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Die Erfindung betrifft eine Pistole bestehend aus einem Grundgehäuse und einem darauf verschiebbar geführten Laufschlitten, der im Querschnitt aus zwei Seitenwänden und dazwischen einer Deckwand besteht, im Innerem weichen Laufschlittens vorne ein Lauf geführt und dahinter ein einen Schlagbolzen und eine Schlagfeder enthaltenes Einsatzstück befestigt ist.
Zum Unterschied von Pistolen mit Hahnschlagzündung wird in Pistolen mit Schlagbolzenzündung die für das Auslösen des Schusses erforderliche Schlagenergie von einer im Inneren des Laufschlittens untergebrachten Schlagfeder auf den Schlagbolzen aufgebracht. Entsprechend eng sind die Raumverhältnisse bei der Gestaltung von Schlagbolzen und Schlagfeder.
Bei den bekannten Ausführungen der Baugruppe Schlagbolzen/Schlagfeder sind beide Teile konzentrisch, entweder umgibt die Feder den Bolzen, oder die Feder ist in einem hinten köcherartig erweiterten Bolzen aufgenommen, und ist die ganze Baugruppe von hinten in eine lange Längsbohrung im Einsatzstück eingeführt.
Nachteilig ist an diesen Bauweisen zunächst, dass die genannte Baugruppe aus sehr komplizierten und in Fertigung und Zusammenbau sehr aufwendigen Teilen besteht. Durch den geringen zur Verfügung stehenden Durchmesser ist die Schlagfeder zu schlank, sie knickt etwas aus und reibt an den Randflächen, entweder des Köchers oder der Bohrung im Einsatzstück, die durch ihre Länge keine glatte Wand hat (soferne sie nicht innen kostspielig nachbearbeitet ist).
Dadurch, dass die Bohrung von hinten in das Einsatzstück gebohrt ist, ist die Befestigung der Baugruppe im Einsatzstück und des Einsatzstückes im Laufschlitten angesichts der Prellschläge beim Feuern delikat. Ihre Lebensdauer ist begrenzt.
Weiters beschränkt die zur Verfügung stehende Baulänge der Baugruppe, insbesondere der Schlagfeder, die Federkraft und damit auch die Schlagkraft. Das kann zu Zündstörungen führen.
Dieses Problem wird in Zukunft durch die mehr und mehr gesetzlich vorgeschriebenen schadstoffarmen Zündkapseln, die eine höhere Schlagenergie brauchen, stärker nach vorne treten.
Es ist daher Ziel der Erfindung, diese Nachteile zu beheben und die Baugruppe Einsatzstück/Schlagbolzen/Schlagfeder so zu gestalten, dass die Pistole bei gesenkten Herstellkosten zuverlässiger und verschleissärmer arbeitet.
Aus der DE 199 02 160 A 1 ist eine Selbstladepistole bekannt, deren Abzugseinrichtung in den vorderen Teil verlagert und deren Schlagbolzen und Schlagfeder aussermittig angeordnet und daher nicht vergleichbar sind. Ausserdem handelt es sich um ein für Dauerfeuer geeignetes Ab- zugssystem.
Erfindungsgemäss wird das dadurch erreicht, dass a) Das Einsatzstück innen einen an seiner der Deckwand des Laufschlittens zugekehrten Sei- te offenen Hohlraum bildet, in welchem Führungsflächen für den Schlagbolzen vorgesehen sind, b) Der Schlagbolzen an den Führungsflächen des Hohlraumes anliegende Gegenflächen hat und an seiner der Deckwand des Laufschlittens zugekehrten Seite zwischen Schlagbolzen und Deckwand einen in Längsrichtung verlaufenden Freiraum lässt, c) Der Freiraum die Schlagfeder enthält, deren vorderes Ende sich am Schlagbolzen und dessen hinteres Ende sich an einem Widerlager abstützt.
Das Einsatzstück ist leicht zu bearbeiten (keine Tiefbohrung mehr. !) und bietet innen viel Raum für Schlagbolzen und Schlagfeder, weiche einfach vor dem Einbau des Einsatzstückes von oben in den Hohlraum eingelegt werden. Das Einsatzstück hat die Form eines Troges, dessen Hinterwand prellschlagresistent mit dem Laufschlitten verbunden werden kann, was der Lebensdauer zugute kommt. Die Führungsflächen können einfache Flächen sein, was bei geringem Fertigungsaufwand eine saubere Führung erlaubt.
Die Ausnehmung an der Oberseite des Schlagbolzens für die Aufnahme der Schlagfeder braucht, auch dank der guten Führung im Einsatzstück, nicht mit der Spitze des Schlagbolzens konzentrisch sein. Die die Ausnehmung vorne und hinten begrenzenden Stirnwände können sehr weit voneinander entfernt sein, sodass für die Schlagfeder auch in Längsrichtung mehr Platz ist.
Die Feder kann damit nicht nur stärker dimensioniert sein, sie ist auch in ihrer Bewegung weniger behindert.
Der Querschnitt des Schlagbolzens, und damit auch der des Freiraumes, kann im Rahmen der Erfindung sehr frei gestaltet sein. Im Extremfall ist er so breit, dass der Freiraum seitlich nur von den Längswänden des Einsatzstückes begrenzt ist. In einer anderen Ausführungform ist die
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Ausnehmung eine nach oben offene Längsnut. In beiden Fällen ist die Feder trotz ihrer meist exzentrischen Lage allseits von Flächen umgeben, aber mit genug Abstand. Sowohl die Längswand des Einsatzstückes als auch die Nut ist einfach und billig mit hoher Genauigkeit bearbeitbar, etwa durch Fräsen.
In einer bevorzugten Ausführungform bilden die Führungsflächen im Einsatzstück und die Gegenflächen des Schlagbolzens die drei Seiten eines Rechteckes. Dadurch ist der ganze Schlagbolzen ein in seiner Grundform quaderförmiger Körper, und daher leicht genau bearbeitbar. Nebstbei ist der Schlagbolzen so gegen Verdrehen gesichert und seine Masse, und damit die mögliche Schlagenergie, kann erhöht werden
In einer weiteren Ausgestaltung bildet die hintere Wand des kastenförmigen Einsatzstückes das Widerlager für das hintere Ende der Schlagfeder und liegt am hinteren Ende des Laufschlittens an. Durch ersteres ist kein separates Widerlager und keine Verschraubung für die Baugruppe nötig. Letzteres erhöht die Prellschlagresistenz und damit die Lebensdauer.
In einer bevorzugten Ausbildung ist das Einsatzstück an zwei Punkten mittels horizontaler Stifte oder dergleichen mit dem Laufschlitten verbunden, welche Stifte den Laufschlitten in seiner ganzen Breite durchstossen. Insbesondere kann der Stift am hinteren Verbindungspunkt die hintere Wand des Einsatzstückes durchstossen. Mit diesen Massnahmen wird eine lösbare und trotzdem feste Verbindung hergestellt, die den im Betrieb auftretenden Prellschlägen besonders gut standhält.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert. Es stellen dar :
Fig. 1 : Einen teilweisen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Pistole,
Fig. 2 : Eine Draufsicht nach 11 in Fig. 1,
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:In Fig. 1 ist das Grundgehäuse 1 nur angedeutet. Auf diesem ist ein Laufschlitten 2 in bekannter Weise verschiebbar geführt. Man sieht von ihm nur den hinteren Teil, sein Querschnitt (Fig. 3) ist angenähert Förmig und besteht aus zwei Seitenwänden 3,4 und dazwischen einer Deckwand 5. Die Deckwand 5 des Laufschlittens 2 hat ungefähr in der Mitte seiner Länge eine Durchbrechung 6 und endet hinten an einer Endfläche 7.
Innen im hinteren Teil des Laufschlittens 2 ist ein Einsatzstück 8 befestigt. Es ist trogartig und besitzt zwei Seitenwände 9,10, einen Boden 11 mit einem Schlitz 12, eine Stirnwand 13 vorne und hinten eine ein Widerlager 14 bildende hintere Wand. Im Inneren des Einsatz-Stückes 8 ist so ein hoher Raum 15. gebildet, der Führungsflächen 16,17 und 18 hat, die (siehe Fig. 3 und noch besser in Fig. 4) im Querschnitt die drei Seiten eines Rechteckes sind. Das Einsatzstück 8 ist mittels Scherstiften 29,30 mit dem Laufschlitten 2 fest verbunden. Die Stifte 29,30 oder dgl. durchstossen die Seitenwände 3,4 des Laufschlittens und die Stirnwand 13 beziehungsweise die hintere Wand 14 des Einsatzstückes 8. Die beiden Scherstifte 29,30 in grosser Entfernung voneinander dienen der Befestigung des Einsatzstückes 8 im Laufschlitten 2.
Diese Befestigung und das Anliegen der hinteren Wand 14 an der Endfläche 7 des Laufschlittens 2 ergeben eine prellschlagsichere und langlebige Verbindung.
Im Hohlraum 15 des Einsatzstückes 8 ist ein Schlagbolzen 20 in Längsrichtung verschiebbar angeordnet. Er ist ein angenähert quaderförmiger Körper, der vorne den eigentlichen Schlagstift 22 und hinten eine nach unten durch den Schlitz 12 durchragende Fahne 21 hat, die mit einer nicht dargestellten Abzugsvorrichtung zusammenwirkt. Der Schlagbolzen 20 hat Gegenflächen 26, 27, 28, die gemeinsam mit den Führungsflächen 16,17, 18 des Einsatzstückes 8 eine präzise Längsführung bilden. Weiters hat der Schlagbolzen 20 in seinem vorderen Teil eine nach hinten offene Schulter 23, von der aus bis zum hinteren Ende des Schlagbolzens 20 ein Freiraum 24 gebildet ist.
Dieser Freiraum 24 ist hier seitlich von den Seitenwänden 9,10 des Einsatzstückes 8, unten vom Körper des Schlagbolzens 20 und oben von der Deckwand 5 des Laufschlittens 2 begrenzt. Nach hinten reicht er bis an das Widerlager 14.
In diesem, im gezeigten Ausführungsbeispiel rechteckigen Freiraum ist eine Schlagfeder 33 untergebracht. Deren vorderes Ende 34 stützt sich an der Schulter 23 und deren hinteres Ende 35
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an dem Widerlager 14 ab. Es ist zu erkennen, wieviel Raum bei der erfindungsgemässen Konstruktion für die Unterbringung einer grosszügig dimensionierten Schlagfeder 33 zur Verfügung steht.
Die Variante der Fig. 4 unterscheidet sich von der der Fig. 3 dadurch, dass das Einsatzstück 108 einen grösseren Hohlraum 115 für die Aufnahme eines massigeren Schlagbolzens 20 aufweist.
Dieser Schlagbolzen erfüllt die gesamte Höhe des Einsatzstückes 8 ungefähr bis zur Deckwand 105. Der Freiraum für die Schlagfeder 33 ist hier eine Nut 130, die in den Schlagbolzen eingefräst ist. In beiden Varianten finden einfache und leicht zu fertigende Teile Verwendung. Auch der Zusammenbau ist einfach : Schlagbolzen und Schlagfeder werden in das Einsatzstück eingelegt, sodann wird das Einsatzstück von unten in den Laufschlitten eingelegt und mittels der Scherstifte befestigt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pistole bestehend aus einem Grundgehäuse (1) und einem darauf verschiebbar geführten
Laufschlitten (2), der im Querschnitt aus zwei Seitenwänden (3,4) und dazwischen einer
Deckwand (5) besteht, im Inneren welchen Laufschlittens vorne ein Lauf geführt und da- hinter ein einen Schlagbolzen und eine Schlagfeder enthaltenes Einsatzstück (8) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass a) Das Einsatzstück (8 ; 108) innen einen an seiner der Deckwand (5 ; 105) des Laufschlit- tens (2) zugekehrten Seite offenen Hohlraum (15 ; 115) bildet, in welchem Führungs- flächen (16,17, 18 ; 116,117, 118) für den Schlagbolzen (20 ; 120) vorgesehen sind, b) Der Schlagbolzen (20 ;
120) an den Führungsflächen (16,17, 18 ; 116,117, 118) des
Hohlraumes (15 ; 115) anliegende Gegenflächen (26,27, 28 ; 126,127, 128) hat und an seiner der Deckwand (5 ; 105) des Laufschlittens (2) zugekehrten Seite zwischen
Schlagbolzen (20 ; 120) und Deckwand (5 ; 105) einen in Längsrichtung verlaufenden
Freiraum (24 ; 121) lässt, c) Der Freiraum (24 ; 121) die Schlagfeder (33) enthält, deren vorderes Ende (34) sich am Schlagbolzen (20 ; 120) und dessen hinteres Ende (35) sich an einem Widerlager (14) abstützt.