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Die Erfindung betrifft einen Ausleger zur Erhöhung des Aktionsradius einer Spritz- oder Auftragvorrichtung, wobei ein oder mehr als ein Arm vorgesehen ist, welche um vertikale und/oder horizontale Achsen verdrehbar mit einem feststehenden Unterbau oder bei mehreren Armen miteinander verbunden sind, wobei zur Spritz- oder Auftragvorrichtung wenigstens zwei miteinander in Wirkverbindung bringbare flüssige und/oder gasförmige Mittel zuführbar sind.
Gerade bei Farbspritzanlagen in Spritzräumen aber auch bei anderen Anlagen zur Erhöhung des Aktionsradius zum Ausbringen von flüssigen und/oder gasförmigen Mitteln, wie z. B. bei Autowaschanlagen usw., werden in der Regel ein- oder mehrarmige Ausleger eingesetzt, um die Zugänglichkeit zu allen gewünschten Bereichen zu ermöglichen. Probleme sind dann vorprogrammiert, wenn wenigstens zwei flüssige und/oder gasförmige Mittel miteinander gemischt werden sollen, wobei dieses Vermischen aber erst im Bereich der am freien Ende des Auslegers vorgesehenen Spritzpistole erfolgen soll. Solche Ausleger können aufgrund der Transportleitungen für die flüssigen und/oder gasförmigen Mittel nicht beliebig um die Achsen zwischen einem festen Unterbau und einem ersten Arm oder zwischen aneinander anschliessenden Armen verdreht werden.
Ausserdem müssen die flüssigen und/oder gasförmigen Mittel mit einem entsprechend hohen Druck zugeführt werden.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, einen Ausleger der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem der Aktionsradius für die Zubringung von flüssigen und/oder gasförmigen Mitteln optimiert werden kann.
Dies gelingt erfindungsgemäss dadurch, dass jedem Arm des Auslegers Transportleitungen für die flüssigen und/oder gasförmigen Mittel zugeordnet sind, welche im Bereich des jeweiligen Drehlagers zwischen dem feststehenden Unterbau bzw. zwischen den Armen anschliessbar sind, wobei die Zuführung jeweils über eine mittige Welle erfolgt und die Ableitung einerseits in axialer Richtung über diese Welle und eine verdrehbare Verbindung und andererseits über einen die Welle umschliessenden und von einem äusseren Zylinder abgeschlossenen Ringraum und eine radial vom Zylinder nach aussen führende Anschlussbuchse gegeben ist, wobei der Zylinder fest mit dem jeweils auskragenden Arm verbunden ist.
Durch diese Massnahmen sind die Transportleitungen dem jeweiligen Arm zugeordnet und keinen wechselnden Biegebelastungen ausgesetzt. Der Ausleger und somit dessen Arme können beliebig um deren gegenseitige Achsen verdreht werden, da keine Transportleitungen hindernd im Wege sind. Es sind immer nur kurze Transportleitungen abgestimmt auf die Länge eines Armes erforderlich. Daher ist auch die Wartung und ein eventuell notwendiges Auswechseln einer Transportleitung einfach.
Es sind zwar aus der W099/06755 und der GB764454 Mehrwegedrehlager bekannt geworden, wobei dies jedoch drehbare Verbindungen von Flüssigkeitsleitungen mit axialen und radialen Anschlüssen sind. Solche Anordnungen sind aber als Lager zwischen zwei Armen eines Auslegers einsetzbar. Gemäss der vorliegenden Erfindung muss jeder der beiden Teile mit einem Arm fest verbunden sein, wobei die Arme rotierbar miteinander verbunden sind und wobei ausserdem wesentliche Kräfte zu übertragen sind, zumal die Arme frei auskragend anschliessen und möglicherweise am freien Ende des nächsten Armes nochmals ein weiterer Arm anschliesst.
Die Ausbildung der Drehlager der Arme eines Auslegers als Verbindungs- und Anschlusselement für eine oder mehrer Zuführleitungen ist also durchaus nicht als für den Fachmann selbstverständliche Massnahme anzusehen.
Dabei wird in konstruktiver Hinsicht eine optimale Lösung darin gesehen, dass der Zylinder über Lagerelemente gegenüber der mittigen Welle abgestützt ist und dass am Zylinder der folgende Arm des Auslegers fest verbunden ist oder einstückig anschliesst. Es ist also in optimaler Art und Weise die Drehachse zwischen den Abschnitten bzw. Armen des Auslegers ausgenutzt worden, um die erforderliche Umleitung und Weiterleitung der flüssigen und/oder gasförmigen Mittel zum Bereich des folgenden Armes zu ermöglichen.
Damit ein ausreichend grosser Ringraum geschaffen werden kann, der auch die erforderliche Dichtheit gewährleistet, wird vorgeschlagen, dass an den Endbereichen des Zylinders mit der Welle zusammenwirkende Dichtelemente zur Bildung des abgeschlossenen Ringraumes vorgesehen sind.
Weiters ist es vorteilhaft, dass zur Zuführung der flüssigen und/oder gasförmigen Mittel an einem Endbereich der Welle radial auskragende Anschlussbuchsen vorgesehen sind. Dadurch
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sind die von einer Zentraleinheit oder eben vom vorhergehenden Arm kommenden Transportleitungen einfach und schnell anschliessbar.
Auch der Anschluss der Transportleitung an dem einen Ende der Welle ist optimal dadurch gelöst, wenn die Anschlussbuchse zur axialen Ableitung am anderen Ende der Welle als druckdichtes Drehgelenk ausgeführt ist. Es ist somit in jeder Verdrehstellung zwischen dem festen Unterbau und einem Arm oder zwischen zwei Armen immer die erforderlich Dichtheit und eine sichere Verbindung gewährleistet.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ergibt sich auch die Möglichkeit, dass die Anzahl der Transportleitungen der Anzahl der getrennt zuzuführenden flüssigen und/oder gasförmigen Mittel entspricht, wobei alle Transportleitungen eine getrennte Zuführung über diese selbst und über die Wellen, Ringräume und Zylinder bis hin zum unmittelbaren Vermischungsbereich, beispielsweise bei einer Spritzpistole, bewirken. Es kann also auch nur ein flüssiges und/oder gasförmiges Mittel zugeführt werden. Es ist aber auch denkbar, mehr als zwei Transportleitungen vorzusehen für mehr als zwei flüssige und/oder gasförmige Mittel. In einem solchen Falle könnte beispielsweise auch der Ringraum noch axial geteilt werden und für jeden dieser Ringräume dann Massnahmen für die Zuführung und die Ableitung der Mittel vorzusehen.
Weitere erfindungsgemässe Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Auslegers;
Fig. 2 einen Schnitt durch die Verbindung zwischen dem festen Unterbau und einem anschlie- #enden Arm.
In der nachstehenden Beschreibung wird von einem Ausleger für die Zuführung von flüssigen und/oder gasförmigen Mitteln zu Spritzpistolen (für die Lackierung von Oberflächen) ausgegangen.
Der erfindungsgemässe Ausleger kann aber in jeder Art von solchen Konstruktionen eingesetzt werden, z. B. in Autowaschanlagen oder anderen Reinigungsanlagen oder aber auch bei ausschliesslich für ein Mittel einsetzbaren Auslegern.
Bei einem Ausleger 1 zur Erhöhung des Aktionsradius einer Spritz- oder Auftragvorrichtung ist ein oder mehr als ein Arm 2 und 3 vorgesehen. Die Arme 2 und 3 sind welche um vertikale Achsen 4 und 5 verdrehbar mit einem feststehenden Unterbau 37 bzw. miteinander verbunden. Mit dem Ausleger 1 und somit natürlich über Transportleitungen 6 und 7 sind wenigstens zwei miteinander in Wirkverbindung bringbare flüssige und/oder gasförmige Mittel zu einer Spritz- oder Auftragvorrichtung 8 zuführbar. Jedem Arm 2 und 3 des Auslegers 1 sind die Transportleitungen 6 und 7 für die flüssigen und/oder gasförmigen Mittel zugeordnet. Diese Transportleitungen sind im Bereich des Drehlagers 9 zwischen dem feststehenden Unterbau 37 und dem darauf folgenden Arm 2 und im Bereich des Drehlagers 10 zwischen den Armen 10 anschliessbar. Die Zuführung erfolgt jeweils über eine mittige Welle 11.
Die Ableitung erfolgt einerseits in axialer Richtung über diese Welle 11 und eine verdrehbare Verbindung 12 und andererseits über einen die Welle 11 umschliessenden und von einem äusseren Zylinder 13 abgeschlossenen Ringraum 14 und eine radial vom Zylinder 13 nach aussen führende Anschlussbuchse 15. Dabei ist der Zylinder 13 fest mit dem jeweils auskragenden Arm 2 bzw. 3 verbunden.
Anstelle der vertikalen Achsen 4 und 5 ist es auch denkbar, die Arme 2 und 3 des Auslegers 1 um horizontale Achsen verdrehbar auszuführen, wobei dann allerdings unter Umständen zur Einhaltung entsprechender Lagen zusätzlich Federelemente eingesetzt werden müssen.
Der Zylinder 13 ist über Lagerelemente 16 und 36 gegenüber der mittigen Welle 11 abgestützt.
An diesem Zylinder 13 ist der folgende Arm 2 des Auslegers 1 fest verbunden oder schliesst einstückig an. An den Endbereichen des Zylinders 13 sind mit der Welle 11 zusammenwirkende Dichtelemente 17 und 18 zur Bildung des abgeschlossenen Ringraumes 14 vorgesehen. Zur Lagesicherung dieser Dichtelemente können beispielsweise Segerringe 19 und 20 eingesetzt werden.
Zur Zuführung der flüssigen und/oder gasförmigen Mittel sind an einem Endbereich der Welle 11 radial auskragende Anschlussbuchsen 21 und 22 vorgesehen. Über die Zuleitung 23 wird beispielsweise Druckluft zur Anschlussbuchse 21 zugeführt und über die Zuleitung 24 wird das hydraulische Mittel, z. B. Farbe, zur Anschlussbuchse 22 zugeführt.
Die Anschlussbuchse 12 zur axialen Ableitung am anderen Ende der Welle 11 ist als druckdichtes Drehgelenk ausgeführt.
Wie schon erwähnt, müssen nicht zwingend zwei Transportleitungen 6 und 7 den Armen 2 und
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3 des Auslegers 1 zugeordnet sein. Die Anzahl der Transportleitungen entspricht nämlich der Anzahl der getrennt zuzuführenden flüssigen und/oder gasförmigen Mittel, wobei alle Transportleitungen 6 und 7 eine getrennte Zuführung über diese selbst und über die Wellen 11, Ringräume 14 und Zylinder 13 bis hin zum unmittelbaren Vermischungsbereich, beispielsweise bei einer Spritzpistole 8, bewirken.
Der Weg der Druckluft ist bei allen Drehlagern 9 und 10 über die Zuleitung 23, die Anschlussbuchse 21, eine Axialbohrung 25, die Radialbohrung 27, den Ringraum 14, den Zylinder 13 und die Anschlussbuchse 15 zur Transportleitung 7 und somit zum nächsten Drehlager 10. Die Hydraulik, also die Farbflüssigkeit, wird über die Zuleitung 24 und die Anschlussbuchse 22 zugeführt, wobei eine Verbindung zur Axialbohrung 26 in der Welle 11vorhanden ist. Diese Axialbohrung 26 geht über die ganze Länge der Welle 11 durch. Über die Anschlussbuchse 12 und die Transportleitung 6 wird die Farbe zum nächsten Drehlager 10 geführt, wo der Durchlauf wieder auf die gleiche Art und Weise wie beim Drehlager 9 erfolgt. Die Axialbohrungen 25 und 26 sind an ihren einen Enden durch dichtend eingedrehte Madenschrauben 28 und 29 mit Innenangriff verschlossen.
Die Montage des Auslegers 1 erfolgt beispielsweise an einem festen Unterbau 37 im Bereich einer Decke des Spritzraumes. Über entsprechende Montageplatten 30 erfolgt die Befestigung beispielsweise mittels Schrauben 31.
Die Anordnung der besonderen Verbindung zwischen der Anschlussbuchse 12 und der Transportleitung 6 über eine Winkelverschraubung 32 und über Doppelnippel 33 ist rein konstruktiv von Vorteil, doch kann auch eine andere Lösung geschaffen werden. Die Art der zu verwendenden Materialien für die Transportleitungen hängt vom Druck der Hydraulik und auch von der Druckluft ab. Die Arme 2 und 3, aber auch die Drehlager 9 und 10 können als einfache Schweisskonstruktionen ausgeführt werden und sind daher auch vom Unterhalt her gesehen robust und einfach.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Ausleger zur Erhöhung des Aktionsradius einer Spritz- oder Auftragvorrichtung, wobei ein oder mehr als ein Arm vorgesehen ist, welche um vertikale und/oder horizontale Achsen verdrehbar mit einem feststehenden Unterbau oder bei mehreren Armen miteinander ver- bunden sind, wobei zur Spritz- oder Auftragvorrichtung wenigstens zwei miteinander in
Wirkverbindung bringbare flüssige und/oder gasförmige Mittel zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Arm (2,3) des Auslegers (1) Transportleitungen (6,7) für die flüssigen und/oder gasförmigen Mittel zugeordnet sind, welche im Bereich des jeweiligen
Drehlagers (9,10) zwischen dem feststehenden Unterbau (37) bzw.
zwischen den Armen (2,3) anschliessbar sind, wobei die Zuführung jeweils über eine mittige Welle (11) erfolgt und die Ableitung einerseits in axialer Richtung über diese Welle (11 ) und eine verdrehba- re Verbindung (12) und andererseits über einen die Welle (11) umschliessenden und von einem äusseren Zylinder (13) abgeschlossenen Ringraum (14) und eine radial vom Zylinder (13) nach aussen führende Anschlussbuchse (15) gegeben ist, wobei der Zylinder (13) fest mit dem jeweils auskragenden Arm (2 bzw. 3) verbunden ist.