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Die
Erfindung betrifft einen zahnärztlichen Gesichtsbogen mit
einem Basisteil und zwei von dem Basisteil ausgehenden Seitenarmen,
sowie zwei Positionierelementen zur Positionierung des Gesichtsbogens
an einem Patientenkopf, wobei die Positionierelemente an den Seitenarmen
angeordnet sind und relativ zu den Seitenarmen verstellt werden
können. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Gesichtsbogen
mit einem Basisteil und zwei von dem Basisteil ausgehenden Seitenarmen,
sowie mit einer Nasenstütze zur Positionierung des Gesichtsbogens
an einem Patientenkopf.
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In
der dentalen Praxis dient ein Gesichtsbogen dazu, die Lage von Oberkieferzahnreihen
relativ zu den Kiefergelenken zu erfassen. Diese Lageinformation
wird im Weiteren üblicherweise dazu verwendet, ein Oberkiefermodell
in einem Artikulator mit Bezug auf die Kiefergelenksituation möglichst
realitätsgetreu zu positionieren.
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Zur
Erfassung der Lage der Oberkieferzahnreihen kann der Gesichtsbogen
mit einer Bissgabel verbunden werden, auf welcher Impressionen der Oberkieferzähne
in Wachs oder Hartsilikon erzeugt werden können. Die Bissgabel
mit den Impressionen der Zähne kann dann einem Zahntechniker
zum lagerichtigen Eingipsen des Oberkiefermodells in den Artikulator
dienen.
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Zur Übertragung
der Lageinformation wird üblicherweise von einer Referenzebene
ausgegangen. Hierzu dient meist entweder die so genannte „Frankfurter
Horizontale" (FH), festgelegt durch die Verbindungslinie zwischen
dem Oberrand des porus acusticus externus (Porion, höchster
Punkt des knöchernen Gehöreingangs) und dem tiefsten
Punkt des unteren Augenhöhlenrandes (Orbitale, im Folgenden auch „Infraorbitalpunkt"
genannt), oder die so genannte „Camper Ebene" (CE), festgelegt
durch die spina nasalis anterior (Nasensporn, am unteren Ende der
knöchernen Nasenöffnung) und den oberen Rand des
Gehörgangs (Tragion).
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Ein
zahnärztlicher Gesichtsbogen ist beispielsweise aus der
deutschen Offenlegungsschrift
DE 42 11 016 A1 bekannt. Dieser Gesichtsbogen weist
ein Basisteil auf, das sich mit Bezug auf die rechte und linke Kopfhälfte
mittig vor dem Nasenbereich eines Patienten befindet, wenn der Gesichtsbogen
an dem Patientenkopf angelegt ist. Von dem Basisteil gehen zwei
Seitenarme aus, die sich zunächst zur Seite erstrecken
und dann nach jeweils einer Krümmung seitlich nach hinten
zu den Ohrbereichen führen. Zur Verdeutlichung der Beschreibung
des Gesichtsbogens werden im Folgenden die Richtungen verwendet,
wie sie sich ergeben, wenn der Gesichtsbogen an einem Patientenkopf
angelegt ist.
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Um
den Gesichtsbogen an einem Patientenkopf definiert zu positionieren,
sind verschiedene Verfahren üblich. Der aus
DE 42 11 016 A1 bekannte Gesichtsbogen
weist hierzu – unter anderem – zwei „Ohroliven"
auf, die dafür vorgesehen sind, in die äußeren
Gehöhrgänge des Patientenkopfes eingesetzt zu
werden. Die Ohroliven sind an den beiden Seitenarmen des Gesichtsbogens
angeordnet.
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Um
die Ohroliven an unterschiedlich breite Patientenköpfe
anpassen zu können, sind die beiden Seitenarme seitlich
verstellbar. Hierzu sind die beiden Seitenarme im Bereich des Basisteils übereinander
angeordnet und können seitlich verschoben werden. Die seitliche
Verschiebbarkeit ist dabei über ein am Basisteil angeordnetes
Gegenlaufgetriebe gekoppelt, so dass das Basisteil beim Einstellen
unterschiedlicher Abstände der beiden Ohroliven stets in der
Mitte, also in der Mediansagittalebene gehalten werden kann. Die
Bissgabel kann an dem Basisteil fixiert werden, so dass auch die
Bissgabel stets mittig gehalten werden kann, wenn die Seitenarme
seitlich verstellt werden.
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Ein
Artikulator hat üblicherweise konstruktionsbedingt eine
bestimmte feste Breite. Daher soll die Bissgabel auch mit Bezug
auf den Artikulator in einer mittigen Position, also symmetrisch
zur Mediansagittalebene fixiert werden können. Bei dem
beschriebenen bekannten Gesichtsbogen ist dies mit Hilfe des genannten
Gegenlaufgetriebes realisierbar.
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Bei
der Handhabung des genannten Gesichtsbogens kommt es zwangsläufig
dazu, dass im unmittelbaren Sichtbereich des Patienten die beiden Seitenarme
relativ zueinander bewegt werden müssen. Dies kann negativ
auf den Patienten wirken. Insbesondere kommt es erfahrungsgemäß dazu,
dass Patienten den Gesichtsbogen im nicht fixierten Zustand als „unsolide"
wahrnehmen. Dementsprechend werden auch die Führungselemente,
die sich beim Anlegen und Einstellen des Gesichtsbogens unmittelbar
vor den Augen des Patienten befinden, von den Behandlern, also beispielsweise
von den behandelnden Zahnärzten, häufig kritisch
gesehen.
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Erschwerend
kommt hinzu, dass es bei undefinierten Reibungsverhältnissen,
also beispielsweise bei Trockenlauf, zu ruckartigen Schließbewegungen
kommen kann, die den Patienten erschrecken oder die gar mit einer
Verletzungsgefahr für den Patienten verbunden sind.
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Als
weitere Positionierelemente des Gesichtsbogens, der aus der
DE 42 11 016 A1 bekannt ist,
dienen unter anderem eine Glabella- oder Nasenstütze und
ein Referenzzeiger für den Infraorbitalpunkt. Diese beiden
Positionierelemente sind so am Basisteil angeordnet, dass sie jeweils
der Länge nach verschoben werden können.
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Die
Nasenstütze ist dafür vorgesehen, am Kopf des
Patienten am Oberrand der Nase angelegt zu werden. Bei korrekt angelegtem
Gesichtsbogen soll dann der Referenzzeiger für den Infraorbitalpunkt möglichst
genau auf den Infraorbitalpunkt gerichtet sein, so dass der Gesichtsbogen „auf
den Infraorbitalpunkt ausgerichtet" ist.
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Der
Referenzzeiger ist hierfür derart am Basisteil angeordnet,
dass er bei durchschnittlichen anatomischen Verhältnissen
in der Ebene der Frankfurter Horizontalen liegt, wenn die Ohroliven
und die Nasenstütze wie vorgesehen angelegt sind. Im Einzelfall
können die Größenverhältnisse
jedoch mehr oder weniger von den mittleren anatomischen Verhältnissen
abweichen. Beispielsweise kann zwischen zwei etwa gleich großen
Köpfen der vertikale Abstand zwischen der Anlagefläche
der Nasenstütze und dem Infraorbitalpunkt variieren. Da
bei dem genannten Gesichtsbogen die Ausrichtung der Nasenstütze über
das Basisteil mit der Ausrichtung des Referenzzeigers gekoppelt
ist, kann es folglich dazu kommen, dass der Gesichtsbogen nur so
angelegt werden kann, dass er mehr oder weniger von der vorgesehenen,
idealen Position abweicht. Insbesondere kann es sich also ergeben,
dass nach Positionierung des Gesichtsbogens durch die beiden Ohroliven
und die Nasenstütze der Referenzzeiger auf einen Punkt weist,
der ober- oder unterhalb des Infraorbitalpunktes liegt.
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Weiterhin
ist zu bedenken, dass sich die Verhältnisse – insbesondere
der vertikale Abstand zwischen der Anlagefläche der Nasenstütze
und dem Infraorbitalpunkt – im Allgemeinen auch von der
Kopfgröße abhängen, der Winkel zwischen
der Längserstreckung der Nasenstütze und derjenigen
des Referenzzeigers hingegen fest und unverstellbar vorgegeben sind.
Daher kann es beispielsweise bei einem Kopf, der größer
als durchschnittlich groß ist, dazu kommen, dass der Referenzzeiger
nach Anlegen des Gesichtsbogens auf einen Punkt oberhalb des Infraorbitalpunktes
gerichtet ist. Entsprechend andersherum verhält es sich
bei Köpfen, die kleiner als durchschnittlich groß sind.
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In
diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass eine möglichst
präzise Erfassung der Position des Oberkiefers relativ
zu den Kiefergelenken auf Grund der hohen Komplexität der
Gelenkverhältnisse mit Blick auf dentale Aufgabenstellungen
von erheblicher Bedeutung ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Gesichtsbogen
anzugeben, der sich auf eine für den Patienten angenehmere
Weise anlegen lässt. Dabei soll sich der Gesichtsbogen
für unterschiedliche Kopfgrößen und -formen
eignen und einfach in der Handhabung sein.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den in den
unabhängigen Ansprüchen genannten Gegenständen
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der
Erfindung ist ein zahnärztlicher Gesichtsbogen vorgesehen,
der ein Basisteil aufweist, sowie zwei von dem Basisteil ausgehende
Seitenarme und zwei Positionierelemente zur Positionierung des Gesichtsbogens
an einem Patientenkopf. Dabei sind die Positionierelemente an den
Seitenarmen angeordnet und können relativ zu den Seitenarmen
verstellt werden. Weiterhin umfasst der Gesichtsbogen eine Bewegungsvorrichtung,
mit der die beiden Positionierelemente relativ zu den Seitenarmen
gleichzeitig bewegt werden können. Die Positionierelemente
können dabei insbesondere Ohroliven aufweisen.
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Dadurch,
dass mit der Bewegungsvorrichtung die beiden Positionierelemente
relativ zu den Seitenarmen gleichzeitig bewegt werden können, kann
der Gesichtsbogen angelegt und eingestellt werden, ohne dass sich
die Seitenarme relativ zueinander bewegen. Es ist daher möglich,
den Gesichtsbogen so anzulegen, dass der Patient keine Bewegung
der Seitenarme, insbesondere keine nach medial gerichtete Bewegung
der Seitenarme wahrnimmt. Es ist somit ein sehr „gefühlvolles"
Anlegen des Gesichtsbogens möglich. Im unmittelbaren Sichtbereich
des Patienten befindet sich kein Führungselement für
die Seitenarme.
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Außerdem
kann der Gesichtsbogen im Bereich des Basisteils mit glatten Flächen
gestaltet werden, was hinsichtlich der Reinigung, insbesondere der
Desinfektion des Gesichtsbogens von Vorteil ist.
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Dadurch,
dass eine Bewegung des Gesichtsbogens zur Breiteneinstellung ausschließlich
in den beiden Ohrbereichen stattfindet, eignet sich der Gesichtsbogen
außerdem dazu, im Rahmen eines elektronischen Registriersystems
zur Erfassung der Kiefergelenkbewegungen als „Kopfteil"
verwendet zu werden. Bei einem derartigen System werden Sensoren
verwendet, beispielsweise auf Ultraschallbasis, mit deren Hilfe
die Relativbewegungen zwischen Unter- und Oberkiefer erfasst werden
können. Hierzu können die Sensoren, die mit Bezug
auf den Oberkiefer ortsfest positioniert werden, an den „starren"
Seitenarmen des Gesichtsbogens fixiert werden, so dass sich diese
Sensoren relativ zueinander nicht bewegen. Der erfindungsgemäße
Gesichtsbogen kann somit für zweierlei Messaufgaben, „Artikulator"
und „elektronisches Registriersystem" eingesetzt werden.
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Vorteilhaft
umfasst der Gesichtsbogen ein Bedienelement, mit dem die Bewegungsvorrichtung so
bewegt werden kann, dass sich dadurch die beiden Positionierelemente
bewegen. Dies ist günstig mit Blick auf eine leichte Handhabung,
da sich mit nur einer Betätigung des Bedienelements simultan
beide Positionierelemente bewegen lassen. Beispielsweise kann das
Bedienelement dabei in einem zentralen Bereich an dem Basisteil,
also beispielsweise etwa symmetrisch zur Mediansagittalebene, angeordnet sein,
so dass eine Betätigung des Bedienelements möglich
ist, ohne dass dabei einseitige nach lateral gerichtete Kräfte
auf den Gesichtsbogen entstehen. Der Gesichtsbogen kann in diesem
Fall bei Einstellung der beiden Positionierelemente besonders einfach
ruhig gegenüber dem Patientenkopf gehalten werden.
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Vorteilhaft
umfasst die Bewegungsvorrichtung eine biegsame Welle, die vorzugsweise
zumindest teilweise innerhalb der beiden Seitenarme gelagert ist.
Auf diese Weise kann die Bewegung von dem Bedienelement auf die
Positionierelemente übertragen werden, ohne dass für
den Patienten eine Bewegung sichtbar wird. Dabei ist diese Möglichkeit herstellungstechnisch
vergleichsweise einfach zu realisieren. Die Seitenarme können
dabei beispielsweise als gebogene Aluminiumrohre ausgebildet sein.
Dies trägt auch dazu bei, dass das Gewicht des Gesichtsbogens
gering gehalten werden kann.
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Dabei
ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die biegsame Welle an ihren beiden
Enden Zahnräder aufweist, die mit Zahnstangen zusammenwirken, also
beispielsweise kämmen, die an den Positionierelementen
angeordnet sind. Dies ist eine herstellungstechnisch einfache und
elegante Möglichkeit der vorgesehenen Bewegungs- bzw. Kraftübertragung.
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Das
Bedienelement kann beispielsweise ein Einstellrad umfassen, mit
dem die biegsame Welle gedreht werden kann. Beispielswiese kann
das Einstellrad einfach als Abschnitt innerhalb der Welle ausgebildet
sein, so dass bei Betätigung des Einstellrades ein direkter
Antrieb der Welle erfolgt.
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Weiterhin
vorteilhaft weist der Gesichtsbogen eine verstellbare Nasenstütze
auf, die mit Bezug auf das Basisteil um eine horizontale Achse drehbeweglich
gelagert ist. Durch diese Art der Lagerung ist es möglich,
den vorderen Bereich des Gesichtsbogens in einem gewissen Höhenbereich
zu verstellen. Der am Patienten angelegte Gesichtsbogen kann also
auf diese Weise beim Einstellvorgang ein Stück weit verschwenkt
werden, wobei die Schwenkachse durch die Ohroliven verläuft.
Dadurch kann der Gesichtsbogen besonders gut an unterschiedlich
große und unterschiedlich geformte Patientenköpfe
angepasst werden. Insbesondere ist dabei eine Ausrichtung des Gesichtsbogens
auf den Infraorbitalpunkt besonders gut möglich.
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Die
Nasenstütze ist dabei weiterhin vorteilhaft mit Bezug auf
das Basisteil der Länge nach verschiebbar gelagert. Besonders
günstig hinsichtlich einer einfachen Einstellbarkeit ist
es, wenn eine Spannvorrichtung vorgesehen ist, mit der die Nasenstütze
gegenüber dem Basisteil arretiert werden kann. Dabei ist
es vorteilhaft, wenn mit der Spannvorrichtung die Nasenstütze
sowohl hinsichtlich ihrer Beweglichkeit um die horizontale Achse,
als auch hinsichtlich ihrer Beweglichkeit in ihrer Längsrichtung arretiert
werden kann. Dadurch ist lediglich ein Arbeitsschritt zur Festlegung
bzw. Fixierung der Position der Nasenstütze gegenüber
dem Basisteil erforderlich.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein zahnärztlicher Gesichtsbogen
vorgesehen, der ein Basisteil und zwei, von dem Basisteil ausgehende
Seitenarme aufweist, sowie eine Nasenstütze zur Positionierung
des Gesichtsbogens an einem Patientenkopf. Weiterhin weist der Gesichtsbogen
ein Lagerelement für die Nasenstütze auf, wobei
das Lagerelement eine Rotationsbewegung der Nasenstütze
relativ zu dem Basisteil um eine horizontale Achse ermöglicht.
Das Lagerelement kann dabei vorteilhaft als Teil einer Fixier- und
Lösevorrichtung für die Nasenstütze ausgebildet
sein. Beispielsweise kann hierfür eine Spannvorrichtung
vorgesehen sein.
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Die
Erfindung wird im Folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels
und mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 Eine
Frontalansicht eines erfindungsgemäßen Gesichtsbogens,
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2 eine
Ansicht von oben auf den Gesichtsbogen,
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3 ein
Querschnitt längs des Schnitts A-A aus 2,
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4 eine
Seitenansicht des Gesichtsbogens,
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5 eine
Querschnittdarstellung des Gesichtsbogens, und
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6 einen
Ausschnitt aus 5 um den Bereich des Basiselements.
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In
den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
zahnärztlichen Gesichtsbogens dargestellt. Man erkennt
als Elemente des Gesichtsbogens ein Basisteil 2, sowie
einen rechten und einen linken Seitenarm 3. Die Seitenarme 3 gehen dabei
von dem Basisteil 2 aus und erstrecken sich zunächst
jeweils ein Stück nach lateral, gefolgt von einer rückwärts
gerichteten Krümmung und erstrecken sich schließlich
in posteriorer Richtung. Wenn der Gesichtsbogen bei einem Patienten
angelegt ist, erstrecken sich die beiden Seitenarme 3 jeweils
bis in einen Bereich außerhalb des Gesichtsfeldes des Patienten,
und zwar seitlich von den Ohren des Patienten.
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Beim
Ausführungsbeispiel sind die Seitenarme 3 lagefest
mit dem Basisteil 2 verbunden. Sie können beispielsweise
fest an dem Basisteil 2 fixiert sein. Sowohl das Basisteil 2,
als auch die Seitenarme 3 sind beim Ausführungsbeispiel
aus einem nicht transparenten und nicht durchscheinenden, also aus einem
undurchsichtigen Material gebildet. Außerdem sind das Basisteil 2 und
die Seitenarme 3 in sich so starr, dass ein Verbiegen der
Seitenarme 3 im Rahmen der vorgesehenen Handhabung des
Gesichtsbogens bei normalem Kraftaufwand quasi nicht sichtbar ist.
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Weiterhin
erkennt man ein rechtes und ein linkes Positionierelement in Form
von Ohroliven-Elementen oder kurz Ohroliven 4. Diese sind
dafür vorgesehen, ein Stück weit in die beiden äußeren
Gehörgänge des Patienten eingeführt zu
werden, so dass sie zur Positionierung des Gesichtsbogens an dem
Kopf des Patienten dienen. Die Ohroliven 4 sind hierzu
an den Seitenarmen 3 angeordnet und können relativ
zu den Seitenarmen 3 verstellt werden. Die Ohroliven 4 können
dabei zur Verstellung in seitlicher bzw. lateraler Richtung bewegt
werden, so wie durch die beiden Doppelpfeile 15 in 2 angedeutet. Hierzu
dient jeweils ein Lagerteil 16, das fest an dem jeweiligen
Seitenarm 3, und zwar im jeweiligen Endbereich des entsprechenden
Seitenarms 3, angeordnet ist. Die Ohroliven 4 sind
also in den Lagerteilen 16 lateral verschiebbar bezüglich
des jeweiligen Seitenarms 3 gelagert.
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Da
beim Ausführungsbeispiel die Lagerteile 16 lagefest
an den Seitenarmen 3 fixiert sind, sind die Ohroliven 4 in
der jeweiligen sagittalen Ebene bzw. in anteriorer/posteriorer Richtung
unverstellbar an den Seitenarmen 3 angeordnet.
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Die
Ohroliven 4 sind in einem Bereich an den Seitenarmen 3 angeordnet,
der für den Patienten außerhalb des Gesichtsfeldes
liegt. Dies hat den Vorteil, dass beim Anlegen des Gesichtsbogens
die Seitenarme 3 relativ zum Kopf des Patienten ruhig gehalten werden
können, so dass der Patient, wenn die Ohroliven 4 in
die Gehörgange der Ohren bewegt werden, keine Bewegung
des Gesichtsbogens wahrnimmt. Insbesondere bewegen sich die Seitenarme 3 dabei nicht
aufeinander zu, was eine für den Patienten potenziell unangenehme
Bewegung darstellen würde.
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Zur
Bewegung bzw. zum Antrieb der Ohroliven 4 ist eine Bewegungsvorrichtung
vorgesehen, mit der gleichzeitig die beiden Ohroliven 4 relativ
zu den Seitenarmen 3 bewegt werden können. Die
Bewegungsvorrichtung umfasst eine biegsame Welle 6, die
in der Schnittdarstellung der 3 teilweise
zu erkennen ist. Die biegsame Welle 6 verläuft
innerhalb der Seitenarme 3 und durch das Basisteil 2.
Die Seitenarme 3 sind hierfür als Rohre ausgebildet,
und bilden so ein Schutzrohr für die biegsame Welle 6.
Beispielsweise können hierfür die Seitenarme 3 als
Aluminiumrohre gebildet sein.
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Die
Welle 6 erstreckt sich innerhalb der Seitenarme 3 bis
in die Bereiche der beiden Lager 16, in denen die Ohroliven 4 angeordnet
sind. An diesen beiden Stellen ist die Welle 6 jeweils
als Zahnrad 7 ausgebildet bzw. entsprechend drehfest mit
einem Zahnrad verbunden. In den Seitenarmen 3 sind im Bereich
der Lagerteile 16 Öffnungen für die Zahnräder 7 gebildet.
In dem Bereich des Gesichtsbogens, der innerhalb des Gesichtsfeldes
des Patienten liegt, weisen die Seitenarme 3 keine Öffnungen
auf, so dass für den Patienten Bewegungen der Welle 6 innerhalb
der Seitenarme 3 nicht sichtbar sind.
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Die
beiden Ohroliven 4 weisen Zahnstangen 8 auf, die
mit den Zahnrädern 7 der Welle 6 zusammenwirken,
beispielsweise darin kämmen. Bei einer Drehung der Welle 6 in
einer ersten Drehrichtung bewegen sich die beiden Ohroliven 4 aufeinander
zu, so dass sich deren Abstand verringert. Bei Bewegung der Welle 6 in
der entgegen gesetzten, zweiten Drehrichtung bewegen sich die Ohroliven 4 voneinander weg,
so dass sich deren Abstand vergrößert.
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Zur
Bewegung der Welle 6 ist ein Bedienelement in Form eines
Antriebsrades oder Einstellrades 5 vorgesehen, das beim
Ausführungsbeispiel, wie beispielsweise aus 1 ersichtlich,
im Basisteil 2, und zwar mittig, also symmetrisch zur Mediansagittalebene
drehbar gelagert angeordnet ist. Das Einstellrad 5 ist
drehfest mit der Welle 6 verbunden, so dass durch Drehung
des Einstellrades 5 auf direkte Weise ein Drehmoment auf
die Welle 6 übertragen wird und im Weiteren über
die Zahnräder 7 und die Zahnstangen 8 die
Ohroliven 4 bewegt werden.
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Wie
am besten aus 1 ersichtlich, ist im Basisteil 2 ein
nach anterior bzw. vorne weisendes Fenster gebildet, durch das das
Einstellrad 5 teilweise hindurchragt, so dass es mit einem
Finger in beide Drehrichtungen angetrieben werden kann.
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Auf
derjenigen Seite des Basisteils 2, das zum Gesicht des
Patienten weist, also an der posterioren bzw. rückwärtigen
Fläche, ist keine Öffnung im Basisteil 2 vorgesehen,
so dass eine Bewegung der Welle 6 auch an dieser Stelle
für den Patienten nicht sichtbar ist.
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Nach
einer Einstellung einer Position der Ohroliven 4 ist es
auf Grund der mechanischen Verhältnisse der Bewegungsvorrichtung,
insbesondere auf Grund des Eingriffs der Zahnräder 7 in
die Zahnkämme 8 nicht erforderlich, dass die Position
der Ohroliven 4 gesichert bzw. arretiert wird. Ein diesbezüglicher
Arbeitsschritt kann entfallen. Insbesondere ist keine Schraubbewegung
oder dergleichen am Gesichtsbogen erforderlich, was eine potenzielle
Beeinträchtigung des Patienten darstellen würde.
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Dadurch,
dass die beiden Seitenarme 3 unbeweglich mit dem Basisteil 2 verbunden
sind, können in dem Bereich dieser Verbindungen die Oberflächen
des Gesichtsbogens glatt gestaltet werden. Das ist vorteilhaft,
weil auf diese Weise eine Reinigung, insbesondere eine Desinfektion
in diesem Bereich besonders einfach möglich ist.
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Weiterhin
umfasst der Gesichtsbogen beim Ausführungsbeispiel eine
längliche Glabella-Stütze oder Nasenstütze 9,
die dafür vorgesehen ist, am Oberrand der Nase des Patienten,
also im Bereich des Hautnasions, angelegt zu werden. Diese ist verstellbar
gegenüber dem Basisteil 2 angeordnet, und zwar
so, dass die Längsachse des länglichen Schafts der
Nasenstütze 9 innerhalb der Mediansagittalebene
liegt. Beim Ausführungsbeispiel ist hierfür ein
am Basisteil 2 angeordnetes Lagerelement für die
Nasenstütze 9 vorgesehen, in dem die Nasenstütze 9 einerseits
ihrer Länge nach verschiebbar und andererseits um eine
horizontale, in einer Frontalebene verlaufenden bzw. normal zur
Mediansagittalebene verlaufenden Achse schwenkbar gelagert ist.
In 6 ist die Längsverschiebbarkeit der Nasenstütze mit
einem Doppelpfeil 12 angedeutet.
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Beim
Ausführungsbeispiel ist das Lagerelement für die
Nasenstütze 9 als Teil einer Fixier- und Lösevorrichtung
in Form einer Spannexzenter-Vorrichtung oder kurz eines Spannexzenters 10 für
die Nasenstütze 9 ausgebildet. Diese Vorrichtung
ist zentral, also in einem Bereich um die Mediansagittalebene herum
am Basisteil 2 angeordnet. Mit dem Spannexzenter 10 ist
es möglich, die Nasenstütze 9 in einer
eingestellten Position gegenüber dem Basisteil 2 zu
arretieren. Der Spannexzenter 10 weist hierfür
ein Betätigungselement in Form eines Feststellhebels 18 auf,
mit dem die Nasenstütze 9 sowohl hinsichtlich
ihrer Längsbeweglichkeit, als auch hinsichtlich ihrer Schwenkbeweglichkeit
arretiert werden kann. Dies ermöglicht eine besonders einfache
Einstellbarkeit der Nasenstütze mit Bezug auf das Basisteil 2.
Durch die zentrale Anordnung ist auch hierbei eine Einstellung bzw.
Arretierung möglich, ohne dass nennenswerte laterale Kräfte
auf den Gesichtsbogen entstehen.
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Die
Bewegung des Spannexzenters 10 beim Arretiervorgang ist
in 6 mit zwei halbkreisförmigen Pfeilen
angedeutet.
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Um
die Lage des Oberkiefers möglichst präzise zu
erfassen zu können, sollte der Gesichtsbogen auf den Infraorbitalpunkt
des Patienten ausgerichtet werden können. Hierzu ist am
Gesichtsbogen ein Referenzzeiger oder kurz Zeiger 17 angeordnet,
der dafür vorgesehen ist, bei korrekter Positionierung
des Gesichtsbogens auf einen der beiden Infraorbitalpunkte zu weisen.
Der Zeiger 17 ist dabei seiner Länge nach verschiebbar
am Basisteil 2 mittels einer entsprechenden, beispielsweise
in 2 gezeigten, Halterung 19 angeordnet.
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In
Abhängigkeit von der Größe und Form des Kopfes
des Patienten variiert die Lage des Infraorbitalpunktes gegenüber
den beiden äußeren Gehörgängen
und dem Anlagepunkt der Nasenstütze 9. Beim Anlegen
des Gesichtsbogens ist es daher im Allgemeinen erforderlich, dass
die Richtung des Referenzzeigers dementsprechend an die im Einzelfall vorliegenden
anatomischen Verhältnisse angepasst werden kann.
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Hierfür
ist die oben beschriebene Ausführung der Lagerung der Nasenstütze 9 an
dem Basisteil 2 vorteilhaft. Durch die Möglichkeit,
die Nasenstütze 9 um die horizontale, in einer
Frontalebene, also seitlich bzw. quer verlaufende Achse zu schwenken,
kann das Basisteil 2 gegenüber dem Patientenkopf
innerhalb eines gewissen Höhenbereichs in unterschiedliche
Höhen bewegt und fixiert werden. Auf diese Weise kann die
Richtung des Referenzzeigers 17 verändert und
an die jeweils gegebenen Verhältnisse sehr gut angepasst
werden.
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Ist
die Spannexzenter-Vorrichtung 10 gelöst, kann
die Nasenstütze 9 in einer an dieser Vorrichtung angeordneten
Bohrung vor- und zurückbewegt werden. Hierdurch kann der
Gesichtsbogen an eine bestimmte Kopfgröße angepasst
werden. Gleichzeitig kann die Nasenstütze 9 mittels
des Lagerelements in der Spannexzenter-Vorrichtung 10 geschwenkt
werden, damit der Referenzzeiger 17 auf den Infraorbitalpunkt
ausgerichtet werden kann. Hierdurch kann also eine Ausrichtung des
Gesichtsbogens auf den Infraorbitalpunkt erfolgen.
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Beim
Anlegen kann also beispielsweise wie folgt vorgegangen werden: Zunächst
wird der Gesichtsbogen mit einer Hand in eine Position bezüglich dem
Patientenkopf gebracht, die etwa der vorgesehen Position entspricht.
Dann wird mit der zweiten Hand das Einstellrad 5 betätigt,
so dass sich die Ohroliven 4 aufeinander zu bewegen, bis
sie in die äußeren Gehörgänge
am Patientenkopf eingreifen. Anschließend wird – bei
geöffnetem Spannexzenter 10 – das Basisteil 2 durch
Schwenken des Gesichtsbogens um eine durch die Ohroliven 4 verlaufende Drehachse
in der Höhe so positioniert, dass der Referenzzeiger 17 auf
einen der beiden Infraorbitalpunkte weist. (In dieser Stellung verläuft
der Zeiger 17 zumindest näherungsweise in der
Ebene der Frankfurter Horizontalen.) Dann wird unter Beibehaltung
dieser Position die Nasenstütze 9 so bewegt, dass
ihre Anlagefläche auf der dafür vorgesehenen Stelle
am Oberrand der Nase anliegt und schließlich durch Betätigung
des Feststellhebels 18 der Spannexzenter 10 in
seine Fixierposition gebracht.
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Wie
in den Figuren weiterhin gezeigt, ist an dem Gesichtsbogen gemäß dem
Ausführungsbeispiel eine Halterung 20 für
eine (in den Figuren nicht dargestellte) Bissgabel vorgesehen.
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In 4 ist
ferner die Lage der Schwenkachse 21 eingezeichnet, die
bei mittleren anatomischen Verhältnissen die Lage der Scharnierachse
des Kiefergelenks im okklusionsnahen Bereich angibt.
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In
den 3 bis 6 erkennt man weiterhin eine
Ansatzplatte 22, die zur Positionierung des Gesichtsbogens
in einem (in den Figuren nicht dargestellten) Artikulator dient.
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Der
erfindungsgemäße Gesichtsbogen eignet sich auch
dazu, als „Kopfteil" für ein elektronisches Registriersystem
zur Erfassung von Kiefergelenkbewegungen verwendet zu werden. Bei
einem derartigen System werden Sensoren verwendet, mit deren Hilfe
die Relativbewegungen zwischen Unter- und Oberkiefer erfasst werden
können. Hierzu können die Sensoren, die mit Bezug
auf den Oberkiefer „ortsfest" positioniert werden, an den „starren"
Seitenarmen des Gesichtsbogens fixiert werden, so dass sich diese
Sensoren relativ zueinander nicht bewegen.
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Der
erfindungsgemäße Gesichtsbogen kann schnell und
dabei einfach angelegt werden. Dabei können Bewegungen
des Gesichtsbogens vermieden werden, die für den Patienten
potenziell unangenehm sind. Der Gesichtsbogen eignet sich auch dazu,
als Kopfteil eines elektronischen Registriersystems verwendet zu
werden. Somit ist der Gesichtsbogen auch aus wirtschaftlicher Sicht
vorteilhaft.
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- 2
- Basisteil
- 3
- Seitenarme
- 4
- Positionierelemente,
Ohroliven
- 5
- Bedienelement,
Einstellrad
- 6
- biegsame
Welle
- 7
- Zahnräder
- 8
- Zahnstangen
- 9
- Nasenstütze
- 10
- Spannvorrichtung
für Nasenstütze, Spannexzenter
- 11
- zentrales
Element
- 12
- Längsverschiebbarkeit
der Nasenstütze
- 15
- Bewegungsrichtung
der Ohroliven
- 16
- Lagerteile
für die Ohroliven
- 17
- Zeiger
zum Infraorbitalpunkt
- 18
- Feststellhebel
des Spannexzenters
- 19
- Halterung
für den Referenzzeiger
- 20
- Halterung
für eine Bissgabel
- 21
- Schwenkachse
des Kiefergelenks
- 22
- Ansatzplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4211016
A1 [0005, 0006, 0011]