüge aufweist, sehr grosse Festigkeit besitzt und zufolge eines hohen Harzgehaltes so gut wie gar nicht hygroskopisch ist.
Die erstgenannte Schichte des Jahresringes bildet sicle in Frühjahr und wird daher Frühjahrsholz genannt, die letztgenannte Schichte bildet sich im Sommer und wird da. her 8ommerholz genannt.
Gemäss der Erfindung werden die Furniere, der Jahresringbildung genau folgend, vom Stamme losgelöst (siehe a, Fig. 1 und 3), und zwar vorzugsweise in Streifenform (siehe e, Fig. 4). alsdann werden die auf der Zeichnung im Querschnitt durch Punktierung angedeuteten weichen
Frülijahrsholzteile von der durch Striche angedeuteten harten Sommerholzschiehte durch Ab- schälen losgelöst (siehe a', Fig. 3 a). Aus den so gewonnenen Furnieren werden dann Stäbe, Röhren, Klötze und dgl., wie oben angegeben, hergestellt.
Gegenstände, welche aus Furnieren hergestellt sind, die durch die dünne, harte Sommerholz- schichte allein gebildet sind, weisen bei wesentlich geringerem Gewicht und bedeutend geringerer räumlicher Ausdehnung viel grössere Festigkeit und Starrheit auf als die nach den bekannten
Verfahren hergestellten Gegenstände.
Die Erfindung bieten ferner die Möglichkeit, bisher für gewisse Zwecke unbrauchbare Holz-
EMI1.1
und widerstandsfähigeren Teil, das sogenannte Kernholz, verwenden, während man nach der Erfindung auch den nach aussen liegenden, aus jüngeren, wenig widerstandsfähigen Jahresringen bestehenden Teil, das sogenannte Splintholz, verwendbar macht, indem man das Sommerholz herausschält.
<Desc/Clms Page number 2>
Bei Bei der bekannten Herstellungsart von Stäben oder dgL aus gewöhnlichen Furnieren saugen sich die Poren der Frühjahrsholzschichten mit Leim voll, wodurch sich das Gewicht der Stäbe erheblich erhöht, ohne dass sie etwa an Festigkeit oder, da ja auch der Leim hygroskopisch ist,
EMI2.1
bezeichnet. Durch Zersetzung des im Frühjahrsholz, namentlich in minderwertigen Holsorten, vorhandenen Saftes infolge atmosphärischer oder-sonstiger Einflusse entstehen Zersetzungsund FiuJniserscl1einungen ; auch sind es gerade die Fruhjahrsholzteile, die den Angriffen von Bohrkäfern, niederen Tieren oder sonstigen Organismen ausgesetzt sind.
Die nur aus Sommerholz bestehenden Furniere a sind mit Harz gesättigt und saugen daher beim Ubereinanderleimen so gut wie gar keinen Leim ein, so dass beim starken Zusammenpressen der übereinandergeschichteten Furniere fast aller Leim durch die Fugen herausgequetscht wird und nur ganz dünne Leimschichten zwischen den einzelnen Furnierlagen verbleiben. Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Gegenstände sind daher gegen wechselnde Feuchtigkeita- einflüsse unempfindlich, dem Verziehen nicht unterworfen und von unbegrenzter Haltbarkeit.
In den Fig. 5 und 6 ist gezeigt, in welcher Weise durch schichtenweises Pbereinanderleimen der neuen Furniere Röhren hergestellt werden können. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel setzt sich die Wandung des Rohres au vier Schichtenlagen von Furnieren zusammen, die in Fig. 6 der Deutlichkeit halber gegeneinander abgetreppt gezeigt sind. Die innerste Schichte ist nach Art eines eingängigen Gewindes gewunden und gibt dem Rohr die Form ; die zweite und die dritte Schichte sind nach Art steilgängigen Links- bzw. Rechtsgewindes gewunden, um dem Rohr eine Versteifung zu geben und die Torsion. skräfte aufzunehmen ; die äusserste Schichte besteht aus in der Längsrichtung laufenden Furnieren und nimmt Zug-und Druckkräfte auf.
Die gemäss der Erfindung hergestellten Holzbandstäbe, Röhren und dgL eignen sich ihrer
EMI2.2