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Quecksilber-Schienendurchbiegungskontakt.
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Schienendurchbiegung mittels einer massiven Druckplatte auf eine das Quecksilbergefäss nach oben abschliessende, dünne Stahlmembrane übertragen. Die Membrane muss unter der Einwirkung des äusseren Druckes unter Überwindung des Quecksilber-Gegendruckes den Innenraum des Quecksilbergefässes verringern und einen Teil des Quecksilbers in das Kontaktgefäss verdrängen.
Es ist nun praktisch unmöglich, eine Membrane herzustellen, die mit ihrer ganzen Fläche an der Druckplatte anliegt ; es entstehen im Ruhezustande Hohlräume zwischen der Druckplatte und der Membrane. Erfolgt hierbei eine Schienendurchbiegung von einer kurzen Dauer, z. B. bei schnellfahrenden Zügen, so werden während des ersten Teiles der Schienendurchbiegung zufolge des grossen dynamischen Widerstandes des Quecksilbers nur diese Hohlräume ausgeglichen und es wird die Membrane erst durch die Einwirkung dieser Durchbiegung genau an die Druckplatte angelegt, so dass nur der Rest der Durchbiegung zur Verdrängung des Quecksilbers ausgenützt werden kann.
Infolge dieses oft ziemlich bedeutenden Durchbiegungs-Verlustes
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einzuschränken, wurde bisher der freie Quecksill) erspiegel bedeutend höher gelegt als die Membrane.
Der durch diese Höherlegung erzielte, statische Quecksilberdruck sollte die Membrane schon im Ruhezustande an die Druckplatte anpressen.
Die erwähnten Durchbiegungsverluste können ertindungsgemäss auch ohne Höherlegung des Quecksilberspiegels vermieden werden, wenn man das Quecksilber-Druckgefäss nicht mit einer dünnen Membrane, sondern mit einer kräftigen Platte nach oben abschliesst, die so bemessen ist, dass sie durch den entstehenden dynamischen Gegendruck des Quecksilbers keine wesentliche
Formveränderung erleidet. Eine derartige kräftige Platte verdrängt, selbst wenn sie nur mit wenigen Punkten an der Druckplatte anliegt, angenähert dieselbe Quecksilbermenge, die sie bei vollem Anliegen an der Druckplatte verdrängen müsste.
Der Ersatz der dünnen Membrane durch eine kräftige Platte bietet noch eine Reihe weiterer
Vorteile : Zunächst kann man an ihr unmittelbar das Kontaktgefäss und das aus dem Druck- gefäss in das Kontaktgefäss führende Steigrohr anbringen. Der Weg für das aus dem Druckgefäss nach oben verdrängte Quecksilber wird dadurch bedeutend geringer als bei den bisher bekannten
Schienendurchbiegungskontakten, bei denen der Quecksilberkanal in einem gusseisernen Körper unterhalb der Membrane beginnt und erst nach Umgehung des äussersten Randes der Membrane nach oben steigt.
Macht man schliesslich die Metallplatte so stark, dass nur ein Druck von etwa
500 kg imstande ist, sie soweit durchzudrücken, dass sie die zu einer Kontaktgebung nötige Queck- silbermenge verdrängen kann. so kann man die das Druckgefäss abschliessende Metallplatte ohne
Vermittlung einer besonderen Druckplatte unmittelbar an den Schienenfuss anlegen und das übliche Schutzgehäuse ersparen.
Ein derartiger Schienendurchbiegungskontakt ist in Fig. 1 im Querschnitt, in Fig. 2 in der Seitenansicht dargestellt. Der zwischen der Fahrschiene 1 und einem mit ihr durch Kloben 3 und Schrauben 4 fest verbundenen Längsträger 2 eingepresste Durchbiegungskontakt besteht , im allgemeine.. aus zwei starken Eisen- oder Stahlplatten 5 und 7, deren Ränder fest aufeinander liegen und den zwischen den Platten befindlichen Hohlraum 8 dicht abschliessen.
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Weise zur Kontaktgebung benutzt werden, beispielsweise mittels eines Tropfgefässes 13 i be- kannter Art.
Die beiden Platten 5 und 7 können miteinander verschraubt oder auch zusammengeschweisst sein. Als Träger 2 kann man ein beliebiges Profil-Eisen verwenden. Zweckmässig für die Befestigung ist die Verwendung einer Eisenbahnschiene vom Profil der Fahrschiene. Die Dicke der Platten S und 7 wird zweckmässig so bemessen, dass nur ein Druck von mehreren Tonnen imstande ist, die der erforderlichen Quecksilberverdrängung entsprechende Durchbiegung hervorzurufen.
Dadurch wird der Quecksilberkontakt unempfindlich gegen zufällige oder böswillige Stösse.
Diese grosse Pressung gewährleistet auch ein sicheres Anliegen der Druckgefässwände am Schienenfuss bezw. an dem Längsträger 2. Das Quecksilber braucht hier nicht, wie bei der dünnen Membran einen Druck auszuüben, um diese nach oben gegen die Schienen zu pressen. Der Kelch kann infolgedessen beliebig nahe an der oberen Druckgefässfläche angebracht sein. Dies ist ein weiterer erheblicher Vorteil, der ausserdem wegen der geringen Höhe des Kelches die Anbringung eines Schutzkastens erleichtert.
Eine andere Ausführungsform des Schienendurchbiegungskontaktes ist in Fig. 3 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist der Deckel des Druckgefässes massiv, der Boden dagegen eine erheblich dünnere Platte 14. Die Dicke dieser Platte kann z. B. so bemessen sein, dass ein besonderer Druckteller entbehrlich wird. Diese Druckplatte ist von einem metallenen Schutz- gehäuse 15 umgeben, das mit seiner unteren Aussenfläche auf dem Längsträger 2 aufruht. Druckplatte und Schutzgehäuse berühren sich an den Rändern und im Mittelpunkt. Ein Druck-
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Da das Druckgefäss einen hohen Druck auszuhalten vermag, kann auch von einem besonderen Träger 2 abgesehen und das Druckgefäss, insbesondere ein nach Fig. 1 ausgeführtes,
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gleich als Gefässwane ausbilden, wie in Fig. 5 dargestellt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Quechsilber-Schienendurchbiegungskontakt, dadurch gekennzeichnet, dass das Queck-
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ab Deckel hat, die so bemessen ist, dass die dynamische Gegenwirkung des Quecksilbers keine wesentliche Durchbiegung hervorbringen kann.