DE1964048B2 - Stranggiesskokille zum giessen von metall, insbesondere stahl - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stranggießkokille zum Gießen von Metall, insbesondere Stahl, bestehend aus an einem Rahmen anliegenden und den Formhohlraum bildenden Kokillenwänden aus gegenüber dem Rahmenmaterial unterschiedlichem Werkstoff; in der Außenseite der Kokillenwand sind hierbei Kühlmittel führende und Kühlkanäle bildende Hohlräume und zumindest eine diese Kanäle abdeckende, eine Elementbildung verhindernde Schicht vorhanden.

Bei den üblichen aus Platten aus Kupfer oder einer Kupferlegierung zusammengesetzten Kokillen weisen die Platten an ihrer dem Formhohlraum abgekehrten Seite in Form von offenen Nuten vorliegende Kühlkanäle auf, die im montierten Zustand der Kokille von den angrenzenden Rahmenteilen abgedeckt werden, so daß nach außen geschlossene Kühlkanäle für das Kühlmedium, z. B. Wasser, gebildet werden. Werden bei solchen bekannten Stranggießkokillen die die Kühlkanäle in den Kupferplatten abdeckenden Rahmenteile aus Stahl hergestellt, wie es die Regel ist, dann kann es im Laufe des Betriebes immer wieder zu erheblichen Korrosionserscheinungen infolge der im Bereich der vom Kühlmittel durchflossenen Kühlkanäle aneinanderstoßenden unterschiedlichen Materialien wie Kupfer und Stahl kommen.

In ungünstigen Fällen können diese im wesentlichen durch Lokalelementbildung verursachten Korrosionserscheinungen bereits nach wenigen Güssen zu einem Auswechseln der an die Kupferplatten angrenzenden Rahmenplatten führen. Das gilt insbesondere auch deshalb, weil die Korrosionserscheinungen im Bereich der Kühlkanäle zu Undichtigkeiten und damit zu einem Austritt des KüuliViediurns führen können. Abgesehen davon, daß diese Platten dann wieder nachgearbeitet — und zwar, solange die Korrosion nur kleine Schäden verursacht hat — und von neuem in den Gesamtaufbau Her Kokille eingepaßt werden müssen, bedingt eine ,nlrhe kurze »Standzeit« der Kokillen einen großen Kokillenpark, wenn die mögliche Kapazität einer Straneeußanlage voll genutzt werden soll.

Bekannt ist bereits eine Kokillenkonstruktion (US-PS λ\ 25 786) bei der durch besondere Formgebung der den Forrnhohlraum bildenden Kokillenplatten sowie der Stützplatten Kühlkanäle gebildet werden. Das Kühlwasser befindet sich hierbei in einem Raum, dessen hefjrenzende Wände aus unterschiedlichen Materialien bestehen und daher korrosionsanfällig sind. Die unmittelbare Trennung zwischen diesen Matenal.en erfolgt durch an sich übliche Dichtungselemente.

I Im hierbei Korrosionserscheinungen zu verme.den ist bereits vorgeschlagen (DAS 19 03 757) worden an Hen Stellen an denen die mit dem G.eßmater.al m Berührung 'stehenden Kokillenwände beispielsweise durch Schrauben an dem Stützrahmen befestigt sind, eine Beschichtung vorzusehen, die an dieser Stelle eine Flementbildung verhindert. Abgesehen von einem eSen Monfageaufwand ist die Störanfälligkeit durch Korrosion nicht beseitigt, denn der Raum zur Führung des Kühlwassers wird nach wie vor durch Wände aus unterschiedlichem Material gebildet.

Abhilfe schafft hier eine andere Kokillenkonstruktion

iFR PS 11 03 991) bei der die Kühikanäle allein durch

die kupfernen Kokillenwände gebildet werden und der

dichte Abschluß zur Kokillenstützplatte durch einge-

paßte und mit der Kokillenwand verlötete oder

. verschweißte Abdeckschichten ebenfalls aus Kupfer

erfolet Unterschiedliche Materialien begrenzen hierbei

nicht mehr den Kühlmittelfluß, so daß die Korros.onsan-

fälligkeit weitgehend behoben ist. Nachteilig ist jedoch

der hohe montagetechnische Aufwand zum Verschlie-

-, Ben der einzelnen Kühlkanäle, der insbesondere dann

wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist, wenn, wie bei den

neueren Ausführungen von Stranggußkok.llen die

rückwärtige Seite der Kokillenwände mit einer Vmlzahl

von Kühlkanälen ausgerüstet ist

ο Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile bekannter Konstruktionen zu vermeiden und insbesondere die Standzeit einer Plattenkokille auf einfache Weise derart zu erhöhen, daß Ausfallzeiten in der Stahlprodukt.on bei kleinem > Kokillenparkweitestgehendvermieden,werden.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Kokille mit einer die Kühlkanäle abdeckenden und eine Elementbildung verhindernden Schicht dadurch gelöst, daß diese Schicht als eine Metallfolie mit einer ,„ Schichtdicke von höchstens 0,5 mm ausgebildet ist und sich zwischen der Kokillenwand und der Rahmenflache mit einer Abmessung entsprechend der Plattengroße des Rahmens erstreckt. Eine solche Schicht dunner Wandstärke, deren dem Kühlmedium zugekehrte glatte r, Oberfläche strömungstechnische Vorteile bietet, schließt die das Kühlmittel führenden Kanäle nach außen hin so ab, daß im Bereich des strömenden Mediums jede Lokalelementbildung durch aneinandererenzende Materialien unterschiedlichen Potentials vermieden ist Die gewählten Nutquerschn.tte bleiben erhalten, und die Schicht dünner Wandstärke hat darüber hinaus noch die Funktion einer verbesserten Dichtung zwischen den den Formhohlraum bildenden Platten und den angrenzenden Rahmenteilen. Unter Potential ist hierbei der unter genau festgelegten und wiederholbaren Versuchsbedingungen für untersemeu.iche Metalle ermittelte Zahlenwert zu verstehen, der das Bestreben dieser Metalle kennzeichnet, in Losung zu

gehen.

Vorteilhaft kann es mitunter auch sein, wenn in Weiterführung der Erfindung die Metallfolie auf der den offenen Kanälen in den Kokillenwänden zugekehrten Seite des Rahmens durch Kleben befestigt ist. Hierdurch wird die Montage der Kokille, d. h. der Zusammenbau der Kokillenplatten oder -wände sowie der Stützrahmenteile wesentlich erleichtert. Das gilt insbesondere dann, wenn die Folie gleichzeitig mit Aussparungen für die durch den Rahmen hindurchzuführenden Spannelemente, Zuführungsleitungen u. dgl., versehen ist. Zum Befestigen der Folie auf den dem Formhohlraum zugekehrten Seiten der Rahmenplatten können Verbindungen auf der Basis Zweikomponentenkleber verwendet werden, wie sie beispielsweise unter dem Handelsnamen Pattex bekannt sind.

Zweckmäßig ist es in Durchführung des Erfindungsgedankens ferner, wenn bei aus Kup/er bestehenden Kokillenwänden die abdeckende Folie ebenfalls aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht. Hierdurch ist das Problem der Vermeidung von Korrosionsschäden optimal gelöst.

Die Erfindung sei an Hand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

In der Figur ist ein Teil der gemäß der Erfindung ausgebildeten Stranggießkokille beispielsweise für eine Bramme dargestellt, bei der die den Formhohlraum 1 bildenden Platten 2 und 3 in Form von Längs- und Querplatten an den Stützplatten 4 und 5, etwa mittels nicht dargestellter Schraubbolzen befestigt sind. Die Platten 2 und 3 bestehen aus Kupfer oder einer geeigneten Kupferlegierung und sind mit den Nuten 6 versehen, in denen das Kühlmedium, ζ. Β. Wasser, zirkuliert. Die Platten 2 und 3 sind über die einen Rahmen bildenden Stützplatten 4 und 5 mittels der Spannvorrichtung 7, etwa dner geeigneten Bolzenverbindung, federnd miteinander verspannt.

Um zu verhindern, daß sich im Bereich der vom Kühlmedium durchflossenen, Kühlkanäle bildenden Nuten 6, aufgrund der aneinanderstoßenden Platten 2 und 3, beispielsweise aus Kupfer sowie der Stützplatten 4 und 5, etwa aus Stahl, Lokalelemente bilden, deren wirksame Ströme zur Korrosion führen, sind die Nuten 6 von der im Ausführungsbeispiel aus Kupfer bestehenden Folie 8 überdeckt. Diese Folie, deren Stärke 0,5 mm oder darunter beträgt, ist mit den Stützplatten 4 und 5 z. B. durch Kleben verbunden. Zur Durchführung der an den Stellen 9 einschraubbaren Verbindungsbolzen sind in der Folie entsprechende Löcher vorgesehen. Das gleiche gilt für die Zuführungsleitungen für das Kühlmittel. Abgesehen davon, daß bei Durchführung der Erfindung das Kühlmittel nunmehr allseitig von einem Werkstoff gleichen Potentials, d. h. gleicher Lösungstension, umgeben ist und somit der Anlaß zu Korrosionserscheinungen an den Platten aus dem unedleren Material beseitigt ist, übernimmt die Kupferfolie oder bei einer anderen Ausführungsform die Folie aus nichtrostendem Stahl oder eine durch Spritzen, Sintern sowie elektrolytisch aufgebrachte Schicht die Funktion einer erhöhten Abdichtung der Nuten 6 nach außen. Die Folie 8 hat darüber hinaus wegen der dem Kühlmedium zugekehrten glatten Oberfläche noch den Vorteil einer Verringerung der Strömungsverluste.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Stranggießkokille zum Gießen von Metall, insbesondere Stahl, bestehend aus an ein« ⁿahmen anliegenden und den Formhohlraum Senden Kokillenwänden aus gegenüber dem Raiimenmaterial unterschiedlichen Werkstoff, wobei in der Außenseite der Kokillenwand Kühlmittel führende und Kühlkanäle bildende Hohlräume und zumindest eine diese Kanäle abdeckende, eine Elementbildung verhindernde Schicht vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Schicht als eine Metallfolie mit einer Schichtdicke von höchstens 0,5 mm ausgebildet ist und sich zwischen der Kokillemvand und der Rahmenfläche mit einer Abmessung entsprechend der Plattengröße des Rahmens erstreckt.

2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie auf der den offenen Kanälen in den Kokillenwänden zugekehrten Seite des Rahmens durch Kleben befestigt ist.

3. Stranggießkokille nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Rahmen aus Stahl und die den Formhohlraum bildenden Kokillenwände aus Kupfer oder einer Kupferlegierung hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die zum Rahmen hin offenen Kanäle abdeckende Folie ebenfalls aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht.