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In immer steigendem Masse ergibt sich beim Herdofenprozess die Notwendigkeit, die Schlacke während des Prozesses von dem Metall ganz oder teilweise zu trennen und eine neue Schlacke herzustellen. Oft ist es nötig, dieses Verfahren zu wiederholen. Besonders dringend wird diese
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Gefahr, dass die gebildeten Oxyde durch die in den Ofen eingebrachten Zusätze wieder reduziert werden, so dass die Fremdkörper in erheblichen Mengen in das Bad zurücktreten. aus dem man sie endgiltig entfernen wollte0 Besonders der Phosphor ist in letztgenannte Beziehung gefährlich.
Beim Schrottverfahren. bei dem die Menge der im Bad vorhandenen Fremdkörper viel geringer ist, erweist es sich trotzdem mitunter ebenfalls als notwendig, abzuschlacken, wo es sich um hochwertige Qualitäten handelt, die eine weit eingehendere Reinigung von schädlichen Beimengungen erfordern.
Man hat bisher auf verschiedenen Wegen die besprochenen Ubelstände zu bekämpfen gesucht. Die einfachste Form des Abschlackens besteht darin, dass man eine eiserne Kratze von Hand über das Bad nach der Tür zu bewegt, um auf diese Weise die Schlacke abzuziehen. Dies erfordert schwere Handarbeit, die man nur in geringem Umfange durchführen kann, und es entsteht der Nachteil, dass unvermeidlich zugleich mit der Schlacke massenhaft Metall herausgezogen wird. Nach dem gleichen Prinzip ist das Abschlacken neuerdings auch auf maschinellem Wege vorgeschlagen worden. Hiezu sind sehr komplizierte Vorrichtungen erforderlich und der grosse Nachteil des Abschlackens von Hand, dass Metall mitgerissen wird. bleibt bestehen.
Auch entsteht der Nachteil, dass die mit einem Hube aus dem Ofen herausgedrängten grossen Schlacken- mengen in sehr gross dimensionierten Behältern aufgefangen werden müssen, wenn sie mcht auf die Arbeitsbühne überlaufen sollen. Ein anderer Weg. der mitunter beschritten wurde, um die Schlacke während des Prozesses vom Metall zu trennen. besteht darm. dass man die namenthch bei Roheisenerzprozessen infolge starker Kohlenuxydentwicklung aufschäumende Schlacke ein- fach aus dem Ofen herauslaufen lässt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass man die Schlacke zu einer Zeit entfernt, in welcher sie noch sehr eisenreich ist, so dass sich also das Ausbringen an Metall erniedrigt.
Ein weiterer Weg zur Erreichung des obgenannten Zweckes ist gegeben
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richtung von kippbaren Ofen erwähnt. Hiebei wird die Schlacke durch Kippen vom Metullbad abgegossen. Diese Ofen sind in der Anlage sehr kostspielig, und es ist beinahe unmöglich, einen vorhandenen feststehenden Ofen zu einem Kippofen umzubauen. Allen genannten Verfahren haftet gemeinsam der grosse Cbelstand an, dass eine Trennung von Metall und Schlacke nur unvollkommen durchzuführen ist.
Es ist unvermeidlich, dass beim Herausziehen der Schlacke wie beim Abkippen stets grosse Metallmengen mit der Schlacke mitgehen, so dass man entweder auf eine reinliche Trennung überhaupt verzichten oder Metallverluste bzw. das Entstehen grosser Melallbären, die wieder eingeschmolzen werden müssen, in Kauf nehmen muss.
Alle diese und sonstige belstände werden beseitigt durch das Verfahren gemäss der vorhegenden Erfindung.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man, im Gegensatz zu allen be- s < hriebenen Verfahren, die Schlacke abschöpft, indem man eine Schöpfvorrichtung in den Ofen einführt und in das Bad in der Weise eintaucht, dass der obere Rand de. s Schöpfmittels dicht unter die Oberfläche der Schlacke, welche eine Schicht über dem Metall bildet, zu stehen kommt.
Die Schlacke wird hierauf in das Schöpfmittel (sei dies in Form eines Löffels, einer Mulde oder dgL ausgebildet) einfliessen, ohne dass das Metall in nennenswerten Mengen mittliesst, da man von aussen die Stellung der Schöpfvorrichtung dicht unter die Schlackendecke gut überwachen kann,
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Abziehen und Abkippen die Schlacke in grossen Mengen auf einmal ab. Nach dem Einfliessen kann die mit Schlacke gefüllte Abschöpfvorrichtung leicht aus dem Ofen herausgezogen werden.
Zweckmässig wird man zur Ausführung des Verfahrens einen Chargierkran oder eine Chargiermaschine benutzen, wie sie in modernen Martinanlagen vorhanden sind. Bei kleinen Anlagen wird es aber auch möglich sein, die die Schlacke abnehmende Schöpfvorrichtung von Hand zu betätigen, indem man die Arbeit durch Aufhängen der Schöpfvorrichtung an die Dachkonstruktion, durch Anbringung einer Drehvorrichtung oder in einer ähnlichen Weise erleichtert. Kommt als Mittel zur Ausführung des Verfahrens ein Schlackenlöffel zur Anwendung, so wird derselbe aus Blech oder Guss hergestellt. Man kann ihn durch aufgetragene feuerfeste Masse (bei basischen Prozessen zweckmässig durch mit Teer vermengten Dolomit) vor Verbrennung schützen.
Eine Form eines derartigen als Schöpfvorrichtung dienenden Schlackenlöffels zeigt beispielsweise Fig. 1 im Längs-und Fig. 2 im Querschnitt der Zeichnung. Der nach rückwärts abgeschlossene Löffel a wird mittels geeignet erscheinender Vorrichtungen. wenn es nicht von Hand geschieht, in den Ofen eingeführt und hierauf in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise gesenkt, damit die auf dem Metallbad schwimmende Schlacke in den Löffel a einfliesst und so mit dem Löffel entfernt werden kann.
Ein solcher Schöpflöffel für die Schlacke kann auch, wie Fig. 8 im Querschnitt erkennen lässt, mit einem feuerfesten Futter, entweder nur auf einer oder auf beiden Seiten. versehen sein.
Sollten durch unachtsame Arbeit doch kleine Mengen von Metall mit der Schlacke in die Abschöpfvorrichtung einlaufen, so kann man diesen Nachteil in der Weise beheben, dass man den aus dem Ofen herausgezogenen Löffel vorsichtig abkippt, bis das Metall ausfliesst, was man
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Ausführungsform des Schlackenlöffels nach Fig. 3 und 4 bzw. 5 und 6 in Vorderansicht und Querschnitt. Bei dieser Form des Löffels ist der eine Rand b desselben stark erhöht. Auf dieser erhöhten Seite wird eine Öffnung c freigelassen. Sobald nun der Löffel aus dem Boden heraus-
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