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Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben von Rohöl durch unmittelbare Wärmezufuhrung mittelst Elektrizität. Derartige Vorrichtungen sind bereist bekannt ; sie haben gegen- über den mit Dampf oder erhitzter Luft arbeitenden Einrichtungen den Vorteil, das Rohöl auch in Tiefen von 1000 tn und mehr auf eine Temperatur von 200-3000 C bringen und dadurch eine so reichliche Gas-und Dampfentwicklung erzielen zu können, dass unter dem Druck der Gase und Dämpfe sogar ein Zutagschleudern des Öles (wie bei natürlichem Geysirbrunnen) erfolgt, während Dampf-und Luftanwärmung höchstens auf 300 m Tiefe noch wirksam ist und da nur eine Erwärmung auf 400 C im günstigen Falle ermöglicht.
Die den Erfindungsgegenstand bildende Vorrichtung besteht nun im Wesentlichen aus zwei ineinander gedichteten Rohren, deren inneres die elektrische Heizvorrichtung und ein Einlassventil trägt, und durch ein Druckventil mit dem zwischen den beiden Rohren gelegenen, in das Steigrohr ausmündenden Ringraum in Verbindung steht.
Die Fördervorrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt, wobei die drei Figuren untereinander gestellt als einheitliche Figur zu denken sind und der links befindliche Teil den oberen Verschluss
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Reguliervorrichtung darstellt.
In einem äusseren, in das Bohrloch versenkbaren Rohre 1 ist ein zweites, aus zwei Teilen 2 und 3 bestehendes Rohr durch Bodenstück 4 und Deckel 5 eingedichtet. Die beiden Rohrstücke 2 und 3 sind an der Stossstelle durch ein Mittelstück 6 miteinander verbunden, das durch einen kleinen Stutzen 29 auch das äussere Rohr 1 durchbricht. Das Bodenstück 4 besitzt den Steigkanal 7 mit Ventil 8 und einen Ablasskanal 9 mit Ventil 10, der durch eine Öffnung 11 im Rohr 2 in den Ringraum 12 zwischen den beiden Rohren 1 und 2, 3 mündet.
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und eine Solenoidspule 15, deren Windungen durch das Kabel 14 gebildet werden. Das Unterende der Spule 15 ist. mit dem Verbindungsstück 6 der beiden Rohrteile 2 und 3 verbunden.
Letzteres 6 setzt sich in ein Rohr 16 fort, das von einer Widerstandsleitung 17 umwickelt ist und in das zu fördernde Rohöl taucht, welches (durch die Ausgleichwirkung kommunizierender Gefässe) aus dem Bohrloch durch Ventilkanal 7 in das Rohr 2 aufsteigt. Die Widerstands-oder Heizleitung 17 ist durch ein isoliert im Mittelteil 6 gelagertes Anschlussstück 18 mit dem Kabel l14 bezw. den Solenoidwindungen verbunden.
Das Mittelstück 6 enthält noch eine Ventilkammer 19 mit durch eine Feder 20 belastetem Ventil 21 und seitlichen Ausmündungen 22, während der Kern 23 des Solenoids 15 im Falle des Nichterregtseins des letzteren durch Eigengewicht herabfällt, auf einen durch den Boden 24 der Ventilkanuner 19 reichenden Fortsatz 25 des Ventils 21 schlägt und dasselbe entgegen der Wirkung seiner Feder 20 und des Gas-und Dampfdruckes öffnet.
Im Deckelstück 5 sind mehrere, seitlich in den Ringraum 12 ausmündende Kanäle 26 vorgesehen, die sich in einen gemeinsamen Mittelkanal 27 vereinigen, bezw. sich nach Oben hin in das Steig-oder Förderrohr 28 fortsetzen.
Die Förderwirkung wird lediglich durch Wärmewirkung und die dadurch bedingte reichlicher Gas-und Dampfbildung aus dem Rohöl erzielt. Der Apparat wird mit dem Steigrohr in das
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wie auch das von der Heizleitung 17 umwundene Rohr 16.
Wird nun ein Strom durch die Heizleitung 17 gesandt, so bedingt die hiedurch bewirkte Erwärmung des Öles eine reichlichere Absonderung von Gasen und Dämpfen, die sich unterhalb des Mittelstückes 6 unter entsprechendem Druck ansammeln, der auf das unter ihnen befindliche Rohöl witkt. Dieses wird demzufolge durch Kanal 9, Ventil 10 und Öffnung 11 in den Ringraum 12 zwischen den Röhren 1 und 2 bezw. 3 und in diesem hochgetrieben und gelangt durch die Kanäle 26 und 27 und das Steigrohr 28 zu Tage.
Haben die im Rohr 2 befindlichen Gase und Dämpfe alle Flüssigkeit verdrängt, so muss, damit neue Flüssigkeit in das Rohr 2 nachströmen kann, dasselbe entlüftet werden. Zu diesem Zwecke wird der Heizstromkreis von Hand aus oder durch eine beliebige mechanische Vorrichtung unterbrochen ; die Folge davon ist, dass das vom seI ben Strom früher durchflossene Solenoid 15 seinen Kern 23 fallen lässt, der auf das Ventil 25 ; 21 aufschlägt und es unter Zusammendrücken
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seiner Feder 20 öffnet. Dadurch wird der Innenraum dos Rohres 2 mit der Ventilkammer 19 verbunden und die Gase und. Dämpfe können durch das Ventil 21 und den Stutzen 29 in das Bohrloch entweichen.
Ist durch Entweichen der Gase und Dämpfe Druckausgleich mit der Atmosphäre hergestellt, 80 tritt naturgemäss Rohöl wieder durch Kanal 7 in das Rohr 2 ein, worauf sich nach Wiedereinschalten des Stromes für die Heizleitung 17 das Spiel von Neuem wiederholt. Das unter natürlichem Druck nachströmende Rohöl begünstigt übrigens die vollkommene Entgasung des Raumes 2.
Es findet somit das Fördern nicht ununterbrochen, sondern in Zeitabschnitten'statt, jedoch ist hiefür keinerlei mechanisch zu betreibende Fördereinrichtung notwendig. Um diese durch das Erwärmen des Rohöles bedingte Zirkulation desselben in den Röhren 2 und 16 zu ermöglichen, besitzt letzteres am Oberende einige Durchbrechungen 30.
'Das Unterbrechen und Wiedereinschalten des Stromes kann von Hand aus oder, auf Grund gemachter Beobachtungen hinsichtlich der Zeitdauer jeder Förderung selbsttätig durch ein Uhrwerk erfolgen und kann ein solches Uhr-oder Schaltwerk auch eine ganze Gruppe von Fördereinrichtungen bezw. Bohrlöchern bedienen.
Die Stromzuführung zum Solenoid und in die Heizwindungen erfolgt bei weiteren Bohrlöchern durch ein besonderes Kabel, wobei das Steigrohr als Stromrückleiter benutzt wird, während bei engeren Bohrlöchern das Steigrohr zur Stromzuführung und die Bohrlochverrohrung als
Rückleitung dient ; im letzteren Falle müssen die nötigen Kontakteinrichtungen und Isolierungen vorgesehen werden.
Die Einrichtung ist von den Tiefen der Bohrlöcher ganz unabhängig und benötigt stets die gleiche Strommenge, unbekümmert, ob sie in grossen oder geringeren Tiefen arbeitet, wobei der Stromverbrauch selbst nur ein geringer ist. Zwecks besserer Ausnutzung des elektrischen
Stromes können auch zwei Bohrlöcher in der Weise miteinander verbunden werden, dass das eine in der Arbeitsperiode des zweiten sich füllt und umgekehrt während das zweite arbeitet in das erste Flüssigkeit nachströmt, wobei diese wechselweise Betätigung durch einen Umschalter bewerkstelligt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Heben von Rohöl in Bohrlöchern durch Wärmeeinwirkung mittels Elektrizität, gekennzeichnet durch zwei ineinander gedichtete Rohrleitungen (1 und 2), deren innenliegende die elektrische Heizvorrichtung (17) besitzt und durch ein Saugventil (7, 8) mit dem natürlichen Flüssigkeitszulauf und durch ein Druckventil (9, 10) mit dem Ringraum (12) zwischen den beiden Rohren in Verbindung steht, der seinerseits durch Kanäle (26) in die Steigrohr-
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