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Turbinensaugrohr mit gekrümmter Mittellinie.
Dem Turbinensaugrohre, insbesondere dem Saugrohre einer Francisturbine, fallen verschiedene Aufgaben zu ; es soll nicht nur das zwischen der Austrittsstelle des Wassers am Turbinen-
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sondern auch die lebendige Kraft des aus dem Laufrade austretenden Wasserstromes in Druck umsetzen und dadurch die bereits als Folge des erwähnten Hohenunterschiedes eintretende Saugwirkung noch verstärken. Auf diese Art könnte man sogar die gesamte lebendige Kraft des aus dem Laufrade austretenden Wassers nutzbar wiedergewinnen, wenn es möglich wäre. eine verlustlose Umsetzung der Geschwindigkeitsenergie in Druckenergie zu erreichen.
Leider ist dies, wie bekannt, nicht, der Fall, denn die Umsetzung der Druckenergie in Geschwindigkeits- energie ist zwar sehr leicht und mit nur ganz geringen Reibungsverlusten möglich, aber bei dem umgekehrten Vorgang treten leicht grosse Verluste durch Wirbelung auf und besonders wenn die
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zu einer Störung des Verzögerungsvorganges führt, wird aus dem folgenden Beispiele leicht zu entnehmen sein.
Die Fig. l zeigt das Saugrohr einer wagerechten Francisturbine im Schnitt; bei a tritt das aus dem Laufrade austretende Wasser in das Saugrohr ein, um dieses bei ? ; wieder zu verlassen.
Der Querschnitt des Saugrohres bei b ist wesentlich gro er als bei n, so dass bei dem idealen
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strahl, der in einem sieh erweiternden Rohre fliesst, hat stets das Bestreben, sich teilweise von der Rohrwandung abzulösen. Bei dem Turbinensaugrohr wird nun dieses Bestreben durch die Wu'kung der Fliehkräfte an der gekrummten Stelle noch derart unterstützt, dass der Vorgang in der durch
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zogerungsvorgang zu beseitigen oder wenigstens wesentlich herabzumindern, und zwar auf die im folgenden beschriebene Weise :
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spruchen würde.
Aus der Lehre von der Bewegung von Flüssigkeiten in Rohrkrümmern ist aber bekannt, dass die vom Krümmer verursachte Störung der Strömung nicht von dem Krümmungs-
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Statt den Krümmungshalbmesser der Saugrohrmittellinie zu vergrössern, kann man daher ebenso gut die Strahldicke verkleinern. Dies geschieht nach der Erfindung dadurch, dass in das Saugrohr an der gekrümmten Stelle Ablenkungsflächen d (Fig. 3) eingebaut werden. Durch diese Ablenkungsflächen, die in der Figur im Schnitt erscheinen, wird der ganze Wasserstrom in mehrere Teilstrahlen zerlegt. Durch den Einbau von z. B. drei Ablenkungsflächen wird die Dicke
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also auf das Vierfache vergrössert, ohne dass die äussere Gestalt des Saugrohres verändert und der beanspruchte Raum vergrössert werden würde.
Die Art der Wasserströmung, die sich unter der Einwirkung der Ablenkungsflächen ausbildet, ist in Fig. 3 wieder durch gestrichelte Linien angedeutet. Es ist aus der Anschauung ohne weiteres klar, dass durch derartige Ablenkungsflächen die störende Einwirkung der Saugrohrkrümmung beseitigt oder wenigstens sehr stark vermindert wird, ein Ergebnis, das auch durch Versuche vollauf bestätigt wird.
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Rückwirkung ausgeschlossen.
Zweckmässig werden die Ablenkungsflächen als Zylinderflächen ausgeführt, deren Erzeugenden senkrecht auf der Ebene der gekrümmten Saugrohrmittellinie stehen ; geringe Abweichungen hievon sind jedoch ohne wesentliche Beeinträchtigung der Wirkung möglich.
Die Anzahl der Ablenkungsflächen. die bei gusseisernen Saugrobren auch als Blechstreifen bestehen können, die nach Art der Laufradschaufeln in die Saugrohrwandung eingegossen sind, ist gänzlich unwesentlich.
Die Erfindung kann bei allen Turbinenbauarten Verwendung finden, sobald das Saugrohr gekrümmt ausgeführt werden muss. Von besonderem Vorteil ist die Erfindung bei waagerechten Zwìllingsturhinen, bei denen zur Erzielung einer gedrängten Anordnung Saugrohre mit verhält-
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turbinen verwertet werden, bei denen das Saugrohr das Wasser in die wagerechte Abflussrichtung überzuführen hat.