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Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Blattgold- oder Blatteilberersatz.
Auf elektrolytischem Wege hergestellte Edelmetallhäutchen als Ersatz von Blattgold oder-silber sind bisher nicht bekannt geworden. Ihre Herstellung scheiterte daran, dass es bei der erforderlichen ausserordentlich Dünne unmöglich war, sie nach dem elektrolytischen Niederschlagen0 auf einen Träger unversehrt von diesem zu trennen. Auch ein
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bewähren, weil hiedurch der Glanz, der sogenannte Lustre des Häutchens, verloren ging, so dass solche Häutchen als brauchbarer Ersatz für Blattgold oder-silber nicht in Frage kommen konnten. Man beschränkte sich deshalb auf die Gewinnung der dickeren Metallfolien und von Metallpapier, bei welch letzteren das Metallblatt auf Papier aufgeklebt und dann von seinem Träger abgenommen wurde.
Vorliegende Erfindung ermöglicht nun die Gewinnung von Edelmetallhäutchen a1s Ersatz von Blattgold oder-silber, und zwar auf elektrolytische Weise, dadurch, dass mindestens zwei Metallschichten, deren oberste eine Edolmetallsehicht sein muss, und die einzeln poliert werden, unter Zwischenschaltung einer nielhtmetallischen, in bekannter Weise durch Metall leitend gemachten Schicht auf einem Träger niedergeschlagen werden und dass hierauf die Zwischenschicht durch eine Metall nicht angreifende Lösung aufgelöst und dadurch das Metallhäutchen vom Träger getrennt wird.
Hiedurch entsteht ein Metall. hiiutchen von den gewünschten Eigenschaften, welches eine Edelmetallmenge pro Flächeneinheit trägt, die beträchtlich geringer sein kann, als die im geschlagenen Blattgold oder - silber enthaltene.
Wenn die zwischengeschaltete Schicht nicht durch ein Metallpulver, sondern durch Graphit leitend gemacht wird, dann wird man zweckmässigerweise drei metallschichten niederschlagen. Man wird jedoch das Leitendmachen mittels eines Metallpulvers vorziehen, da sich hiebei gleichmässigere Metallhäutchen ergeben.
Zur Herstellung des Blattgoldersatzes wird zunächst eine glatte Fläche, beispielsweise die Oberfläche einer Glasplatte, mit einer dünnen Klebstoffschicht, wie aufgelöste Guttapercha, überzogen. Wenn diese Schicht trocken ist, wird sie mit einem Metallpulver, beispielsweise aus Kupfer, vollständig übergebürstet, um sie elektrisch leitend zu machen
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geschlagen, wodurch das Kupfer zu einer hinreichend zusammenhängenden Masse vereinigt wird. Anstatt Kupfer können auch andere Metallpulver, wie Zink, Zinn und dgl, angewandt werden ; derartige Metalle können auch an Stelle on Silber verwandt werden.
Nach dem elektrolytischen Niederschfag des Goldes auf dem Silber wird die Platte 111 eine Guttapercha tosende Flüssigkeit eingetaucht, wodurch sich das Metallhäutchen von der Platte ablöst. Alsdann wird das Metailhäutchen zwecks Aufbewabrens und um es befördern zu können, auf Papier oder dgl. aufgebracht.
Ersatz für Blattsilber wird in analoger Weise wie oben beschrieben hergestellt, nur dass man natürlich anstatt der Golddecke eine Silberdecke wählt.
Zur Herstellung der Metallhäutchen im grossen eignen sich vorzugsweise kurze Zylinder, und zwar solche aus hochpoliertem Aluminium, auf welchen die Metallhäutchen hergestellt werden. Ein derartiger Zylinder wird wieder mit einer dünnen Guttapercha schicht durch langsames Umlaufen überzogen, indem sein unterer Teil in eine Guttapercha- lösung eingetaucht ist, die aus einem Gewichtsteil Guttapercha und vier Gewichtsteil'n einer Lösung besteht, welche aus gleichen Gcwichtsteilen Benzin und Mineral-Naphta her- gestellt ist. Ein Zylinder von 660 mm Durchmesser kann beispielsweise einmal während
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Konsistenz besitzt, dass darüber gebürstetes Bronze-oder Kupferpulver an ihr haftet.
Nach dem Aufbringen des Metallpulvers wird poliert, um eine polierte Fläche zu erzeugen. Der Zylinder wird jetzt mit seiner unteren Fläche in einem elektrolytischen Bade gedreht, bis sich
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niedergeschagen, bis eine Goldschicht von beispielsweise 0#0045 bis 0#008 mg pro 85#5 mm2 ovrhanden ist. Die Niederschlagsschichte wird dann gewaschen und poliert.
Der Zylinder wird jetzt wieder um seine Achse gedroht, indem seine untere Fläche- in Bonz'n eintaucht, so dass der fortlaufende Streifen von Blattgoldersatz nach der Auf-
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Richtung wio der Zylinder unmittelbar unter diosen'IVit einer Geschwindigkeit umlauft, welche der Umfangsgeschwindigkeit des Zylinders gleich ist.
Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Trennung des künstlichen Blatt-
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ab, wenn er durch die Lösung läuft und wird von dem Papicrstreifen d aufgenommen und weitergeführt, der den Zylinder bzw. den Blattstreifen nicht berührt, wenn er sich noch auf dem Zylinder befindet.
Das nach vorliegender Erfindung erzeugte Blattmetall kann auch für Golddruck verwendet werden, denn es ist für einen deutlichen Druck mit feinen Linien dünn genug und so wenig kohärent, dass diejenigen Teile, die nicht an der zu vergoldenden Fläche haften, durch eine Bürste entfernt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Blattgold- oder Blattsilberersatz, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Metallschichten, deren oberste eine Edelmetallschicht sein muss und die einzeln poliert werden, unter Zwischenschaltung einer nichtmetallischen, in bekannter Weise durch Metall leitend gemachten Schicht auf einem Träger niedergeschlagen werden, worauf die Zwischenschicht durch eine Metall nicht angreifende Lösung aufgelöst und dadurch das Metallhiiutchen vom Träger getrennt wird.