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Maschine zur Bearbeitung von Sohlen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterbildung der Maschine zur Bearbeitung von Sohlen nach dem Patent Nr. 47305.
Bei der Maschine nach dem Stammpatent ist eine Vorschubrolle unter Schutz gestellt, die aus einer Mehrzahl nebeneinander stehender gezahnter Scheiben besteht, die sich gegeneinander verdrehen können in der Art, dass dann, wenn das Werkstück in einer gekrümmten Bahn bewegt werden muss, diejenigen Scheiben. welche von dem Krümmung- mittelpunkte dieser Bahn entfernter liegen, einen grösseren Weg zurücklegen können. Beim Stannupatent können zur Erreichung dieses Zweckes die vom Arbeiter abgewandten inneren Vorschubscheiben gegenüber der äusseren Vorschubscheibe voreilen. Wenn der Arbeiter die Sohle beim Durchlaufen der Maschine dreht, so verschieben sich die Vorschubscheibssn gegeneinander.
Bei dem Stammpatent verharren die Vorschubscheiben in der neuen Relativlage, indem sie durch Klemmgesperre in jeder Lage gesichert werden können. Es hat sich nun herausgestellt, dass auf einfacherem und billigen. m Wege dasselbe Ziel erreicht werden kann, wenn man die einzelnen Vorschubscheiben so anordnet, dass aie
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möglichen Verdrehung um so grösser ist, je weiter die einzelne Vorschubscheibe nach innen liegt. Wenn der Arbeiter das Werkstück beim Passieren der Vorschubrolle dreht, so können die inneren Scheiben gegen die äussere voreilen, wie es mit Rücksicht auf die grössere von ihnen relativ zum Werkstück zu durchlaufende Bahn erfordert.
Wenn dann nach Durchlaufen der gekrümmten Bahn wieder eine gerade Strecke der Sohle bearbeitet wird, so nehmen die einzelnen Scheiben wieder ihre ursprüngliche Lage an, indem das Werkstück gegen die äussere Vorschubscheibe ein wenig zurückbleibt. Zweckmässig wird eine Feder angebracht, weiche die einzelnen Vorschubscheiben in die Normallage zurückführt, wenn das Werkstuck ans der Maschine herausgezogen wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht des oberen Teiles der Maschine, Fig. 2 ist eine Ansicht der Vorschubrolle, Fig. 3 und 4 sind Einzeldarstellungen der Vorschubrolle im Schnitt, Fig. 5 zeigt schaubildlich eine Einzelheit.
Die Welle 6 trägt wie beim Stammpatent am äusseren Ende die Vorschubrolle, welche aus gezahnten Scheiben 8, 10, 12, 14 besteht, die durch eine Unterlagscheibe 16 auf der Welle gesichert werden. An den Scheiben sind Nl1te'angebracht, in die ein Keil 18 in der Welle eintritt. Die Keilnut der Scheibe S ist so breit wie der Keil, so dass diese Scheibe sich gegen die Welle 6 nicht drehen kann. Die übrigen Scheiben haben
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Die Scheiben 10, 12, 14 können sich somit gegen die Scheibe 8 verdrehen, und zwar kann
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die Breite der betreffenden Nut begrenzt.
Hinter der innersten Scheibe 14 ist noch wie beim Stammpatent, eine Scheibe 20 von etwas kleinerem Durchmesser angebracht, welche mit einem konischen Zahnring 24 versehen ist und die auf die Kante des Werkstückes wirkende Vorschubrolle antreibt. Innerhalb dieser Scheibe ist eine ringförmige Nut angebracht, in der eine gebogene Feder 29 liegt. Das eine Ende 24 dieser Feder greift in ein Loch der Scheibe 20 ; das andere Ende ist durch Löcher bezw. Schlitze, der Scheiben 1,-J ; 8 und 10 hindurchgefllhrt. Die Länge der Schlitze ist so bemessen, dass die Feder dann, wenn die Vorschub rolle leer läuft, die Scheiben 14, 12 und 10 an der Grenze ihrer Rllckwärtsbewegung erhält, also in der Stellung, welche sie in Fig. 3 haben.
Aus dieser Stellung heraus können sich die einzelnen Scheiben frei voneinander bewegen.
Die Wirkungsweise dieser Vorschubvorrichtung ist folgende :
Wenn kein Werkstück sich in der Maschine befindet, so haben die einzelnen Scheiben ss, 10, 12, 14 die in Fig. 3 dargestellte Relativlage, bei welcher der Keil 18 mit den in der Umdrehungsrichtung vorn liegenden Endflächen der Nuten zusammentrifft. Wenn ein Werkstück eingeführt wird, welches in gerader Linie vorgeschoben wird, so bleiben die Scheiben in ihrer Relativlage und wirken auf das Werkstück, als ob sie ein Stück bildeten. Ist nun das Werkstück in gekrümmter Bahn zu transportieren, beispielsweise, wenn die Sohlenspitze zu umfahren ist, so dreht der Arbeiter die Sohle, und zwar um den Berührungspunkt zwischen Werkstück und Scheibe 8 als Mittelpunkt.
Dabei verdrehen sich die inneren Scheiben 10, 12. 14 gegen die Scheibe 8, und zwar nach vorwärts in der Umdrehungsrichtung so weit, wie die Breite der Nuten zulässt. Wie os erforderlich ist, kann dabei die Scheibe 14 am weitesten voreilen. Da die Scheibe 8 auf der Welle fest ist, so transportiert sie das Werkstück mit Sicherheit weiter. Wenn nun die gekrümmte Bahn vollendet ist und die im wesentlichen gerade Bahn der anderen
Seite der Sohle durchlaufen werden muss, so wird die Transportbewegung der Sohle zunächst durch die äussere Scheibe 8 allein bewirkt. Dabei bleibt aber das Werkstück ein wenig zurück, indem die von der schmalen Scheibe ausgeübte Kraft nicht gross genug ist. Die
Zähne der Scheibe, welche in das Leder eingreifen, machen daher etwas längliche Ein- drücke.
Bei dem Zurückbleiben des Werkstückes gegen die Scheibe 8 werden natürlich auch die Scheiben 10, 1'-) und 14 zurückgehalten und nach ganz kurzer Zeit ist die
Wirkung der Voreilung bei der vorher vorgenommenen Drehung des Werkstückes aus- geglichen und alle Scheiben haben wieder die normale Lage gegen einander angenommen, in welcher sie gleichmässig auf das Werkstück einwirken.
Wenn das Werkstück nach Vollendung herausgenommen wird, so verdrehen sich die Scheiben 8, 10. 12 und 14 leicht gegeneinander und erhalten dann unter dem Einfluss der Feder 22 ihre normale Lage zurück. Die Kraft der Feder ist zu gering, um eine
Verdrehung der Scheiben herbeizuführen, wenn das Werkstück bearbeitet wird, aber aus- reichend für die Einstellung beim Leerlauf.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zur Bearbeitung von Sohlen nach dem Patente Nr. 47305, dadurch gekennzeichnet, dass die unter der Einwirkung des Werkstückes stattfindenden Vorwärts- bewegungen der einzelnen Vorschubscheiben (10, 12, 14) der Vorschubrolle derart begrenzt sind, dass die mögliche Vorwärtsbewegung der einzelnen Scheibe um so grösser ist, je weiter die Scheibe nach der Innenseite der Vorschubrolle liegt.