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Die Erfindung betrifft einen Schuhspanner mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Schuhspanner in einer verbreiteten Bauform bestehen aus einem Schuhformkörper, welcher mittels eines Spannelementes in einem Schuh eingespannt wird, um diesen bei Nichtbe- nutzung in Form zu halten oder eine übermässige, bleibende Deformation zu vermeiden. Der Schuhformkörper kann je nach Anwendungsfall ein geeignetes Formteil sein, welches mit- tels des Spannelementes, beispielsweise in ein Fussteil eines Halbschuhes hinein gedrückt wird. Für Stiefel sind Bauformen bekannt, bei denen zwei Schuhformkörper in Form von Stiefelschaftformern ausgebildet sind und innenseitig im Schaft eines Stiefels mit dem Spannelement gegeneinander verspannt werden. Das Spannelement kann als Hebelteil, bei- spielsweise in Form eines Kniehebels oder elastisch federnd als Federelement ausgebildet sein.
An die beiden genannten Grundelemente eines Schuhspanners sind unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich ihrer Materialeigenschaften gestellt. Während der Schuhformkörper im wesentlichen formstarr sein muss, sind an das Spann-
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element entsprechende Forderungen an hohe Tragfähigkeit oder Elastizität gestellt. Beim Schuhformkörper wird üb- licherweise Holz oder Kunststoff als Werkstoff eingesetzt, während das Spannelement meist aus federndem Metall oder federndem Kunststoff gefertigt ist. Die unterschiedlichen Materialeigenschaften erfordern konstruktive Massnahmen zur Verbindung der beiden Bauteile miteinander. Für qualitativ höherwertige Produkte wird bevorzugt Holz eingesetzt, ins- besondere auch wegen der im Schuhwerk vorhandenen Feuchtig- keit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungs- gemässen Schuhspanner derart weiterzubilden, dass die Verbin- dung zwischen dem Schuhformkörper und dem Spannelement ver- einfacht ist.
Die Aufgabe wird durch einen Schuhspanner mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dazu wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, einen Kunststoff- verbinder zur Anbindung des Spannelementes an den Schuh- formkörper vorzusehen. Ein solcher Kunststoffverbinder kann insbesondere auf dem Wege des Spritzgiessens preisgünstig in grossen Mengen gefertigt werden. Die Materialeigenschaften des Kunststoffes lassen sich in weiten Bereichen so an- passen, dass dabei beliebige Werkstoffpaarungen für den Schuhformkörper einerseits und das Spannelement anderer- seits miteinander verbindbar sind. Es ist auch möglich, derartige Kunststoffverbinder preisgünstig in Grossserie zu fertigen, die entsprechend bevorratet universell in ver- schiedenen Serien von Schuhspannern, beispielsweise mit Kunststoff- bzw. Holzformkörpern eingesetzt werden können.
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In e@ner vorteilbaften Ausbildung umfasst der Kunststoff- verbinder einen Grundkörper mit einem Schaft. An einem Ende des Schaftes ist mindestens eine Rastzunge vorgesehen, mit- tels derer der Kunststoffverbinder festgelegt wird. Der Kunsts@offverbinder kann dadurch in einfacher Weise sowohl manuell als auch maschinell durch ein Verbindungsloch oder eine Aufnahmeöffnung gesteckt und mit der Rastzunge ver- rastet werden. Vorteilhaft sind dabei am Schaft des Grund- Körpers zwei bezüglich einer Längsachse des Schaftes gegen- überliegende Rastzungen vorgesehen, durch deren zumindest
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Schaftes beim Einsetzen vermieden ist. Der Schaft selbst ist @weckm@@ig rohrförmig ausgebildet zur Aufnahme eines Verriegelungsstiftes für die Rastzunge bzw. die Rastzungen.
Nach dem Verrasten des Grundkörpers wird der Verriegelungs- stift in den rohrförmigen Schaft des Grundkörpers einge- führt, wobei er rückseitig einer Rastzunge bzw. zwischen zwei Rastzungen zu liegen kommt. Der Verriegelungsstift veri@@nder dadurch ein Zurückfedern der Rastzunge und damit ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung zwischen dem S@annelement und dem Schuhformkörper. Zur Vereinfachung des Montagevorganges weist der Grundkörper im Bereich der Rast- zonge eine Montageschräge auf, wodurch die Rastzunge selbsttätig ohne weiteres Zutun beim Einstecken des Grund- körpers einfedert.
In einer zweckmässigen Weiterbildung ist der Schuhformkörper aus Kunststoffund der Kunststof fverbinder bzw. dessen Schaft einteilig mit dem Schuhformkörper ausgebildet. Die Anzahl der Einzelteile ist dadurch weiter reduziert und der Montagevorgang beim Verbinden des Schuhformkörpers mit dem Spanneiement vereinfacht. In einer weiteren zweckmässigen Variante, insbesondere wenn für den Schuhformkörpers und den Kons@s@offverbinder verschiedene Materialen vorge-
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sehen sind, weist der Schuhformkörper ein Verbindungsloch zur Aufnahme des Kunststoffverbinders auf. Der Kunststoff- verbinder wird dabei mit seinem Schaft durch das Ver- bindungsloch hindurchgeführt und eine Verriegelung zwischen dem Schuhformkörper und dem Spannelement mittels des Kunst- stoffverbinders hergestellt.
Bei dieser Variante können die Materialeigenschaften jeweils des Schuhformkörpers und des Kunststoffverbinders unabhängig voneinander präzise den je- weiligen Anforderungen angepasst werden.
In einer vorteilhaften Ausbildung ist ein flächiger, ins- besondere einteilig mit dem Grundkörper des Kunststoff- verbinders ausgebildeter Anlageteller zur Anlage an Schuh- formkörper vorgesehen. Durch die flächige Ausbildung des Anlagetellers ist eine gleichmässige Krafteinleitung in den Schuhformkörper gewährleistet, so dass für diesen auch Werk- stoffe wie Holz oder ein spröder Kunststoff gewählt werden können. Das Verbindungsloch im Schuhformkörper weist dazu zweckmässig eine Senkung zur Aufnahme des Anlagetellers auf.
Dadurch ist der Anlageteller bezüglich der Aussenkontur des Formkörpers versenkt, in dessen Folge entsprechende Ab- drücke im Schuhmaterial vermieden sind.
Der Schuhformkörper ist vorteilhaft aus Holz ausgebildet, wodurch einerseits eine gute Formbeständigkeit und anderer- seits eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung gegeben ist.
Bei einer Ausbildung des Schuhspanners als Stiefelspanner für einen Stiefelschaft, bei dem der Schuhformkörper als Stiefelschaftformer ausgebildet ist, wirkt die Spannkraft des Spannelementes im wesentlichen quer zur Längsachse des Stiefelschaftes. Bei einer derartigen Ausbildung lässt sich die Anbindung des Spannelementes an den Schuhformkörper derart gestalten, dass die Kunststoffverbinder im wesent-
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lichen frei von Spannkräften sind und nur fixierende Wir- kung haben. Dadurch sind die Kunststoffverbinder gering be- lastet, was zu einer langen Lebensdauer des Stiefelspanners beiträgt. Dazu sind zweckmässig zwei gegeneinander verspann- bare Stiefelschaftformer vorgesehen, wodurch das Spann- element selbst zwischen den beiden Stiefelschaftformern liegt.
Dadurch ist vermieden, dass sich das Spannelement gegen einen Teil des Stiefels direkt mit der Gefahr von un- erwünschten Verformungen abstützt.
Das Spannelement ist vorteilhaft als eine elastisch federnde Kunststofffeder ausgebildet, wodurch auch komplexe Formgebungen in der Grossserie preisgünstig herstellbar sind. In einer zweckmässigen Ausbildung ist das Spannelement als Bogenfeder insbesondere in Form eines geschlossenen Ringes ausgebildet. Bei einer entsprechenden Wahl der Ring- form, beispielsweise als Oval, können die Federkräfte über die Längsachse des Stiefelschaftes verteilt in die Stiefel- schaftformer eingeleitet werden. Des weiteren ist ein Ver- kanten, beispielsweise eine Kippbewegung der beiden Schuh- formkörper gegeneinander, vermieden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist eine Entriege- lungsvorrichtung für den oder die verspannten Schuhform- körper vorgesehen. Zum Herausnehmen des Schuhspanners kann dadurch die Verspannung gelöst und der Schuhspanner mit ge- ringen Kräften entfernt werden. Dadurch ist insbesondere beim Greifen des Schuhspanners am Spannelement eine nur ge- ringe Belastung der Kunststoffverbinder gegeben. Bei einer Ausbildung des Spannelementes mit Bogenfedern in Form eines geschlossenen Ringes ist die Entriegelungsvorrichtung zweckmässig in Form eines Druckstabes ausgebildet, mittels dessen der Ring quer zur Spannrichtung aufgeweitet werden kann. Mit einer derartigen Aufweitung des Ringes geht ein
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Zusammenziehen in der quer dazu liegenden Spannrichtung einher, in dessen Folge der Schuhspanner in einfacher Weise entriegelt werden kann.
Zur zumindest näherungsweise flächigen Kraftanleitung und zur Vermeidung eines Verkantens oder eines Kippens ist das Spannelement mit mindestens zwei Kunststoffverbindern an einem Schuhformkörper festgelegt.
In einer vorteilhaften Ausbildung ist der Grundkörper des Kunststoffverbinders als separates Bauteil ausgebildet. Das Spannelement weist dabei eine Aufnahmeöffnung mit einer Rastkante auf. Der Grundkörper wird dabei durch das Verbindungsloch im Schuhformkörper und durch die genannte Aufnahmeöffnung im Spannelement gesteckt, wobei die Rastzungen eine zugehörige Rastkante in der Aufnahmeöffnung hintergreifen. Durch die Ausbildung als separates Bauteil ist dieses in Grossserie für verschiedene Anwendungszwecke kostengünstig herstellbar. In einer alternativen Ausführungsform, insbesondere bei einer Ausbildung des Spannelementes als elastisch federnde Kunststofffeder, ist der Grundkörper einteilig mit dem Spannelement ausgebildet, wobei der Schaft mit den Rastzungen durch das Verbindungsloch im Schuhformkörper gesteckt wird.
Das Verbindungsloch selbst kann dabei eine entsprechende Rastkante aufweisen.
Es kann auch zweckmässig sein, dort eine entsprechenden separaten Anlageteller mit einer Rastkante vorzusehen.
Durch die einteilige Ausbildung sind die Anzahl der Teile und damit die Fertigung- und Montagekosten reduziert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 Einen schematisch dargestellten Stiefel mit einem eingesetzten Stiefelschaftspanner; Fig. 2 eine vergrösserte Detailansicht des Stiefelspanners im Bereich eines Kunststoffverbinders in einer
Querschnittsdarstellung entlang der Linie II-II nach Fig. 1; Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 2 in einer Ansicht entlang der Linie III-III nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt schematisch angedeutet einen als Stiefel 14 ausgebildeten Schuh 17, in dessen Stiefelschaft 16 ein Schuhspanner 1 eingeführt ist. Zwei Schuhformkörper 2 sind als Stiefelschaftformer 15 ausgebildet und über ein Spann- element 3 gegeneinander derart verspannt, dass sie unter Druck auf der Innenseite des Stiefelschaftes 16 anliegen.
Bei einer Ausbildung des Schuhes 17 beispielsweise als Halbschuh kann der Schuhformkörper 2 auch zur Einspannung über ein Spannelement 3 in ein Fussteil 26 vorgesehen sein.
Das Spannelement 3 kann eine metallische Spiralfeder, eine Kniehebelkonstruktion oder dgl. sein und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Paar von Kunststofffedern 18 ausgebildet. Die beiden Kunststofffedern 18 können eine be- liebige geeignete Form aufweisen und sind im gezeigten Aus- führungsbeispiel als etwa halbkreisförmige Bogenfedern 19 ausgeformt und bilden zusammen mit zwei Mittelteilen 29 einen einteiligen geschlossenen ovalen Ring 22. Am oberen Ende 32 des Ringes 22 ist ein hohl ausgeführter Zuggriff 27 angeordnet, durch den ein Druckstab 21 hindurch geführt und im Bereich des unteren Endes 33 an der unteren Bogenfeder 19 befestigt ist. An seinem gegenüberliegenden Ende weist der Druckstab 21 einen Druckgriff 28 auf, wodurch eine Ent- riegelungsvorrichtung 20 gebildet ist.
Durch Umgreifen des
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Zuggriffes 27 mit Fingern einer Hand und gleichzeitigem Gegendruck mit dem Handballen der gleichen Hand auf den Druckgriff 28 wird der Ring 22 in Richtung des Druckstabes 21 aufgeweitet, wodurch sich die beiden Mittelteile 29 des Ringes 22 entgegen der durch den Doppelpfeil 23 angedeute- ten, etwa senkrecht zur Stiefelschaftachse liegenden Spann- richtung annähern. Dadurch werden die am Ring 22 festge- legten Stiefelschaftformer 15 von der Innenseite des Stiefelschaftes 16 abgehoben, in dessen Folge der Schuh- spanner 1 entnommen werden kann.
Die beiden Stiefelschaftformer 15 sind halbschalenförmig ausgebildet und jeweils über zwei Kunststoffverbinder 4 am Ring 22 festgelegt. Die beiden Stiefelschaftformer 15 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel aus Holz ausgebildet ; kann jedoch auch eine Ausbildung in Kunststoff oder anderen geeigneten Materialien zweckmässig sein. Die Stiefelschaft- former 15 weisen je zwei Verbindungslöcher 5 auf, die je- weils aussenseitig durch eine Senkung 13 erweitert sind.
Passend zu der Lage der Verbindungslöcher 5 ist in dem Ring 22 jeweils eine Aufnahmeöffnung 24 vorgesehen. Je ein Grundkörper 6 eines Kunststoffverbinders 4 ist mit seinem Schaft 7 von aussen durch das Verbindungsloch 5 und die zu- gehörige Aufnahmeöffnung 24 hindurchgeführt. Der Grund- körper 6 weist dabei aussenseitig einen flächigen Anlage- teller 12 auf, der in der Senkung 13 bezüglich der Aussen- kontur des Stiefelschaftformers 15 versenkt ist.
Fig. 2 zeigt in einer Schnittdarstellung Einzelheiten der Anordnung nach Fig. 1 im Bereich eines Kunststoffverbinders
4. Der Kunststoffverbinder 4 umfasst einen als separates
Einzelteil ausgebildeten Grundkörper 6 mit einem einteilig angeformten Anlageteller 12, der in der Senkung 13 beim
Stiefelschaftformer 15 anliegt. Der durch das Verbindungs-
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loch 5 hindurchgeführte Schaft 7 ist hohl ausgeführt und weist an seinem dem Anlageteller gegenüberliegenden Ende zwei symmetrisch bezüglich einer Längsachse 9 des Schaftes 7 gegenüberliegende Rastzungen 8 auf. Am Mittelteil 29 des Ringes 22 (Fig. 1) ist einteilig eine Aufnahmehülse 30 mit der Aufnahmeöffnung 24 angeformt. Die Rastzungen 8 sind mittels jeweils einer Montageschräge 11 in die Aufnahme- öffnung 24 eingeführt und hintergreifen jeweils eine Rast- kante 25.
Die Aufnahmehülse 30 ist des weiteren als Distanzhalter für das Mittelteil 29 bezüglich des Stiefel- schaftformers 15 ausgebildet. Ein Verriegelungsstift 10 ist in Richtung des Pfeiles 31 in den rohrförmigen Schaft 7 einführbar.
In einer zweckmässigen, nicht näher dargestellten Weiter- bildung ist der Grundkörper 6 einteilig mit dem Spann- element 3 (Fig. 1) ausgebildet, wobei die Rastzungen 8 bei- spielsweise an Rastkanten 25 eines separat ausgebildeten Anlagetellers 12 festgelegt sein können.
Bei einer weiteren vorteilhaften, nicht näher dargestellten Variante ist der Schuhformkörper 2 aus Kunststoff und der Kunststoffverbinder 4 bzw. dessen Grundkörper 6 einteilig mit dem Schuhformkörper ausgebildet. Bei dieser Variante kann auf einen Anlageteller 12 verzichtet werden. Die üb- rigen Merkmale sind zweckmässig vergleichbar zur Ausführung nach den Fig. 1 bis 3 ausgebildet.
Fig. 3 zeigt die Anordnung nach Fig. 2 in einer weiteren Ansicht, demnach die Aufnahmehülse 30 etwa rechteckig aus- geführt ist und dadurch als Verdrehsicherung für den Kunst- stoffverbinder 4 (Fig. 2) dient. Der Verriegelungsstift 10 ist zylindrisch ausgebildet und liegt innenseitig zwischen
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den beiden Rastzungen 8, so dass diese nicht zurückfedern können und ein unbeabsichtigtes Lösen verhindert ist.