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Verfahren zur Herstellung fein verteilter Harze.
Heu de Gegenstand der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Verfahren, Harze in das denkbar feinste Pulver umzuwandeln und für viele technische Zwecke verwendbar zu machen, für welche sie bis jetzt nicht geeignet waren.
Die Ausführung dieses Verfahrens ist folgende : Der Siedepunkt des Harzes stellt sich auf 1350 C, wässerige Flüssigkeiten kommen bei 100 C ins Kochen, beides zu vereinigen ist nicht möglich, da sich immer das Harz in körniger Form ausscheidet.
Wenn jedoch der Siedepunkt des Harzes um einige Grade erniedrigt und der des Wassers durch darin gelöste schleimige Substanzen etwas erhöht wird, dann erfolgt beim Vermischen des auf den Siedepunkt erwärmten Harzes, mit dem kochenden schleimigen Wasser, unter Aufschäumen die allerfeinste Zerstäubung des Harzes. Nach dem Ausklhhl n bildet das verflüssigte Harz eine feste Masse, welche sich wieder leicht mit Wasser ver- mischen lässt. Hei wiederholtem Auswässern und Absitzenlassen des im Wasser schwebenden Harzes, bleibt dieses in der Form des denkbar feinsten Pulvers zurück.
Das Harz wird nicht etwa emulgiert, sondern durch Eingiessen in das um einig Grade kältere, schleimige Wasser allerfeinst zerstäubt, was bei einer Emulgierung des Harzes nicht der Fall ist.
Zum Verschleimen des Wassers benützt man mit Vorteil Kaseiii, weil dies ein grosse
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unlöslich gemacht werden zu können.
Um den Siedepunkt des Harzes zu erniedrigen, ist am besten ein Zusatz von Harzöl oder Harzsäure geeignet, weil dadurch das Harz nicht denaturiert wird. Mit l Tcit im
Wasser gelöstem Kasein lassen sich bis 25 Teile Harz zerstäuben.
Die Anwendung des verflüssigten Harzes ist eine vielseitige und mannigfaltige. unter anderen zur Appretur und zum Wasserdichtmachen von Garnen und Geweben, zum
Leimen von Papier statt der jetzigen Harzseife, als Firnis für Anstrichfarben, zum Ein- kapseln von Selchfleisch, Wurstwaren behufs Konservierung und noch für viele andere Fälle.
Auf dieselbe Art lassen sich auch Kohlenwasserstoffe verflüssigen. Will man z. B. Paraffin in einer warmen Kaseïnlösung emulgieren, so scheidet sich nach dem Erkalten Parafhn aus. wenn aber kochendes Paraffin mit kochender Kaseïnlösuing vermischt wird, wird Paraffin nach dem Erkalten nicht ausgeschieden.
Wenn mit verflüssigten Harzen oder Kohlenwasserstoffen Garne und Gewebe appretiert,
Papiere geleimt oder wasserdicht gemacht werden sollen, setzen sich infolge der Molekular. atraktion die miskroskopischen Partikelchen an und in die Gewebe und Papierfasern, bleiben durch Kasein, welches eventuell durch Formaldehyd unlöslich gemacht wurde, fest daran kleben und haften, und die Haftung ist eine andauernde, welche weder durch kaltes noch warmes Wasser aufgehoben werden kann.
Ans folgendem Beispiele mag die Ausführung dieses Verfahrens nähere Erläuterung finden.
Für die Appretur von Garnen und Geweben und zur Papierleimung werden 2 Gewichtst teile Kasein in 8 bis 10 Gewichtsteilen alkalischen Wassers gelöst und in einem Kessel erwärmt.. Im zweiten Kessel werden 34 Gewichtsteile Harz mit zirka 5K Gcwichtsteilen
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Harzöl oder Harzsäure geschmolzen. Sobald die Harzlösung den Siedepunkt erreicht und das kaseïnhältige Wasser zu kochen anfängt, wird das Harz dem Inhalte dos ersten Kessels nach und nach unter beständigem Umrühren beigemischt.
Nachdem das kochende Harz bedeutend wärmer ist, entsteht ein Aufschäumen und die Zerstäubung erfolgt sofort. Bei dieser ersten Arbeit muss man mit Vorsicht umgehen, damit das Harz nicht körnig ausgeschieden wird. Die nächsten Wiederholungen können nicht mehr misslingen, indem man der Kaseinlösung eine kleine Menge des bereits ver- flüssigten Harzes zusetzt, worauf die Aufnahme des kochenden Harzes anstandslos erfolgt.
Vor dem Auskühlen wird noch ein kleines Quantum Wasser zugesetzt, damit sich das verflüssigte *Harz leichter mit Wasser mischt.