AT47602B - Verfahren zur Raumdesinfektion. - Google Patents

Verfahren zur Raumdesinfektion.

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AT47602B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur   Raumdeamfektion.   



   Es ist bekannt, dass durch Einwirkung wässeriger   Formaldehydlösungen   auf Kaliumpermanganat in Substanz eine heftige Reaktion hervorgerufen wird, bei der neben beträchtlichen Mengen Kohlensäure und   Ameisensäure gasförmiger Formaldehyd-und   Wasserdampf entwickelt werden. Diese Reaktion hat bis jetzt keine praktische Anwendung zur Raumdesinfektion gefunden, was wohl seine Ursache in den verschiedenen ihr anhaftenden Mängeln hat. Ein solcher besteht in erster Linie in der grossen zerstörenden Wirkung des Kaliumpermanganats auf den   Formaldehyd,   wodurch ein grosser Teil davon bei der Desinfektion seiner Bestimmung entzogen wird. 



   Es wurde nun die Beobachtung gemacht, dass sich zu Zwecken der Raumdesinfektion an Stelle von Formaldehyd in viel höherem Masse Verbindungen des Formaldehyds mit solchen Stoffen eignen, die selbst oxydabel sind und daher die Fähigkeit besitzen, den mit ihnen verbundenen Formaldehyd   vor Oxydation tu schützen. Solche Körper   sind Schwefel und die verschiedenen Sauerstoffstufen des Schwefels, von denen sich die schweflige Säure, hydrosehweflige Säure und Sulfoxylsäure ableiten. Die genannten Säuren vermögen bekanntlich besonders in Form ihrer Salze mit Formaldehyd leicht Verbindungen einzugehen. Diese Verbindungen reagieren nun äusserst heftig und unter grösserer   Wärme-   entwicklung mit Kaliumpermanganat, als   Formaldehydlösungen   allein. Dabei findet eine 
 EMI1.1 
 



   Besonders wichtig ist es, dass es mit Hilfe des aus vorstehendem ersichtlichen Verfahrens gelingt, mit   don vergasten Formaldehyd gleichzeitig eine   weit   grössere   Menge Wasser zu verdampfen, als nach dem bekannten Permanganat-Formaldehydverfahren. Dieser Umstand ist   ausserordentlich   wichtig, denn aus den Untersuchungen von flüge und anderen bekannten   Hygienikern   folgt, dass Formaldehyd nur in   (. gegenwart   von viel Wasserdampf 
 EMI1.2 
 Menge Wasserdampf in der Atmosphäre des zu Desinfizierenden Raumes bekanntlich die leicht auftretende und die Desinfektionswirkung beeinträchtigende Polymerisation des Formaldehyd vermieden.

   
 EMI1.3 
 bekannt die Bildung von oxymethylsulfonsaurem Natrium 
 EMI1.4 
 In dieser Verbindung ist der stehende Geruch des freien   Formaldehyds voilständig ver-     schwinden   ; sie riecht vielmehr angenehm esterartig. Übergiesst man 1 Teil Kalium-   pPi'Qtanganat   (in Pulver oder kleinen Kristallen) mit 1 bis 4 Teilen der obigen Lösung, 

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 so setzt nach wenigen Augenblicken eine   stürmischo   Reaktion mit lebhafter Entwicklung von Formaldehyd und Wasserdampf ein, dass schon nach wenigen Augenblicken ein fast trockener Rückstand hinterbleibt. 



   An Stelle der Permanganate können auch andere Persalze mit dem gleichen Erfolge Verwendung finden. Auch kann man der Lösung von   oxymethylsulfonsaurem   Natrium noch Formaldehydlösung oder polymeren Formaldehyd zusetzen. 



   An Stelle der verwendeten Persalze fassen sich vorteilhaft auch alkalisch reagierende Metallsuperoxyde verwenden. So wirkt z. B. Natriumsuperoxyd für sich allein oder mit   kohlensauren   Alkalien gemengt auf   oxymet11ylsulfonsaures   Natrium bei Gegenwart von Wasser sehr heftig unter Entwicklung von Formaldehyd und Wasserdampf ein. Die Superoxyde der alkalischen Erden zeigen. geringere   Reaktionsfähigkeit, lassen   sich jedoch gleichfalls zur Entwicklung von gasförmigem Formaldehyd, besonders bei Gegenwart von polymerem Formaldehyd, verwenden. Auch hier üben die   mit.   dem Formaldehyd verbundenen oxydablen Substanzen eine schützende Wirkung gegenüber dem zerstörenden Einfluss der Metallsuperoxyde auf den frei werdenden Formaldehyd. aus. 



   An Stelle der an Formaldehyd chemisch gebundenen oxydablen Substanzen können auch andere oxydationsfähige Substanzen mit sehr gutem Erfolge Verwendung finden. Es ist dabei nicht nötig, dass diese chemisch an Formaldehyd gebunden sind, sondern es genügen einfache Gemische der oxydablen Stoffe und   Formaldehydlösung   oder polymerem Formaldehyd. Als geeignet sind beispielsweise zu nennen, Oxalsäure sowie deren Salze und
Kohlenhydrate. 



   Ferner können Verbindungen, die sich vom Schwefel und dessen Oxydationsprodukten ableiten, in einfacher Mischung mit Formaldehyd oder polymerem Formaldehyd Ver- wendung finden. 



   Bei s pie 1 : 1 Teil Kaliumpermanganat wird mit 1 Teil Oxalsäure und 1 Teil   Trioxmethylen   vermischt und dieses Gemenge dann mit 2 Teilen Wasser übergossen. Es findet alsbald unter starker Erhitzung eine kräftige Entwicklung von gasförmigem Formal- dehyd und Wasserdampf statt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Raumdesinfektion mittels gasförmigem, durch   übermangansaure   oder andere Persalze entwickelten Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, dass man diese Salze auf Verbindungen des Formaldehyds mit Schwefel oder Schwefel und Sauerstoff in Gegenwart von Wasser und eventuell   Formaldehydlösung   bezw. polymerem   Formaldehyd einwirken lässt.  

Claims (1)

  1. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle von Persalzen alkalisch reagierende Metallsuperoxyde verwendet werden.
    3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle von oxydablen Verbindungen des Formaldehyds mit Schwefel oder Schwefel und Sauerstoff einfache Mischungen von Formaldehydlösungen oder polymerem Formaldehyd mit Schwefel- oder Schwefelsauerstoffverbindungen oder anderen, im besonderen organischen oxydablen Stoffen der Einwirkung von Persalzen oder alkalischen Peroxyden unterworfen werden.
AT47602D 1907-03-18 1909-03-26 Verfahren zur Raumdesinfektion. AT47602B (de)

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