AT519506B1 - Handgerät zum Entfernen lösbarer zahntechnischer Einrichtungen und Systeme zu dessen Anwendung - Google Patents

Handgerät zum Entfernen lösbarer zahntechnischer Einrichtungen und Systeme zu dessen Anwendung Download PDF

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AT519506B1 ATA583/2016A AT5832016A AT519506B1 AT 519506 B1 AT519506 B1 AT 519506B1 AT 5832016 A AT5832016 A AT 5832016A AT 519506 B1 AT519506 B1 AT 519506B1
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Abstract

Die hier vorgeschlagene Erfindung betrifft Handgeräte (1) nach dem Funktionsprinzip des einseitigen mechanischen Hebels zum Entfernen lösbarer zahntechnischer Einrichtungen aus der Mundhöhle, insbesondere gedacht als Hilfestellung für die im allgemeinen schon älteren Benützer derartiger Einrichtungen. Die charakteristischen Merkmale sind der stabförmige Grundkörper (10) mit einem faustbreitlangen Griffteil (11) an dessen einem Ende, in Richtung des anderen Endes ein im Grundkörper unmittelbar außerhalb des Griffteils um eine senkrecht zur Stabachse stehende Achse (14) drehbarer zweiseitiger Hilfshebel (20), sowie ein Abstützelement (wahlweise 30, 35 oder 37) an diesem dem Griff abgewandten Ende (13) des Grundkörpers zur Abstützung des Handgerätes auf der betreffenden zahntechnischen Einrichtung oder einem darunter liegenden Pfosten wie Zahn, Zahnrest oder Implantat. Weiters betrifft die vorliegende Erfindung Systeme bestehend aus einer lösbaren zahntechnischen Einrichtung und einem erfindungsgemäßen Handgerät und gegebenenfalls einem unter der Einrichtung liegenden Pfosten.

Description

Beschreibung
BENUTZERORIENTIERTES HANDGERÄT ZUM ENTFERNEN LÖSBARER ZAHNTECHNISCHER EINRICHTUNGEN UND SYSTEME ZU DESSEN ANWENDUNG
[0001] Das technische Anwendungsgebiet der gegenständlichen Erfindung umfasst sämtliche zahntechnischen Einrichtungen in der Mundhöhle, die zwecks täglicher Pflege oder sonstiger Bedürfnisse regelmäßig entfernt werden müssen und danach wieder eingesetzt werden. Im wesentlichen sind dies bezüglich Ober- und/oder Unterkiefer lösbar auf dem zahnlosen Gaumen aufgesetzte Vollprothesen, auf Zähnen, Zahnstümpfen und/oder Kieferimplantaten befestigte aber lösbare Voll- und Teilprothesen, sowie lösbare Brücken. Des weiteren sind dies eng an die Zähne angepasste Zahnschienen für korrekte Zahnpositionierungen (Aligner), Knirsch- / Aufbissschienen, sowie Bleichschienen und Zahnschutzeinrichtungen im Sportbereich, sofern diese eine ausreichende Materialsteifigkeit aufweisen. In Frage kommen aber auch in der Mundhöhle eingesetzte Geräte, die bei der Behandlung von Erkrankungen wie Schlafapnoe, Schnarchen und temporomandibularer Gelenksstörung verwendet werden, sofern sie einen exakten und unverrückbaren Sitz auf den Zähnen erfordern.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Das Grundproblem bei der persönlichen Anwendung der vorgenannten zahntechnischen Einrichtungen besteht darin, dass der Forderung nach einer möglichst festen Verankerung für ein gutes Beiß- und Kauvermögen der Wunsch nach einer leichten und einfachen Lösbarkeit insbesondere durch den persönlichen Benutzer diametral entgegensteht. Offensichtlich werden von ärztlicher Seite zur routinemäßigen Entnahme auch von modernen mit druckknopfartigen Verbindungselementen auf Implantaten befestigten Zahnersätzen noch immer die eigenen Finger als Werkzeug zugewiesen, sodass aus der Sicht von Medizinern der diesbezügliche Stand der Technik Null zu sein scheint. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass für schon gebrechlicher gewordene Mitmenschen die technisch möglichen Rückhaltekräfte zwischen Zahnersatz und Kiefer absichtlich herabgesetzt werden, sozusagen als Draufgabe für die schon gegebene Beeinträchtigung. Die Technik wäre also gefragt.
STAND DER TECHNIK
[0003] Im Stand der Technik wird zum Teil sehr ausführlich (z.B. EP 1 920 728 A2 aus 2008) diskutiert, dass die Finger kein wünschenswertes Werkzeug zur Entnahme der in der Mundhöhle lösbar montierten zahntechnischen Einrichtungen sein können.
[0004] Ohne technischer Hilfestellung besteht die Gefahr, dass infolge der mit dem Lösen verbundenen Unannehmlichkeiten die Reinigung und Pflege eingeschränkt wird, zu gefährlichen Hilfsmitteln gegriffen wird, ja sogar Professionisten dazu verleitet werden, am Patienten mit ungeeigneten zahntechnischen Werkzeugen mit Verletzungspotential Hand anzulegen.
[0005] Die in Patentschriften bisher vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Trennhilfen beruhen im wesentlichen auf stabartigen Werkzeugen mit einem Handgriff und einem Arbeitskopf mit hakenartigem Ende oder auch nur einer Arbeitsfläche zum Anlegen an den Rand der zahntechnischen Einrichtung, um diese mit einer Zugkraft des Armes vom Kiefer abzuziehen und/oder mit einem Moment aus dem Handgelenk vom Kiefer herunterzukippen.
[0006] Aus dem Stand der Technik für nicht lösbare zahntechnische Einrichtungen sind die Patentschriften US 4609353 A, JP 2000116671 A und US 5833460 A bekannt. Sie betreffen zahnärztliche Werkzeuge zum Entfernen von auf Zahnstümpfen fest verankerten Zahnersätzen (aufgeklebte Kronen o. ä.). Diese zangenartigen Werkzeuge weisen das konstruktive Systemmerkmal auf, einen Teil der im Arbeitskopf des Werkzeuges erzeugten Kräfte durch eine Bohrung in der Krone auf den darunterliegenden und den Zahnersatz fixierenden Zahnstumpf abzuleiten. Nun liegt dieses Systemmerkmal auch einem der Gerätetypen (Fig. 3) der gegenständlichen Erfindung zugrunde. Zusätzlich wird bei ihr durch die wippenartige Gestaltung eines Hilfs hebels, an dem die Lösekraft angekoppelt wird, der äußere Anschein einer Zangenfunktion erweckt. Tatsächlich liegen aber der Anwendung der jeweiligen Geräte zum Lösen des Zahnersatzes vom zurückhaltenden Untergrund vollkommen unterschiedliche Wirkungsmechanismen zu Grunde, sodass die erfinderische Neuheit der gegenständlichen Erfindung durch die zitierten Patente nicht in Frage gestellt wird: [0007] Die in den drei zitierten Patentschriften beschriebenen Zahnkronenentferner funktionieren beim Lösevorgang eindeutig nach dem Wirkprinzip einer Zange, das heißt einer Kombination zweier gleichwertiger zweiseitiger Hebel. Die Lösekraft wird durch die von den beiden Zangenbacken des Werkzeugkopfes ausgehenden und in entgegengesetzter Richtung auf den Kronenrand bzw. den Zahnstumpf wirkenden Kräfte aufgebracht, die in ihrer Wirkungslinie leicht versetzt sind und dadurch eine Scherkraft in der Klebefläche zwischen Zahnstumpf und Krone bewirken. Erzeugt werden diese Kräfte am Griffteil durch eine Zwickkraft auf zwei gleichwertige Griffelemente, entweder durch die zwischen Daumenballen und den übrigen Fingern erzeugte Zwickkraft der Faust auf die beiden Griffelemente - Fig. 8 in US 4609353 A, durch eine Zwickkraft zwischen Zeigefinger und Daumen beim scherenartigen Gerät - Fig. 1 in US 5833460 A, oder durch eine Zwickkraft nicht näher definierter Urheberschaft, vermutlich zweier Finger, auf zwei miniaturisierte Zwickschenkel - Fig. 3 in JP 2000116671 A. Jede Schwenkung des Werkzeuges in Bezug auf den Zugriffspunkt „Zahnkrone" ist tunlichst zu vermeiden, um den fix mit ihr verbundenen Zahnstumpf durch gefährliche Drehmomente nicht zu beleidigen.
[0008] Dem erfindungsgemäßen Handgerät mit dem Stützhebel (30) - nur diese Gerätevariante ähnelt in wesentlichen Details den zahnärztlichen Werkzeugen der zitierten Patentschriften -liegt dagegen beim Lösevorgang das Wirkprinzip des einfachen mechanischen Hebels zugrunde. Das Handgerät besitzt einen stabförmigen Grundkörper, an dessen einem Ende in seiner Längserstreckung ein etwa faustbreitlanger Griffteil vorgesehen ist, in Richtung anderes Ende unmittelbar außerhalb des Griffes am Grundkörper ein drehbarer Hilfshebel mit einem Haken zur Ankopplung der Kraft zum Lösen der Prothese vom Prothesenuntergrund montiert ist, sowie an diesem dem Griff abgewandten Ende ein als Stützhebel (30) bezeichnetes Abstützelement drehbar gelagert ist. Beim Lösevorgang wird die Lösekraft beabsichtigtermaßen nur mittels einer Rotation des Handgerätes aus der Griffhand und dem daraus resultierenden Drehmoment in Bezug auf den Abstützpunkt generiert. Die gleichzeitige mit dem Daumen oder Zeigefinger der Griffhand erfolgende Betätigung des zur Wippe ergänzten und damit das optische Bild einer Zange erweckenden Lastaufnahmehebels dient lediglich zur Erleichterung der Manipulation und Steuerung des Handgerätes, wobei die zugehörige Zwickkraft vom konstruktiven Ansatz her keinen essentiellen Beitrag zur Lösekraft leisten kann, da sie möglichst senkrecht zur Lösekraft an der Oberfläche des Zahnersatzes angreift.
[0009] Diese Trennhilfen erfüllen zwar die wesentliche Grundforderung nach Verlegung der Manipulation nach außen, die Übertragung der Lösekräfte erfolgt jedoch nur in einer losen Verbindung zwischen Werkzeug und Rand des loszulösenden zahntechnischen Elementes, sodass die in den Beschreibungen oft beschworene Einfachheit, Bequemlichkeit und vor allen Sicherheit der Handhabung für einen unbedarften Benutzer geschweige denn einen Helfer kaum nachvollziehbar erscheint.
[0010] Eine Ausnahme stellt die originelle Ausführung eines Gerätes zum Loslösen einer Oberkiefervollprothese gemäß US 8,475,166 B1 (2.7.2013, M. LaMee) dar, bei der die Lösekraft durch Mundöffnen vom Kaumuskel aufgebracht wird. Für den Spezialfall einer Oberkiefervollprothese dürfte hier tatsächlich eine sichere und verletzungsfreie Bedienung ohne Einsatz der Finger gewährleistet sein.
[0011] Was die Umsetzung von Patenten in die tägliche Praxis betrifft, so kann immerhin im Online-Handel ein Werkzeug zum Entfernen von Zahnschienen erworben werden, das gemäß der US-Patentschrift US 20090258323 A1/2009, zuletzt veröffentlicht unter US 8545219 B2 (1.10.2013), aufgebaut ist.
[0012] Als abschließender Kritikpunkt am Stand der Technik ist festzuhalten, dass bei Anwendung jedes der bekannten Geräte die zum Lösen der zahntechnischen Einrichtungen erfordern- che Trennkraft zur Gänze vom Benutzer aufgebracht werden muss, und gegebenenfalls nach erfolgreicher Lösung die Einrichtung lose in der Mundhöhle liegen bleibt und mit den eige-nen/fremden Fingern von dort herausgefischt werden muss.
[0013] Zusammenfassend kann der Stand der Technik bezüglich der Entfernung von in der Mundhöhle montierten lösbaren zahntechnischen Einrichtungen als nur bedingt hilfreich erachtet werden, wobei dessen praktische Umsetzung offensichtlich von professioneller Seite - in Anbetracht der bisherigen technischen Lösungsvorschläge vielleicht auch nicht ganz unbegründet - abgelehnt bzw. zumindest nicht gefördert wird.
[0014] Der gegenständlichen Erfindung liegt im Vergleich zum Stand der Technik ein ganz neuer konstruktiver Ansatz zu Grunde, und sie stellt den bisher in Stich gelassenen Benutzern derartiger Einrichtungen aber auch allfälligen Helfern ein einfaches und wirkungsvolles Handgerät für den täglichen Gebrauch zur Verfügung.
DIE TECHNISCHE AUFGABENSTELLUNG
[0015] der gegenständlichen Erfindung zum Entfernen lösbarer zahntechnischer Einrichtungen in der Mundhöhle wird durch folgende im bisherigen Stand der Technik nicht wahrgenommene Kriterien bezüglich ihrer Anwendung gekennzeichnet: [0016] 1. Während der zum Lösen erforderlichen Kraftanwendung wird die zu lösende zahntechnische Einrichtung vom erfindungsgemäßen Handgerät kraftschlüssig gefasst und bleibt auch nach dem Trennvorgang von diesem zumindest umklammert und kann dann mit diesem auch bequem und sicher aus der Mundhöhle entfernt werden; [0017] 2. diese kraftschlüssige starre Verbindung zwischen Handgerät und zahntechnischer Einrichtung beim Lösevorgang ermöglicht eine einfache, sichere und sich selbst führende bzw. selbst justierende Bedienung außerhalb der Mundhöhle mit einer Hand, auch für eine helfende Fremdperson; [0018] 3. bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Handgerätes kommt dieses nicht mit dem Zahnfleisch in Berührung, sodass diesbezüglich Verletzungen auszuschließen sind; [0019] 4. der bisher übliche Bewegungsruck bei der plötzlichen Loslösung der zu lösenden Einrichtung wird unterdrückt bzw. zumindest weitgehend entschärft, womit die damit bisher verbundenen Gefährdungen und stressbesetzten Momente entfallen; [0020] 5. das Verhältnis von der vom Benutzer aufzubringenden Kraft zur tatsächlich erforderlichen Kraft für die Trennung der zahntechnischen Einrichtung von ihrer Verankerung im Kiefer wird bis auf etwa ein Zehntel reduziert, wodurch die Handhabung des Gerätes erheblich einfacher und sicherer stattfindet und auch als komfortabler wahrgenommen wird; [0021] 6. die subjektiv als höchst unangenehm wahrzunehmenden Zugkräfte auf die Ankerelemente (Implantate, Zahnreste, Zähne) beim Loslösevorgang werden beseitigt bzw. zumindest entschärft.
DIE ERFINDUNGSGEMÄßE LÖSUNG
[0022] besagter technischer Aufgabenstellungen, die in der hier beanspruchten Erfindung zum Entfernen von lösbar auf Zähnen, Zahnresten, Implantaten oder nur auf dem nackten Gaumen befestigten zahntechnischen Einrichtungen in der Mundhöhle vorgeschlagen wird, wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht, die im wesentlichen auf dem Konstruktionskonzept eines einseitigen Hebels beruhen. Weitere notwendige und vorteilhafte Ausgestaltungen werden gemäß den Unteransprüchen vorgeschlagen.
[0023] Erfindungsgemäß ist ein Handgerät mit einem stabförmigen Grundkörper vorgesehen, der am proximalen Ende einen etwa faustbreiten Griffteil zur Führung des Handgerätes und zur Aufbringung der Bedienkräfte, einen knapp außerhalb in Richtung distales Ende um eine senkrecht zur Stabhauptachse drehbar gelagerten Hilfshebel zur Ankopplung der Last entsprechend den Rückhaltekräften der zahntechnischen Einrichtung, sowie einen distalen Endteil aufweist, der zur Abstützung des Handgerätes dient, wobei die Abstützung auf der zu entfernenden zahntechnischen Einrichtung selbst erfolgt bzw. auf einem darunterliegendem Pfosten (Zahn, Zahnrest oder Implantat).
[0024] Die kennzeichnenden technischen Merkmale des Hilfshebels sind im Anspruch 2 festgehalten, indem der Hilfshebel als zweifacher Hebel ausgeführt ist, wobei an einem in Richtung distales Ende weisenden Schenkel ein Haken zur Aufnahme der Lösekräfte zur Überwindung der Rückhaltekräfte der betreffenden zahntechnischen Einrichtung ausgebildet ist, und sein zweiter Schenkel jenseits der Drehachse gelegen ist und in Richtung Griffteil weist und mit Fingerdruck der Griffhand verschwenkbar ist.
[0025] In den Ansprüchen 3-5 sind drei technische Gestaltungsvarianten zur Abstützung des distalen Endteiles des erfindungsgemäßen Handgerätes auf der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung gekennzeichnet, die vor allen wesentlich für das Ausmaß der Kraftersparnis seitens des Anwenders beim Loslösen der zahntechnischen Einrichtung sind, aber auch die Breite des technischen Anwendungsgebietes bestimmen.
[0026] Im Anspruch 6 werden die notwendigen systemspezifischen Adaptierungen an der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung, in den Ansprüchen 7-9 die Systeme und die Methode der Anwendung gekennzeichnet, durch die das Zusammenwirken der einzelnen technischen Merkmale der Ansprüche 1-5 ermöglicht wird und die geforderten und weit über den Stand der Technik hinausgehenden technischen Aufgabenstellungen gelöst werden.
[0027] Im Anspruch 10 wird eine Reihe von konstruktiven Maßnahmen gekennzeichnet, die eine problemlose bzw. verbesserte Handhabung des erfindungsgemäßen Handgerätes sicherstellen sollen.
[0028] Hinsichtlich der bei den technischen Aufgabenstellungen angeführten Punkte 1 und 2 wird die Handhabung durch die technischen Merkmale des Anspruchs 2 für den Hilfshebel geprägt, indem durch Manipulation des Zwickschenkels mit dem Daumen bzw. Zeigefinger der Griffhand die zu lösende Einrichtung zwischen Hakenschenkel und distalem Endteil eingezwickt, damit auch kraftschlüssig gefasst und nach dem Lösevorgang am Handgerät fixiert wird.
[0029] Dass das erfindungsgemäße Handgerät gemäß Punkt 3 der Aufgabenstellungen ohne Berührung des Zahnfleisches gehandhabt werden kann, wird durch die kennzeichnenden Merkmale für den Hakenhebel gemäß Anspruch 2, sowie für die Einhakvorrichtung an der zahntechnischen Einrichtung gemäß Anspruch 6 gewährleistet. Die technischen Merkmale der Ansprüche 3 und 4 mit direkter Abstützung des Handgerätes auf der zahntechnischen Einrichtung ermöglichen eine universelle Anwendung des erfindungsgemäßen Handgerätes für das gesamte Anwendungsgebiet, erfordern nur einfachste Adaptierungsmaßnahmen am Prothesenkörper und ermöglichen bei einfacher Führung eine sehr starre Verbindung zwischen Handgerät und der Einrichtung und damit eine sehr individuelle, an das persönliche Empfinden des Anwenders anpassbare Gestaltung der Bedienkräfte, womit auch die Punkte 4 und 6 der Aufgabenstellungen, das sind Beseitigung des Bewegungsruckes beim Loslösen und der als unangenehm wahrgenommenen Zugkräfte auf die Implantate, im wesentlichen erfüllbar sind.
[0030] Hinsichtlich Punkt 5 der technischen Aufgabenstellungen liegt die Kraftreduzierung im Bereich von zwei Drittel.
[0031] Hingegen gewährleisten die dem Anspruch 5 zugrunde liegenden technischen Merkmale mit einer Abstützung des erfindungsgemäßen Handgerätes auf einem unter der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung liegenden Pfosten (Zahn, Zahnrest oder Implantat) und der entsprechenden Adaptierung der Einrichtung gemäß Anspruch 6 eine Erfüllung der technischen Anforderungen in vollem Umfang, hervorzuheben die Kraftreduzierung von bis zu neun Zehntel. AUFLISTUNG DER ZEICHNUNGEN: [0032] Fig. 1 Konstruktionsskizze des erfindungsgemäßen Handgerätes entsprechend der Ansprüche 1,2 und 3 a - Aufsicht des stabförmigen Grundkörpers mit Griffteil, Schlitz für Hilfshebel etc. und distalem Endteil b - Aufsicht des Klemmelementes c - Querschnitt des Grundkörpers gemäß Schnitt AB, mit Hilfshebel, Rückstellfeder und Klemmelement [0033] Fig. 2 Konstruktionsskizze des erfindungsgemäßen Handgerätes entsprechend der Ansprüche 1,2 und 4 a - Aufsicht des stabförmigen Grundkörpers mit Griffteil, Schlitz für Hilfshebel etc. und distalem Endteil b - Aufsicht des Abstützelementes c - Querschnitt des Grundkörpers gemäß Schnitt CD, mit Hilfshebel, Rückstellfeder und Abstützelement [0034] Fig. 3 Konstruktionsskizze des erfindungsgemäßen Handgerätes entsprechend der Ansprüche 1,2 und 5
Querschnitt des Grundkörpers gemäß Schnitt CD, mit Hilfshebel, Rückstellfeder und Stützhebel [0035] Fig. 4 systemspezifische Adaptierungserfordernisse an der zahntechnischen Einrichtung am Beispiel einer implantatgestützten Prothese
Einhakvorrichtungen für den Haken des Hilfshebels
Bohrung und Führungshilfen für den Stützhebel a - Beispiel für Modifikation der Eingriffsflächen (44) und (23) zwischen Einhakvorrichtung (41) und Haken (21) zur Reduzierung der lokalen Materialbelastung und der Darstellung einer leichten Verzahnung [0036] Fig. 5 Querschnittsskizze des kompletten Handgerätes mit Hilfshebel und Abstützelement entsprechend der Ansprüche 1 bis 3 im eingehakten Zustand mit einer Unterkiefervollprothese.
[0037] Fig. 6 Querschnittsskizze des Handgerätes entsprechend der Ansprüche 1,2 und 4 im eingehakten Zustand mit einer Oberkiefervollprothese [0038] Fig. 7 Demonstration der Wirkmechanismen in Bezug auf die Erfüllung der technischen Aufgabenstellungen am Beispiel einer implantatgestützten Unterkieferprothese a - Handgerät über Stützhebel auf dem Implantat abgestützt b - Haken des Hilfshebels in Einhakrille eingehakt und Beginn des Lösevorganges c - Entfernung der losgelösten Prothese aus dem Mund
DETAILBESCHREIBUNG GEM. ZEICHNUNG
[0039] Die in den Figuren skizzierten konstruktiven Ausführungen bezüglich Design, Umsetzung technischer Erfordernisse, etc. sind nur als beispielhaft zu verstehen. Wesentliche zur Erfüllung der technischen Aufgabenstellung erforderliche Details sind entsprechend gekennzeichnet, geometrische Angaben bleiben weitgehend ausgeschlossen, da jede zahntechnische Einrichtung ihre eigene Geometrie aufweist und daher die Handgeräte vor der Anwendung in verschiedenen Details anzupassen sind.
[0040] Darstellungen kompletter Handgeräte zeigen die Fig. 1c, 2c und 3, denen die drei in den Ansprüchen 3, 4 und 5 vorgeschlagenen Varianten zur Gestaltung des Abstützteiles (30, 35, 37) zu Grunde liegen.
[0041] In Verbindung mit den Fig. 1a, 2a und 3 ergeben sich zunächst als gemeinsame Elemente der stabförmige Grundkörper (10) mit einem Griffteil (11), einem Schlitz (12) als effektiver Konstruktionsvariante zur Aufnahme von um eine Achse drehbaren sowie fix montierbaren Elementen und einer Querbohrung (14) für die Aufnahme der Drehachse eines Hilfshebels (20), sowie der Hilfshebel selbst mit einer auf der selben Drehachse montierten Rückstellfeder (26) gemäß Anspruch 10.
[0042] Dieser zweiseitige Hilfshebel (20) prägt die funktionellen Eigenschaften des Handgerätes. Seine wesentlichen technischen Merkmale sind ein in Richtung distales Ende weisender Hakenschenkel (21) mit einem am Ende befindlichen Haken (22) mit einer Hakenauflagefläche und entsprechender Hakenweite (23), sowie ein bezüglich der Drehachse (14) gegenüberliegender in Richtung proximales Ende weisender Zwickschenkel (24) mit einem Anschlag (25) am Griffteil (11).
[0043] Mit Hilfe der Rückstellfeder (26) wird der Zwickschenkel (24) ohne Einwirkung sonstiger äußerer Kräfte federbelastet gegen den Anschlag (25) in eine Grundstellung gedrückt, in den Fig. 1c, 2c und 3 mit einer mittels einer Beilagscheibe auf der Drehachse (14) zentrierten Spiralfeder konstruktiv umgesetzt, wobei der innere Federarm (27) an seinem freien Ende senkrecht abgebogen außerhalb der Zentrierscheibe im Zwickschenkel (24) steckt, der äußere Federarm (28) auf differenzierte Weise auf dem distalen Endteil (13) abgestützt ist.
[0044] Die besagte Grundstellung ist wie in Anspruch 10 angegeben dadurch gekennzeichnet, dass der Hakenschenkel (21) mit der über das distale Ende verlängert gedachten Stabachse des Grundkörpers einen Winkel von vorzugsweise 45-75 Grad einschließt, sodass gemeinsam mit dem technischen Merkmal der Federbelastung des Hakenschenkels die Handhabung des Handgerätes bis zu dessen Einhakung in der Einhakvorrichtung wesentlich unterstützt wird. [0045] Fig. 1 skizziert ein Handgerät nach den Ansprüchen 1-3.
[0046] Kennzeichnend ist der lange stabartige Endteil (13) als Abstützarm (35), der bei der Anwendung des Handgerätes über den der Einhakstelle des besagten Hakenhebels nächstliegenden Zahnkronenabschnitt der loszulösende zahntechnische Einrichtung quer durch den Mundraum bis zur gegenüberliegenden Zahnreihe reicht und sich dort beim Lösevorgang mit seinem freien Ende abstützt.
[0047] Damit sichergestellt ist, dass sich der losgelöste zahntechnische Teil nicht vom Handgerät trennt, ist zusätzlich als technisches Merkmal im distalen Endteil (13) ein Klemmelement (36) mit einer Vertiefung für die Zahnkronen montiert. In der Fig. 1b und 1c sind Grund- und Aufriss des Klemmelementes dargestellt. Dieses ist am distalen Endteil (13) verschiebbar und mit Hilfe der Fixierschraube (15) fixierbar, wodurch auch bei unterschiedlichen Bauhöhen der zahntechnischen Einrichtung die notwendige Justierung ermöglicht wird, dass nach dem Lösevorgang die Zahnkronen im Bereich des Klemmelementes (36) im Eingriff mit dem Handgerät sind.
[0048] Zusätzlich sind in den Fig. 1b und 1c technische Merkmale gemäß Anspruch 10 dargestellt, z. B. sind das ein austauschbar ausgebildeter Hakenschenkel (21) aus ausreichend biegefestem Metalldraht, der eine Anpassung an die Höhe und Kontur der zahntechnischen Einrichtung im Bereich der Einhakstelle erlaubt. Als die Handhabung unterstützende Merkmale kann eine rutschhemmende Gummiauflage (72) am freien Ende des Abstützhebels (35) vorgesehen sein, um die Abstützung auf den Zahnkronen gegen seitliches Verschieben abzusichern. Eine Verbreiterung (70) des Griff teils (11) kann zur gezielten Dosierung der Bedienkräfte insbesondere bezüglich Momente um die Stabachse des Grundkörpers (10) dienen. Griffraster (71,74) am Griff teil und am Zwickschenkel (24) können zwecks Griff Sicherung für Daumen und Zeigefinger der Griffhand vorgesehen werden.
[0049] Fig. 5 zeigt beispielhaft das in Fig. 1 skizzierte Handgerät im Eingriff mit einer implantatgestützten Unterkieferprothese bei der Aufbringung der Lösekräfte.
[0050] Fig. 2 skizziert ein Handgerät nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, bei dem der distale End teil verkürzt und des Klemmelement (36) durch ein Abstützelement (37) ersetzt ist. Dieses besitzt gemäß Grund- und Aufriss in den Fig. 2b und 2c eine Quernut (38) zur Abstützung der der Einhakstelle nächstliegenden Zahnkronen mit einer leicht bogenförmig eingefrästen tieferen Keilnut und einer überlagerten flacheren trapezförmigen Quernut zur Aufnahme eines Vorderzahn- und/oder Backenzahnkronenabschnittes der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung.
[0051] Die Quernut (38) könnte konstruktiv gesehen auch direkt in das distale Ende (13) des Grundkörpers (10) eingearbeitet sein, es ist jedoch in Hinblick auf die Anwendbarkeit des Handgerätes zweckmäßig, das Abstützelement (37) austauschbar vorzusehen, um mit Abstützelementen mit unterschiedlicher geometrischer Gestaltung der Quernut eine Anpassung an die sehr individuellen Baugrößen und -formen der in Betracht kommenden zahntechnischen Einrichtungen zu ermöglichen. Die Option der Austauschbarkeit trifft auch auf das Klemmelement (36) der Fig. 1 zu.
[0052] Als die Handhabung unterstützende Merkmale gemäß Anspruch 10 sind in Fig. 2a und 2c die Griffverbreiterung (70) und Griffraster (71,73) dargestellt, sowie eine stoßdämpfende Gummiauflage (74) am distalen Endteil (13) des Grundkörpers (10), um bei einer ruckartigen Lösung der zahntechnischen Einrichtung den all fälligen Schlag des Endteils des Handgerätes gegen die gegenüberliegenden Zahnkronen abzuschwächen.
[0053] Fig. 6 zeigt dieses Handgerät im Eingriff mit einer Oberkiefervollprothese unmittelbar vor dem Lösevorgang.
[0054] In der Fig. 3 wird ein komplettes Handgerät nach den Ansprüchen 1,2 und 5 skizzenhaft dargestellt, wobei im Vergleich zu Fig. 2c als wesentliches technisches Merkmal das Abstützelement (36) am distalen Ende (13) durch einen schwenkbar gelagerten Stützhebel (30) ersetzt ist. Dessen Lagerkörper (31) besitzt einen Anschlag (33) am distalen Endteil (13), und durch die Wechselwirkung der Auflagefläche (34) am Lagerkörper mit dem äußeren Federarm (28) der vorgespannten Rückstellfeder (26) wird der Stützhebel (30) in einer Grundstellung gehalten. In diesem Lagerkörper (31) des Stützhebels (30) ist ein stiftförmiger Endteil (32) aus federhartem rostfreien Stahl eingesetzt, dessen freies Ende für den Lösevorgang sich durch ein Bohrloch in der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung auf einem darunterliegenden Pfosten wie Zahn, Zahnrest oder Implantat abstützt (Fig. 4,7a).
[0055] Für die besagte Grundstellung des Stützhebels (30) wird eine ungefähr parallele Ausrichtung zum Hakenschenkel (21) vorgeschlagen, wobei dann in den Grundstellungen von Hilfshebel (20) und Stützhebel (30) der Abstand des Hakens (22) vom freien Ende des Stützhebels (32) zweckmäßigerweise höchstens einer maximal anzunehmenden Zahnkronenbreite entspricht, um ein gezieltes Einfädeln bezüglich der Zahnkronen der zahntechnischen Einrichtung zu erleichtern (Fig. 3).
[0056] In der Fig. 4 sind beispielhaft an Hand einer Schnittzeichnung durch einen implantatgestützten Prothesenkörper (40) und den darunterliegendem Kiefer (50) mit Implantat (60) die an der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung für eine Anwendung der erfindungsgemäßen Handgeräte notwendigen systemspezifischen Adaptierungen gemäß Anspruch 6 dargestellt.
[0057] Zunächst ist grundsätzlich für alle Handgeräte eine Einhakvorrichtung in der Außenwand oder am Rand der Außenwand der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung erforderlich, um dort den Hilfshebel (20) mit seinem Haken (22) einzuhaken und in der Folge an ihm die notwendigen Kräfte zur Überwindung der Rückhaltekräfte zwischen Einrichtung und Kiefer aufbringen zu können. Drei Möglichkeiten sind in Fig. 4 dargestellt, und zwar in der äußeren Prothesenwand eine Einhakkerbe (42) oder ein Einhakbügel (43), oder im Rand der Prothesenwand eine Einhakrille (41) als Kerbe senkrecht zum Verlauf des Randes. Die Breite der Wechselwirkungszone zwischen Haken und Einhakvorrichtung liegt zweckmäßigerweise beim etwa doppelten Wert der Hakenbreite von vorzugsweise 2-3 mm, um das Auffinden der Eingriffsstelle zu erleichtern. Die aufwendigeren Varianten (42) und (43) haben den Vorteil, a priori einen Kontakt von Haken (22) und Zahnfleisch (51) auszuschließen und damit Verletzungsfreiheit zu garantieren. Dies lässt sich jedoch auch mit der am einfachsten anzufertigenden Einhakrille (41) errei- chen. Es muss nur vorgesehen werden, dass die Hakenweite (23) die Wandstärke der Einrichtung am Rillengrund (44) nicht überschreitet, damit der Haken (22) nicht das dahinterliegende Zahnfleisch (51) berühren kann (Fig. 5,6,7b).
[0058] Bezüglich der lokalen mechanischen Belastung des Materials der zahntechnischen Einrichtung und des Hakens im Bereich der Einhakvorrichtung sind beim Lösevorgang wegen sich verändernder Winkelverhältnisse zwischen Hakenschenkel und der Kontur der Außenwand der Einrichtung hohe lokale Materialbeanspruchungen nicht auszuschließen. Zur Vermeidung derart verursachter Überbeanspruchung wird vorgeschlagen, die Auflagefläche des Hakens (22) im Bereich der Hakenweite (23) konkav und die Wechselwirkungsfläche der Einhakvorrichtungen (41,42) mit dem Haken im Rillengrund (44) (Fig. 4a) bzw. in der oberen Wand der Einhakkerbe (42) konvex zu gestalten. Nebeneffekt ist ein vorteilhafter Verzahnungseffekt zwischen Haken und Einhakvorrichtung.
[0059] Für ein Handgerät nach den Ansprüchen 1,2 und 5 mit Abstützung auf einem Pfosten ist an den hiezu geeigneten zahntechnischen Einrichtungen bezüglich des Stützhebels (30) eine weitere systembezogene Adaptierung vorzusehen, wie am Beispiel einer implantatgestützten Einrichtung in der Fig. 4 mit dargestellt ist. Nach der Auswahl des für eine Abstützung des Handgerätes bestgeeigneten Implantates (60) (geometrische Lage, Restwandstärken des Prothesenkörpers über der Matrize (63)) werden - ausgehend vom Zentrum des zugeordneten Retentionseinsatzes (64) in der Prothese (40) und mit einer Bohrrichtung in Richtung des nächstliegenden Zahnfußes auf der Mundinnenseite - der Retentionseinsatz, die ihn umhüllende Matrize (63) und der Prothesenkörper durchbohrt (45). Der Lochausgang kann etwas angesenkt (46) werden, und optional kann vom Senkungsrand ausgehend eine Führungsrille (47) Richtung Zahnkrone gefräst werden. Beide Maßnahmen erleichtern die Suche der Spitze des Stützhebels (32) nach dem Locheingang (45) und sind ebenso bei den übrigen pfostengestützten zahntechnischen Einrichtungen anwendbar.
[0060] Bezüglich des Abstützpunktes des Handgerätes auf dem darunterliegenden Implantat liegen ideale Voraussetzungen vor (Fig. 4). Wenn das freie Ende des Stützhebels (32) in das Bohrloch (45) in der Prothese eingeführt wird, endet der Weg in der auf dem Implantat (60) eingeschraubten Patrize (61), die im Kopf eine Vertiefung (62) besitzt, um einen speziellen Werkzeugschlüssel zum Festdrehen der Patrize im Implantat einsetzen zu können. Die Spitze des Stützhebels ist daher exakt und sicher in dieser Vertiefung abgestützt.
[0061] Die Skizzen der Fig. 7 veranschaulichen am Beispiel einer implantatgestützten Unterkieferprothese die systemspezifischen Funktionen und Wirkmechanismen der die Erfindung gemäß der Ansprüche 1, 2, 5, 6, 9 und 10 kennzeichnenden technischen Merkmale, mit denen die Erfüllung der technischen Aufgabenstellungen im vollen Umfang ermöglicht wird.
[0062] Im ersten Anwendungsschritt mit dem Einfädeln des Hakenhebels (21) zwischen Lippe und Zahnkronen und der Suche nach der Abstützstelle mit dem stiftförmigen Endteil des Stützhebels (32) sind die mit Hilfe der Rückstellfeder (26) erzwungenen federbelasteten jeweiligen Grundstellungen von Hilfshebel (20) und Stützhebel (30) für eine einfache und sichere Handhabung entscheidend. Die definierte Öffnungsbreite der Hebelenden (22) und (32) hilft beim Einfädeln und die Federbelastung der Hebel verhindert ihr unbeabsichtigtes Ausweichen in Undefinierte Stellungen bei Berührung mit der Lippe oder dem Prothesenkörper. Durch die Federbelastung des Stützhebels (30) kann dieser bei der anschließenden Suche nach der Durchlassbohrung (45) mit leichtem Anpressdruck gleitend entlang der innenliegenden Zahnfüße entlang geführt werden, wobei dann die Auffindung der Ansenkung (46) und/oder der Führungsrille (47) sofort über den Tastsinn der Fingerspitzen der bedienenden Hand wahrgenommen wird. Sind die Führungshilfen erkannt, kann der stiftförmige Endteil des Stützhebels (32) problemlos durch die Durchlassbohrung (45) des Prothesenkörpers zum Abstützpunkt in der Patrize (61,62) geführt werden, wobei der Anstoß der Stützhebelspitze durch einen leichten metallischen Schlag wahrgenommen werden kann. Die Endsituation nach diesen ersten Anwendungsschritten wird in Fig. 7a dargestellt.
[0063] Zu diesem Zeitpunkt befindet sich je nach den vorgegebenen geometrischen Abmessun gen der Prothese und der Hebel das Gerät noch in der Grundstellung mit etwas Abstand des Hakens (22) des Hakenschenkels (21) von der Kontur (48) der Prothesenwand. Der Haken (22) kann jedoch wie in Fig. 7a dargestellt auch bereits federbelastet an der Prothesenaußenwand oberhalb der Einhakrille (41) anliegen, wobei sich dann der Zwickschenkel (24) vom Anschlag (25) schon etwas abgehoben hat (kleiner schwarzer Pfeil).
[0064] Wird nun bei leichtem Anpressdruck der Stützhebelspitze (32) auf das darunter liegende Implantat (60) der Grundkörper (10) am Griff (11) Richtung Kiefer nach unten geschwenkt, gleitet der federbelastet an der Kontur (48) der Prothesenwand anliegende Haken (22) des Hakenschenkels (21) erzwungenermaßen in Richtung Einhakrille (41), bis er dort mit einem hör- bzw. spürbaren Klick einrastet, wobei sich zwangsläufig der Zwickschenkel (24) bereits deutlich vom Griffteil entfernt hat. (Fig. 7b, schwarze Pfeile für ablaufende Bewegungen).
[0065] Durch die Schwenkbewegung des Griffteils vergrößert sich der in der Grundstellung vorzugsweise mit 45-75 Grad eingestellte Winkel zwischen Hakenschenkel (21) bzw. Stützhebel (30) und der verlängert gedachten Stabachse des Grundkörpers (10) in Richtung 90 Grad, das heißt der Griffteil ragt in handhabungsmäßig guter Ausgangsposition für den nächsten Anwendungsschritt etwa senkrecht zum Gesicht aus dem Mund heraus.
[0066] Bis hierher erfolgt die Bedienung des Handgerätes fast ohne Kraftaufwand gegen die Rückstellkraft der Rückstellfeder (26) und geführt durch die Hebelgeometrien des auf der Prothese abgestützten Handgerätes nur vom Griffteil (11) aus (Fig. 7a, 7b). Die angeführten technischen Merkmale bewirken dabei eine einfache, sichere und kontrollierte Führung des Handgerätes.
[0067] Im nächsten Anwendungsschritt tritt nun die zwickende Funktion des Hilfshebels (20) beim eigentlichen Loslöseversuch der Prothese in den Vordergrund und bewirkt einen Qualitätssprung hinsichtlich der Handhabung aller vorgeschlagenen Handgeräte (1) im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik (siehe auch Fig. 5 und 6). Drückt man - nach dem erfolgten Einhaken des Hakens (22) in das entsprechende Verankerungselement (41) - mit dem Daumen (Oberkiefer-Prothese; Fig. 6) oder Zeigefinger (Unterkiefer- Prothese; Fig. 5, 7b) der den Griffteil (11) haltenden Hand den Zwickschenkel (24) des Hilfshebels (20) gegen den Griff, wird einerseits der Hakenschenkel (21) gegen die Kontur (48) der Prothesenwand gepresst und sichert damit die Verhakung in der Einhakvorrichtung, andererseits wird die ganze zu lösende Prothese (40) von Stützhebel (30) und Hakenschenkel (21) eingezwickt - genaugenommen das System Prothese-Kiefer/Kopf (Fig. 7b, kleine Blockpfeile für die Zwickkraft Z am Zwickschenkel und Griffteil), da ja die Prothese mit dem Implantat im Kiefer noch fest verbunden ist. Der dabei entstehende Kraftschluss bewirkt eine starre Verbindung zwischen Handgerät und Prothe-se/Kiefer und wird subjektiv im Kopf sofort mit dem positiven Gefühl wahrgenommen, alles „im Griff zu haben.
[0068] Dieses Gefühl des „Im-Griff-haben" ist jedoch insbesondere auch bei der Bedienung des erfindungsgemäßen Handgerätes durch Helfer von immenser Bedeutung, da sich jede Sorge bezüglich eines gefährlichen Abrutschens des Werkzeuges für beide Beteiligten erübrigt und der Lösevorgang daher völlig stressfrei ablaufen kann.
[0069] Zum eigentlichen Lösevorgang wird bei aufrechter Zwickkraft Z zwischen Zeigefinger und Daumen versucht, das Handgerät am Griff (11) von der erfassten Prothese in Richtung gegenüberliegendes Kiefer wegzudrehen. Die Lösekräfte L bauen sich auf (Fig. 7b, großer Blockpfeil), bis schließlich die Retentionskräfte überschritten werden und sich die Prothese abrupt löst. Im Gegensatz zum bisherigen Stand der Technik läuft der Bedienvorgang auch bei diesem Zusammenbruch der äußeren Kräfte vollkommen kontrolliert ab, da ja der Stützhebel immer in der Vertiefung der Patrize (62) abgestützt bleibt und wesentlich kleinere Lösekräfte aufzubringen waren.
[0070] Der mit der Fingerkraft Z belastete Zwickschenkel (24) wird unmittelbar nach dem Lösevorgang durch den Verlust des Widerstandes zwangsmäßig vom belastenden Finger zum Anschlag (25) in die Grundstellung (Fig. 3) zurückgeführt und der gegenüberliegende Haken schenke! (21) schiebt dabei mit seinem Haken (22) die losgelöste und nun auf dem Stützhebelstift (32) aufgefädelte Prothese (40) Richtung Stützhebellager. Die Prothese bleibt dabei aber von dem Hakenschenkel (21) und dem federbelasteten Stützhebel (30) umfasst, sodass sie bequem mit dem Handgerät (1) aus dem Mund entfernt werden kann (Fig. 7c).
[0071] Auf Grund der in Fig. 3 skizzierten geometrischen Vorgaben ergibt sich nach dem Hebelgesetz rein rechnerisch ein Verhältnis von Lastarm zu Kraftarm von etwa 1/10, womit die Bedienkraft am Griffende problemlos auf 10 % der tatsächlich am Haken erforderlichen Lösekraft vermindert wird und bequem am besten über ein Drehmoment aus dem Handgelenk einfach und gut dosierbar am Griffteil (11) aufgebracht werden kann. Dabei wird fast automatisch auch das ganze Handgerät mit dem distalen Endteil etwas gegen die Verankerung im Kiefer gedrückt (durch den gestrichelten Blockpfeil über dem Stützhebel in Fig. 5b veranschaulicht), womit dem natürlichen Sicherheitsbedürfnis des Anwenders entsprochen wird.
[0072] Das als angsteinflößend empfundene Ziehen an den Implantaten beim Lösevorgang wird nicht mehr wahrgenommen. Hauptgrund ist der Umstand, dass die am Ende des Handgerätes (1) im Lager des Stützhebels (14) wirkende Stützkraft, bestehend aus Last minus Bedienkraft, direkt auf das betroffene Implantat (60) abgeleitet wird und dort dessen Retentionskraft entgegenwirkt bzw. diese überkompensiert.
[0073] Die bisherige Beschreibung eines Handgerätes nach den Ansprüchen 1,2 und 5 bezog sich auf das Beispiel einer implantatgestützten Prothese. Sie kann für die übrigen auf Zähnen und Zahnstümpfen fixierten Einrichtungen übernommen werden, wozu nur die Abstützung des Stützhebels (30) mit der notwendige Durchbohrung (45) der betroffenen Einrichtung und die Einhakvorrichtung anzupassen sind.
[0074] Geht es um auf Zahnstümpfen aufgesetzte aber lösbare Teil/Vollprothesen, wird man als geeigneten Zahnstumpf jenen auswählen, der ein Oberflächensegment mit einer Fläche möglichst parallel zur Zahnebene aufweist, damit die Abstützung mit dem Stützhebel vorzugsweise senkrecht erfolgt. Von diesem Segment ausgehend erfolgt dann die Durchbohrung des Prothesenkörpers.
[0075] Im Falle von auf Zähnen aufgesetzten Einrichtungen (Zahnschienen, etc.) bieten sich die vorderen Backenzähne mit einer ihrer Vertiefungen in der Kaufläche an, um dort den Stützhebel des Handgerätes sicher abstützen zu können. Die Durchbohrung erfolgt wieder an der dem Abstützpunkt zuzuordnenden Stelle.
[0076] Für diese Anwendungsfälle ist auch die Einhakvorrichtung anzupassen. Als einfachste Lösung bietet sich die Anbringung der Einhakrille (41) im Rand der Einrichtung an, wobei wegen der gegebenenfalls geringen Wandstärken Anpassungen der Hakenweite (23) und auch der Breite des Hakens (22) vorzunehmen sind.
[0077] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass beim Vorhandensein von Pfosten mit einem Handgerät nach den Ansprüchen 1, 2 und 5 die technischen Aufgabenstellungen zu 100% erfüllt werden können.
[0078] Nach diesen Darlegungen der Wirkmechanismen an Hand der Fig. 7 für ein erfindungsgemäßes Handgerät mit einem Abstützelement gemäß Anspruch 5 stellen sich die Unterschiede bezüglich eines Handgerätes mit einem Abstützelement nach den Ansprüchen 3 und 4 folgendermaßen dar (Fig. 5 und 6).
[0079] Zunächst ist hervorzuheben, dass damit das gesamte technische Anwendungsgebiet abgedeckt werden kann, insbesondere auch Einrichtungen auf zahnlosen Kiefern.
[0080] Die Handhabungsschritte bis zum Einhaken des Hakenhebels im Prothesenrand sind ähnlich, es ist jedoch sicher einfacher, den Abstützarm (35) mit dem Klemmelement (36) oder die Quernut (38) auf den Zahnkronen abzustützen (Fig. 1c und Fig. 5 bzw. Fig. 2c und Fig. 6), als den Stützhebel (30) in die Durchlassbohrung (45) einzuführen (Fig. 3 und Fig. 7).
[0081] Die Aktivierung der Zwickfunktion (Fig. 5, 6; Zwickkraft Z) bewirkt hier infolge des Eingriffs der Zahnkronen in das Klemmelement (37) bzw. insbesondere bei der Abstützung in der
Quernut (38) eine sehr starre und kraftschlüssige Verbindung des Handgerätes mit der zahntechnischen Einrichtung auch bezüglich von Momenten um die Hauptachse des Grundkörpers (10), wodurch mit Hilfe aus dem Handgelenk aufgebrachter Drehmomente auf den Griffteil (11) in alle denkbaren Richtungen und unterstützt durch einen breiteren Griff (70) eine gezielte Beeinflussung und gegebenenfalls auch Reduzierung der Trennkraft durch seitliches Verkippen des Zahnersatzes möglich wird.
[0082] Bezüglich der Bedienkraft folgt bei Abstützung gemäß der Ansprüche 3 und 4, dass das Handgerät nach der Herstellung des Kraftschlusses (Zwickfunktion) keinen eigenen Drehpunkt wie im Falle des Stützhebels (30) besitzt (Fig. 3 und 7), sondern mit der Prothese zu einem einzigen starren Körper verschmilzt. Bei Anlegung einer Bedienkraft am Griffteil (11) wird die zahntechnische Einrichtung über eine nicht exakt festgelegte Drehachse im Bereich der Abstützung des Abstützarmes (35, s. Fig. 1a) bzw. der dem Abstützelement (37) gegenüberliegenden Zahnkronen weggekippt (skizziert in Fig. 5 mit strichliertem Blockpfeil für Stützkraft im gedachten Drehpunkt). Auf Grund der in Fig. 5 skizzierten geometrischen Verhältnisse kann ein Verhältnis von Last- zu Kraftarm des gedachten einseitigen Hebels von etwa 0,4 abgeschätzt werden, das heißt die Kraftersparnis liegt um 60%.
[0083] Eine Ausnahme bildet die Entfernung einer Teilprothese mit einem Abstützelement gemäß Anspruch 4. Hier gibt es wegen des fehlenden Lastarmes keine Kraftersparnis.
TEILELISTE I Handgerät 10 stabförmiger Grundkörper von (1) mit II Griffteil am proximalen Ende 12 Längsschlitz zur Aufnahme von Drehhebeln, Abstützelementen 13 distaler Endteil 14 Bohrung/Drehachse von (20) 15 Bohrung/Fixierschraube für (35) 16 Bohrung/Fixierbolzen für (36) 17 Bohrung/Drehachse von (30) 20 zweiseitiger Hilfshebel 21 Hakenschenkel von (20) 22 Haken 23 Hakenweite, Hakenauflagefläche 24 Zwickschenkel von (20) 25 Anschlag des Zwickschenkels am Griffteil (11) 26 Rückstellfeder (Spiralfeder mit Zentrierscheibe)) 27,28 Federendschenkel von (26) 30 Stützhebel 31 Lagerkörper von (30) 32 stiftförmiger Endteil von (30) mit freiem Ende 33 Anschlag des Lagerkörpers (31) am distalen Ende (13) 34 Auflagefläche für Federschenkel (28) am Lagerkörper (31) 35 Abstützarm 36 Klemmelement für Zahnkronen auf (35) 37 Abstützelement auf (13) 38 Quernut in (37) zur Abstützung auf Zahnkronen 40 (implantatgestützter) Prothesenkörper 41 Einhakrille 42 Einhakkerbe 43 Einhakbügel 44 Wandstärke/Eingriffsfläche im Rillengrund von (41) 45 Bohrung als Durchlass für (32) 46 Ansenkung des mundinnenseitig liegenden Lochrandes von (45) 47 Führungsrille in Zahnflanke 48 äußere Kontur der Prothesenwand am Einhakort 50 Kiefer/Gaumen 51 Zahnfleisch im Bereich des Hakens (22) 60 Implantat mit Druckknopfverbindung, bestehend aus 61 Patrize 62 Vertiefung im Patrizenkopf 63 Matrize, eingeklebt in (40) 64 Retentionseinsatz, eingeschnappt in (63) 70 Verbreiterter Griffteil (11) 71 Griffraster am Griffteil (11) 72 Weichgummiauflage am Abstützelement (35) 73 Griffraster auf (24) 74 stoßdämpfende Gummiauflage auf (13)

Claims (10)

Patentansprüche
1. Handgerät (1) nach dem Funktionsprinzip des einseitigen mechanischen Hebels zum Entfernen von lösbaren zahntechnischen Einrichtungen, gekennzeichnet dadurch, dass sein stabförmiger Grundkörper (10) einen einseitigen mechanischen Hebel bildet, welcher in seiner Längsrichtung einen, vorzugsweise faustbreitlangen, Griffteil (11) umfasst, welcher an einem Ende des Grundkörpers zum Aufbringen der Bedienkräfte ausgebildet ist, wobei an diesem Grundkörper, unmittelbar außerhalb des Griffteils, ein um eine senkrecht zur Stabachse stehende Achse (14) drehbarer Hilfshebel (20) gelagert ist, an dem die Lösekräfte aufgebaut werden, und dass des Weiteren dieser Grundkörper, in Längsrichtung des Griffes gesehen, an seinem dem Griffteil gegenüberliegenden Stabende (13) ein Abstützelement (35 oder 37) zur Abstützung des Handgerätes auf der betreffenden zahntechnischen Einrichtung oder ein Abstützelement in Form eines schwenkbaren Stützhebels (30) zur Abstützung auf einem unter der Einrichtung liegenden Pfosten, vorzugsweise Zahnrest oder Implantat, aufweist.
2. Handgerät nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, dass der Hilfshebel (20) als zweiseitiger Hebel ausgeführt ist, wobei dessen als Zwickschenkel (24) bezeichnete eine Hebelarm in Richtung des Griffteiles (11) weist und vorteilhafter weise dem Daumen bzw. Zeigefinger der Griffhand zur Betätigung zugänglich ist, und dessen bezüglich Drehachse (14) gegenüberliegende in Richtung Stabende (13) weisende zweite als Hakenschenkel (21) bezeichnete Hebelarm an seinem freien Ende einen in Richtung der Abstützelemente (30,35 oder 37) zeigenden, vorzugsweise 1-2 mm und vorzugsweise senkrecht zur Längsachse des Hakenschenkels auskragenden Haken (22) aufweist.
3. Handgerät nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Stabende (13) des Grundkörpers als verlängerter Abstützarm (35) ausgeführt ist, der vorzugsweise die Zahnreihe eines gesamten Kieferbogens überbrückt, und dass auf dem Abstützarm noch im Schwenkbereich des Hakenschenkels (21) liegend ein in Richtung Stabachse verschiebbares und vorzugsweise mit einer Schraube (15) am Grundkörper fixierbares Klemmelement (36) mit einer Vertiefung zur Aufnahme der im Bereich der Einhakvorrichtung (41,42 oder 43) liegenden Zahnkronen angeordnet ist.
4. Handgerät nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass am Stabende (13) des Grundkörpers noch im Schwenkbereich des Hakenschenkels (21) liegend ein Abstützelement (37) mit einer Quernut (38) vorgesehen ist, die dem Zahnkronenabschnitt im Bereich der Einhakvorrichtung (41,42 oder 43) angepasst ist.
5. Handgerät nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass am Stabende (13) des Grundkörpers noch im Schwenkbereich des Hakenschenkels (21) liegend ein Abstützelement in Form eines schwenkbaren Stützhebels (30) vorgesehen ist, dessen im Grundkörper (10) gelagerte Drehachse (17) parallel zu jener (14) des Hilfshebels (20) liegt.
6. System bzw. Anordnung, umfassend ein Handgerät nach den Ansprüchen 3, 4 oder 5 und eine lösbare zahntechnische Einrichtung, gekennzeichnet dadurch, dass in der Außenwand der Einrichtung eine Kerbe (42) eingearbeitet oder ein Bügel (43) eingesetzt ist, oder am Rand dieser Außenwand eine Querrille (41) mit einer mindestens der Hakenweite (23) entsprechenden Wandstärke (44) im Rillengrund eingearbeitet ist, die jeweils als Einhakvorrichtung für den Haken (22) des Hakenschenkels (21) vorgesehen sind, und dass im Falle einer implantatgestützten zahntechnischen Einrichtung zusätzlich eine vom Zentrum eines vorzugsweise ausgewählten Retentionseinsatzes (64) ausgehende Bohrung (45) zum mundhöhlenseitig darüber gelegenen Zahnfuß ausgebildet ist, bzw. bei den übrigen pfostengestützten zahntechnischen Einrichtungen deren Durchbohrung an einer vorzugsweise auszuwählenden Stelle über einem Pfosten vorzugsweise senkrecht zur lokalen Pfostenoberfläche vorgesehen ist, um beim Lösevorgang das Handgerät über den Stützhebel (30) durch die Bohrung der zahntechnischen Einrichtung hindurch auf dem jeweiligen Pfosten abzustützen.
7. System nach Anspruch 6 bestehend aus einer lösbar auf Zähnen, Zahnresten, Implantaten oder dem nackten Gaumen befestigten zahntechnischen Einrichtung, vorzugsweise einer Teil- oder Vollprothese oder Vollgebiss-Zahnschiene, sowie aus einem Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für den Lösevorgang der Haken (22) des Hakenschenkels (21) des Hilfshebels (20) des Handgerätes (1) in die vorgesehene Einhakvorrichtung in der Außenwand (42, 43) oder am Rand der Außenwand (41) der zu lösenden zahntechnischen Einrichtung einhakbar ist und das Handgerät mit dem freien Ende des Abstützarmes (35) auf den der Einhakstelle gegenüberliegenden Zahnkronenreihe abstützbar ist, und nach dem Lösevorgang die losgelöste zahntechnische Einrichtung von Hakenhebel (21) und Klemmelement (36) eingezwickt und damit am Handgerät fixierbar ist.
8. System nach Anspruch 6 bestehend aus einer lösbar auf Zähnen, Zahnresten, Implantaten oder dem nackten Gaumen befestigten zahntechnischen Einrichtung sowie aus einem Handgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für den Lösevorgang der Haken (22) des Hakenschenkels (21) des Hilfshebels (20) des Handgerätes (1) in die vorgesehene Einhakvorrichtung in der Außenwand (42, 43) oder am Rand (41) der Außenwand der zahntechnischen Einrichtung (40) einhakbar ist, und das Handgerät in der Quernut (38) des am Stabende (13) befindlichen Abstützelementes (37) auf dem über der Einhakvorrichtung liegenden Zahnkronenabschnitt abstützbar ist.
9. System nach Anspruch 6 bestehend aus einer lösbar auf Zähnen und/oder Zahnresten und/oder Implantaten als Pfosten befestigten zahntechnischen Einrichtung, aus einem dieser unter der Einrichtung liegenden Pfosten sowie aus einem Handgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass für den Löseversuch das Handgerät mit dem Haken (22) des Hakenschenkels (21) in eine Einhakvorrichtung in der Außenwand (42,43) oder am Rand der Außenwand (41) der zahntechnischen Einrichtung (40) einhakbar ist und am Stabende (13) mit dem freien Ende (32) des als Abstützelement dienenden Stützhebels (30) durch eine Bohrung (45) in der zahntechnischen Einrichtung einführbar und auf dem darunterliegenden Pfosten abstützbar ist.
10. System gemäß einer der Ansprüche 6 bis 9 gekennzeichnet dadurch, dass zur verbesserten und sichereren Handhabung des Handgerätes weiters vorgesehen ist - eine Rückstellfeder (26), die den Hilfshebel (20) mit seinem Zwickschenkel (24) gegen eine Anschlagsfläche (25) am Griffteil (11) und den Stützhebel (30) mit seinem Lagerkörper (31) gegen einen Anschlag (33) am Stabende (13) federbelastet jeweils in eine Grundstellung drückt, wobei gegebenenfalls - in den jeweiligen Grundstellungen eine Winkelstellung des Hakenschenkel (21) des Hilfshebels und des stiftförmigen Endteiles (32) des Stützhebels mit der über das Stabende (13) hinaus verlängert gedachten Stabachse des Grundkörpers (10) einen Winkel von 45-75 Grad gegeben ist und das freie Ende (32) des Stützhebels und der Haken (22) des Hakenschenkels höchstens entsprechend der zu erwartenden maximalen Zahnkronenbreite auseinander stehen, und/oder vorgesehen sind - austauschbare Klemm- bzw. Abstützelemente (36,37) zwecks Anpassung an die individuellen Abmessungen der zahntechnischen Einrichtungen, und/oder - ein im Bedarfsfall auch austauschbarer und aus Draht gefertigter Hakenschenkel zwecks Anpassung an die individuellen Abmessungen und Konturen und/oder an die Rückhaltekräfte der zahntechnischen Einrichtungen, und/oder - ein verbreiterter Griffteil (70) mit vorzugsweise doppelter Breite als Höhe und vorzugsweise ovalem Querschnitt, und/oder - diverse Griffraster (71,73) am Griffteil (11) und/oder am Zwickschenkel (24), und/oder - eine rutschhemmende Auflage (72) am freien Ende des Abstützarmes (35), und/oder - eine stoßdämpfende Gummiauflage (74) am distalen Endteil (13). Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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