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Hydraulischer Widder mit Drehschiebersteuerung.
Die hydraulischen Widder sind in der bekannten Bauart zumeist nur für kleine Wassermengen verwendbar, da die in ihnen enthaltenen, schlagenden oder ruckweise arbeitenden Verschlüsse bei grösseren Abmessungen auf die Dauer nicht betriebsfähig zu erhalten sind. Bei der Bauart nach der Erfindung, die in Fig. 1 der Zeichnung im Schnitt und in Fig. 2 im Grundriss dargestellt ist, sind die Ventile od. dgl. durch einen sich ununterbrochen um seine Achse drehenden Drehschieber ersetzt.
Der Widder kann sowohl saugend, als Saugwidder, als auch hebend, als Stosswidder, sarbeiten.
Zunächst sei seine Verwendung als Saugwidder beschrieben : Das Kraftwasser gelangt durch das Rohr a (Fig. 2) in die Kammer b (Fig. 1), das zu hebende Wasser durch das Rohr c in den Schacht d. Beide Räume sind durch einen Drehschieber e voneinander getrennt. Dem Mantel des Drehschiebers gegenüber sitzen mit ganz geringem Abstande Rohre f die Triebrohre, deren Zahl und Grösse von der zu leitenden Arbeit abhängt. Der Drehschieber ist durch
Scheidewände, die nach Art der Leitschaufeln von Turbinen gekrümmt sind, in eine durch 4 teilbare Anzahl von Räumen, mindestens aber, wie in der Zeichnung, in vier Räume g, q, m, m geteilt, von denen die mit q bezeichneten nach dem Oberwasser und die mit m bezeichneten nach dem Unterwasser hin offen sind.
Die sich gerade gegenüberliegenden Räume sind gleich gross. die einander benachbarten können gleich gross oder auch verschieden gross gemacht werden.
Innerhalb der Felder können überdies noch Laufschaufeln angeordnet werden.
Das Druckwasser strömt durch den Raum g in die Rohre t und dreht dabei den Drehschieber in der durch einen Pfeil bezeichneten Richtung herum. Bei der Drehung des Drehschiebers kommt das benachbarte Feld 111 des Drehschiebers vor das Rohr f. Das Feld m ist somit von dem Druckwasser abgeschlossen, dafür aber mit dem Unterwasser in Verbindung, das nun durch das in dem Rohr,/* befindliche, infolge der ihm vom Druckwasser mitgeteilten lebendigen Kraft weiter dem Ausgang k zustrebende Wasser aus dem Raum d nachgesaugt wird. bis die dabei geleistete Arbeit die lebendige Kraft des Wassers im Triebrohr aufgezehrt. hat.
Nach Aufzehrung der lebendigen Kraft würde das geforderte Wasser in das Unterwasser zurücklaufen. Die Verbindung des Rohres f mit dem Unterwasser durch den sich weiter drehenden Drehschieber muss daher rechtzeitig abgeschnitten und dem Rohr t'durch das Oberwasser wieder neue Kraft zugeführt werden. Dieser Forderung muss durch richtige, d. h. dem Verhältnis von Druckhöhe zur Förder- huhc angepasste Einleitung des Drehschiebers in mit dem Oberwasser bezw. dem Unterwasser
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ständen kann deshalb eine Einrichtung zweckmässig werden, die einzelne Felder beliebig mit dem Oberwasser oder dem Unterwasser in Verbindung zu bringen gestattet. Derselbe Zweck kann auch dadurch erreicht werden, dass einzelne Zwischenwände um eine mittlere Achse drehbar angeordnet werden.
Beim Einlassen und Absperren des Ober- und Vuterwassers wird es ohne erhebliche, insbesondere ohne einseitige Stösse abgehen, weil ein Rohr nach dem anderen Kraftwasser und Saug-
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wasser hin offenen Räume in. Jetzt saugt das In den Rohren f in Bewegung befindliche Wasser nicht nur wie bei der Bauart Fig. 1 nach Abschluss des Oberwassers durch seine lebendige Kraft Wasser durch die Rohre, sondern die Düsen n bewirken, dass auch in der Zeit des Einlasses des Druckwassers noch Wasser aus o mitgerissen wird.
Die Anordnung nach Fig. 3 ist aber nur möglich, wenn die für den Betrieb von Wasserstrahlpumpen in der Düse n erforderliche, grosse Wassergeschwindigkeit ohne erheblichen Verlust von Nutzarbeit und Güteverhältnis sicher erzeugt werden kann,
Der Drehschieber kann anstatt von dem Wasserdruck gegen die in ihm eingebauten Laufschaufeln auch durch eine beliebige Kraftmaschine in Drehung versetzt werden. Auch kann die Geschwindigkeit des Drehschiebers in bekannter Weise geregelt werden. Im übrigen wird sich die Bauart den vorhandenen Verhältnissen anpassen müssen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hydraulischer Widder mit Drehschiebersteuerung, dadurch gekennzeichnet, dass der ununterbrochen kreisende Drehschieber (e) in Kammern (g, m) geteilt ist, die abwechselnd die Verbindung zwischen den in grösserer Anzahl an das Schiebergehäuse angeschlossenen Triebrohren (f) und der Kraftwasserleitung und zwischen den Triebrohren und der Leitung für das zu fördernde Wasser bezw. der Saugleitung herstellen und unterbrechen, um den Widder für die Förderung grosser Wassermengen ohne schlagende oder ruckweise arbeitende Absperrkörper geeignet zu machen.