AT410000B - Verfahren und vorrichtung zum freiräumen eines tiefbohrloches - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum freiräumen eines tiefbohrloches Download PDF

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Description

AT 410 000 B
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Freiräumen eines Tiefbohrloches nach einem Verbruch im Zuge des Bohrvorganges, bei dem das von einem Bohrmeißel am Ende eines Bohrgestänges abgetragene Material mit Hilfe einer durch das hohle Bohrgestänge unter Betriebsdruck zugeführten Spülflüssigkeit zwischen dem Bohrgestänge und der Bohrlochwand aus dem Bohrloch gespült wird, wobei das Verbruchmaterial durch die mit einem gegenüber dem Betriebsdruck höheren Räumdruck beaufschlagte Spülflüssigkeit ausgetragen wird, die durch im Bereich des Verbruchmaterials im Bohrgestänge vorgesehene, in Abhängigkeit vom Spülflüssigkeitsdruck öffenbare Spüldurchtritte in den Zwischenraum zwischen Bohrgestänge und Bohrlochwand strömt, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Beim Abteufen eines Bohrloches mit Hilfe eines am Ende eines Bohrgestänges vorgesehenen Bohrmeißels wird das abgetragene Material zwischen dem Bohrgestänge und der Bohrlochwand aus dem Bohrloch mit Hilfe einer Spülflüssigkeit ausgespült, die unter Betriebsdruck durch das hohle Bohrgestänge zugeführt wird. Stürzt das Bohrloch oberhalb des Bohrmeißels bereichsweise ein, so kann das sich im Bohrloch von unten nach oben anstauende Verbruchmaterial nicht mehr über die im unteren Endbereich des Bohrgestänges austretende Spülflüssigkeit aus dem Bohrloch ausgeräumt werden, wenn das angestaute Verbruchmaterial eine kritische Masse übersteigt. Da mit einem Verbruch des Bohrloches im allgemeinen ein Verkeilen des Bohrgestänges verbunden ist, muß nicht nur das Bohrloch aufgegeben, sondern auch der Verlust des Bohrgestänges in Kauf genommen werden, insbesondere bei Tiefbohrungen.
Um das Ausspülen des abgetragenen Materials zwischen Bohrgestänge und der Bohrlochwand zu erleichtern, ist es bekannt (US 5 911 285 A), zwischen den Rohrschüssen Spülwerkzeuge vorzusehen, die einen zylindrische Einsätze umschließenden Mantel bilden, der vorzugsweise durch nach außen vorstehende Schraubengänge verstärkt ist, die an ihren oberen Enden vorzugsweise mit Schneiden versehen sind. Die zylindrischen Einsätze weisen radiale Spüldurchtritte auf, an die sich nach außen Sperrventile anschließen, die in entsprechende Mantelbohrungen eingeschraubt werden. Die Spülflüssigkeitsströmung erfolgt dabei durch den hohlen Ventilkörper, der als im Schließsinn federbeaufschlagter Kolben im Ventilgehäuse verschiebbar geführt ist. Der den Ventilstößel führende Gehäusedeckel des Ventilgehäuses bildet eine Austrittsdüse für die Spülflüssigkeit. Sobald der Spülflüssigkeitsdruck um ein vorgegebenes Maß über den Betriebsdruck angehoben wird, hebt der kegelförmige Ventilkörper entgegen der Schließfeder vom Ventilsitz ab und gibt die im Kegelmantel mündenden Zutrittsöffnungen zur zentralen Bohrung des Ventilstößels frei, was den Spülflüssigkeitsaustritt durch die Düse im Gehäusedeckel zur Folge hat. Damit kann der Austrag des abgetragenen Materials unterstützt und im Falle eines bereichsweisen Einsturzes des Bohrloches versucht werden, das Bohrgestänge freizuräumen, und zwar im Zusammenwirken mit den mit Schneiden bestückten Gewindegängen. Voraussetzung hiefür ist allerdings die verbleibende Drehbarkeit des Bohrgestänges, das in einem solchen Fall jedoch häufig drehfest im Verbruchmaterial festgehalten wird. Außerdem behindern die Mantelverstärkungen der Spülwerkzeuge die axiale Materialförderung im Zwischenraum zwischen dem Bohrgestänge und der Bohrlochwand. Dazu kommt ein vergleichsweise hoher Aufwand, der nicht nur durch den Einsatz gesonderter Spülwerkzeuge bedingt wird, sondern auch durch den Aufbau der Spülwerkzeuge selbst.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Freiräumen eines Tiefbohrloches nach einem Verbruch im Zuge des Bohrvorganges so auszugestalten, daß das Verbruchmaterial in einfacher Art aus dem Bohrloch ausgetragen werden kann, um nicht nur das Bohrgestänge bergen, sondern auch die Bohrung fortsetzen zu können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Räumdruck der Spülflüssigkeit entsprechend einem von oben nach unten fortschreitenden Austrag des Verbruchmaterials abgesenkt wird und daß die Spüldurchtritte in Abhängigkeit vom abnehmenden Räumdruck zumindest gruppenweise nacheinander von oben nach unten geschlossen werden.
Da die Spüldurchtritte im Bereich des Bohrgestänges mit zunehmendem axialen Abstand vom Bohrmeißel einer zunehmenden Beaufschlagungskraft durch die Spülflüssigkeit zum Öffnen bedürfen, werden bei dem größten Anfangsräumdruck alle Spüldurchtritte geöffnet. Dies ist für die unteren Spüldurchtritte ohne Bedeutung, weil die Spülflüssigkeit nur durch jene Spüldurchtritte ausströmt, in deren Bereich das abgesetzte Verbruchmaterial durch die austretende Spülflüssigkeit angehoben und ausgetragen werden kann. Das dadurch erreichbare Abtragen des Verbruchmate- 2
AT 410 000 B rials von oben nach unten bedingt zwar, daß im Maße des Abtragens des Verbruchmaterials die Spülflüssigkeit von oben nach unten fortschreitend durch die Spüldurchtritte strömt, doch mit einer fortschreitend geringeren Menge, wobei die durch die Spüldurchtritte im Bereich des bereits freigelegten Bohrlochabschnittes abströmende Spülflüssigkeitsmenge keinen Räumbeitrag mehr leisten kann. Aus diesem Grunde wird der Räumdruck in Abhängigkeit vom Fortschritt des Ausspülens des Verbruchmaterials abgesenkt, so daß die für die Räumung nicht mehr benötigten Spüldurchtritte wieder geschlossen werden und die gesamte Fördermenge der Spülflüssigkeit zum schichtweisen abtragen des Verbruchmaterials zur Verfügung steht.
Zur Durchführung des Verfahrens kann von einer üblichen Vorrichtung zum Tiefbohren mit zu einem Bohrgestänge zusammensetzbaren Rohrschüssen und mit einem Bohrmeißel am unteren Ende des Bohrgestänges ausgegangen werden, das zumindest in einem an den Bohrmeißel anschließenden Längenabschnitt radiale Spüldurchtritte mit Sperrventilen aufweist, die mit in einem Gehäuse gelagerten, gegen die Kraft einer Schließfeder öffenbaren Ventilkörpern ausgerüstet sind. Bei einer solchen Vorrichtung braucht lediglich vorgesehen zu werden, daß die Spüldurchtritte in den Rohrschüssen vorgesehen sind, daß die Ventilgehäuse auf der Innenseite der Rohrschüsse an die Spüldurchtritte anschließen und daß der zum öffnen der Ventilkörper erforderliche Beaufschlagungsdruck der Sperrventile mit abnehmendem axialen Abstand der Sperrventile vom Bohrmeißel abnimmt.
Wegen der Anordnung der Spüldurchtritte in den Rohrschüssen selbst kann auf zusätzliche, aufwendige Spülwerkzeuge zwischen den Rohrschüssen verzichtet werden. Durch die auf der Innenseite der Rohrschüsse anzuschließenden Ventilgehäuse können die Durchtrittsöffnungen in der Rohrschußwand klein gehalten werden. Um die Spülflüssigkeit im Maße des Verbruchmaterial-austrages den Spüldurchtritten zuzuführen, nimmt der zum Öffnen der Ventilkörper erforderliche Beaufschlagungsdruck der Sperrventile mit abnehmendem axialen Abstand der Spüldurchtritte vom Bohrmeißel ab. Selbstverständlich ist in diesem Zusammenhang auch eine gruppenweise Ansteuerung der Sperrventile über den während des Räumvorganges absinkenden Räumdruck der Spülflüssigkeit möglich. Die angestrebte Sperrventilsteuerung über den Räumdruck der Spülflüssigkeit kann durch eine entsprechende Abstufung der Kräfte der Schließfedern für die Ventilkörper sichergestellt werden, es ist aber auch möglich, hiefür die Beaufschlagungsfläche entsprechend abzustufen.
Zur Vermeidung einer Bohrlocherweiterung durch die aus den Spüldurchtritten austretende Spülflüssigkeit, können die Spüldurchtritte aus einem einen Verteilerkopf bildenden Einsatz für eine Durchgangsbohrung der Rohrschußwand bestehen. Über diese Verteilerköpfe kann ein Ausspülen des Bohrloches in einen den Spüldurchtritten gegenüberliegenden Bereich wirksam verhindert werden. Die Ausbildung der Verteilerköpfe in Form von Einsätzen, die in eine Durchgangsbohrung der Rohrschußwand eingeführt werden, ergibt einfache Konstruktionsverhältnisse, weil die Rohrschüsse lediglich mit entsprechenden Durchgangsbohrungen zu versehen sind. Damit der Verteilerkopf der Spüldurchtritte nicht in störender Weise über die Rohrschußwand radial nach außen ragt, kann der Verteilerkopf in eine auf der Außenseite der Rohrschußwand vorgesehene Erweiterung der Durchgangsbohrung eingreifen.
Der in eine Durchgangsbohrung eingreifende Einsatz für die Spüldurchtritte kann außerdem vorteilhaft zur Befestigung der Sperrventile dienen, wenn dieser Einsatz mit dem an der Innenseite der Rohrschußwand anliegenden Ventilgehäuse verbunden wird. Der Einsatz wird einerseits über den Verteilerkopf und anderseits über das Ventilgehäuse an der Rohrschußwand gegen ein Verschieben innerhalb der Durchgangsbohrung abgestützt, so daß es zur Sicherung des Einsatzes keiner weiteren konstruktiven Maßnahmen bedarf. Obwohl die Verbindung zwischen dem Einsatz für den Spüldurchtritt und dem Ventilgehäuse unterschiedlich ausfallen kann, ergeben sich besonders einfache Montagebedingungen für den Fall, daß der Einsatz für den Spüldurchtritt einen Gewindeansatz aufweist, der in ein Muttergewinde des Ventilgehäuses eingeschraubt werden kann, was das Vorsehen von Spüldurchtritten je nach Bedarf vor Ort erlaubt, weil lediglich die Rohrschüsse gebohrt werden müssen, bevor der den Spüldurchtritt bildende Einsatz von außen in das in den Rohrschuß eingeführte Ventilgehäuse eingeschraubt wird.
Das an der Innenseite der Rohrschußwand anliegende Sperrventil kann vorteilhaft ein zylindrisches Ventilgehäuse aufweisen, in dem der als Kugel ausgebildete Ventilkörper axial verschiebbar gelagert ist. Bei einer zur Achse des Rohrschusses parallelen Ventilgehäuseanordnung kann dann 3
AT 410 000 B der Spüldurchtritt radial an das zylindrische Ventilgehäuse anschließen, und zwar vorzugsweise im Bereich der Schließstellung der Kugel, so daß bei einer Verlagerung der Kugel entgegen der Schließfeder die Kugel nicht nur vom Ventilsitz auf einer Stirnseite des Ventilgehäuses abgehoben, sondern auch von der Mündung des Spüldurchtrittes wegbewegt wird, was vergleichsweise kleine Stellwege für den Ventilkörper sichert.
Das Ventilgehäuse kann aber auch in die Durchgangsbohrung der Rohrschußwand eingesetzt werden und dann einen Längsabschnitt des Spüldurchtrittes bilden, wenn der Ventilkörper aus einem in an sich bekannter Weise in Richtung der Durchgangsbohrung verstellbaren Ventilteller mit einer von einem Kreis abweichenden Umrißform besteht. Diese Sperrventilausbildung sichert eine niedrige Bauhöhe, die den Einbau des Ventilgehäuses in die Durchgangsbohrung erlaubt. Aufgrund der von einem Kreis abweichenden Umrißform des Ventiltellers kann nach dem Öffnen des Sperrventils die Spülflüssigkeit am Ventilteller vorbei in das Ventilgehäuse strömen, das in diesem Fall einen Längsabschnitt des Spüldurchtrittes bildet und lediglich an einen Verteilerkopf anzuschließen ist. Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich in diesem Zusammenhang dadurch, daß das einen Längsabschnitt des Spüldurchtrittes ergebende Ventilgehäuse mit dem Verteilerkopf eine von außen in die Durchgangsbohrung einschraubbare Baueinheit bildet.
Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Freiräumen eines Tiefbohrloches ausschnittsweise in einem schematischen Längsschnitt durch das Bohrgestänge,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie ll-ll der Fig. 1 in einem größeren Maßstab,
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Spüldurchtritt in einem Vertikalschnitt gemäß der Linie lll-lll der Fig. 2 in einem größeren Maßstab,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Spüldurchtrittes in einem kleineren Maßstab,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4 und
Fig. 6 den Verteilerkopf des Spüldurchtrittes nach der Fig. 4 in einer Draufsicht.
Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, ist nach einem Verbruch eines Bohrloches 1 der Zwischenraum 2 zwischen dem Bohrgestänge 3 und der Bohrlochwand 4 mit Verbruchmaterial 5 ausgefüllt, das das Bohrloch 1 vom Bohrlochgrund bis zu einer bestimmten Höhe ausfüllt und das Bohrgestänge 3 gegenüber der Bohrlochwand 4 verklemmt. Aufgrund der Schütthöhe des Verbruchmaterials 5 ist ein Austrag des Verbruchmaterials aus dem Bohrloch 1 mit Hilfe der Spülflüssigkeit, die durch das hohle Bohrgestänge 3 dem Bohrmeißel 6 zugeführt wird, nicht möglich, weil eben das gesamte Verbruchmaterial 5 nicht über die unten zugeführte Spülflüssigkeit angehoben werden kann.
Damit das Verbruchmaterial von oben nach unten fortschreitend schichtweise aus dem Bohrloch 1 ausgeräumt werden kann, sind in den einzelnen das Bohrgestänge 3 bildenden Rohrschüssen 7 zumindest in einem an den Bohrmeißel 6 anschließenden Längenabschnitt des Bohrgestänges 3 radiale Spüldurchtritte 8 mit Sperrventilen 9 vorgesehen, die in Abhängigkeit vom Spülflüssigkeitsdruck geöffnet und geschlossen werden. Zum Räumen des Bohrloches 1 wird der Spülflüssigkeitsdruck vom Betriebsdruck auf einen maximal vorgesehenen Räumdruck angehoben, bei dem die Sperrventile 9 aller Spüldurchtritte 8 geöffnet werden. Das Öffnen der obersten Spüldurchtritte 8 hat ein Austragen der über diesen Spüldurchtritten vorhandenen Schicht an Verbruchmaterial 5 zur Folge, während das öffnen der darunterliegenden Spüldurchtritte zunächst keine Wirkung zeigt. Erst wenn die oberste Schicht des Verbruchmaterials 5 ausgetragen ist, wird das Ausspülen der darunterliegenden Schicht aufgrund der sich ändernden Druck- und Gewichtsverhältnisse eingeleitet. Damit die Spülflüssigkeitsmenge, die durch die Spüldurchtritte 8 im bereits geräumten Bohrlochbereich ausströmen würde, für die Räumung genützt werden kann, wird der Räumdruck im Maße des Räumfortschrittes abgesenkt, so daß die nicht mehr benötigten Spüldurchtritte 8 geschlossen werden. Das Verbruch material 5 kann daher in einfacher Weise in Schichten von oben nach unten fortschreitend aus dem Zwischenraum 2 ausgespült werden. Da aufgrund dieser schichtweisen Abtragung des Verbruchmaterials 5 die jeweils auszutragende Schichtdicke auf den gegenseitigen Abstand der Spüldurchtritte 8 in Längsrichtung des Bohrgestänges 3 beschränkt werden kann, kann das Bohrloch unabhängig von der gesamten Schichthöhe des Verbruchmaterials 5 mit Hilfe der Spülflüssigkeit freigeräumt werden, um nach der Räumung des Bohrloches 1 den Bohrvorgang fortsetzen zu können. Je nach dem jeweils örtlichen geologischen Befund 4

Claims (8)

  1. AT 410 000 B können die Rohrschüsse über die gesamte Länge des Bohrgestänges oder über einen an den Bohrmeißel 6 anschließenden Längenabschnitt mit Spüldurchtritten 8 versehen werden. Erfahrungsgemäß kann davon ausgegangen werden, daß im Falle eines Verbruches eines Bohrloches nur etwa ein Drittel der Bohrlochlänge zugeschüttet wird. Bei einer angenommenen Endteufe von beispielsweise 1000 m sind daher die untersten 300 m des Rohrgestänges mit Spüldurchtritten 8 zu versehen. Bei einem gegenseitigen axialen Spüldurchtrittabstand von 10 m werden daher 30 Spüldurchtritte erforderlich, die jedoch nicht alle gemeinsam mit der erforderlichen Durchflußmenge versorgt werden können. Es können daher z. B. zwei Gruppen zu je 15 Spüldurchtritten gebildet werden, wobei die oberen Spüldurchtritte Sperrventile mit einem Beaufschlagungsdruck von 10 bar und die unteren Spüldurchtritte Sperrventile mit einem Beaufschlagungsdruck von 5 bar zum Öffnen aufweisen. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, daß die zur Verfügung stehende Spülflüssigkeitsmenge zur gleichzeitigen Versorgung von 15 Spüldurchtritten ausreicht. Die Spüldurchtritte 8 werden gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 durch einen Einsatz 10 gebildet, der einen Verteilerkopf 11 mit mehreren Austrittsöffnungen 12 für die Spülflüssigkeit aufweist. Dieser in eine Durchgangsbohrung 13 der Rohrschußwand 14 eingreifende Einsatz 10 für den Spüldurchtritt 8 ragt auf der Innenseite der Rohrschußwand 7 mit einem Gewindeansatz 15 vor, der in ein Muttergewinde eines zylindrischen Ventilgehäuses 16 des Sperrventils 9 eingeschraubt ist. Da sich der Verteilerkopf 11 des Einsatzes 10 in einer Erweiterung 17 der Durchgangsbohrung 13 abstützt und sich das zum Rohrschuß 7 parallele Ventilgehäuse 16 an die Innenseite der Rohrschußwand 14 anlegt, wird der Einsatz 10 mit dem Sperrventil 9 innerhalb der Durchgangsbohrung 13 unverschiebbar festgelegt. Das Sperrventil 9 weist einen Ventilkörper 18 in Form einer Kugel auf, die durch eine Schließfeder 19 gegen einen stirnseitigen Ventilsitz 20 des Ventilgehäuses 16 gedrückt wird. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß in der gezeichneten Schließstellung des Ventilkörpers 18 der Spüldurchtritt 8 im Bereich des Ventilkörpers 18 an das Ventilgehäuse 16 anschließt, so daß bei einer entsprechenden Druckbeaufschlagung die Kugel des Ventilkörpers 18 gegen die Kraft der Schließfeder 19 axial verschoben wird und dabei nicht nur das Sperrventil 9 öffnet, sondern auch den Spüldurchtritt 8 freigibt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 bildet das in die Durchgangsbohrung 13 der Rohrschußwand 14 eingreifende Gehäuse 16 des Sperrventiles 9 einen Längsabschnitt des Spüldurchtrittes 8, dessen Verteilerkopf 11 mit dem Ventilgehäuse 16 über Schrauben 21 zu einer Baueinheit verbunden ist. Diese Baueinheit kann von außen in die Durchgangsbohrung 13 eingeschraubt werden, die zu diesem Zweck mit einem Muttergewinde versehen ist, in die ein Außengewinde des Ventilgehäuses 16 eingreift. Da der Ventilkörper 18 als Tellerventil ausgebildet ist, das gemäß der Fig. 5 eine von einem Kreis abweichende, beispielsweise quadratische Umrißform 22 aufweist, kann bei einer entsprechenden Beaufschlagung des Ventilkörpers 18 durch den Druck der Spülflüssigkeit im Rohrgestänge 3 die Spülflüssigkeit am Ventilteller vorbei in den zylindrischen Hohlraum 23 des Ventilgehäuses 16 und von dort durch die Austrittsöffnungen 12 in den Zwischenraum 2 zwischen Bohrgestänge 3 und Bohrlochwand 4 strömen. Der Ventilkörper 18 in Form eines Tellerventiles erfährt dabei eine ausreichende Führung einerseits über die sich am Ventilgehäuse 16 abstützenden Eckbereiche des quadratischen Ventiltellers und anderseits über einen Ventilstößel 24, der in eine Führungsbohrung 25 des Verteilerkopfes 11 eingreift. Auch in diesem Fall kann in vorteilhafter Weise eine vom Druck der Spülflüssigkeit innerhalb des Bohrgestänges abhängige Ansteuerung der einzelnen Spüldurchtritte 8 erreicht werden, um das Verbruchmaterial 5 schichtweise von oben nach unten aus dem Bohrloch 1 auszuspülen. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Freiräumen eines Tiefbohrloches nach einem Verbruch im Zuge des Bohrvorganges, bei dem das von einem Bohrmeißel am Ende eines Bohrgestänges abgetragene Material mit Hilfe einer durch das hohle Bohrgestänge unter Betriebsdruck zugeführten Spülflüssigkeit zwischen dem Bohrgestänge und der Bohrlochwand aus dem Bohrloch 5 AT 410 000 B gespült wird, wobei das Verbruchmaterial durch die mit einem gegenüber dem Betriebsdruck höheren Räumdruck beaufschlagte Spülflüssigkeit ausgetragen wird, die durch im Bereich des Verbruchmaterials im Bohrgestänge vorgesehene, in Abhängigkeit vom Spülflüssigkeitsdruck öffenbare Spüldurchtritte in den Zwischenraum zwischen Bohrgestänge und Bohrlochwand strömt, dadurch gekennzeichnet, daß der Räumdruck der Spülflüssigkeit entsprechend einem von oben nach unten fortschreitenden Austrag des Verbruchmaterials abgesenkt wird und daß die Spüldurchtritte in Abhängigkeit vom abnehmenden Räumdruck zumindest gruppenweise nacheinander von oben nach unten geschlossen werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit zu einem Bohrgestänge zusammensetzbaren Rohrschüssen und mit einem Bohrmeißel am unteren Ende des Bohrgestänges, das zumindest in einem an den Bohrmeißel anschließenden Längenabschnitt radiale Spüldurchtritte mit Sperrventilen aufweist, die mit in einem Gehäuse gelagerten, gegen die Kraft einer Schließfeder öffenbaren Ventilkörpern ausgerüstet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Spüldurchtritte (8) in den Rohrschüssen (7) vorgesehen sind, daß die Ventilgehäuse (16) auf der Innenseite der Rohrschüsse (7) an die Spüldurchtritte (8) anschließen und daß der zum öffnen der Ventilkörper (18) erforderliche Beaufschlagungsdruck der Sperrventile (9) zumindest von Gruppen der Spüldurchtritte mit abnehmendem axialen Abstand vom Bohrmeißel (6) abnimmt.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spüldurchtritte (8) aus einem einen Verteilerkopf (11) bildenden Einsatz (10) für eine Durchgangsbohrung (13) der Rohrschußwand (14) bestehen.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkopf (11) in eine auf der Außenseite der Rohrschußwand (14) vorgesehene Erweiterung (17) der Durchgangsbohrung (13) eingreift.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der den Spüldurchtritt (8) bildende Einsatz (10) mit dem an der Innenseite der Rohrschußwand (14) anliegenden Ventilgehäuse (16) vorzugsweise über einen in ein Muttergewinde des Ventilgehäuses (16) eingreifenden Gewindeansatz (15) verbunden ist.
  6. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der als Kugel ausgebildete Ventilkörper (18) in einem zylindrischen Ventilgehäuse (16) axial verschiebbar gelagert ist, an das der Spüldurchtritt (8) vorzugsweise im Bereich der Schließstellung der Kugel radial anschließt.
  7. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das in die Durchgangsbohrung (13) einer Rohrschußwand (14) ersetzbare, Ventilgehäuse (16) einen Längsabschnitt des Spüldurchtrittes (8) bildet und daß der Ventilkörper (18) aus einem in an sich bekannter weise in Richtung der Durchgangsbohrung (13) verstellbaren Ventilteller mit einer von einem Kreis abweichenden Umrißform (22) besteht.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das einen Längsabschnitt des Spüldurchtrittes (8) ergebende Ventilgehäuse (16) mit dem Verteilerkopf (11) eine von außen in die Durchgangsbohrung (13) einschraubbare Baueinheit bildet. HIEZU 3 BLATT ZEICHNUNGEN 6
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4011906A (en) * 1975-10-31 1977-03-15 Alexander Harvey C Downhole valve for paraffin control

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