Neue 1.3-Dithioverbindun[alpha]en: Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
Die antivirale und antikarcinogene Wirkung vieler Nukleoside, die als pharmazeutische Produkte Ihre Anwendung finden, ist von überragendem Interesse für die Medizin. Besonders fluorhaltige Nucleoside gewannen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Fluoratome besitzen im Vergleich zu Hydroxylgruppen eine hohe Bindungskraft an Kohlenstoffatome; sie sind chemisch grossteils inaktiv und haben hydrophobe Eigenschaften.
Andererseits besitzen Sie aber eine Atomgrösse, die Hydroxylgruppen ähnlich ist.
Wenn daher Hydroxylgruppen eines Nucleosides durch Fluoratome substituiert werden, kann man aus der Sicht der Stoffwechsel - antergonistischen Wirkung eine starke Beeinflussung erwarten.
Nucleoside spielen aber auch eine ausserordentliche Rolle in der Behandlung von verschiedenen Krebsarten (Chu, C.K.-Baker, TC, Eds. "Nucelosides and Nucleotides as Antitumor Agents and Antiviral Agents", PlenumPress: New York, 1993) Innerhalb der Klasse der fluorhältigen Nucleoside zeichnen sich 2'-Desoxy-2',2<'>-difluorNucleoside infolge Ihrer besonderen Eigenschaft in der Wirkung gegen zahlreiche Viren und Krebsarten aus (EP576230 (1993); EP576227 (1993)).
1 ,3-Dithiane und 1 ,3-Dithiolane sind wertvolle Zwischenprodukte zur Einführung von geminalen Difluoriden (Susan C. Sondej, John A.
Katzenellenbogen; J.ORG.CHEM. 1986, 51, 3508-3513).
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 1 ,3-disubstituierten Schwefelverbindungen der allgemeinen Formel 1 und deren Herstellung sowie deren Verwendung
<EMI ID=1.1>
in der R1 , R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Hydroxyschutzgruppe
B eine Base der allgemeinen Formel 3 oder 4
R3 und R4, unabhängig voneinander ein linearer, verzweigter oder cyclischer Alkylrest mit 1 - 6 Kohlenstoffatomen, wobei R3 und R4 derart miteinander durch eine
Kohlenstoffbrücke verbunden sein können, dass die Gruppe
<EMI ID=2.1>
einen 4-8 gliedrigen Ring, bevorzugt 5-6 gliedriger Ring, darstellt, die Gruppe
<EMI ID=2.2>
in welcher R5 und/oder R6 ein Wasserstoffatom, eine substituierten oder unsubstituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 - 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, und n 1 ,2,3,4 oder 5 sein kann,
wobei R5 und R6 vorzugsweise Wasserstoff, n vorzugsweise 2 oder 3, vorzugsweise Ethylen oder Trimethylen bedeutet.
B eine Base der allgemeinen Formel 3
<EMI ID=2.3>
oder eine Base der allgemeinen Formel 4
<EMI ID=2.4>
in denen X und Y unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Aminoschutzgruppe C gleich Wasserstoff oder ein linearer gesättigter oder ungesättigter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, oder Halogen bedeuten.
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 können beispielsweise hergestellt werden, indem ein Aldehyd der allgemeinen Formel 5
<EMI ID=3.1>
wobei R7 und R8 unabhängig voneinander einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder R7 und R8 derart miteinander verbrückt sein können,
dass die Gruppe
<EMI ID=3.2>
<EMI ID=3.3>
einen 4 bis 8 gliedrigen Ring in welchem R9 und R10 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom ein Alkylrest mit 1 - 6 Kohlenstoffatomen, und n 1,2,3,4 oder 5 sein kann .bevorzugt einen 6 gliedrigen Ring, darstellt.mit einer Verbindung der allgemeinen Formel 6
<EMI ID=3.4>
in der R3 und R4 die oben definierte Bedeutung beibehalten, R11 ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 - 5 Kohlenstoffatomen bedeutet, in Gegenwart einer geeigneten Base, in einem inerten Lösungsmittel zu einer Verbindung der allgemeinen Formel 7
<EMI ID=4.1>
umsetzt, in der R7, R8, R3, R4 und R11 die oben definierte Bedeutung beibehalten.
Aldehyde der allgemeinen Formel 5 können beispielsweise nach folgenden
Literaturstellen hergestellt werden (Barton, Derek H.
R. et al., Tetrahedron Letters
(1982), 23, 957 -60; Barry, Jean et al., Synthesis (1981), 453 -455).
Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel 6 sind 1 ,3-Dithiolan-2-
Carbonsäureethylester und 1,3-Dithian-2-Carbonsäureethylester. Die Herstellung dieser
Produkte wird beispielsweise beschrieben von Ernest L. Eliel et al., J.Org.Chem.
(1972), 37, 505-506.
Als bevorzugte Verbindung gemäss der allgemeinen Formel 5 wird (R)-(+)-2,2-Dimethyl-
1 ,3-dioxolan-4-carbaldehyd verwendet.
Der Umsatz von Verbindungen der allgemeinen Formel 5 mit Verbindungen der allgemeinen Formel 6 erfolgt in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels bei Temperaturen von - 100 bis + 20 [deg.]C, insbesondere bei - 70 bis - 40 [deg.]C. Als Verdünnungsmittel für die Reaktionen des Aldehyds mit 1 ,3-Dithioverbindungen wird vorteilhaft Äther, wie Diethyläther oder Tetrahydrofuran verwendet.
Jedoch andere, unter den Reaktionsbedingungen inerte Lösungsmittel wie Alkane (n-Hexan, n-Heptan, Cyklohexan), wie aromatische Lösungsmittel (Benzol, Ethylbenzol, Toluol, Xylol), sowie Kombinationen von Lösungsmittel, sind ebenfalls geeignet.
Die Deprotonierung der 1 ,3-Dithioverbindung der allgemeinen Formel 6 erfolgt vorzugsweise mit Lithium Diisopropylamid und nachfolgender Ummetallierung mit Magnesiumbromid nach Manfred Braun et al., Chem.Ber. (1981), V14, 2924 -2928.
Das Propionat der allgemeinen Formel 7 wird unter sauren Bedingungen bei gleichzeitiger Abspaltung der Isopropylidenschutzgruppe unter Ringschluss hydrolisiert und in das Lacton der allgemeinen Formel 8
<EMI ID=5.1>
überführt in der R1 gleich Wasserstoff bedeutet, R2, R3 und R4 die oben definierten Bedeutungen beibehalten.
Die Lactonisierung der allgemeinen Formel 7 erfolgt in der Weise, dass zuerst selektiv die Isopropylidenschutzgruppe, unter stark saurer Katalyse, in einem geeigneten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch abgespalten wird. Beispiele für stark saure Katalysatoren sind 1-5 normale Salzsäure, 1-5 normale Schwefelsäure, organische Säuren wie zB. P-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, aber auch stark saure lonentauscherharze.
Die Säuren werden generell in katalytischen Mengen im Verhältnis von 0,05 bis ca. 0,5 Moläquivalente, Säure relativ zum Propionat, verwendet. Das Propionat wird gemeinsam mit dem sauren Katalysator in einem geeigneten Lösungsmittel und Wasser gelöst, wobei der Wasseranteil 1 bis 5 Moläquivalente relativ zum Propionat betragen soll. Als geeignete Lösungsmittel werden polare Lösungsmittel wie zB. Alkohole, beispielsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol oder ähnliche, Acetonitril oder andere polare Lösungsmittel die unter den gegebenen Reaktionsbedingungen inert sind und das Ausgangsprodukt bzw. das Endprodukt in Lösungen halten, verwendet.
Im Allgemeinen wird die benötigte Wassermenge zur Abspaltung der Schutzgruppen möglichst niedrig gehalten, um deren Entfernung, die für die Laktonisierung beschleunigend wirkt, nicht zu erschweren.
Sobald die Isopropylidenschutzgruppe abgespalten worden ist, erfolgt die Lactonisierung (Ringschluss). Die Lactonisierung wird durch kontinuierliches Entfernen des überschüssigen Wassers, inklusive des Reaktionswassers, entweder durch Zuführen eines mit Wasser ein Azeotrop bildenten Stoffes, oder durch Abdestillieren des Gemisches aus Lösungsmittel und Wasser, bei gleichzeitiger kontinuierlicher Ergänzung des abdestillierten Lösungsmittels durch frisches Lösungsmittel, durchgeführt. Nach beendeter Reaktion wird zur Vervollständigung der Lactonisierung das Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch bis zur Trockene im Vakuum abgezogen.
Vor der Reduktion der lactonischen Ketofunktion zum Lactol müssen freie Hydroxylfunktionen des Lactons in geeigneter, für den Fachmann üblichen Form, geschützt werden. Das vollständig geschützte Lacton der allgemeinen Formel 9
<EMI ID=6.1>
in der R1 und R2 eine Hydroxyschutzgruppe bedeutet, R3 und R4 die oben def<i>nierten Bedeutung beibehalten, erhält man indem man pro freier Hydroxylgruppe mit 1 bis 4 Äquivalenten eines Schutzgruppen liefernden Argens, gegebenenfalls in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittel wie Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Carbonsäureester, Ether, Acetonitril, oder in einer organischen Base direkt ohne Verdünnungsmittel umsetzt. Als organische Basen kommen bevorzugt tert.
Amine, Triethylamin oder Pyridine bevorzugt 2,6Dimethylaminopyridin oder andere sterisch gehinderte Pyridinbasen, aber auch anorganische Basen, wie Alkalimetallhydrogencarbonat, Alkalimetallcarbonat oder Alkalimetallhydroxylate in Frage. Bevorzugt werden 1 bis 3 Äquivalente organische Base pro zu schützender Hydroxylgruppe eingesetzt.
Geeignete Schutzgruppen werden nach üblichen Kriterien, die dem Fachmann bekannt sind, zum Schutz der primären und sekundären alkoholischen Hydroxylfunktionen ausgewählt.
Solche Schutzgruppen müssen unter den für nachträgliche Reaktionsschritte herrschenden Reaktionsbedingungen stabil sein und nach beendeter Reaktion auf Wunsch wieder leicht entfernbar sein.
Eine Auswahl nützlicher Schutzgruppen für Alkoholfunktionen ist beschrieben in Greene; "Protective Groups in Organic Synthesis"; John Wiley & Sons (1999), 3rd
Edition.
Als Schutzgruppen liefernde Agentien finden insbesondere Verwendung: A) Alkyl- oder Arylcarbonsäurehalogenide oder - anhydride, Alkyloxy- oder Aryloxycarbonylhalogenide, sowie Triphenylmethylhalogenide, die äquivalent oder in geringem Überschuss, bezogen auf die zu schützende Hydroxylgruppe, und in Gegenwart von mindestens äquivalenten Mengen einer Base, z.B. einer organischen Base, wie Pyridin, Triethylamin, in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittel wie Kohlenwasserstoffe z.B.
Benzol, Toluol, Benzinfraktionen, oder chlorierte Kohlenwasserstoffe wie z.B. Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Äther, wie Diethyläther, Diisopropylether, Tetrahydrofuran, Dioxan aber auch unter Verwendung einer anorganischen Base, wie Alkalihydrogencarbonat, Alkalicarbonat oder Alkalimetallhydroxylate gegebenenfalls in Wasser enthaltende Lösungsmittelgemischen, z.B. Wasser/Aceton, Wasserfl oluol,
Wasser/Dichlormethan bei Temperaturen von - 20 bis 100 [deg.]C, vorzugsweise 20 bis 40 [deg.]C, eingesetzt werden, wobei als Hydroxyschutzgruppen Acylgruppen wie Alkanoyl-, Aroyl-, Alkyloxycarbonyl-, Aryloxycarbonylgruppen, gegebenenfalls durch 1 bis 2 Halogenatome, Nitro-, Ibis 3 Alkylgruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder phenylsubstituiert, oder Triphenylmethylgruppen eingeführt werden.
B) Alkyl- oder Aralkylhalogenide oder - sulfonate, oder - immidazylate, bevorzugt Benzylderivate, wobei zuerst eine Salzbildung mit der zu schützenden Hydroxygruppe, etwa durch Zugabe von mindestens einem Äquivalent eines Alkalimetallhydrides in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittel z.B. N,N-Dimethylformamid, oder cyclische Äther wie Tetrahydrofuran oder Mischungen davon, bei Temperaturen von - 50 bis 50 [deg.]C erfolgt, worauf die Umsetzung durch Zugabe von mindestens einem Äquivalent der oben genannten Halogenide, Sulfonate oder Immidazylate in einem unter den Reaktionsbedingen inerten Verdünnungsmittel, bei Temperaturen von etwa - 20 bis 50 [deg.]C, durchgeführt wird.
Als Hydroxyschutzgruppen werden Alkyl- oder Aralkylgruppen eingeführt.
C) Cyclische Vinyläther, bevorzugt 3,4-Dihydro-2H-pyran, wobei die Umsetzung in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittel, wie halogenierte Kohlenwasserstoffe z.B. Dichlormethan, in Gegenwart eines Katalysators z.B. Pyridiniumtoluolsulfonat, bei Temperaturen von etwa - 20 und 50 [deg.]C erfolgt, wobei als Hydroxyschutzgruppe die Tetrahydropyranylgruppe eingeführt wird.
D) Trialkyl-, Aryl- Dialkyl- oder Diaryl-alkyl-silylhalogenide, wobei die Umsetzung in einem Verdünnungsmittel wie z.B. N,N-Dimehtylformamid in Gegenwart mindestens äquimolaren Mengen einer Base wie z.B. Imidazol bei
Temperaturen von etwa - 20 bis 25 [deg.]C erfolgt, wobei die Trialkyl-, Aryl-Dialkyloder Diaryl-alkyl-silylgruppe eingeführt wird. Die Einführung der
Silylschutzgruppen kann auch ohne Lösungsmittel nur in Gegenwart einer organischen Base z.B.
Pyridine oder 2,6-Lutitin oder ähnlich sterisch gehinderten Basen durchgeführt werden. Zusätzlich kann noch ein Katalysator wie 4-Dimethylaminopyridin verwendet werden.
Lactone der allgemeinen Formel 9 werden durch Reduktion der Ketogruppe mit
Metallhydriden, wie z.B. Diisobutylaluminium Hydrid, Lithiumaluminiumhydrid, bevorzugt
Lithiumaluminium-tri-tert.-butyloxyhydrid, in das geschützte Lactol der allgemeinen
Formel 10
<EMI ID=8.1>
überführt. Die Reaktion wird bei tiefen Temperaturen im Bereich von - 100 bis - 20 [deg.]C bevorzugt bei - 70 bis - 30 [deg.]C, durchgeführt. Als Lösungsmittel werden vor allem Äther, wie Diethyläther oder Tetrahydrofuran, aber auch Toluol oder Alkohole wie besonders Ethanol, verwendet.
Das bevorzugte Lösungsmittel ist Tetrahydrofuran bzw. ein Gemisch aus Tetrahydrofuran und Diethyläther.
Verbindungen der allgemeinen Formel 10 werden durch Wahl einer geeigneten Schutzgruppe für die lactonische Hydroxylgruppe an Position 1 des Zuckers in, mit Nucleosidebasen reaktionsfähige Verbindungen, der allgemeinen Formel 2
<EMI ID=9.1>
in der
R1 , R2, R3, R4 ihre oben definierte Bedeutung beibehalten,
L eine Abgangsgruppe, ausgewählt aus der Gruppe Alkylacyloxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylacyloxyrest gegebenenfalls substituiert durch 1 bis 2 Halogenatome oder durch 1 bis 2 Alkylgruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Alkylsulfonyloxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Arylsulfonyloxyrest gegebenenfalls substituiert durch 1 bis 2 Halogenatome oder 1 bis 2 Alkylreste mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere aber Acetyloxy bedeutet,
überführt. Zur Durchführung der Acylierung werden die Alkyl- oder Arylcarbonsäurehalogenide oder - anhydride, die äquivalent oder im Überschuss bezogen auf die zu schützende Hydroxygruppe und in Gegenwart von mindestens äquimolaren Mengen einer Base z.B. einer organischen Base wie 4-Dimethylaminopyridin, Pyridin, Triethylamin, in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittel wie Kohlenwasserstoffe, z.B. Benzol, Toluol, Benzinfraktionen oder chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Äther, wie Diethyläther, Diisopropylether, Tetrahydrofuran oder Dioxan mit einem Äquivalent einer Verbindung der allgemeinen Formel 10 bei Temperaturen von etwa - 50 bis 50 [deg.]C vorzugsweise bei - 10 bis 10 [deg.]C, umsetzt.
Zur Sulfonylierung wird das Sulfonylierungsagens, bevorzugt Methansulfonsäurechlorid, zu einem Gemisch, bestehend aus einem Säurefänger wie Triethylamin, Pyridin oder andere organische Basen, aber auch anorganische Basen wie NaHC[theta]3 oder Na2C03, in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, in einem Temperaturbereich von - 50 bis 70 [deg.]C vorzugsweise - 30 bis 0 [deg.]C, zur Reaktion gebracht.
Durch Kondensation einer Verbindung der allgemeinen Formel 2 mit einem silylierten Pyrimidin der allgemeinen Formel 11
<EMI ID=10.1>
in der
C ein linearer Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Methyl oder Halogen Z gleich Sauerstoff, das Radikal-NH oder Alkylacyl-N mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Arylacyl-N mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen, substituiert durch Methyl, Ethyl oder Halogen, bevorzugt aber Acetyl bedeutet, erhält man ein Nucleoside der allgemeinen Formel 1
<EMI ID=10.2>
Die Silylierung von Pyrimidinbasen der allgemeinen Formel 11 wird etwa gemäss der Patentschrift US-4082911 durchgeführt. Als Silylierungsmittel wird entweder Hexamethyldisilazan, Trimethylchlorsilan, N,O-Bistrimethylsilylacetamid in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie z.B. Ammoniumsulfat, durchgeführt.
Die Silylierung wird am Besten im Überschuss des Silylierungsmittels durchgeführt, wobei anschliessend nach vollständiger Silylierung das überschüssige Silylierungsmittel im Vakuum abgezogen wird und die silylierte Pyrimidinbase ohne Reinigungsschritt direkt weiter verwendet werden kann.
Die Nucleosidierung wird ebenfalls etwa nach Patent US-4082911 durchgeführt. Neben den silylierten Lewiskatalysatoren können auch andere Lewiskatalysatoren wie beispielweise SnCU oder TiCU erfolgreich Anwendung finden. Die Nucleosidierung findet in einem unter den gegebenen Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel wie
<EMI ID=11.1>
Die Umsetzung mit dem Oxidations- und Fluorierungsmittel erfolgt vorteilhaft bei einer
Temperatur von - 100 bis 50 [deg.]C. Bevorzugt - 70 bis - 20 [deg.]C. Als Oxidationsmittel werden Verbindungen eingesetzt, die Haloniumäquivalente freisetzten.
Beispeilhafte
Oxidationsmittel sind Dimethyldibromhydanthoin, N-Bromsuccinimid, N-Jodsuccinimid,
1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydanthoin, aber auch Bromtrifluorid.
Als Fluorierungsmittel können übliche Fluorierungsmittel eingesetzt werden. Besonders bevorzugt wird das Fluorierungsmittel ausgewählt aus der Gruppe von aliphatischen und aromatischen Amin-Fluorwasserstoff-Komplexen, wie beispielsweise Pyridin-
Fluorwasserstoffkomplexe, insbesondere HF in Pyridin mit einem F-Gehalt von 50 - 70
%, Triethylamin-3HF-Komplex, Melamin-HF-Komplex, Polyvinylpyridin-HF-Komplex oder Tetrabutylammoniumdihydrogentrifluoridkomplex.
Als Lösungsmittel kommen Acetonitril halogenierte Kohlenwasserstoffe, aber auch
Ether wie Diethylether oder THF in Frage.
Die Umsetzung erfolgt vorteilhaft im
Temperaturbereich von - 100 bis 50 [deg.]C, bevorzugt im Temperaturbereich von etwa -
75 bis -0 [deg.]C.
Die Reaktion wird vorteilhaft durchgeführt indem das Lösungsmittel, das
Fluorierungsmittel im 4 bis 20 molaren Überschuss und das Oxydationsmittel im 1 bis 4 molaren Überschuss Dithioverbindungenverhältnis vorgelegt wird und die
Dithioverbindung gelöst im jeweiligen Lösungsmittel bei tiefer Temperatur langsam zugetropft wird.
Man erhält geminale Difluoridverbindungen der allgemeinen Formel 15
<EMI ID=12.1>
in der R1, R2 und B die oben definierten Bedeutungen beibehalten.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1 : Ethyl (3RS)-2,2-(1,2-ethylendithio)-3-hydroxy-4,5-0-(1-methylethylidene) pentanoate
In eine Suspension bestehend aus 414 ml Tetrahydrofuran, 45 g (0,185 Mol) Magnesium werden unter Rühren und unter Argonatmosphäre bei einer Temperatur von 50 [deg.]C 30,4 g (0,160 Mol) 1,2-Dibromethan langsam zugetropft. Die Dosierung des Dibromethans erfolgt in der Weise, dass zuerst ungefähr 70 % des Dibromethans auf einmal zugegeben werden, wobei an Ende der Zugabe ein leichtes Kochen der Lösung einsetzt, die restliche Dibromethanmenge wird so zugegeben, dass das Kochen aufrecht erhalten werden kann. Nach beendeter Zugabe wird noch ca. 5 Stunden bei etwa 50 [deg.]C weiter gerührt bis kein freies Magnesium mehr sichtbar ist. Anschliessend wird die Reaktionslösung auf Raumtemperatur abgekühlt.
In einem zweiten Kolben werden zu einer Lösung von 230 ml Tetrahydrofuran und 71 g (0,153 Mol) Lithiumdiisopropylamid (1,8 Mol in Tetrahydrofuran) zugegeben. Zu dieser Lösung werden bei einer Temperatur von etwa - 30 [deg.]C eine Lösung, bestehend aus 17 ml Tetrahydrofuran und 26,2 g (0,146 Mol) 1,3-Dithiolan-2-ethylcarboxylat, langsam zugetropft. Nach beendeter Zugabe wird noch bei einer Temperatur von etwa -20 [deg.]C 3 Stunden weitergerührt. Die Grignardlösung wird ebenfalls auf - 30 [deg.]C gekühlt und unter Rühren auf einmal zur Lösung des Dithiolancarboxylates zugegeben. Die Reaktionsmischung wird auf etwa - 70 [deg.]C gekühlt. Zu dieser auf - 70 [deg.]C gekühlten Lösung wird eine Lösung aus 10 ml Tetrahydrofuran und 20 g (0,146 Mol) Isopropylidenglyzeraldehyd langsam zugetropft.
Die Dosierung erfolgt in der Weise, dass eine Temperatur von etwa - 65 [deg.]C gehalten werden kann. Nach beendeter Zugabe wird bei dieser Temperatur noch ca. 2,5 Stunden weitergerührt und im Anschluss das Reaktionsgemisch im Zeitraum von etwa einer Stunde auf - 10 [deg.]C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wird in eine gesättigte Lösung aus Ammoniumchlorid und Ethylacetat überführt und durch Waschen der Ethylacetatphase mit destilliertem Wasser gereinigt. Die organische Phase wird am Rotavapor eingeengt und der ölige Rückstand wird mittels Säulenchromatographie über Kieselgel (Cyclohexan: Ethylacetat) gereinigt. Es werden 13,3 g (0,043 Mol) des (3)-R-Enantiomeren und 5,8 g (0,019 Mol) des (3)-SEnantiomeren des Produktes erhalten.
(3R)-Enantiomer
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 1.30 (t, 3H, J=7.1 Hz) ppm 1.304 (s,3H) ppm 1.358 (s,3H) ppm 3.03 (d, 1H, J=5.2Hz) ppm 3.32 (m, 4H) ppm 4.04 (dt, 1H, J=4.7Hz, J=8.0Hz) ppm 4.20 (m, 5H)<13>C-NMR (CDCI3) ppm 13.8,25.1,26.1,62.4,67.5,74.9,75.8,76.7,109.6,170.7
(3S)-Enantiomer
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 1.30 (t, 1H, J=7.1 Hz) ppm 1.34 (m, 1 H) ppm 1.40 (m, 1 H) ppm
3.32 (m, 1 H) ppm 3.41 (d, 1H, J=9.3Hz) ppm 3.91 (t, 1 H, J=7.7Hz) ppm 4.02 (dd, 1 H,
J=2.3Hz, J=9.0Hz) ppm 4.23 (dq, 1 H, J=1.3Hz, J=7.1 Hz) ppm 4.35 (dt, 1H, J=2.7Hz,
J=6.9Hz)
<13>C-NMR (CDCI3) ppm 13.9,25.5,26.1,39.5,39.9,62.4,67.4,73.6,75.1 ,75.5,109.9,170.9
Beispiel 2: Ethyl (3R)-2,2-(1,3-trimethylendithio)-3-hydroxy-4,5-0-(1-methylethylidene) pentanoate
Wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Art und Weise,
ausgehend von 1 ,3-Dithian-2ethylcarboxylat, hergestellt.
(3R)-Enantiomeres
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 1.35 (s, 3H) ppm 1.36 (t, 3H, J=7.1 Hz) ppm 1.41 (s, 3H) ppm 1.98 (m, 2H) ppm 2.77 (m, 2H) ppm 3.22 (m, 2H) ppm 4.11 (dq, 2H, J=6.6Hz, J=8.7Hz) ppm 4.34 (m, 3H)
<13>C-NMR (CDCb) ppm 14.1 ,24.4,25.2,26.1 ,27.3,58.1 ,62.4,66.4,75.6,76.1 ,109.2,170.2 m/z (ESMS , 100V):345.2 (M+Na)<+>100% ; 361.1 (M+Kf 40%)
(3S)-Enantiomeres
'H-NMR (360 MHz) ppm 1.34 (m, 6H) ppm 1.40 (s, 3H) ppm 1.96 (m, 2H) ppm 2.74 (d,
2H, J=14.2Hz) ppm 2.99 (ddd, 1H, J=2.5Hz, J=12.0Hz, J=14.2Hz) ppm 3.28 (m, 1H) ppm 3.91 (dd, 2H, J=6.8Hz, J=14.5Hz) ppm 4.11 (dd, 1H, J=7.0Hz, J=7.9Hz) ppm 4.28
(m, 2H) ppm 4.51 (dt, 1H, J=2.0Hz, J=7.0Hz)
<13>C-NMR (CDCI3) ppm 14.1,24.4,25.6,26.0,27.3,27.5,58.3,62.5,67.4,74.0,74.5,110.0,
170
.1 m/z (ESMS , 100V):345.2 (M+Na)<+>100% ; 361.1 (M+K)<+>40%) Beispiel 3: 3,5-Di' hydroxy-2,2-(1,2-ethylendrt' hio)-D-erythro-pentano-1,4-lactone
Zu einer Lösung von 0,729 g (0,0024 Mol) (3)-R-Enantiomeren gemäss Beispiel 1 in 8 ml Methanol und 5,8 ml Wasser werden 2,8 ml des stark sauren lonentauschers Dowex 50x4-50 gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschliessend wird der lonentauscher abfiltriert und mit etwas Methanol und Wasser gewaschen. Die vereinigten Lösungen werden am Rotavapor zur Trockene eingeengt.
Es werden 0,47 g (0,0021 Mol) des Produktes als fester weisser Schaum erhalten.
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 3.43 (m, 4H) ppm 3.55 (dd, 1H, J=4.1 Hz, J=12.6Hz) ppm 3.70 (dd, 1 H, J=1.6Hz, J=12.7Hz) ppm 4.06 (m, 1H) ppm 4.37 (d, 1 H, J=6.4Hz)
13 C-NMR (CDCI3) ppm 37.7,39.6,51.6,69.1,71.6,84.9,174.8
Beispiel 4: 3,5-Di-hydroxy-2,2-(1,3-trimethylendithio)-D-erytho-pentano-1,4-lactone
Wird auf die in Beispiel 3 beschriebene Art und Weise, ausgehend von Ethyl (3R)-2,2(1 ,3-trimethylendithio)-3-hydroxy-4,5-O-(1 -methylethylidene)pentanoate, hergestellt.
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 1.72 (q, 1 H, J=13.0Hz) ppm 2.15 (d, 1 H, J=13.9Hz) ppm 2.50 (s, 1 H) ppm 2.72 (dd, 2H, J=13.8Hz, J=27.8Hz) ppm 3.11 (t, 1H, J=12.9Hz) ppm 3.51 (dd, 1 H, J=3.3Hz, J=12.8Hz) ppm 3.73 (d, 2H, J=12.7Hz) ppm 4.11 (t, 2H, J=9.6Hz)<13>C-NMR (CDCI3) ppm 25.0,26.7,52.4,58.8,74.0,82.3,172.0
Beispiel
5: 3,5-Di-0-benzoyl-2,2-(1,2-ethylendithio)-D-erythro-pentano-1,4-lactone
Zu einer Lösung von 0,943 ml (0,0081 Mol) 2,6-Lutidin, 8 ml Tetrahydrofuran und 0,173 g (0,0014 Mol) 4-Dimethylaminopyridin werden 0,426 g (0,0020 Mol) des Produktes nach Beispiel 3 zugegeben. Die Lösung wird auf etwa 35 [deg.]C erwärmt und zu dieser Lösung wird eine Lösung bestehend aus 0,611 ml (0,0053 Mol) Benzoylchlorid innerhalb von 2 Stunden langsam zugetropft. Nach beendeter Zugabe wird 24 Stunden bei dieser Temperatur weitergerührt. Die Mischung wird auf Raumtemperatur gekphlt und mit 40 ml Ethylacetat versetzt. Die organische Phase wird nacheinander mit verdünnter Schwefelsäure, 10 % Na2C03und H20 extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden am Rotavapor zur Trockene eingeengt und der Rückstand aus 15 ml Hexan und 5 ml Dichlormethan umkristallisiert.
Es werden 0,52 g (0,0012 Mol) Produkt erhalten.
<1>H-NMR (500 MHz) ppm 3.46 (m, 2H) ppm 3.65 (m, 2H) ppm 4.70 (m, 2H) ppm 4.85
(td, 1 H, J=4.4Hz, J=6.1 Hz) ppm 5.89 (d, 1H, J=3.8Hz) ppm 7.46 (td, 4H, J=7.7Hz,
J=21.9Hz) ppm 7.60 (td, 2H, J=7.4Hz, J=24.8Hz) ppm 8.07 (m, 4H)
<13>C-NMR (CDCI3) ppm 38.8,40.3,62.8,65.4,76.0,79.7,128.3,128.6,129.0,130.0,133.4,
133.9,164.8,165.8,173.6 m/z (ESMS, 150V): 431 ,1 [M+H]+ 15 %; 453,1 [M+Na]<+>82 %; 469,0 [M+K]<+>55 %
FTIR (KBr): 1773,5; 1724,2; 1275,8; 1177,13; 1090,9; 711 ,2 cm<"1>
Beispiel 6: 3,5-Di-0-(4-methylbenzoyl)-2,2-(1,3-trimethylendithio)-D-erythropentano-1,4-lactone
Wird auf die in Beispiel 5 beschriebene Art und Weise, ausgehend von 3,5-Di-hydroxy2,2-(1 ,3-trimethylendithio)-D-erytho-pentano-1 ,4-lactone, hergestellt.
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 1.96 (dd, 1 H, J=12.8Hz, J=26.1 Hz) ppm 2.21 (d, 1 H, J=13.7Hz) ppm 2.43
(m, 6H) ppm 2.68 (dd, 2H, J=14.0Hz, J=26.2Hz) ppm 3.58 (t, 1H, J=13.3Hz) ppm 3.96 (t, 1 H, J=12.7Hz) ppm 4.56 (dd, 1H, J=5.5Hz, J=12.4Hz) ppm 4.73 (dd, 1 H, J=3.0Hz, J=12.4Hz) ppm 4.89 (dd, 1H, J=5.5Hz, J=9.0Hz) ppm 5.68 (d, 1H, J=6.5Hz) ppm 7.24 (dd, 4H, J=7.6Hz, J=24.4Hz) ppm 7.96 (dd, 4H, J=7.8Hz, J=23.7Hz)<13>C-NMR (CDCI3) ppm 21.6,24.3,25.6,27.0,49.8,75.3,77.6,125.5,126.5,129.2,129.4, 129.9,130.3,144.1,145.0,164.8,165.9,170.3
Beispiel 7: 3,5-Di-0-benzoyl-2-deoxy-2,2-(1,2-ethyl[beta]ndithk>)-D-erythropentofuranose
Zu einer Lösung von 350 ml Tetrahydrofuran und 11 ,57 g (0,027 Mol) Lacton aus Beispiel 5, werden bei 0 [deg.]C 42,7 ml (0,043 Mol) Lithiumaluminium-tri-tertbutyloxyhydridlösung (1.0 Mol in Tetrahydrofuran) langsam zugetropft. Nach Zutropfende wird bei dieser Temperatur das Reaktionsgemisch noch ca. 5 Stunden weiter gerührt bis eine klare Lösung vorhanden ist.
Das Reaktionsgemisch wird nach Reaktionsende zu einem Gemisch bestehend aus 1000 ml Dichlormethan und 467 ml 10%iger NaHC[theta]3-Lösung gegeben und in einen Schütteltrichter überführt. Die organische Phase wird 2x mit 700 ml Wasser ausgeschüttelt. Nach Trennen der Phasen werden die organischen Phasen zu Trockene eingeengt.
Es werden 11,0 g (0,025 Mol) Produkt als farbloses viskoses Öl erhalten.
<1>H-NMR (500 MHz) ppm 3.30 (m, 4H) ppm 4.30 (td, 0.5H, J=4.6Hz, J=5.9Hz) ppm 4.65 (m, 2.5H) ppm 5.38 (s, 0.5H) ppm 5.57 (s, 0.5H) ppm 5.68 (m, 0.5H) ppm 5.77 (m, 0.5H) ppm 7.51 (m, 6H) ppm 8.04 (m, 4H)
<13>C-NMR (CDCI3) ppm 38.2,39.3,39.7,64.3,67.9,78.1 ,79.1,80.9,101.6,103.4,128.2, 129.8, 133.0,165.1 ,165.5,166.2
Beispiel e: 3,5-Di-0-benzoyl-2-deoxy-2,2-(1,2-ethylendithio)-D-threo-pentofuranose
Wird auf die in Beispiel 7 beschrieben Art und Weise, ausgehend von 3,5-Di-O-benzoyl2,2-(1 ,2-ethylendithio)-D-threo-pentano-1 ,4-lactone, hergestellt.
<1>H-NMR (500 MHz) ppm 3.51 (m, 4H) ppm 4.63 (m, 2H) ppm 5.10 (td, 1H, J=5.1Hz,
J=7.0Hz) ) ppm 6.03 (dd, 1 H, J=3.4Hz, J=10.4Hz) ppm 7.45 (m, 4H) ppm 7.59 (td, 2H,
J=7.4Hz, J=23.9Hz) ppm 8.02 (m, 4H)
<13>C-NMR (CDCI3) ppm 39
.9,40.3,61.7,67.2,76.5,77.7,128.1 ,128.3,129.0,129.7,130.0,
133.4,134.0,164.6,165.8,173.3 m/z (ESMS, 150V): 431 ,1 [M+H] + 6 %; 453,1 [M+Na]<+>100 %; 469,0 [M+.K]<+>10 %
FTIR (KBr): 1776,2; 1743,7; 1715,42; 1267,9; 1109,7; 707,7 cr[tau]T<1>
Beispiel 9: 1-0-Acetyl-3,5-di-0-benzoyl-2-deoxy-2,2-(1,2-ethylendithio)-a,ss-Derythro-pentofuranose
Zu einer auf 0 [deg.]C abgekühlten Lösung, bestehend aus 430 ml Dichlormethan und 11 ,6 g (0,027 Mol) Furanose hergestellt nach Beispiel 7, werden 0,5 g (0,04 Mol) 4Dimethylamminopyridin gegeben. Anschliessend werden auf einmal 5,7 ml (0,059 Mol) Essigsäureanhydrid zugegeben. Die Lösung wird etwa 2 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach beendeter Reaktion wird das Reaktionsgemisch hintereinander mit 180 ml 10%ig NaHCO3, 200 ml 5%ig H2SO4, 180 ml Na2C03und 600 ml H2O extrahiert.
Die organischen Phasen werden gesammelt und zur Trockene eingeengt. Es werden 12 g (0,025 Mol) Produkt als viskoses farbloses Öl erhalten.
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 2.02 (s, 3Hss) ppm 2.19 (s, 3Halpha) ppm 3.23 (dd, 2H,
J=4.8Hz, J=9.8Hz) ppm 3.38 (m, 2H) ppm 4.46 (m, 1 H) ppm 4.71 (m, 2H) ppm 5.66 (d,
0.4H, J=1.7Hz) ppm 6.05 (d, 0.6H, J=7.0Hz) ppm 6.35 (s, 0.6H) ppm 6.50 (d, 0.4H,
J=9.9Hz) ppm 7.49 (m, 6H) ppm 8.08 (m, 4H)
<13>C-NMR (CDCI3) ppm 21.0,39.3,39.5,40.0,64.1 ,74.9,75.3,79.6,80.1 ,83.5,101.6,
102.4,128.5,129.9,133.1 ,133.7,165.4,165.9,169.2
In einem Kolben unter Argonatmosphäre werden 0,153 g (0,001 Mol) N-Acetylcytosin, 15 ml Hexamethylendisilazan und 5 mg Ammoniumsulfat vorgelegt. Das Reaktionsgemisch wird zum Siedepunkt erhitzt, das Rückflusskochen solange fortgesetzt, bis eine vollkommen klare Lösung entstanden ist. Nach ca. 3 Stunden ist die Silylierung beendet.
Das überschüssige Hexamethylensilazan wird am Rotavapor bis zur Trockene abgezogen. Nach Belüften des Rotavapors mit Argon werden zu diesem Rückstand 0,237 g (0,005 Mol) 1-O-Acetyl-furanose, hergestellt gemäss Beispiel 9, gelöst in 5 ml Acetonitril zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird im Eisbad gekühlt und zu dieser gekühlten Lösung wird eine Lösung, bestehend aus 1 ml Acetonitril und 0,111 g (0,0005 Mol) Trimethylsilyltrifluormethansulfonat, auf einmal zugegeben. Anschliessend wird das Eisbad entfernt und die Reaktionslösung auf Raumtemperatur erwärmen lassen. Die Reaktion wird ca. nach 2 Stunden abgebrochen. Zum Reaktionsgemisch werden 50 ml Dichlormethan zugegeben und die organische Phase nacheinander mit 50 ml 10%ig NaHC03und 2x 50 ml Wasser ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Phasen werden zur Trockene eingeengt.
Es werden 0,169 g (0,0003 Mol) Produkt als fester weisser Schaum als Anomerengemisch erhalten. Die Zusammensetzung des anomeren Gemisches beträgt etwa alpha:beta=1,1:1. Der feste Rückstand wird mittels Säulenchromatography über Kieselgel (Cyclohexan:Aceton) gereinigt. Es werden 0,060 g (0,1 mMol) [alpha]-Anomer und 0,040 g (0,07 mMol) ss-Anomer erhalten. ss-Anomer
<1>H-NMR (500 MHz) ppm 2.27 (s, 3H) ppm 3.13 (m, 4H) ppm 4.51 (q, 1H, J=4.7Hz) ppm
4.76 (m, 2H) ppm 5.73 (d, 1H, J=4.6Hz) ppm 6.74 (s, 1H) ppm 7.41 (d, 1H, J=7.6Hz) ppm 7.48 (m, 4H) ppm 7.61 (dd, 2H, J=7.3Hz, J=12.3Hz) ppm 8.11 (m, 4H) ppm 8.17
(d, 1 H, J=7.6Hz) ppm 10.09 (s, 1H)
<13>C-NMR (CDCI3)ppm 24.9,38.7,39.9,62.9,76.2,80.1 ,89.6,96.0, 128.8, 130.0, 133.5, 145.6,
155.2,163.0,165.2,166.1 ,170.9
Beispiel 11:
3<'>,5<'>-Di-0-benzoyl-2<'>-deoxy-2',2<'>-(1,2-ethylenedithio)-ss-D-uridine
Wird auf die im Beispiel 10 beschriebene Art und Weise, ausgehend von Uracil wird 3<'>, 5<'>-Di-O-benzoyl-2 -deoxy-2<'>,2<'>-( 1 ,2-ethylenedithio)-ss-D-uridine hergestellt.
ss-Anomer
<1>H -NMR (500 MHz) ppm 3.23 (m, 4H) ppm 4.49 (dd, 1H, J=4.9Hz, J=9.1 Hz) ppm 4.74 (ddd, 2H, J=4.6Hz, J=12.3Hz, J=17.7Hz) ppm 5.63 (d, 1 H, J=8.2Hz) ppm 5.73 (d, 1H, J=4.9Hz) ppm 6.50 (s, 1 H) ppm 7.49 (td, 4H, J=7.7Hz, J=12.0Hz) ppm 7.62 (m, 2H) ppm 7.80 (d, 1 H, J=8.2Hz) ppm 8.10 (dd, 4H, J=7.6Hz, J=16.5Hz) ppm 9.03 (s, 1H)<13>C-NMR (CDCI3) ppm 38.7,40.0,62.7,76.0,80.0,89.3,101.6,128.6,129.8,140.5,150.4, 162.8,165.2,166.1 m/z (ESMS , 100V): 527.1 (M+1)<+>12 % , 549.1 (M+Na)<+>6 % ; 565.1 (M+K)<+>28 %) FTIR (KBr) : 1723.3 , 1692.6 , 1452.5 , 1268.3 , 1109.9 cm<1>-Anomer
<1>H-NMR (500 MHz) ) ppm 3.23 (ddd,
1H, J=5.2Hz, J=6.2Hz, J=11.2Hz) ppm 3.35 (ddd,
1 H, J=5.2Hz, J=6.7Hz, J=11.7Hz) ppm 3.47 (ddd, 1 H, J=5.0Hz, J=6.7Hz, J=11.7Hz) ppm 3.66 (ddd, 1 H, J=5.2Hz, J=6.1Hz, J=11.5Hz) ppm 4.72 (ddd, 2H, J=6.8Hz, J=11.7Hz, J=17.9Hz) ) ppm 4.91 (m, 1H) ppm 5.75 (dd,
1 H, J=1.8Hz, J=8.2Hz) ppm 5.79 (d, 1H, J=1.1Hz) ppm 6.57 (s, 1 H) ppm 7.47 (td, 5H,
J=2.2Hz, J=7.8Hz) ppm 7.60 (m, 2H) ppm 7.96 (d, 2H, J=7.3Hz) ppm 8.12 (d, 2H,
J=7.3Hz) ppm 9.66 (s, 1H)
<13>C-NMR (CDC ) ppm 39.2,41.0,64.0,75.9,80.9,84.9,95.7,101.6,128.6,129.9,133.4,
134.0,139.6,150.9,163.5,164.7,166.1 m/z (ESMS , 200V): 549.1 (M+Na)<+>55 %
FTIR (KBr) : 1723.3 , 1690.3 , 1453.0 , 1259.6 , 1107.4 , 1091.7 cm<1>
Beispiel 12: 2 -Deoxy-2',2<'>-(1,2-ethylenedrthio)-ss-D-cytidine
Zu einer auf ca. 0 [deg.]C im Eisbad abgekühlten
Suspension, bestehend aus 2 ml Methanol und 0,1 g (0,176 mMol) Nucleosid, hergestellt nach Beispiel 10 wird Ammoniak gasförmig eingeleitet. Die Reaktion wird ca. 12 Stunden fortgesetzt bis die Abspaltung der Schutzgruppen beendet worden ist. Das Lösungsmittel wird im Vakuum bei etwa 50 [deg.]C abgezogen. Der Rückstand wird in 30 ml Wasser aufgenommen und 3 x mit 12 ml Ethylacetat extrahiert. Die wässrige Phase wird bei 50 [deg.]C im Vakuum zur Trockene eingeengt.
Es werden 0,05 g Produkt als fester weisser Schaum erhalten.
ss-Anomer
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 3.13 (m, 4H) ppm 3.60 (m, 2H) ppm 4.10 (m, 1H) ppm 5.75 (t, 1H, J=7.7Hz) ppm 6.20 (s, 1H) ppm 7.46 (m, 1H) ppm 7.81 (d, 1H, J=7.4Hz)<13>C-NMR (CDCI3) ppm 38.0,38.2,59.4,78.2,79.4,83.6,93.4,127.9,142.3,155.9,165.3
a-Anomer
<1>H-NMR (360 MHz) ppm 3.13 (m, 4H) ppm 3.60 (m, 2H) ppm 4.10 (m, 1 H) ppm 5.75 (t, 1H, J=7.7Hz) ppm 6.30 (s, 1H) ppm 7.6 (d, 1H,J=7.4Hz) ppm 7.9 (d, 1H, J=7.4Hz)<13>C-NMR (CDCI3) ppm 38.0,38.2,61.9,78.3,79.5,88.6,94.0,128.0,142.3,155.9,165.3
Beispiel 13: 2 -Deoxy-2',2'-difluoro-3',5'-di-O-benzoyl-ss-D-uridin
In einen Kolben gut gespült mit Argon werden 0,094 g (0,33 mMol) 1 ,3-Dibrom-3,5dimethylhydantoin und 4,5 ml Dichlormethan vorgelegt. Die Suspension wird auf etwa - 85 [deg.]C abgekühlt und 0,165 ml (6,96 mMol) HF*Pyridin
(70 %ig HF) langsam über eine Spritze zugegeben. Es wird 10 Minuten bei dieser Temperatur gerührt. Anschliessend wird eine Lösung bestehend aus 0,158 g (0,3 mMol) Nucleosid, 3<'>,5'-DiO-benzoyl-2<'>-deoxy-2<'>,2<'>-(1,2-ethylenedithio)-ss-D-uridine, hergestellt nach Beispiel 11, gelöst in 1 ,5 ml Dichlormethan bei dieser tiefen Temperatur langsam zugegeben. Nach ungefähr 15 Minuten beginnt sich das Reaktionsgemisch langsam von farblos nach gelb und orange zu färben. Nach etwa 2 Stunden Reaktionszeit bei dieser Temperatur wird das Reaktionsgemisch auf- 30 [deg.]C im Laufe einer halben Stunde erwärmt und zu dieser erwärmten Lösung werden noch weitere 15 ml Dichlormethan zugegeben. Das somit verdünnte Reaktionsgemisch wird in eine gesättigte Lösung aus 50 ml Natriumhydrogencarbonat eingerührt und schnell ausgeschüttelt, wobei die Farbe blitzartig auf farblos umschlägt.
Die organische Phase wird noch ein zweites Mal mit Natriumhydrogencarbonatlösung ausgeschüttelt und schliesslich mit destilierten Wasser nochmals ausgeschüttelt. Die organische Phase wird zur Trockene eingeengt und mittels Säulenchromatographie gereinigt. Es werden 0,045 g Produkt erhalten.