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Garnabzuqsdüse für eine Offenend-Spinnvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Garnabzugsdüse für eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Düsenfassung und wenigstens einem Düseneinsatz und mit einer optisch unterscheidbaren Kennzeichnung zur Identifikation des Abzugsdüsen-Typs.
In Offenend-Spinnvorrichtungen werden seit langem unterschiedlich gestaltete und auswechselbare Garnabzugsdüsen eingesetzt. Es gibt eine Vielzahl von Abzugsdüsen, die wenigstens einen in einer Düsenfassung angeordneten Düseneinsatz enthalten. Oftmals ist ein Düseneinsatz aus Keramik in eine metallische Düsenfassung eingeklebt.
Es ist weiterhin allgemein bekannt, Garnabzugsdüsen mit unterschiedlich gestalteten Düseneinsätzen in Abhängigkeit vom verarbeiteten Fasermaterial und zur Erreichung bestimmter Garneigenschaften einzusetzen.
Ausserdem sind Garnabzugsdüsen mit aus Keramik hergestelltem Düseneinsatz bekannt, bei denen die Farbe der Keramik in Abhängigkeit der Geometrie des Düseneinsatzes unterschiedlich war. Garnabzugsdüsen mit unterschiedlich gefärbten Düseneinsätzen aus Keramik sind beispielsweise in dem Prospekt SIP.0018ND08.03 der Spindelfabrik Suessen abgebildet.
Die Abbildung zeigt vier Garnabzugsdüsen für eine Offenend-Spinnvorrichtung, wobei eine Gamabzugsdüse einen weissen, zwei einen cremefarbigen und eine einen roten Duseneinsatz aus Keramik aufweisen.
Bei der Vielzahl der heute erhältlichen Gamabzugsdüsen ist eine derartige optisch unterscheidbare Kennzeichnung zur Identifikation der Abzugsdüsen-Typs sehr vorteilhaft, da sich die Geometrie der Düseneinsätze häufig nur minimal unterscheidet, und auf den ersten Blick nicht immer sicher erkennbar ist.
Insbesondere unterschiedliche Strukturen im Düsenschlund, beispielsweise - 3 -
unterschiedliche Wirbeleinsätze, oder unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten lassen sich ohne zusätzliche Kennzeichnung oft nicht zweifelsfrei unterscheiden.
Die bekannte Kennzeichnung zur Identifikation des Abzugsdüsen-Typs durch eine Einfärbung des Düseneinsatzes hat jedoch den Nachteil, dass sich diese Kennzeichnung genau an der den Faden umlenkenden Fläche des Düseneinsatzes befindet, der von dem ersponnenen Garn fortlaufend berührt wird. Es hat sich gezeigt, dass die Farbpigmente, die der Keramik zur Einfärbung den Düseneinsätzen beigegeben werden, die Wirkung auf das vorbeistreifende Garn verändern können.
Des Weiteren verändern die Farbpigmente die Verarbeitungseigenschaften der Keramik, so dass die Herstellung von eingefärbten Düseneinsätzen technisch aufwändiger ist und häufig auch eine höhere Ausschussquote aufweist. Die Auswahl an möglichen unterschiedlichen Farben wird dadurch stark eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Kennzeichnung von Garnabzugsdüsen zu verbessern und die genannten Nachteile zu vermeiden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Kennzeichnung zur Identifikation der AbzugsdüsenTyps an der Düsenfassung angebracht ist.
Die Anbringung der Kennzeichnung an der Düsenfassung hat dabei den Vorteil, dass für die Düseneinsätze ungefärbte Keramik verwendet werden kann, welche die besten Spinnresultate erreichen.
Eine Beeinträchtigung der Qualität der Düseneinsätze sowie der Gamqualität durch die Verwendung von Farbpigmenten im Material des Düseneinsatzes wird dadurch vermieden. Es ist dabei vorteilhaft, wenn die Kennzeichnung nicht aus Schriftsymbolen wie Buchstaben oder Zahlen besteht, sondern aus unterschiedlichen Färb- und/oder Formgebungen zusammengesetzt ist. Hierdurch wird auch unter staubigen Umgebungsbedingungen, wie sie in der Praxis vorherrschen, eine einfache und sichere Unterscheidbarkeit und Identifikation des Abzugsdüsen-Typs gewährleistet.
Die Kennzeichnung kann dabei vorteilhafterweise eine Identifikation der Geometrie der fadenberührenden Flächen der Abzugsdüse ermöglichen, um also beispielsweise das Vorhandensein von Spiraloberflächen, Kerben oder Wirbeleinsätzen zu kennzeichnen.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, durch die Kennzeichnung eine Identifikation des Anwendungsgebietes der Gamabzugsdüse zu ermöglichen, also beispielsweise für welches Fasermaterial, wie zum Beispiel Baumwolle oder Synthetik, die Gamabzugsdüse geeignet ist, oder für welche Weiterverarbeitungsmethode, wie
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zum Beispiel Stricken oder Weben, das mit der Garnabzugsdüse ersponnene Garn besonders geeignet ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kennzeichnung in einer im eingebauten Zustand sichtbaren Weise an der Düsenfassung angebracht ist, wie beispielsweise an einem den Düseneinsatz umgebenden Bund. Dies hat den Vorteil, dass selbst bei in die Offenend-Spinnvorrichtung eingebauter Garnabzugsdüse eine Identifikation des Abzugsdüsen-Typs möglich ist.
Zur Kontrolle, ob die richtige Gamabzugsdüse eingebaut ist, braucht lediglich die Abdeckung der OffenendSpinnvorrichtung geöffnet werden, und schon ist der Abzugsdüsen-Typ erkennbar.
In Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Kennzeichnung Oberflächenbereiche der Düsenfassung mit wenigstens einer dem Abzugsdüsen-Typ zugeordneten Farbe enthält. Die Kennzeichnung kann dabei beispielsweise in vorteilhafter Weise auf der Aussenfläche der Düsenfassung in Form von farbigen Ringen erfolgen. Es kann dabei, je nach Geometrie und Anzahl der Düseneinsätze vorgesehen sein, unterschiedliche Farben und eine unterschiedliche Anzahl von Farbringen vorzusehen.
Bei einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, wenigstens einen Bereich der Düsenfassung mit einer farbigen Beschichtung zu versehen.
Farbige Beschichtungen sind beispielsweise durch galvanische Schichten mit Chrom oder Nickel, durch PVD- bzw. CVD-Schichten mit Titanoder Chromnitrid oder durch Eloxieren realisierbar. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Düsenfassung aus einem metallischen Material besteht.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Kennzeichnung wenigstens einen Bereich der Düsenfassung mit einer dem Abzugsdüsen-Typ zugeordneten Formgebung enthält. Dabei hat eine Kennzeichnung mit unterschiedlichen Formgebungen den Vorteil, dass diese auch bei Verschmutzung der Oberfläche durch einen Staubbelag immer noch sicher erkennbar ist. Die unterschiedlichen Formgebungen können beispielsweise durch Rillen oder unterschiedlich gestaltete Kerben in der Düsenfassung gebildet werden.
Besonders vorteilhaft sind Formgebungen, die Vertiefungen oder Erhöhungen in Abweichung zu der Grundform der Düsenfassung enthalten. Besonders vorteilhaft sind beispielsweise Erhöhungen oder Vertiefungen an einem den Düseneinsatz umgreifenden Bund der Düsenfassung, welcher im eingebauten Zustand sichtbar ist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, diesen den Düseneinsatz umgreifenden Bund in Form eines regelmässigen oder unregelmässigen Polygons, beispielsweise als Achteck oder Zwölfeck, auszuführen. - 5 -
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Aufzählung der Möglichkeiten, wie eine Kennzeichnung an der Düsenfassung realisiert werden kann, keinesfalls vollständig ist, sondern lediglich einige vorteilhafte Ausführungsbeispiele aufgezählt sind. Welche Kennzeichnung am Besten geeignet ist, muss der jeweiligen Anwendungsfall zeigen.
Hierbei kann es auch vorteilhaft sein, mehrere Arten der Kennzeichnung an der Düsenfassung zu kombinieren.
Es kann beispielsweise vorteilhaft sein, an der Aussenkontur der Düsenfassung angebrachte Rillen mit einem farbigen Material, wie beispielsweise Kunststoff, auszufüllen, um wieder eine glatte Oberfläche an der Aussenfläche der Düsenfassung zu erhalten. Eine glatte Oberfläche hat den Vorteil, dass sich dort nur in geringem Masse Faserflug und Staub ablagert. Des Weiteren hat die Füllung von Vertiefungen durch farbiges Material den Vorteil, dass das farbige Material, welches den Abzugsdüsen-Typ kennzeichnet, bei mechanischen Beanspruchungen der Düsenfassung sich nicht so leicht wie ein einfacher Farbauftrag ablöst.
Mechanische Beanspruchungen der Düsenfassung können beispielsweise bei der Reinigung der Garnabzugsdüse entstehen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Die Figur zeigt in vergrösserter Darstellung einen Axialschnitt durch einen Teil einer OffenendSpinnvorrichtung im Bereich einer erfindungsgemässen Gamabzugsdüse.
Die in der Figur nur teilweise dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung enthält einen Spinnrotor 1, der aus einem Rotorteller 2 und einem darin eingepressten Schaft 3 besteht.
Der Schaft 3 ist in nicht dargestellter Weise gelagert und angetrieben.
Der Rotorteller 2 rotiert bei Betrieb in einer Unterdruckkammer 4, die durch ein Rotorgehäuse 5 gebildet ist, welches in nicht dargestellter Weise an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist.
Der Rotorteller 2 weist eine sich konisch zu einer Fasersammeirille 6 erweiternde Fasergleitfläche 7 auf. In der Fasersammelrille 6 hat der hohle Innenraum des Rotortellers 2 seinen grössten Durchmesser. Der Spinnrotor 1 lässt sich durch eine vordere Öffnung 8 des Rotorgehäuses 5 zu Bedienungsseite der Offenend-Spinnvorrichtung hin herausziehen. Bei Betrieb ist diese Öffnung 8 des Rotorgehäuses 5 zusammen mit der offenen Vorderseite 9 des Rotortellers 2 durch eine wegbewegbare Abdeckung 10 verschlossen.
Die Abdeckung 10 legt sich unter Zwischenschaltung einer Ringdichtung 11 , dann an das Rotorgehäuse 5 an. .. .*
Die Abdeckung 10 enthält einen ausserhalb der Zeichenebene liegenden Faserzuführkanal 12, der in nicht dargestellter bekannter Weise an einer Auflösewalze beginnt und dessen Mündung 13 gegen die Fasergleitfläche 7 gerichtet ist. Durch die Wirkung der genannten Unterdruckquelle werden bei Betrier durch die Auflösewalze vereinzelte Fasern durch den Faserzuführkanal 12 hindurch gegen die Fasergleitfläche 7 geschossen, von wo sie in die Fasersammelrille 6 gleiten, dort einen Faserring bilden und in bekannter Weise als strichpunktiert dargestelltes Garn 14 in axialer Richtung des Schaftes 3 abgezogen werden.
Die über den Faserzuführkanal 12 angesaugte Transportluft kann über einen Überströmspalt 15 an der offenen Vorderseite 9 des Spinnrotors 1 abfliessen.
Das ersponnene Garn 14 wird zunächst aus der Fasersammelrille 6 wenigstens annähernd in einer zum Schaft 3 liegenden Normalebene des Spinnrotors 1 und anschliessend über einen Garnabzugskanal 16 einer Garnabzugsdüse 17 gemäss der Abzugsrichtung A mittels eines nicht dargestellten Abzugswalzenpaares abgezogen und einer ebenfalls nicht dargestellten Auflaufspule zugeführt. Der Garnabzugskanal 16 liegt koaxial zum Schaft 3 des Spinnrotors 1, so dass das Garn 14 mittels der Garnabzugsdüse 17 um etwa 90[deg.] umgelenkt wird, wobei das Garn 14 in der genannten Normalebene entsprechend der Umlaufrichtung des Spinnrotors 1 kurbelartig umläuft.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Geschwindigkeit des Garnes 14 in Umlaufrichtung sehr viel grösser ist als die Geschwindigkeit des Garnes 14 in Abzugsrichtung A.
Die Garnabzugsdüse 17 ist mittels Haltemagneten 18 an der Abdeckung 10 angebracht, und besteht aus einer Düsenfassung 19 in die wenigstens ein Düseneinsatz 20 eingesetzt ist. Zur sicheren Positionierung des Düseneinsatzes 20 in der Dusenfassung 19 weist die Dusenfassung einen den Düseneinsatz topfförmig umgreifenden Bund 21 auf. In nicht dargestellter Weise können in die Düsenfassung 19 im Bereich des Garnabzugskanals 16 weitere Einsätze eingesetzt sein.
Dem Umlenken des Garnes 14 aus der genannten Normalebene in den Garnabzugskanal 16 dient eine trichterförmig gewölbte Kontaktfläche 22 des Düseneinsatzes 20, die an einer in der Normalebene liegenden Stirnfläche 23 der Gamabzugsdüse 7 beginnt.
In dem in der Figur dargestellten Axialschnitt ist die Kontaktfläche 22 eine kreisbogenartig gewölbte Fläche, der unmittelbar der kleinste Querschnitt des Garnabzugskanals 16 folgt. Die Kontaktfläche 22 bildet in dem dargestellten Axialschnitt in etwa einen Viertelkreis mit einem Krümmungsradius, der je nach Anwendungsfall beispielsweise 3 mm betragen kann. -7
Die Geometrie und Ausgestaltung der Kontaktfläche 22 hat einen wesentlichen Einfluss auf die Spinnstabilität der gesamten Vorrichtung und auf die Eigenschaften des ersponnenen Garnes 14. Aus diesem Grunde sind vielfache Variationsmöglichkeiten genau dieser Kontaktfläche 22 bekannt geworden, um ein Garn 14 mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen.
Unter anderem werden kreisförmige oder spiralartig verlaufende Strukturen sowie Kerben an der Kontaktfläche 22 eingesetzt, um die Garneigenschaften positiv zu beeinflussen. Durch das auf Grund der heute üblichen extrem hohen Drehzahl des Spinnrotors 1 von über 100.000 1/min mit sehr hoher Geschwindigkeit über die Kontaktfläche 22 streifende Garn 14 reichen bereits sehr kleine Unterschiede in der Strucktur der Kontaktfläche 22 aus, um unterschiedliche Wirkungen auf das Garn zu erzielen.
Da solche geringfügigen Formunterschiede der Kontaktfläche 22 mit blossem Auge oftmals nur sehr schwer erkennbar sind, ist es bekannt, die aus Keramik bestehenden Düseneinsätze 20 unterschiedlich einzufärben, um so unterschiedliche Abzugsdüsen-Typen unterscheiden zu können.
Auf Grund der eingangs erwähnten Nachteile von eingefärbten Düseneinsätzen ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die Kennzeichnung zur Identifikation des Abzugsdüsen-Typs an der Düsenfassung 19 angebracht ist. Zur Anbringung der Kennzeichnung ist dabei insbesondere der Bereich der Aussenfläche 24 der Düsenfassung sowie der Bereich des Bundes 21 geeignet.
Eine Kennzeichnung im Bereich des den Düseneinsatz 20 umgreifenden Bundes 21 hat dabei den Vorteil, dass der Abzugsdüsen-Typ nach Öffnen der Abdeckung 10 sofort identifiziert werden kann, ohne dass die Garnabzugsdüse 17 aus der Abdeckung 10 demontiert werden muss.
Vorteilhaft sind an der Aussenfläche 24 des Düseneinsatzes 20 in Umfangsrichtung umlaufende Vertiefungen in Form von Nuten oder Kerben, oder in Umfangsrichtung aufgetragene farbige Streifen. Es kann auch vorteilhaft sein, in der Aussenfläche 24 vorgesehene ringförmige Nuten wieder mit einem farbigen Kunststoff aufzufüllen, so dass die Düsenfassung 19 wieder eine glatte Aussenflächen 24 erhält. Eine derartige farbliche Kennzeichnung ist äusserst dauerhaft und ist auch nach mehrfachen Reinigungsvorgängen der Gamabzugsdüse 17 noch erkennbar.
Eine andere sehr dauerhafte Farbkennzeichnung kann durch die Verwendung von farbigen Beschichtungen der Düsenfassung 19 erreicht werden, die beispielsweise durch Galvanisieren oder Eloxieren herstellbar sind.
Der Bund 21 der Düsenfassung 19 kann in vorteilhafter Weise zum Anbringen von den Abzugsdüsen-Typen zugeordneten Formgebungen eingesetzt werden. Da dieser Bereich der Düsenfassung - 8 -
19 nicht mehr als Anlagefläche an der Abdeckung 10 benötigt wird, lassen sich hier besonders einfach Vertiefungen oder Erhöhungen anbringen. Ein Vorteil der Kennzeichnung mit unterschiedlichen Formgebungen ist, dass die Kennzeichnung trotz eines Staubbelages, wie er an OffenendSpinnvorrichtungen häufig vorkommt, immer noch erkennbar sind.
Statt einer kreisförmigen Aussenkontur des Bundes 21 kann es auch vorteilhaft sein, hier eine Form eines Polygons, beispielsweise eines Achtecks vorzusehen. Neben solchen regelmässigen Formen können auch unregelmässige Konturen am Bund 21 durch unregelmässig angebrachte Erhöhungen, die vorzugsweise gerundet ausgestaltet sind, vorteilhaft sein. Selbstverständlich können die genannten Massnahmen zur Kennzeichnung des Abzugsdüsen-Typs auch miteinander kombiniert werden.
Patentansprüche: