DE250996C - - Google Patents
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Classifications
-
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- Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)
Description
KAISERLICHES /ftl
PATENTAMT
- JVi 250996 KLASSE 18/y. GRUPPE
in GLEIWITZ, O.-S.
In immer steigendem Maße ergibt sich beim Herdofenprozeß die Notwendigkeit, die .Schlacke
während des Prozesses von dem Metall ganz oder teilweise zu trennen und eine neue Schlacke
herzustellen. Oft ist es nötig, dieses Verfahren zu wiederholen. Besonders dringend wird diese
Notwendigkeit bei dem Roheisenprozeß, da durch das Roheisen große Mengen von Fremdkörpern
in den Ofen gelangen, welche zum
ίο größten Teil als Oxyde in die Schlacke übergehen
und die Menge derselben vergrößern. Dies hat einmal den Nachteil, daß diese großen
. Schlackenmengen eine intensive Beheizung des Metallbades durch die Flamme erschweren,
ferner entsteht die Gefahr, daß die gebildeten Oxyde durch die in den Ofen eingebrachten
Zusätze wieder reduziert werden, so daß die Fremdkörper in erheblichen Mengen in das
Bad zurücktreten, aus dem man sie entgültig entfernen wollte. Besonders der. Phosphor ist
in letztgenannter Beziehung gefährlich. Beim
■ Schrottverfahren, bei dem die Menge der im Bad vorhandenen Fremdkörper viel geringer
ist, erweist es sich trotzdem mitunter ebenfalls
as als notwendig, abzuschlacken, wo es sich um
hochwertige Qualitäten handelt, die eine weit eingehendere Reinigung von schädlichen Beimengungen
erfordern.
Man hat bisher auf verschiedenen Wegen die besprochenen Übelstände zu bekämpfen
gesucht. Die einfachste Form des Abschlackens besteht darin, daß man eine eiserne Kratze von
Hand über das Bad nach der Tür zu bewegt, um auf diese Weise die Schlacke abzuziehen.
Dies erfordert schwere Handarbeit, die man nur in geringem Umfange durchführen kann, und
es entsteht der Nachteil, daß unvermeidlich zugleich mit der Schlacke massenhaft Metall
herausgezogen wird. Nach dem gleichen Prinzip ist das Abschlacken neuerdings auch auf
maschinellem Wege vorgeschlagen worden. Hierzu sind sehr komplizierte Vorrichtungen erforderlich,
und der große Nachteil des Abschlackens von Hand, daß Metall mitgerissen wird, bleibt
bestehen. Auch entsteht der Nachteil, daß die mit einem Hube aus dem Ofen herausgedrängten
großen Schlackenmengen in sehr groß dimensionierten Behältern aufgefangen werden müssen,
wenn sie nicht auf die Arbeitsbühne überlaufen sollen. Ein anderer Weg, der mitunter beschritten
wurde, um die Schlacke während des Prozesses vom Metall zu trennen, besteht darin, daß man die namentlich bei Roheisenerzprozessen
infolge starker Kohlenoxydentwicklung aufschäumende Schlacke einfach aus' dem Ofen herauslaufen läßt. Dieses Verfahren
hat den Nachteil, daß man die Schlacke zu einer Zeit entfernt, in welcher sie noch sehr
eiscnrcich ist, so daß sich also das Ausbringen an Metall erniedrigt. Ein weiterer Weg zur Erreichung
des obengenannten Zweckes ist gegeben im Bertrand-Thiel-Verfahren und der
verbesserten Abart desselben, dem Hoesch-Verfahren. Bei diesem Verfahren sticht man
die ganze Charge ab, um danach das Metall entweder in denselben Ofen oder in einen zweiten Ofen unter Zurückhaltung der Schlacke
ίο überzufüliren. Diese Verfahren sind natürlich
kompliziert, erfordern große Anlagekosten und bedeutende Mehrarbeit der Kräne und haben
den Nachteil, daß durch das Abstechen und Wiedereinsetzen der ganzen Charge Wärmeverluste
eintreten. Schließlich sei noch als Mittel zur Entfernung der Schlacke die Einrichtung
von kippbaren öfen erwähnt. Hierbei wird die Schlacke durch Kippen vom Metallbad abgegossen. Diese öfen sind in der Anlage sehr kost-
spielig, und es ist beinahe unmöglich, einen vorhandenen feststehenden Ofen zu einem Kippofen
umzubauen. Allen genannten Verfahren haftet gemeinsam der große Ubelstand an, daß
eine Trennung von Metall und Schlacke nur unvollkommen durchzuführen ist. Es ist unvermeidlich,
daß beim Herausziehen der Schlacke wie beim Abkippen stets große Metallmengen mit der Schlacke mitgehen, so daß man entweder
auf eine reinliche Trennung überhaupt verzichten oder Metallverluste bzw. das Entstehen
großer Metallbären, die wieder eingeschmolzen werden müssen, in Kauf nehmen muß.
Alle diese und sonstige Übel stände werden beseitigt durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man, im Gegensatz zu allen oben
beschriebenen Verfahren, die Schlacke abschöpft, indem man eine Schöpfvorrichtung
in den Ofen einführt und in das Bad in der Weise eintaucht, daß der obere Rand des
Schöpfmittels dicht unter die Oberfläche der Schlacke^, welche eine Schicht über dem Metall·
bildet, zu stehen kommt. Die Schlacke wird hierauf in das Schöpfmittel (sei dies in Form
eines Löffels, einer Mulde o. dgl. ausgebildet) einfließen, ohne daß das Metall in nennenswerten
Mengen mitfließt, da man von außen die Stellung der Schöpfvorrichtung dicht unter die
Schlackendecke gut überwachen kann, so daß nur eine dünne Schicht von Schlacke überfließt.
Im Gegensatz dazu fließt bei dem früheren Abziehen und Abkippen die Schlacke in großen
Mengen auf einmal ab. Nach dem Einfließen kann die mit Schlacke gefüllte Abschöpf vorrichtung
leicht aus dem Ofen herausgezogen werden. . Zweckmäßig wird man zur Ausführung des Verfahrens einen Chargierkran oder
eine Chargiermaschine benutzen, wie sie in modernen Martinanlagen vorhanden sind. Bei
kleinen Anlagen wird es aber auch möglich sein, die die Schlacke abnehmende Schöpfvorrichtung
von Hand zu betätigen, indem man die Arbeit durch Aufhängen der Schöpfvorrichtung
an die Dachkonstruktion, durch Anbringung einer Drehvorrichtung oder in einer ähnlichen
Weise erleichtert. Kommt als Mittel zur Ausführung des Verfahrens ein Schlackenlöffel zur
Anwendung, so wird derselbe aus Blech oder Guß hergestellt. Man kann ihn durch aufgetragene
feuerfeste Masse (bei basischen Prozessen zweckmäßig durch mit Teer vermengten Dolomit)
vor Verbrennung schützen.
Eine Form eines derartigen als Schöpfvorrichtung dienenden Schlackenlöffels zeigt beispielsweise
Fig. 1 im Längs- und Fig. 2 im Querschnitt der beiliegenden Zeichnung. Der nach
rückwärts abgeschlossene Löffel α wird mittels geeignet erscheinender Vorrichtungen, wenn es
nicht von Hand geschieht, in den Ofen eingeführt und hierauf in der aus Fig. 7 ersichtlichen
Weise gesenkt, damit die auf dem Metallbad schwimmende Schlacke in den Löffel α einfließt
und so mit dem Löffel entfernt werden kann. '
Ein solcher Schöpflöffel für die Schlacke kann auch, wie Fig. 8 im Querschnitt erkennen" läßt,
mit einem feuerfesten Futter, entweder nur auf einer oder auf beiden Seiten, versehen sein.
Sollten durch unachtsame Arbeit doch kleine Mengen von Metall mit der Schlacke in die Abschöpfvorrichtung
einlaufen, so kann man diesen Nachteil in der Weise beheben, daß man den aus dem Ofen herausgezogenen Löffel vorsichtig abkippt,
bis das Metall ausfließt, was man durch das Sprühen des flüssigen Stahls sofort erkennen
kann. Das hierauf in der Mulde oder dem Löffel verbleibende Metall kann man an einer anderen
Stelle auskippen oder auch noch flüssig in den Ofen weiter einsetzen. Noch geeigneter für den
angestrebten Zweck erscheint die Ausführungsform des Schlackenlöffels nach Fig. 3 und 4 '
bzw. 5 und 6 in Vorderansicht und Querschnitt. Bei dieser Form des Löffels ist der eine Rand b
desselben stark erhöht. Auf dieser erhöhten Seite wird eine öffnung c frei gelassen. Sobald
nun der Löffel aus dem Ofen herausgezogen wird (Fig. 3 und 4), dreht man ihn nach der
mit dem Loch c versehenen Seite (Fig. 5 und 6), so daß das unter der Schlacke befindliche Metall
abfließen kann. Sobald Schlacke kommt, dreht no man in Stellung nach Fig. 4 zurück und kippt
die Schlacke durch Weiterdrehung dieser Schöpfvorrichtung in ein anderes Gefäß aus.
Falls die Türöffnungen des Ofens so niedrig sind, daß die Löffel α zu niedrig werden, würde
es leicht sein, durch geeignete maschinelle Vorrichtungen, welche von außen betätigt werden
und die beliebig sein können, in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise den Löffel im Ofen zu senken
und vor dem Herausziehen wieder zu hebep. iao
Überhaupt soll die Betätigung der jeweils zur Anwendung kommenden Schöpfvorrichtung beliebig
sein können.
Claims (4)
1. Verfahren zum Entschlacken von Flußeisen und Flußstahl im Herdofen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine von Hand oder maschinell betätigte Schöpfvorrichtung (sei
ίο dies in Form eines Löffels, einer Mulde o. dgl.)
in den Ofen eingebracht und bis dicht unter die Schlackendecke eingetaucht wird, so daß
T die Schlacke ohne Mitnahme nennenswerter
Metallmengen in die Schöpfvorrichtung fließt und hierauf in der Schöpfvorrichtung
aus dem Ofen, herausgezogen werden kann.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die löffeiförmige Schöpfvorrichtung durch aufgetragenes feuerfestes saures oder basisches Material vor Verbrennung
geschützt ist.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Rand des Schlackenlöffels stark erhöht und in dem überragenden Teil eine Öffnung (c) angebracht ist, durch
welche etwa mit der Schlacke mitgerissenes Metall vor dem Abkippen der Schlacke abgelassen
werden kann. Λ
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die löffel-, mulden- ο. dgl. förmige Schöpfvorrichtung durch geeignete maschinelle Vorrichtungen gesenkt und gehoben
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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