AT513946B1 - Bahnschwelle - Google Patents

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AT513946B1
AT513946B1 ATA32/2013A AT322013A AT513946B1 AT 513946 B1 AT513946 B1 AT 513946B1 AT 322013 A AT322013 A AT 322013A AT 513946 B1 AT513946 B1 AT 513946B1
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Abstract

Eine Bahnschwelle umfasst einen Betonkörper (2) mit einer an diesem angebrachten Schwellensohle (3), wobei zur scherkraftfesten Verbindung der Schwellensohle (3) mit dem Betonkörper (2) Fasern (6) einerseits mit der Schwellensohle (3) und andererseits mit dem Betonkörper (2) verbunden sind und hierbei teilweise in den Beton des Betonkörpers (2) eingebettet sind. Die Schwellensohle (3) ist mit den Fasern (6) beflockt.

Description

österreichisches Patentamt AT513 946 B1 2014-12-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bahnschwelle, welche einen Betonkörper mit einer an diesem angebrachten Schwellensohle aufweist, wobei zur scherkraftfesten Verbindung der Schwellensohle mit dem Betonkörper Fasern einerseits mit der Schwellensohle und andererseits mit dem Betonkörper verbunden sind und hierbei teilweise in den Beton des Betonkörpers eingebettet sind. Weiters bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur scherkraftfesten Verbindung einer Schwellensohle mit einem Betonkörper einer Bahnschwelle mittels Fasern, die einerseits mit der Schwellensohle und andererseits mit dem Betonkörper verbunden werden und hierbei teilweise in den Beton des Betonkörpers eingebettet werden.
[0002] Aus elastischem Kunststoff, z.B. geschäumtem Polyurethan, bestehende Schwellenbesohlungen für Bahnschwellen werden insbesondere für den Erschütterungsschutz und die Schotterbettschonung bei Betonschwellen eingesetzt. Auf solche Schwellenbesohlungen wirken nicht nur vertikale sondern auch horizontale Kräfte, insbesondere in Querrichtung zu den Schienen, wobei solche horizontalen Kräfte beispielsweise bei Überfahrt eines Zuges in einer Kurvenfahrt oder durch Temperaturausdehnungen auftreten. Damit ein ausreichender Querver-schiebewiderstand aufrechterhalten wird, müssen die auftretenden Querkräfte aufgenommen werden können. Zur Erzielung einer scherkraftfesten Verbindung des Betonkörpers der Bahnschwelle mit dem Schotterbett, unter Vermittlung der auf dem Schotterbett aufliegenden Schwellensohle, muss somit eine scherkraftfeste Verbindung zwischen dem Betonkörper und der Schwellensohle gegeben sein.
[0003] Zur Ausbildung einer scherkraftfesten Verbindung zwischen dem Betonkörper der Bahnschwelle und der Schwellensohle ist es bekannt, die Schwellensohle mit Erhebungen und Hinterschneidungsflächen auszubilden. Eine solche Ausbildung geht beispielsweise aus der FR 2 753 998 A1 hervor. Aus der DE 43 15 215 A und EP 609 729 A sind Bahnschwellen bekannt, bei denen auf der dem Betonkörper abgewandten Unterseite der Schwellensohle Geotextil-schichten aufgebracht sind, um die Schwellensohle gegen das Eindringen von Schotterspitzen zu schützen.
[0004] Für feste Fahrbahnen sind von elastischen Profilen teilweise umschlossene Schwellen (sogenannte beschuhte Schwellen) bekannt. Solche beschuhte Schwellen liegen nicht auf einem Schotterbett auf und die bei festen Fahrbahnen vorliegenden Anforderungen und auftretenden Probleme unterscheiden sich von Fahrbahnen mit auf einem Schotterbett verlegten Schwellen.
[0005] Aus der EP 1 298 252 A2 geht eine Bahnschwelle hervor, bei der die Schwellensohle mit dem Betonkörper der Bahnschwelle über eine Verbindungslage verbunden ist, die von einer Wirrfaserschicht, insbesondere Vliesschicht, gebildet wird. Fasern der Wirrfaserschicht sind hierbei einerseits in den Beton des Betonkörpers in dessen oberflächennahen unterseitigen Bereich eingebettet und andererseits in das Material der Schwellensohle eingebettet oder mit diesem verschweißt.
[0006] Durch Vorbenutzung ist weiters eine Bahnschwelle bekannt, bei der als Verbindungslage zwischen der Schwellensohle und dem Betonkörper ein dreidimensionales, thermisch verfestigtes Wirrgelege mit einer relativ großen Dicke der Fasern (="Kunststoffdrähte") des Wirrgeleges eingesetzt wird, wobei dieses Wirrgelege wiederum einerseits in den Betonkörper, andererseits in das Material der Schwellensohle eingebettet ist.
[0007] Aus der EP 1 445 378 A2, der WO 2009/108972 A1 und WO 2011/110669 A1 gehen ebenfalls Betonschwellen für Eisenbahngleise hervor, welche an deren Unterseite eine Schwellensohle aufweisen. Um einen verbesserten Verbund zwischen dem Betonkörper der Schwelle und der Schwellensohle herzustellen, wird eine Faserschicht angeordnet, die sowohl im Beton als auch in der Kunststoffschicht der Sohle eingebunden ist.
[0008] Durch die teilweise in den Beton eingebettete dreidimensionale Struktur dieser vorbekannten Verbindungslagen wird die dauerhafte, abreiß- und scherkraftfeste Verbindung zwi- 1 /10 österreichisches Patentamt AT 513 946 B1 2014-12-15 sehen dem Betonkörper der Bahnschwelle und der Schwellensohle verbessert. Die vorbekannten, von Wirrfaserschichten, insbesondere genadelten Vliesschichten oder Wirrgelegen, gebildeten Verbindungslagen weisen aber in verschiedener Hinsicht Nachteile auf. So ist die dreidimensionale Ausprägung von Vliesen beschränkt, was insbesondere dann zu Problemen führt, wenn an der Grenzschicht des Betonkörpers eine ausgeprägte Schicht aus Zementschlämme (=Zementschlempe) vorhanden ist, die von Zement, Wasser und Feinteilen gebildet wird. Eine solche Schicht kann nur relativ geringe Kräfte übertragen, weswegen in weiterer Folge auch die Kräfte zwischen der Verbindungslage und dem Betonkörper begrenzt sind. Ein dreidimensionales Wirrgelege hat demgegenüber den Vorteil, dass es auch in tiefer liegende Bereiche des Betonkörpers eingebettet werden kann, wodurch die Kraftübertragung prinzipiell erhöht werden kann. Nachteilig ist hierbei aber, dass solche Wirrgelege relativ heterogen sind, wobei typische Erscheinungsformen Löcher, klumpenartige Faseranhäufungen, Variationen hinsichtlich der Dicke usw. sind. Die über die Verbindungslage erreichte Kraftübertragung unterliegt somit einer gewissen Streubreite.
[0009] Bei Schwellensohlen mit darin eingebetteten Verbindungslagen besteht im Weiteren das Problem, dass es bei sich ändernden Umgebungsbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit, zu unterschiedlichem Ausdehnungsverhalten kommt. Es kann dadurch zu einer Wölbung des Verbundes der Schwellensohle mit der Verbindungslage kommen. Dadurch wird die Handhabung erschwert und eine Beeinträchtigung der Verbindung mit dem Betonkörper der Bahnschwelle kann die Folge sein.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es eine vorteilhafte Bahnschwelle der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche einfach und zuverlässig herstellbar ist. Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine Bahnschwelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0011] Bei der Bahnschwelle gemäß der Erfindung sind die Fasern, die einerseits mit der Schwellensohle verbunden sind und andererseits teilweise, vorzugsweise großteils, in den Betonkörper eingebettet sind, Fasern (= Flockfasern) einer Beflockung der Schwellensohle. Es handelt sich also um einzelne Fasern, die nicht direkt miteinander verbunden sind und auch nicht Teil eines in sich verbundenen textilen Flächengebildes sind. Die Fasern sind nur indirekt miteinander verbunden, nämlich über die Schwellensohle oder eine darauf aufgebrachte Klebstoffschicht, über welche die Fasern mit der Schwellensohle verbunden sind.
[0012] Die Fasern, mit der die Schwellensohle beflockt ist und welche teilweise in den Beton des Betonkörpers eingebettet sind, stehen vorteilhafterweise zumindest im Wesentlichen rechtwinkelig zur Oberfläche der Schwellensohle. Im Wesentlichen rechtwinkelig soll hierbei bedeuten, dass mehr als 90%, vorzugsweise mehr als 95%, der Fasern einen Winkel im Bereich von 90° +/-15° mit der Oberfläche der Schwellensohle einschließen.
[0013] Die Fasern sind also jede für sich mit der Schwellensohle verbunden, wobei die Verbindung dadurch erfolgt, dass ihre Enden mit einer Klebstoffschicht, die auf das die Schwellensohle ausbildende Material aufgebracht ist, oder direkt mit dem Material der Schwellensohle verbunden sind. Im ersteren Fall wird eine Klebstoffschicht auf den bereits fertiggestellten Körper der Schwellensohle aufgetragen, also insbesondere nachdem das Kunststoff material der Schwellensohle bereits ausgehärtet ist, und in der Folge die Beflockung mit den Fasern durchgeführt. Im zweiteren Fall wird die Beflockung mit den Fasern durchgeführt, bevor der Kunststoff der Schwellensohle ausgehärtet ist. Die Flockfasern werden also mit ihren Enden dem Reaktionsgemisch zugeführt, welches nach der Aushärtung die Schwellensohle bildet.
[0014] Die Eindringtiefe der Fasern in die Klebstoffschicht oder in das Material der Schwellensohle liegt günstigerweise im Bereich von 0,1mm bis 0,5mm, vorzugsweise im Bereich von 0,2mm bis 0,3mm. Die Länge der Flockfasern liegt vorteilhaftenweise im Bereich von 0,5mm bis 10mm, vorzugsweise im Bereich von 2mm bis 5mm. Es ist möglich, dass die Flockfasern alle im Wesentlichen die gleiche Länge aufweisen. Im Wesentlichen die gleiche Länge soll hier bedeuten, dass die Abweichungen der einzelnen Fasern von der durchschnittlichen Faserlänge weniger als 10% betragen. Eine modifizierte Ausbildung sieht dagegen Flockfasern mit unterschiedlichen Längen vor. 2/10 österreichisches Patentamt AT513 946B1 2014-12-15 [0015] Die zumindest im Wesentlichen gleiche Ausrichtung der Flockfasern zur Oberfläche der Schwellensohle (d.h. zumindest 90%, vorzugsweise zumindest 95%, der Fasern liegen in einem Winkelbereich von +/- 15° zu einer vorgegebenen Ausrichtung, die insbesondere rechtwinkelig zur Oberfläche der Schwellensohle steht) kann durch ein elektrostatisches Feld erreicht werden, wie dies beim Beflocken üblich ist. Eine Druckluftunterstützung zum Einschießen der Fasern in das Material der Schwellensohle oder die auf die Schwellensohle aufgebrachte Klebstoffschicht kann gegebenenfalls vorgesehen sein.
[0016] Elektrostatische Beflockungen werden herkömmlicherweise für diverse Oberflächen eingesetzt, insbesondere aus optischen und/oder haptischen Gründen. Auch zur Geräuschminderung, zum Oberflächenschutz und zur Veränderung des Gleitverhaltens werden Beflockungen herkömmlicherweise eingesetzt.
[0017] So geht aus der DE 35 20 305 A1 die Beflockung eines Beton-Verlegeelements, z.B. einer Platte, eines Verbundsteins oder einer Treppenstufe hervor. Dadurch wird eine weiche Oberfläche erreicht, um den Benutzer beispielsweise bei Stürzen zu schützen und ein angenehmes Begehen mit nackten Füßen zu gestatten. Im Weiteren wird eine unbegrenzte farbliche Gestaltung ermöglicht. Aus der EP 2 128 339 A1 ist die Beflockung der Oberfläche eines Konstruktionsmaterials, beispielsweise der Oberfläche einer Straße oder eines Gehsteigs, einer Lärmschutzwand oder eines Hausdaches bekannt, um einen Lärmschutz zu erreichen.
[0018] Aus der DE 19 34 435 A gehen weiters nicht gattungsgemäße Bauelemente in Form von Platten und Pfosten, insbesondere für die Konstruktion von Häusern und Wohnungen hervor, welche eine Schale und eine Seele aus einem zelligen Material aufweisen. Zur Verbesserung des Anhaftens des zelligen Materials an der Schale kann die Innenseite der Schale mit einer Beflockung versehen sein.
[0019] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert. In dieser zeigen: [0020] Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Bahnschwelle gemäß der Erfindung; [0021] Fig. 2 bis 4 schematische Seitenansichten der Schwellensohle vor der Beflockung, nach dem Aufträgen der Klebstoffschicht und nach der Beflockung mit den Fasern; [0022] Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur Beflockung der Schwel lensohlen.
[0023] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Bahnschwelle 1 in Form einer Betonschwelle, die einen Betonkörper 2 und eine an dessen Unterseite angebrachte Schwellensohle 3 umfasst. Mit der Schwellensohle 3 liegt die Bahnschwelle 1 auf einem in Fig. 1 angedeuteten Schotterbett 4 auf.
[0024] Die mit Abstand zueinander im Schotterbett verlegten Bahnschwellen 1 tragen ein Gleis, von dem in Fig. 1 eine Schiene 5 dargestellt ist. Die Befestigung der Schiene 5 an der Bahnschwelle 1 ist hierbei nicht dargestellt. Zwischen der Schiene 5 und der Bahnschwelle 1 kann eine Lage aus einem elastischen Material angeordnet sein.
[0025] Der Betonkörper 2 ist aus Stahlbeton ausgebildet. Es kann sich hierbei um einen „Spätentschaler , bei dem das Entschalen erfolgt, wenn der Beton ausgehärtet ist, oder um einen „Frühentschaler", welcher bereits vor dem Aushärten des Betons entschalt werden kann, handeln. Beispielsweise kann der Betonkörper 2 als Spannbeton ausgeführt sein.
[0026] Die Schwellensohle 3 besteht aus einem elastischen Kunststoff. Bevorzugt ist eine Ausbildung aus geschäumtem Polyurethan. Ausbildungen aus anderen, insbesondere geschäumten, Elastomeren oder thermoplastischen Elastomeren sind denkbar und möglich.
[0027] Die Schwellensohle 3 bedeckt vorzugsweise nur die Unterseite des Betonkörpers 2.
[0028] Der Verbund zwischen dem Betonkörper 2 und der Schwellensohle 3 erfolgt vorteilhafterweise bereits werkseitig, sodass auf der Baustelle diesbezüglich keine Arbeiten erforderlich sind. 3/10 österreichisches Patentamt AT513 946B1 2014-12-15 [0029] Die Dicke der Schwellensohle 3 liegt vorzugsweise im Bereich von 4mm bis 20mm.
[0030] Zur Verbesserung der Verbindung der Schwellensohle 3 mit dem Betonkörper 2 sind Fasern 6 vorhanden, die in den Beton des Betonkörpers 2 ragen, also über einen Teil ihrer Länge in den Beton des Betonkörpers eingebettet sind. Diese Länge beträgt vorzugsweise mehr als 50% der Gesamtlänge der Fasern 6, besonders bevorzugt mehr als zwei Drittel der Gesamtlänge der Fasern 6. Über ihre restliche Länge sind die Fasern 6 in eine auf die Schwellensohle 3 aufgebrachte Klebstoffschicht oder in das Material der Schwellensohle 3 selbst eingebettet, wie dies weiter unten genauer ausgeführt wird.
[0031] In den Bereichen zwischen den Fasern 6 liegt der Beton des Betonkörpers 2 an der Oberfläche der auf das Basismaterial der Schwellensohle 3 aufgebrachten Klebstoffschicht oder am Basismaterial der Schwellensohle 3 an.
[0032] Die Einbettung der Fasern 6 in den Betonkörper 2 erfolgt bei der Herstellung des Betonkörpers 2, bevor der Beton des Betonkörpers 2 ausgehärtet ist. Beim Aushärten des Betons erfolgt eine kraftschlüssige Verbindung der Fasern 6 mit dem Betonkörper 2. Durch die Einbettung der Fasern 6 in den Betonköper 2 wird die Grenzfläche der Verbindung mit dem Betonkörper 2 vergrößert, wodurch die Beständigkeit gegen ein Ausreißen der Schwellensohle 3 aus dem Betonkörper 2 wesentlich erhöht wird. Im Labor kann insbesondere die Ausreißfestigkeit in die rechtwinkelig zur Unterseite des Betonkörpers 2 bzw. rechtwinkelig zur Querrichtung 7 liegende Ausreißrichtung (=Auszugsrichtung) 8 ermittelt werden, um sicherzustellen, dass eine entsprechend scherkraftfeste Verbindung gegeben ist. Die Prüfung in die Ausreißrichtung 8 ist im Labor einfacher als die Prüfung in die Querrichtung 7. Im Einsatz werden die Schwellensohlen aber eher in die Querrichtung 7 und nicht senkrecht dazu beansprucht.
[0033] Wenn die Fasern 6 in den Beton des Betonkörpers 2, bevor dieser ausgehärtet ist, eingebettet werden, sind die Fasern 6 bereits mit der Schwellensohle 3 verbunden. Die Schwellensohle 3 mit den mit ihr verbundenen Fasern 6, die in Richtung zum Beton des Betonkörpers 2 weisen, wird in die Gießform auf den gegossenen Betonkörper 2 aufgelegt und vorzugsweise in den Beton des Betonkörpers 2 eingerüttelt. Stattdessen könnte die Schwellensohle 3 mit den zum einzugießenden Beton weisenden Fasern 6 auch bereits vor dem Gießen der Schwelle in den Formhohlraum eingelegt oder an diesen angelegt werden, sodass der Formhohlraum von der Schwellensohle begrenzt wird, worauf der Beton eingegossen wird.
[0034] Die Fasern 6 sind Flockfasern einer Beflockung, mit der die Schwellensohle 3 versehen ist.
[0035] Verschiedene Stadien der Ausbildung der Schwellensohle 3 mit der Beflockung mit den Fasern 6 sind in den Fig. 2 bis 4 schematisch dargestellt. Zunächst wird in herkömmlicher Weise der Basiskörper der Schwellensohle ausgebildet, insbesondere aus geschäumtem Polyurethan, vgl. Fig. 2. In der Folge wird eine Klebstoffschicht 9 auf die Oberfläche 10 des Basiskörpers der Schwellensohle 3 aufgetragen, die im fertiggestellten Zustand der Bahnschwelle 1 dem Betonkörper 2 zugewandt ist, vgl. Fig. 3 (die Dicke der Klebstoffschicht 9 ist in den schematischen Figuren übertrieben groß dargestellt). In der Folge werden die Fasern 6 unter Zuhilfenahme eines elektrostatischen Feldes mit dem noch nicht ausgehärteten Klebstoff der Klebstoffschicht 9 verbunden, vgl. Fig. 4. Durch das Beflocken im elektrostatischen Feld sind die Fasern 6 zumindest weitgehend gleich ausgerichtet, vorzugsweise rechtwinkelig zur Oberfläche 10 der Schwellensohle 3. In den schematischen Figuren sind die Fasern an der Oberfläche der Klebstoffschicht 9 endend dargestellt. Tatsächlich ragen die Enden der Fasern 6 etwas in die Klebstoffschicht 9 hinein, d.h. die Fasern 6 sind über einen Teil ihrer Länge in der Klebstoffschicht 9 eingebettet, beispielsweise über 0,2mm bis 0,3mm. Die Dicke der Klebstoffschicht 9 ist größer als die Länge der Einbettung der Fasern 6.
[0036] Die Dicke der Schwellensohle 3 ist wesentlich größer als die Dicke der Klebstoffschicht 9, vorzugsweise mindestens fünfmal größer.
[0037] Nach dem Aushärten des Klebstoffs der Klebstoffschicht 9 sind die Fasern 6 in ihrer von der Schwellensohle 3 abstehenden Ausrichtung mit der Schwellensohle 3 verbunden. Es kann 4/10 österreichisches Patentamt AT513 946B1 2014-12-15 durch die Beflockung eine sehr homogene Verteilung der Fasern 6 (=gleichmäßige Flächendichte der Fasern 6) erreicht werden.
[0038] Das Aufbringen der Klebstoffschicht 9 und das Beflocken mit den Fasern 6 kann beispielsweise im Durchlaufverfahren durchgeführt werden, wie dies schematisch in Fig. 5 dargestellt ist. Die Schwellensohle 3 ist auf ein in die Vorschubrichtung 11 sich bewegendes Band 12 aufgelegt. Mittels einer sich drehenden Walze 13 wird die Klebstoffschicht 9 auf die Oberfläche 10 der Schwellensohle 3 aufgetragen. Die Fasern 6 sind zunächst in einem Dosierbehälter 14 aufgenommen. Zur gleichmäßigen Dosierung zur Austrittsöffnung 15 dient beispielsweise eine sich drehende Dosierwalze (Dosierbürste) 16. Die Fasern 6 werden an einer Elektrode 17 vorbeigeführt. Die Gegenelektrode kann beispielsweise vom Band 12 gebildet werden. Hierzu ist in Fig. 5 schematisch eine Erdung des Bandes 12 dargestellt. Durch das zwischen der Elektrode 17 und der Gegenelektrode ausgebildete elektrostatische Feld werden die Fasern 6 ausgerichtet. Dieses Feld kann auch zur Beschleunigung der Fasern in Richtung zur Klebstoffschicht 9 dienen. Auch die Schwerkraft bewirkt eine Beschleunigung der Fasern 6 in Richtung zur Klebstoffschicht 9. Die auf die Klebstoffschicht 9 auftreffenden Fasern werden in diese mit ihren zur Schwellensohle 3 weisenden Enden eingeschossen.
[0039] Die Auftragung der Klebstoffschicht 9 könnte auch in anderer Weise erfolgen, beispielsweise durch Aufsprühen oder Aufdrucken.
[0040] In einer modifizierten Ausführungsform könnte die Klebstoffschicht 9 auch entfallen und die Fasern 6 mit ihren Enden direkt in den elastischen Kunststoff eingebettet sein, aus dem die Schwellensohle 3 besteht. Hierzu werden die Fasern 6 in das die Schwellensohle ausbildende Reaktionsgemisch eingeschossen, welches hierzu zum Zeitpunkt der Beflockung noch nicht ausgehärtet ist, zumindest nicht vollständig ausgehärtet. In dieser Ausführungsvariante würde somit die Beflockung der Schwellensohle 3 gleichzeitig mit der Ausbildung der Schwellensohle erfolgen. Man könnte auch sagen, eine an die Oberfläche angrenzende Schicht des noch nicht vollständig ausgehärteten Reaktionsgemisches, welches nach der Aushärtung die Schwellensohle 3 bildet, stellt in diesem Fall eine Klebstoffschicht dar, in welche die Fasern 6 eingebettet werden.
[0041] In einer vorteilhaften Ausführungsform bestehen die Fasern 6 aus Polyamid. Beispielsweise können auch Fasern 6 aus Polyester, Viskose, Glasfasern, Baumwolle usw. eingesetzt werden.
[0042] Die Klebstoffschicht 9 könnte beispielsweise von einem Zwei-Komponenten-Polyurethan (2K-PUR)-Kleber oder von einem Epoxyharz gebildet werden.
[0043] Anstelle einer Ausbildung der Schwellensohle aus Polyurethan (PUR) ist auch die Ausbildung aus einem anderen Elastomer, wie z.B. Naturkautschuk, denkbar und möglich.
[0044] Zur Beflockung können unterschiedliche bekannte Beflockungsverfahren eingesetzt werden. Das Einschießen der Fasern 6 in die Klebstoffschicht 9 oder in das noch nicht ausreagierte Reaktionsgemisch zur Ausbildung der Schwellensohle 3 könnte auch durch Druckluft unterstützt werden. 5/10 österreichisches Patentamt AT 513 946 B1 2014-12-15 LEGENDE ZU DEN HINWEISZIFFERN: 1 Bahnschwelle 2 Betonkörper 3 Schwellensohle 4 Schotterbett 5 Schiene 6 Faser 7 Querrichtung 8 Ausreißrichtung 9 Klebstoffschicht 10 Oberfläche 11 Vorschubrichtung 12 Band 13 Walze 14 Dosierbehälter 15 Austrittsöffnung 16 Dosierwalze 17 Elektrode 6/10

Claims (10)

  1. österreichisches Patentamt AT513 946B1 2014-12-15 Patentansprüche 1. Bahnschwelle, welche einen Betonkörper (2) mit einer an diesem angebrachten Schwellensohle (3) aufweist, wobei zur scherkraftfesten Verbindung der Schwellensohle (3) mit dem Betonkörper (2) Fasern (6) einerseits mit der Schwellensohle (3) und andererseits mit dem Betonkörper (2) verbunden sind und hierbei teilweise in den Beton des Betonkörpers (2) eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwellensohle (3) mit den Fasern (6) beflockt ist.
  2. 2. Bahnschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (6) eine Länge aufweisen, die im Bereich von 0,5mm bis 10mm liegt.
  3. 3. Bahnschwelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (6) eine Länge aufweisen, die im Bereich von 2mm bis 5mm liegt.
  4. 4. Bahnschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf die dem Betonkörper zugewandte Oberfläche (10) der Schwellensohle (3) eine Klebstoffschicht (9) aufgebracht ist, mit der die Enden der Fasern (6) verbunden sind.
  5. 5. Bahnschwelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Fasern (6) in die Klebstoffschicht (9) eingebettet sind.
  6. 6. Bahnschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Fasern (6) mit dem die Schwellensohle (3) ausbildenden Material verbunden sind.
  7. 7. Bahnschwelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Fasern (6) in das die Schwellensohle (3) ausbildende Material eingebettet sind.
  8. 8. Bahnschwele nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwellensohle aus einem elastischen Kunststoff besteht.
  9. 9. Verfahren zur scherkraftfesten Verbindung einer Schwellensohle (3) mit einem Betonkörper (2) einer Bahnschwelle (1) mittels Fasern (6), die einerseits mit der Schwellensohle (3) und andererseits mit dem Betonkörper (2) verbunden werden und hierbei teilweise in den Beton des Betonkörpers (2) eingebettet werden, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einbetten der Fasern (6) in den Beton des Betonkörpers (2) die Schwellensohle (3) mit den Fasern (6) beflockt wird, wobei zur Ausrichtung der Fasern (6) ein elektrostatisches Feld angelegt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Beflockung der Schwellensohle (3) die Fasern (6) mit ihren Enden in eine auf die dem Betonkörper (2) zugewandte Oberfläche (10) der Schwellensohle (3) aufgebrachte Klebstoffschicht (9) oder direkt in das zumindest noch nicht vollständig ausgehärtete Reaktionsgemisch zur Ausbildung der Schwellensohle (3) eingebettet werden. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 7/10
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