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Die Erfindung betrifft einen Gleiskörper für schienengebundene Fahrzeuge, Personenzüge, Güterzüge oder dergleichen.
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Gewöhnlich bestehen Gleise für Schienenfahrzeuge aus zumindest zwei Schienen, die durch geeignete Mittel, wie beispielsweise Querschwellen, untereinander verbunden und ortsfest gebettet sind. Dazu ist der aus Schienen und Querschwellen gebildete Gleisrost beispielsweise in einer Schotterschüttung gehalten.
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Es sind des Weiteren sog. feste Fahrbahnen bekannt, die beispielsweise aus einem aus einzelnen Platten aufgebauten oder auch endlos gefertigten Baukörper aus Beton bestehen, an dem zwei Schienen befestigt sind. Die Schienen sind beispielsweise in Längsrillen des Betonkörpers eingesetzt und dort mittels elastischer Vergussmasse gesichert.
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Die ursprünglich ausschließlich aus Holz bestehenden Eisenbahnquerschwellen wurden in jüngerer Zeit von Betonquerschwellen oder teilweise auch von Eisenquerschwellen abgelöst, wie es aus der Praxis bekannt ist. Es sind des Weiteren Versuche unternommen worden, Querschwellen aus Kunststoff herzustellen. Dazu wird beispielsweise auch die
DE 26 36 853 A1 verwiesen. Die Bemühungen zur Schaffung von Kunststoffquerschwellen sind in jüngerer Zeit fortgesetzt worden. Es wird dazu auf die
KR 1020040062220 A verwiesen.
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Mit der Ablösung von Holz durch Kunststoff wird eine Alternative geschaffen, die bei Holzknappheit ihre Berechtigung haben mag. Die Herstellung des Gleiskörpers erfolgt jedoch weitgehend herkömmlich, d. h. die Schienen werden an geeigneter Stelle durch Schrauben, Federn oder sonstige Befestigungsmittel mit den Querschwellen verbunden. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Schienenunterstützung.
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Auch aus der
DE 10 2004 045 766 A1 ist die Verwendung von Kunststoff im Gleisbau bekannt. Die Druckschrift offenbart einen Gleiskörper, bestehend aus einer Reihe von Betontragplatten mit oberseitigen Rinnenstrukturen, in denen die Schienen gesichert sind. Zwischen dem Schienenfuß und dem Rinnenboden ist ein Schienenunterguss aus einem Kunststoffmaterial angeordnet.
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Gleiskörper für Schienenfahrzeuge zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit dem Gleiskörper nach Anspruch 1 gelöst:
Der erfindungsgemäße Gleiskörper enthält mindestens einen Kunststoffkörper an dem mindestens ein Schienenaufnahmeraum ausgebildet ist. Die zum Beispiel aus Stahl bestehende Schiene kann in den Schienenaufnahmeraum eingelegt werden, wo sie in Längsrichtung durchgehend gelagert ist. Der Schienenaufnahmeraum ist vorzugsweise Teil eines Kunststoffelements. Die Schiene kann in dem Schienenaufnahmeraum durch geeignete Mittel, wie beispielsweise eine dauerelastische Vergussmasse gesichert werden. Die Vergussmasse kann zugleich Dämpfungseigenschaften, insbesondere Schalldämpfungseigenschaften aufweisen. Die Spurhalteelemente können Bestandteil des Kunststoffkörpers oder gesonderte Elemente aus dem gleichen oder einem anderen Material sein.
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Der Schienenaufnahmeraum ist als oben offener Raum in Gestalt einer Rinne ausgebildet, deren Tiefe im Wesentlichen der Höhe der einzelnen Schiene entspricht. Vorzugsweise hat die Rinne unterbrechungsfreie, d. h. geschlossene Wandungen. Dadurch kann die Vergussmasse zur Sicherung der Schiene in die Rinnen gegossen werden, ohne dass gesonderte Abdichtungsmaßnahmen zur Schienensicherung erforderlich sind. Es ist aber auch möglich, an der Wandung kleinere Öffnungen vorzusehen, die offen bleiben oder auch nachträglich z. B. durch Klebefolie wieder geschlossen werden können. Solche Öffnungen können entstehen, wenn die Wandung mit Nasen oder Vorsprüngen versehen wird, die der formschlüssigen Verankerung der Vergussmasse dienen können und beispielsweise durch Herausbiegen von Zungen aus der Wandung gebildet werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kunststoffkörper selbst tragend ausgebildet. Er besteht vorzugsweise aus Zug- und Druckstreben, die so dimensioniert sind, dass sie die auf die Schienen einwirkende Last auf den Untergrund verteilen und außerdem einen biegesteifen Gitterträger bilden, der in der Lage ist, kleinere Unterbrechungen der ebenen Unterlage, z. B. Gräben zu überbrücken.
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An ihren stirnseitigen Enden sind die Rinnen vorzugsweise mit Verbindungsmitteln versehen, die zumindest zu einer Ausrichtung der Aufnahmeräume benachbarter Kunststoffkörper zueinander führen. Dies erleichtert die Montage eines Gleiskörpers, indem zunächst lediglich die Kunststoffkörper aneinandergereiht und dann ggf. erforderliche weitere Maßnahmen getroffen werden, wie beispielsweise das Einbetten der Kunststoffkörper in Frischbeton, Schotter, Asphalt oder ähnliches.
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In den genannten Rinnen können Ausrichtmittel zum Justieren der Schienen vorgesehen sein. Diese Ausrichtmittel können beispielsweise durch eine Wandprofilierung, angeformte Rippennoppen oder dergleichen gebildet sein.
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Das Kunststoffelement kann prinzipiell auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein. In der bevorzugten Ausführungsform weist es Zug- und Druckstreben auf. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform besteht es ausschließlich aus Zug- und Druckstreben und ist frei von Biegebalken. Dadurch bildet der Kunststoffkörper ein räumliches Tragwerk nach Art eines Gitterrahmens mit geringem Materialeinsatz und hoher Steifigkeit. Der Kunststoffkörper kann dabei aus einem einzigen Teil bestehen oder mehrteilig gefertigt sein. Bei entsprechender Auslegung kann er alleintragend ausgebildet sein. Es ist auch möglich ihn so auszulegen, dass er teilweise in eine Schotterschüttung oder Frischbeton eingebettet oder mit Schotter oder Frischbeton gefüllt wird, um ihm das nötige Gewicht und die nötige Steifigkeit zu verleihen. Die Zug- und Druckstreben des Kunststoffkörpers bilden dann ein tragendes Gitterwerk während der Montage des Gleiskörpers und später zumindest einen Teil der Bewehrung des Betons.
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Fells gewünscht, kann zusätzlich eine Eisenbewehrung vorgesehen werden. Diese kann in das Gitterwerk des Kunststoffkörpers eingebunden werden, bevor dieser mit Frischbeton aufgefüllt wird.
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Die Zug- und Druckstreben sind vorzugsweise so angeordnet, dass sie ein Dreieckgitter bilden. Das Dreieckgitter ist dabei vorzugsweise räumlich zu verstehen, so dass in allen Raumrichtungen eine hohe Steifigkeit erzielt wird.
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Der Kunststoffkörper kann außerdem mit Schalungswänden versehen sein, die beispielsweise zu beiden Seiten der Schienen wie auch an der Bodenseite angeordnet sein können. Dies erleichtert das Errichten des Gleiskörpers erheblich, wenn dieser unter Zuhilfenahme von Frischbeton z. B. in Endlosbauweise errichtet werden soll. Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand von Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung. Die Beschreibung beschränkt sich auf wesentliche Aspekte der Erfindung sowie sonstiger Gegebenheiten. Die Zeichnung offenbart weitere Einzelheiten und ist ergänzend heranzuziehen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 einen Kunststoffkörper mit zwei Schienen zur Errichtung eines Gleiskörpers in perspektivischer Prinzipdarstellung.
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2 einen Gleiskörper auf Basis des Kunststoffkörpers nach 1 in vertikal geschnittener Prinzipdarstellung.
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3 den Gleiskörper nach 2 in längs geschnittener Darstellung.
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4 eine ausschnittsweise Querschnittsdarstellung des Gleiskörpers nach 2.
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5 eine abgewandelte Ausführungsform eines Kunststoffkörpers zur Errichtung eines Gleiskörpers,
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6 die Schienenaufnahmeräume benachbarter Kunststoffkörper mit Darstellung ihrer Endpartien in Draufsicht und
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7 eine abgewandelte Ausführungsform des Kunststoffkörpers und des mit diesem errichteten Gleiskörpers.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist ein wesentliches Element eines erfindungsgemäßen Gleiskörpers 1, wie aus 2 hervorgeht, ein Kunststoffkörper 2 zur Aufnahme von zwei Schienen 3, 4. Diese sind beispielsweise herkömmliche aus Stahl bestehende Schienen für Schienenfahrzeuge, wie Straßenbahnen, Eisenbahnen oder ähnliches.
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Zur Lagerung der Schienen 3, 4 ist der Kunststoffkörper 2 vorgesehen, der sich über die Länge des Gleiskörpers erstreckt oder aus einzelnen Segmenten gefertigt sein kann. Erstreckt er sich über die gesamte Länge, wird er beispielsweise vor Ort aus einzelnen Segmenten oder Teilen zusammengesetzt, die durch Schweißen, Kleben oder andere Mittel miteinander verbunden werden. Vorzugsweise besteht er jedoch aus einzelnen Segmenten 5, 6, die in 1 schematisch angedeutet sind und Stirnseite an Stirnseite aneinandergesetzt sind.
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Zu dem Kunststoffkörper 2 gehören zumindest zwei hier in Form von längs verlaufenden Rinnen 7, 8 ausgebildete Schienenaufnahmeräume 9, 10, die oben offen sind und vorzugsweise eine geschlossene Wandung aufweisen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 4 bildet der Kunststoffkörper 2 ein räumliches Stabwerk, das im Wesentlichen ausschließlich aus Zug- und Druckstreben 11 bis 21 besteht. Die Anzahl der Zug- und Druckstreben sowie deren Länge, Querschnitte und Materialwahl ist auf die Belastung des Kunststoffkörpers 2 abgestimmt. Die Zug- und Druckstreben 11 bis 21 sind vorzugsweise so angeordnet, dass sie im Wesentlichen frei von Biegebelastung sind. Sie können aus thermoplastischem oder duroplastischem Material bestehen. Vorzugsweise werden faserverstärkte Kunststoffe eingesetzt. Die Zug- und Druckstreben 11 bis 21 bilden miteinander Dreiecke in verschiedenen Ebenen und formen somit ein räumliches Tragwerk. 4 veranschaulicht den Anschluss mehrerer Zug- und Druckstreben 11, 12, 13, 14 und 21 an die Rinne 7. Wie ersichtlich sind die Zug- und Druckstreben 11 bis 21 untereinander, wie auch mit der Rinne 7 einstückig verbunden. Die Verbindung kann in einem Fertigungsprozess nahtlos erfolgen. Es ist auch möglich, die Zug- und Druckstreben 11 bis 21 untereinander und mit den Rinnen 7, 8 durch Klebe- oder Schweißverbindung oder formschlüssige Mittel wie Schrauben oder dergleichen zu verbinden. Die Zug- und Druckstreben 11 bis 21 weisen z. B. Rundquerschnitte oder auch andere geeignete Querschnitte wie Rechteckquerschnitt, T-Profil oder dergleichen auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Festigkeiten und Querschnitte der Zug- und Druckstreben 11 bis 21 so bemessen, dass sich das daraus ergebende räumliche Tragwerk die Belastung von Schienenfahrzeugen aufnehmen kann. Dies gilt sowohl hinsichtlich der von dem Schienenfahrzeug auf den Untergrund 22 zu übertragenden Gewichtskraft sowie hinsichtlich Kräften, die die Schienen 3, 4 aufeinander zu und voneinander weg belasten. Das Tragwerk kann außerdem durch geeignete Anlage der gebildeten Dreiecke, wie es beispielsweise 3 zeigt, bezüglich der Längsrichtung des Gleiskörpers 1 so steif ausgebildet werden, dass der Gleiskörper 1 kleinere Gräben 23 oder sonstige Schwachstellen bzw. Unstetigkeiten des Untergrunds 22 freitragend überspannen kann.
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Der Kunststoffkörper 2 kann als allseits offenes Gitterwerk ausgebildet sein, wobei einzelne Segmente 5, 6 aneinander gereiht werden. Er kann aber auch zumindest an seinen Seiten und ggf. auch nach unten, d. h. bodenseitig durch Wände 24, 25, 26 abgeschlossen sein, die unterbrechungsfrei oder auch als z. B. engmaschige Gitter ausgebildet sind. Diese Wände 24, 25, 26 können einen Teil des Kunststoffkörpers 2 bilden und somit mit den Zug- und Druckstreben 11 bis 21 fest verbunden sein. Die Wände 24, 25, 26 können aber auch durch ein gesondertes flaches U-profilartiges Element gebildet sein, in das der Kunststoffkörper 2 eingelegt ist. Die Elemente 24, 25, 26 sind nicht zwingend erforderlich. Sie erleichtern aber die Einbettung des Kunststoffkörpers 2 in eine Schüttung z. B. aus losem Schotter oder auch aus Beton 27. Dieser kann so hoch aufgefüllt werden, dass er nicht nur den Kunststoffkörper 2, sondern insbesondere auch die Rinnen 7, 8 einbettet und an deren Oberkante etwa glatt abschließt (siehe 2 und 4). Die Wände 24, 25, 26 bilden dann eine verlorene Schalung. Der Boden 25 verhindert, insbesondere wenn er mit dem Kunststoffkörper 2 verbunden ist, ein Verrutschen oder Aufschwimmen desselben im Beton, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn die Schienen 3, 4 noch nicht in den Kunststoffkörper 2 eingebettet sind.
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Der in den Betonkörper 27 eingebettete Kunststoffkörper 2 bildet eine Bewehrung für den Beton. Diese Bewehrung kann durch Bewehrungseisen verstärkt werden, die sich beispielsweise parallel zu den Schienen 3, 4 erstrecken. 4 veranschaulicht einen solchen Bewehrungsstab 28. Dieser kann lose in den Kunststoffkörper 2 eingelegt oder mit Bindedraht an oder in diesem befestigt sein. An dem Kunststoffkörper 2 können außerdem geeignete Haltemittel, beispielsweise Rastmittel 29, 30, z. B. in Form von Fingern oder Zungen vorgesehen sein, in die Bewehrungsstäbe, wie der Bewehrungsstab 28 eingelegt oder eingerastet werden können. Dabei können solche Bewehrungseisen sowohl längs als auch quer als auch schräg verlaufend angeordnet werden.
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Die Einbettung der Schienen 3, 4 erfolgt z. B. nach Fertigstellung des Betonkörpers, indem Schienen 3, 4 in die Rinnen 7, 8 eingelegt und dort beispielsweise durch eine elastische Vergussmasse 31 gesichert werden. Unter dem Schienenfuß kann zur Justage und weiteren Pufferung eine elastische oder auch dämpfende Unterlage 32, beispielsweise aus korkelastischem Material angeordnet sein. Aus der Wand der Rinne 7 können einzelne Finger oder Krallen oder sonstige Vorsprünge 33, 34 herausragen, die eine formschlüssige Verbindung zu der Vergussmasse 31 schaffen. Während der Einbau der Schienen 3, 4 nach Fertigstellung des Betonkörpers 27 die Möglichkeit schafft, relativ schwach dimensionierte Kunststoffkörper 2 anzuwenden, kann es auch vorteilhaft sein, den Kunststoffkörper 2 so stark auszubilden, dass er die Schienen 3, 4 und zumindest ein langsam fahrendes beladenes Schienenfahrzeug trägt. Dies eröffnet die Möglichkeit, den zur Herstellung des Gleiskörpers erforderlichen Beton auf dem noch nicht fertig gestellten Gleiskörper an den Einbauort zu fahren. Der Kunststoffkörper 2 muss die Schienen 3, 4 und ein mit Beton beladenes Schienenfahrzeug tragen können. Ist dies der Fall, kann der Gleiskörper auf äußerst effiziente Weise errichtet werden, indem zunächst der Kunststoffkörper 2 zum Beispiel industriell vorgefertigt und an den Einbauort verbracht oder auch am Einbauort errichtet wird. Sodann werden die Schienen 3, 4 eingesetzt und vergossen oder zumindest provisorisch befahrbar gesichert. Auf diesem provisorischen Gleis kann der Beton herangefahren und in die zwischen den Zug- und Druckstreben 11 bis 21 verbleibenden Aufnahmeräume verbracht werden. Die Betonoberfläche kann glatt abgezogen oder auch auf andere Weise gestaltet werden.
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Es wird angemerkt, dass der durch ein räumliches Stabwerk gebildete Kunststoffkörper 2 bei Verwendung geeigneter Kunststoffe auch derart tragfähig ausgebildet werden kann, dass ein Verguss mit Beton überflüssig ist und entfallen kann. Des Weiteren ist es möglich, die Zwischenräume zwischen den Zug- und Druckstreben 11 bis 21 mit einem nicht aushärtenden Material, wie beispielsweise Schotter, Kies, Recyclingkies, Asphalt oder ähnlichen Material zu füllen, die beispielsweise lediglich Ballastfunktion, Schalldämmungsfunktion, die Funktion eines Pflanzsubstrats oder dergleichen haben.
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5 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform des Kunstsoffkörpers 2, die stärker auf der Ausnutzung der Tragfähigkeit eines einzufüllenden Betons beruht. Die Rinnen 7, 8 werden von Stegwänden 35, 36 mit oder ohne Öffnungen 37 getragen. Die Stegwände 35, 36 sind mit einer durchgehenden oder ebenfalls gelochten Bodenplatte 38 verbunden, die an beiden Seiten aufragende Seitenwände 39, 40 haben kann. Dieser Kunststoffkörper 2 kann in kurze oder längere Stücke segmentiert ausgebildet sein. Die aneinander gelegten Segmente werden mit Beton gefüllt, wonach die Schienen in die Rinnen 7, 8 eingesetzt und dort durch Vergussmasse befestigt werden können. Die Rinnen 7, 8 benachbarter Segmente 5, 6 (siehe 6) können mit entsprechenden Verbindungsmitteln 41 versehen sein, um passend aneinander anzuschließen. Beispielsweise kann ein Rinnenabschnitt mit einem Vorsprung 42 versehen sein, der in eine entsprechende Nut 43 des anschließenden Rinnenabschnitts eingeschoben werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gleiskörpers ist in 7 veranschaulicht. Der Gleiskörper ruht auf einer hydraulisch gebundenen oder ungebundenen Tragschicht 44, die oben ein Planum bildet. Der Kunststoffkörper 2 ruht auf diesem Planum. Er weist oben einen im Querschnitt ein flaches U-Profil bildenden Schienenaufnahmeraum 9 auf, der die Schiene mittelbar aufnimmt. Dazu ist in dem Schienenaufnahmeraum 9 eine Schienenaufnahmerinne 45 angeordnet, die vorzugsweise ebenfalls als flaches U-Profil ausgebildet ist. Sie ist mit geringem Spiel zwischen senkrecht aufragenden Wänden 46, 47 des Schienenaufnahmeraums 9 gehalten. Der Schienenaufnahmeraum 9 bildet somit einen Lagersitz für die Schienenaufnahmerinne 45. Zwischen dem Boden des Schienenaufnahmeraums 9 und der Unterseite der Schienenaufnahmerinne 45 kann ein Dämpfungsmittel beispielsweise in Form eines Kunststoffelements 48 angeordnet sein. Dieses kann als Kissen, als Streifen oder in sonstig geeigneter geometrisch bestimmter oder unbestimmter Form vorgesehen sein. Es kann sich um ein Polymer, ein Elastomer, eine korkelastische Vergussmasse, eine sonstige Vergussmasse oder ähnliches handeln. Vorzugsweise erbringt es eine Schalldämpfung hinsichtlich der Körperschallübertragung von der Schienenaufnahmerinne 45 zu dem den Schienenaufnahmeraum 9 umschließenden Teil des Kunststoffkörpers 2. Zwischen den senkrecht aufragenden Wänden der Schienenaufnahmerinne 45 und den Wänden 46, 47 können, wie dargestellt, geringfügige Spalte Gleitfugen oder dergleichen ausgebildet sein. Alternativ können verbleibende Spalte mit elastischem oder dämpfenden Material ausgefüllt sein. Durch das Kunststoffelement 48 kann außerdem eine entlang der Schiene 3 konstante Bettungssteifigkeit erreicht werden. Zusätzlich kann mit dem Kunststoffelement 48 auch ein Ausgleich von Setzungen im Unterbau und Untergrund erreicht werden. Das Kunststoffelement 48 kann auch zur Justage der Schienenposition in vertikaler Richtung herangezogen werden.
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Die Schienenaufnahmerinne 45 kann aus Kunststoff oder Metall bestehen. Vorzugsweise sind innen an ihren senkrecht aufragenden Wänden Kunststoffwände 49, 50 angeordnet, die mit den senkrecht aufragenden Wänden der Schienenaufnahmerinne 45 verbunden oder auch lose in diese eingelegt sein können.
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Die zwischen den Kunststoffwänden 49, 50 angeordnete Schiene 3 ist in der Schienenaufnahmerinne 45 durch die Vergussmasse 31 gesichert. An den Kunststoffwänden 49, 50 können im Querschnitt beispielsweise trapezförmige Füllkörper 51, 52 befestigt sein, die von den Kunststoffwänden 49, 50 auf die Schiene 3 hin vorstehen und das erforderliche Volumen an Vergussmasse 31 mindern.
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Der Kunststoffkörper 2 ist mit einem in 7 nicht weiter veranschaulichten, die parallele Schiene 4 tragenden Kunststoffkörper über eine Spurstange 53 verbunden. Diese ist, wie in 7 dargestellt, mit dem Kunststoffkörper 2 verschraubt. Vorzugsweise durchsetzt sie den Kunststoffkörper 2 geringfügig oberhalb des von der Tragschicht 44 gebildeten Planums. Sie ist vorzugsweise aus Stahl ausgebildet.
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Der Kunststoffkörper 2 weist unterhalb des Schienenaufnahmeraums 9 mehrere Streben 11, 12, 13, 14 auf, die in Schienenlängsrichtung gesehen ein Dreieckgitter bilden. Sie verbinden den Schienenaufnahmeraum 9 mit einer vergleichsweise großflächigeren Grundplatte 54, die auf der Tragschicht 44 ruht. Sie kann eben ausgebildet oder an ihrer Unterseite mit Mappen oder Stacheln versehen sein, die sich in die Tragschicht 44 drücken. Die Grundplatte 54 kann als Gitter oder auch geschlossen ausgebildet sein.
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Die Streben 11, 12, 13, 14 können in Schienenlängsrichtung durchgehend ausgebildet sein. Es ist auch möglich, diese dann durchgehenden Wände mit Öffnungen zu versehen, um das Eindringen von Schotter oder anderem rieselfähigen Material in die zwischen den Streben 11, 12, 13, 14 definierten Hohlräume 55, 56, 57 zu gestatten. Es ist auch möglich, die Streben 11, 12, 13, 14 als schlanke Stäbe auszubilden, die nicht nur, wie dargestellt, in Längsrichtung gesehen sondern auch quer zur Schiene 3 betrachtet ein Dreieckgitter bilden. Dies erleichtert das Eindringen von Beton oder loser rieselfähigen Material oder Schotter in die Hohlräume 55, 56, 57.
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Zur Herstellung des Gleiskörpers kann der Raum oberhalb der Tragschicht 44 bis zu einer in 7 gestrichelt eingetragenen Höhe 58 aufgefüllt werden, die etwa auf Höhe der Schienenoberkante liegt. Aufgefüllt werden kann mit Ballastmaterial, Beten und/oder Asphalt oder dergleichen.
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Die Kunststoffkörper 2 können bezogen auf die Schienenlängsrichtung eine zweckentsprechende Länge von beispielsweise lediglich etwa Querschwellenbreite (d. h. z. B. lediglich 200 mm) bis zu mehreren Metern haben. Die genaue Bemessung richtet sich nach den Erfordernissen des jeweils gewünschten Gleises. Vorzugsweise werden die in Schienenlängsrichtung aneinander grenzenden einzelnen Kunststoffkörper untereinander verbunden. Dies kann z. B. durch Kleben, Schweißen oder sonstige Verbindungsmittel wie Schrauben erfolgen.
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Ein neuartiger Gleiskörper 1 besteht aus einem Kunststoffkörper 2, der zwei nach Art von Rinnen 7, 8 ausgebildete Schienenaufnahmeräume 9, 10 miteinander verbindet, in denen Schienen 2, 3 durch Vergussmasse 31 gesichert werden können. Anders als bei einem Querschwellengleis ist die Schiene kontinuierlich gelagert, was insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten einen besonders ruhigen Lauf des Schienenfahrzeugs bewirkt. Der zur Aufnahme der Schienen 2, 3 eingerichtete Kunststoffkörper kann von seiner Festigkeit so hoch ausgelegt werden, dass er ohne Betonverstärkung ein Schienenfahrzeug trägt und auch kleinere Unterbrechungen des Untergrunds, wie beispielsweise Gräben oder dergleichen überbrückt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gleiskörper
- 2
- Kunststoffkörper
- 3, 4
- Schienen
- 5, 6
- Segmente
- 7, 8
- Rinnen
- 9, 10
- Schienenaufnahmeräume
- 11–21
- Zug- und Druckstreben
- 22
- Untergrund
- 23
- Graben
- 24, 25, 26
- Wände
- 27
- Beton
- 29, 30
- Haltemittel für Bewehrungseisen
- 31
- Vergussmasse
- 32
- Unterlage
- 33, 34
- Vorsprünge
- 35, 36
- Stegwände
- 37
- Öffnungen
- 38
- Bodenplatte
- 39, 40
- Seitenwände
- 41
- Verbindungsmittel
- 42
- Vorsprung
- 43
- Nut
- 44
- Tragschicht
- 45
- Schienenaufnahmerinne
- 46, 47
- Wände
- 48
- Kunststoffelement
- 59, 50
- Kunststoffwände
- 51, 52
- Füllkörper
- 53
- Spurstange
- 54
- Grundplatte
- 55, 56, 57
- Hohlräume