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Verfahren zur etektrotyttschen Gewinnung von MetaHen.
Es sind bereits Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Metallen bekannt, wobei das pulverisierte Erz : m Elektrolyten der kombinierten Einwirkung von erhitzter Luft, heissem Dampf oder Gas und eines elektrischen Stromes ausgesetzt wird.
Der Erfindung gemäss erfolgt die Zuführung der Loft, des Dampfes oder des Gases mittels Leitungen, deren Mündungen sich in der Nähe des Bebälterbodens befinden, so dass der Elektrolyt durch die aufsteigenden Blasen, die die Flüssigkeit in der Umgebung der Mündungen mitreissen, in lebhafte Zirkulation gebracht wird. Dabei sind Druck und Temperatur der zugeführten Mengen von Luft, Dampf oder Gas, der Natur des Elektrolyten und des Erzes entsprechend, so gewählt, dass der Elektrolyt in den Siedezustand versetzt werden kann.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung schematisch dargestellt, die zur Durchführung des den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahrens geeignet ist. Auf den beiden Seitenwandungen eines Behälters 1 ruht eine Stange 2 auf, die zweckmässig aus Kupfer oder einem anderen gutleitenden Material besteht. Eine Kathode 3 besteht aus dünnem Metall, z. B. aus Kupferblech, und ist vorteilhaft gewellt, um eine grössere Leitungsfähigkeit und Niederschlagsfläche zu erzielen. Die Kathode hängt an der Stange 2, mit der sie mittels zweier oder mehrerer Leiter 9 verbunden ist. Die Anode 4 hat die Form einer Platte oder eines Blockes und besteht vorteilhaft aus einem gutleitenden Material, welches der Einwirkung des Stromes gut widersteht, wie z. B. harte Kohle.
Von einer Dynamo- maschine 5 oder irgend einer anderen Stromquelle führen Leiter 6 zur Anode und Kathode. Von Rohr 7, das zur Zuleitung von erhitztem Dampf oder Gas, wie z. B. Wasserdampf oder Luft, dient, zweigen Rohre 8 ab, die sich abwärtserstrecken'und unter die
Kathode 3 führen, wo sie in der Nähe des Behälterbodens in der Längsrichtung der Anode und Kathode abgebogen sind. Der Elektrolyt kann beim Extrahieren von Gold z. B. aus einer Zyankaliumlösung bestehen. Die Anoden und Kathoden können beliebig im Elektrolyt angeordnet sein und können aus beliebigem Material bestehen sowie be- liebiger Konstruktion und Form sein.
Sie sind vorteilhaft so angeordnet, laps die Kathode leicht herausgenommen werden kann, um von ihr das Gold durch 'chrjelzen in der ge- wöhnlichen Weise entfernen zu können. Bei der in der Zeichnung dargestellten Aus- fuhrungsform bestehen die beiden Leiter aus Haken 9, mittels welch'r die Kathode an der Stange 2 aufgehängt ist.
Die zu behandelnden Erze werden vor allem pulverisiert oder zu feinem Pulver zermahlen und nach und nach in den Elektrolyt eingeführt, der durch Dampf, heisse Luft oder Gas, die durch Rohre 7 und 8 zugeführt werden, in Bewegung oder Zirkulation er- halten wird. Diese Zirkulation wird dadurch hervorgebracht, dass die durch die Rohre 8 zugeführte Menge von Luft, Dampf oder Gas teils durch den Auftrieb, teils durch die von ihr ausgehende Wärme ein Aufsteigen des Elektrolyten samt den in ihm suspendierten
Teilchen des pulverisierten Erzes verursacht, das infolge der Schwerkraft an jenen Stellen zu Hoden sinkt, wo ein Aufsteigen der Flüssigkeit nicht stattfindet.
Die zugeführten Mengen von Luft, Dampf oder Gas werden auf eine Temperatur gebracht, die genügt, um den Elektrolyten in den Siedezustand zu versetzen, da es sich gezeigt hat, dass dabei die elektrolytische Wirkung insbesondere infolge der erhöhten
Zirkulation erheblich weiter greift, als bei den anderen Verfahren. Durch entsprechende
Wahl des Druckes und der Temperatur der heissen Luft bzw. des Dampfes oder Gases kann das Freiwerden des Goldlösnngsmittels derart beeinflusst werden, dass kein fühlbarer
Verlust des Lösungsmittels zutage tritt, wobei durch die gleichzeitige Anwendung von
Wärme und Bewegung das beste Resultat beim elektrolytischen Abscheiden von Gold und anderen edlen Metallen erzielt wird.
Nachdem das Verfahren mehrere Stunden lang fortgesetzt ist, wobei die Dauer von der Natur des Elektrolyten und der Qualität des zu behandelnden Erzes abhängt, wird es unterbrochen und der Elektrolyt wird absetzen gelassen. Dadurch sinken alle suspendierten
Bestandteile zu Boden und die Flüssigkeit kann nach Abheben der Elektroden und Dampf- rohre in einen anderen Behälter übergeleitet werden, worauf die Flüssigkeit in einem weiteren
Arbeitsvorgang wieder verwendet werden kann. Die Elektrode, auf Welcher sich das Gold abgesetzt hat, wird dann einer genügenden Hitze ausgesetzt, dass sie zum Schmelzen kommt, so dass das Gold von derselben in der üblichen Weise getrennt werden kann.