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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Formung eines Teigbandes, mit einem Ge- stell und mit zwei nebeneinander angeordneten Sätzen übereinanderliegender, zur Drehbewegung um ihre horizontalen Achsen angetriebener Rollen, wobei die Rollen jedes Satzes an einem relativ zum Gestell beweglichen Rollenträger drehbar gelagert sind und der Teig den zwischen den bei- den Rollensätzen verbleibenden, sich nach unten zu verengenden Spalt von oben nach unten durchläuft, und wobei alle Rollen eines Satzes in der gleichen Richtung, die unteren Rollen des Satzes jedoch schneller als die oberen Rollen desselben Satzes angetrieben sind, und wobei die Rollentrager der beiden Sätze durch Exzenterantriebe aufeinander zu bzw voneinander weg bewegbar sind.
Bekanntlich macht es Schwierigkeiten, eine gemischte Teigcharge, deren Volumen verschie- den gross sein kann, zumeist jedoch gleich der Kneterkapazität ist, und die zumeist aus einem Trichter zugeführt wird, in ein kontinuierliches Teigband zu formen, welches eine vorbestimmte Breite und eine ebenso vorbestimmte, zumindest einigermassen konstante Dicke hat. Diese Schwierigkeiten ergeben sich dadurch, dass gemischter Teig auf die bei der Umformung in ein kontinuierliches Band auftretenden Beanspruchungen empfindlich ist in Hinblick auf seine Struktur, d. h., seine physikalischen und chemischen Eigenschaften. Insbesondere gilt dies für Teige, die eine lange Gärzeit hinter sich haben, die in Hinblick auf eine Qualitätssteigerung des Produktes ohne Mehraufwand (Zusätze) gewünscht ist.
Es ist nun eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art bekannt geworden (EP 744 126 A1), bei welcher jeder Rollensatz an einem den Rollentrager bildenden Schwenkhebel drehbar gelagert ist. Dieser Schwenkhebel ist an seinem oberen Ende am Gestell ortsfest angelenkt und kann um diese Anlenkstelle durch den Exzenterantrieb verschwenkt werden. Die Ver- schwenkungen der beiden Rollenträger erfolgen stets gegenläufig, sodass der Spalt, durch wel- chen der geformte Teigstrang unten aus der Vorrichtung austritt, abwechselnd vergrössert und verkleinert wird. Dadurch lässt sich zwar ein kontinuierlicher Teigstrang einigermassen konstanter Dicke erzielen, aber völlig frei von unerwünschten Beanspruchungen auf den Teig ist diese be- kannte Vorrichtung nicht, sodass insbesondere bei empfindlichen Teigsorten bzw. Teigen nach langer Gärzeit eine Schädigung der Teigstruktur auftritt.
Dies gilt auch für eine ähnliche Vorrich- tung, die aus EP 919 128 A2 bekannt geworden ist.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass der Teig besonders schonend in die gewünschte Bandform gebracht wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass an jedem Rollenträger ein Exzenter gelagert ist, der entgegen der Laufrichtung des Teiges zum Umlauf angetrieben ist und dass jeder Rollenträger an einer höher oder tiefer als dieser Exzenter gelegenen Stelle an einem weiteren Exzenter oder einem Pleuel gelagert ist, wobei dieser weitere Exzenter bzw. dieses Pleuel am Gestell drehbar bzw. schwenkbar gelagert ist.
Zum Unterschied von der bei den oben beschriebenen bekannten Konstruktionen auftretenden Schwenkbewegung der beiden Rollenträger tritt beim Erfindungsge- genstand eine Bewegung jedes Rollenträgers auf, welche nicht nur eine Horizontalkomponente enthält, sondern auch eine deutliche Vertikalkomponente, wobei diese horizontale bzw. vertikale Komponente nicht nur bei den untersten Rollen der Rollenträger auftritt, sondern auch bei den obersten Rollen. Es ergibt sich also gleichsam eine Wellenbewegung der beiden Rollenträger.
Auf diese Weise ergibt sich auf den zwischen den beiden Rollensätzen befindlichen Teig nicht nur eine durch die Umlaufbewegung der Rollen ausgeübte Schubwirkung, sondern auch eine Pumpwirkung, deren Grösse und Art davon abhängt, wie gross die Exzentrizität der verwendeten Exzenter ist bzw. wie lang die verwendeten Pleuel sind und wie und wo sie am jeweiligen Rollenträger angelenkt sind. Vereinfacht kann man sagen, dass der Teig schrittweise und schonend in die gewünschte Form gerollt wird.
Zum Unterschied von den oben beschriebenen bekannten Konstruktionen können erfindungs- gemäss die Exzenter direkt am jeweiligen Rollenträger angreifen, wogegen bei den bekannten Konstruktionen der schwenkbare Rollentrager jeweils über ein Pleuel mit einem Exzenterzapfen des Antriebes verbunden sein muss. Diesbezüglich verringert die erfindungsgemässe Konstruktion somit den Aufwand.
Bei einer weiteren bekannten Konstruktion zur Bildung eines Teigbandes (EP 783 837 A1) sind zwar auch zwei einander gegenüber liegende Rollensätze vorgesehen, jedoch sind die unteren Rollen jedes Rollensatzes mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit als die oberen Rollen des
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Rollensatzes angetrieben. Weiters sind die beiden Rollensätze linear aufeinander zu bzw. vonein- ander weg beweglich, sie vollführen daher eine Bewegung in einer horizontalen Ebene. Eine solche lineare Bewegung in einer horizontalen Ebene schliesst die Verwendung von Exzenteran- tneben aus.
Gemass einer Weiterbildung der Erfindung haben die Rollen der beiden Rollensätze unterein- ander gleiche Durchmesser, was die Herstellungskosten senkt und es einfacher macht, die unter- schiedlichen Drehzahlen und die dadurch hervorgerufenen Schubwirkungen auf den Teig nach Wunsch einzustellen.
Gemäss einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung ist jeder Rollenträger von zwei den Spalt seitlich begrenzenden Wänden gebildet. In diesen Wänden können die Enden der Rol- len, etwa mittels Lagerzapfen, gelagert sein und es konnen die Antriebsorgane für die Umlaufbe- wegung der Rollen ebenfalls von den Rollenträgern gehalten sein. Es können bei einer solchen Konstruktion die die Rollenträger bildenden Wände die seitliche Begrenzung für den durch den Spalt zwischen den Rollensätzen hindurchfliessenden Teig bilden und somit als Seitenschilde die Breite des herzustellenden Teigbandes bestimmen, wenn dies nicht schon vorher geschehen ist, z. B. durch den Austrittsquerschnitt eines Einfülltrichters od. dgl.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung können der bzw. die Exzenter bzw das Pleuel ver- stellbar sein. Diese Verstellbarkeit kann eine Änderung der Exzentrizität des Exzenters beinhalten und/oder eine Änderung seiner Lagerstelle und/oder eine Änderung der Länge und/oder der An- lenkstellen des Pleuels. Auf diese Weise lässt sich die Bewegung des Rollenträgers und somit die Einwirkung seiner Rollen auf den Teig variieren, sodass man sich an unterschiedliche Teigqualita- ten anpassen kann, was insbesondere fur die Bearbeitung unterschiedlich viskoser Teige wichtig ist.
Es ist besonders zweckmässig, oberhalb des von den angetriebenen Rollensätzen begrenzten Spaltes anschliessend an die jeweils obersten Rollen, zwei Sätze frei drehbar gelagerter, überein- ander angeordneter Rollen nebeneinander anzuordnen, wobei vorzugsweise der von diesen bei- den Rollensätzen begrenzte Spalt zumindest so breit ist wie die mittlere Breite des von den ange- triebenen Rollensätzen begrenzten Spaltes.
Der zwischen diesen weiteren Rollensätzen befindli- che Raum bildet einen Druckausgleich in dem Sinne, als die zwischen den von den Rollenträgern getragenen Rollensätzen liegende Teigmenge bei der Bewegung dieser Rollensätze aufeinander zu hochgedrückt werden kann und dadurch über die obersten Rollen der beiden angetriebenen Rollensätze hinausreichen kann Diese hochgedrückte Teigmenge wird von dem Raum zwischen den zusätzlichen, frei drehbaren Rollensätzen aufgenommen und wieder nach unten abgegeben, sobald sich die angetriebenen Rollensätze wieder voneinander entfernen.
Hiebei ist es zweckmä- #ig, die Rollen jedes der weiteren Rollensätze in vertikaler Richtung übereinanderliegend anzuord- nen und untereinander gleich gross zu bemessen, jedoch den Durchmesser der Rollen dieser weiteren Rollensätze kleiner zu halten als jenen der angetriebenen Rollen.
Bekanntlich ist es häufig gewünscht, eine oder mehrere strömungsfähige Substanzen auf oder in den Teig einzubringen. Solche Substanzen konnen z. B Backöl, Trennöl, Olivenöl sein, aber auch Eiklar, Honig, Zuckerlösung oder Sauerstoff bzw Gärgase zur Beeinflussung der Teigeigen- schaften, weiters Befeuchtungsmittel, insbesondere Wasser, als Vorbereitung fur eine nachfolgen- de Bestreuung oder Bestaubung, z. B. mit Mohn, Sesam etc., oder Natronlauge fur die Herstellung von Salzgebäck, Glanzmasse für die Herstellung von Brioche, Substanzen (insbesondere Öle) zur Geschmacksverbesserung usw.. Die Erfindung bietet die Möglichkeit, eine solche Beaufschlagung des Teiges mit dem fliessfähigen Material im Zuge des Durchlaufens des Teiges durch den zwi- schen den angetriebenen Rollensätzen befindlichen Spalt durchzuführen.
Hiezu ist erfindungsge- mäss zumindest eine Rolle mit zumindest einem in ihrer Längsrichtung verlaufenden Kanal für die Zuleitung eines strömungsfähigen Mediums zum Teig ausgebildet, wobei der diesen Kanal umge- bende Rollenmantel als für dieses Medium durchlässiger Sinterkorper ausgebildet ist. Durch die- sen Sinterkörper kann das auf den Teig aufzubringende Medium hindurchströmen bzw diffundie- ren, wobei sich gewunschtenfalls durch die von den Rollensätzen auf den Teig ausgeübten Bean- spruchungen eine Einarbeitung des aufgebrachten Mediums in den Teig ergibt.
Vorteilhaft ist hiebei, dass sich auf diese Weise eine wesentlich gleichmässigere Aufbringung des Mediums auf den Teig erzielen lässt, als dies bisher durch die übliche Auftropfung oder Aufsprühung des Medi- ums möglich war Ferner werden die Verluste wesentlich reduziert, da ja die Beaufschlagung des
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Teiges mit dem Medium über die Walzen völlig exakt erfolgen kann und daher am Teig vorbei nichts oder fast nichts aus den Walzen austritt. Es ergibt sich hiemit eine genaue Dosierbarkeit der auf den Teig aufzubringenden Mediummenge und eine Vermeidung einer Verschmutzung benach- barter Maschinenteile Ferner ist diese Aufbringung flexibler in Hinblick auf unterschiedliche Arten des aufzubringenden Mediums und genauer in Hinblick auf die örtliche Aufbringung.
Für im obigen Sinne ausgebildete Walzen empfehlen sich erfindungsgemäss Sinterkörper aus lebensmittelechtem, teigabstossendem Werkstoff, vorzugsweise Polyamid. Das durchschnittliche Molekulargewicht hiefur ist geeignet zu wählen, z. B. etwa 800 bis 1200, vorzugsweise etwa 1000, wobei das Sintervolumen 60 bis 90% beträgt (entsprechend einem Hohlraumgehalt von 40 bis 10%). Besonders geeignet sind im Rahmen der Erfindung Sinterkorper aus gesinterten Kunststoff- körnchen mit einer mittleren Korngrösse von 0,2 bis 1,0 mm.
Weitere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Aus- führungsbeispielen, welche in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Fig. 1 zeigt ein Ausfüh- rungsbeispiel im Vertikalschnitt. Fig. 2 zeigt die bei der Konstruktion nach Fig. 1 verwendeten, in den Rollenträgern gelagerten Rollensätze in grösserem Massstab. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig 2. Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante zu Fig. 2 und Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4. Die Fig. 6 bis 9 zeigen in Schnitten ähnlich zu den Fig. 2 und 4 weitere Ausführungsvarianten. Die Fig. 10 und 11 zeigen zwei Varianten für die Verstellung des Spaltes zwischen den beiden Rollensätzen.
Fig. 12 zeigt im Vertikalschnitt die Zufuhrung eines strömungs- fähigen Mediums zu den Rollen und Fig. 13 ist ein Schnitt nach der Linie XIII-XIII der Fig. 12.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 wird der zu verarbeitende Teig, welcher eine lange Gärzeit, z B. Kesselgare, hinter sich haben kann, von oben in einen Einfülltrichter 1 einge- füllt, dessen Fassungsraum zweckmässig der Nennkapazität des Kneters entspricht, durch welchen der Teig zuvor bearbeitet wurde. Der Trichter 1 ist auf das Maschinengestell 2 aufgesetzt und hat unten eine Ausflussöffnung 3, deren normal zur Zeichenebene gemessene Weite bereits die Breite des herzustellenden Teigstranges bzw.-bandes bestimmt. Aus der Ausflussöffnung 3 gelangt der Teig 4 zwischen zwei endlose Bänder 5,6, welche über Rollen 7,8 geführt sind, von denen die Rollen 7 so angetrieben sind, dass die beiden Bänder 5,6 in Richtung der Pfeile 9 schrittweise oder kontinuierlich umlaufen.
Die beiden Bänder 5, 6 sind mit ihrer Langserstreckung so schräg ange- ordnet, dass die kleineren Rollen 8 unten und der vertikalen Achse 10 des Trichters 1 benachbart liegen. Die Führung der Bander 5,6 kann durch hier nicht dargestellte Konstruktionsteile so gestal- tet sein, dass die beiden untersten Rollen 8 ihre Lage periodisch andern, sodass der Spalt 11 zwi- schen den beiden Rollen 8 seine Grösse und/oder seine Lage in Bezug auf die Achse 10 periodisch ändert Aus dem Spalt 11 gelangt der Teig 4 zwischen zwei Walzen 12 oder Rollen, welche sich gegenläufig in Richtung der Pfeile 13 drehen und in dieser Richtung angetrieben sein können, jedoch nicht müssen. Der Spalt 14 zwischen den beiden Walzen 12 bestimmt zunachst die Dicke des aus dem Walzenpaar 12 austretenden Teigstranges bzw.-bandes und kann, falls gewünscht, in seiner Grösse einstellbar sein.
Das so hergestellte Teigband gelangt auf ein Forderband 15, welches den Teig 4 zu einem weiteren im Gestell 2 der Vorrichtung befestigten Trichter 16 fuhrt.
Dadurch verliert das zum Trichter 16 geführte Teigband wieder seine einigermassen gleichmässige Dicke, die jedoch auf später beschriebene Weise wieder hergestellt wird Die Ausflussöffnung 17 des Trichters 16 kann - doch muss nicht - eine Breite haben, die jener der Ausflussöffnung 3 ent- spricht und kann die Breite des herzustellenden Teigbandes bestimmen. Aus dem Trichter 16 gelangt der Teig zwischen zwei Rollensätze 18,19, deren jeder vier in vertikaler Richtung überein- anderliegende, jeweils gleich grosse Rollen 20 aufweist. Diese Rollen sind frei drehbar, ihre Umfän- ge sind einander eng benachbart oder berühren einander sogar. Die Rollen 20 sind im Gestell 2 ortsfest gelagert, zweckmässig in an die Ausflussöffnung 17 anschliessenden Seitenschildern.
An die Rollensätze 18,19 schliessen weitere Rollensätze 21, 22 an, deren jeder im dargestell- ten Ausführungsbeispiel vier übereinander angeordnete Rollen 23 aufweist. Die Rollen 23 jedes der Rollensätze 21,22 sind an ihren Enden 69 mittels Wälzlagern 25 (Fig. 3) an Rollenträgern 24 gelagert, die - gemessen normal zur Achsrichtung der Rollen 23 - wesentlich breiter sind als die Durchmesser der Rollen 23, welche Durchmesser zweckmässig für alle Rollen 23 gleich sind. Auf diese Weise besteht jeder Rollentrager 24 aus zwei die Rollen lagernden Wänden 54, die Seiten- schilder zur Begrenzung der Teigstrangseite bilden, wobei zwischen je zwei Rollenträgern 24 zumeist lediglich ein schmaler Spalt 26 (Fig. 2) verbleibt, der die Relativbewegung der beiden
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Rollentrager 24 aufeinander zu bzw. voneinander weg ermoglicht.
Die Lagerstellen der Rollen 23 in den Rollenträgern 24 sind so gewählt, dass sich in allen Stellungen der Rollenträger 24 der Abstand zwischen je zwei einander gegenüberliegenden Rollen 23 nach unten zu, also in Fliessrichtung des
Teiges, verringert, sodass also der für das Durchfliessen des Teiges massgebliche Spalt 50 zwischen den Rollensatzen 21,22 sich nach unten zu verjüngt. Aus dem von den beiden Rollensätzen 21,
22 gebildeten Rollenstuhl tritt der Teig 4 in Form eines kontinuierlichen Teigbandes konstanter
Breite und annähernd konstanter Dicke aus und gelangt auf ein Forderband 27, welches über eine von einem nicht dargestellten Motor angetriebene Rolle 29 geführt ist, sodass es in Richtung des
Pfeiles 28 umlauft. Dieses Förderband 27 kann das Teigband zur weiteren Bearbeitung, z.B.
Formung, Portionierung usw. an der Abgabestelle 30 übergeben, oder es können diese weiteren
Bearbeitungen des Teiges 4 teilweise oder völlig schon auf dem seitlich des Rollenstuhles 31 liegenden Abschnitt des Förderbandes 27 erfolgen
Die Rollen 23 jedes Rollensatzes 21, 22 sind in der gleichen Richtung angetrieben, die Umlauf- richtung ist durch Pfeile 32 (Fig. 1,2) angedeutet. Diese Umlaufrichtungen sind an den beiden
Rollensätzen 21,22 einander entgegengesetzt gerichtet, sodass der zwischen den beiden Rol- lensätzen 21,22 befindliche Teig von den Rollen 23 nach unten befördert wird. Der Antrieb jedes
Rollensatzes 21,22 erfolgt durch je einen Motor 33 (Fig. 3) der über eine Kette 34 Kettenräder 35 antreibt, die mit den als Lagerzapfen ausgebildeten Enden 69 der Rollen 23 drehschlüssig verbun- den sind.
Da die beiden Rollenträger 24 eine Relativbewegung ausführen, ist fur die Rollen jedes
Rollenträgers 24 zweckmässig ein eigener solcher Antrieb vorgesehen (Fig. 6 bis 9). Stets ist je- doch durch geeignete Übersetzung zwischen Kette 34 und Kettenrädern 35 die Anordnung so gewählt, dass die unteren Rollen 23 mit höherer Umlaufzahl umlaufen als die oberen Rollen 23.
Der beschriebenen Umlaufbewegung der Rollen 23 ist eine weitere Bewegung uberlagert, wel- che über die Rollenträger 24 auf die Rollen 23 übertragen wird. Hiezu wird jeder Rollenträger 24 mittels eines Exzenters 36 angetrieben. Jeder Exzenter 36 hat eine Exzenterscheibe 37, die im Gestell 2 mittels Lagern 38 drehbar gelagert ist und einen Exzenterzapfen 39 trägt, der zu einer in Achsrichtung der Rollen 23 verlaufenden Stange verlängert ist, welche die beiden zu beiden Seiten der Rollen 23 liegenden Rollenträger 24 verbindet. Dieser stangenförmige Exzenterzapfen 39 ist mittels Lagern 40 in den Rollenträgern 24 drehbar gelagert. Diese Anordnung ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Die Anordnung kann jedoch auch umgekehrt sein, d. h., dass die Exzenterscheiben 37 in den Rollenträgern 24 gelagert sind und die Exzenterzapfen 39 im Gestell 2.
Bei der dargestellten Ausführungsform trägt die eine Exzenterscheibe 37 ein mittig angeordnetes Kettenrad 41, das über eine Kette 42 von einem Motor 43 angetrieben wird. Die Kette 42 läuft über ein weiteres Kettenrad 44, welches einen weiteren Exzenter 45 antreibt, dessen Exzenterscheibe 46 und dessen Exzen- terzapfen 47 in analoger Weise im Gestell 2 bzw. im Rollenträger 24 gelagert sind, wie dies für den Exzenter 36 beschrieben wurde.
Diese Lagerung an Exzentern 36,45 ist für die Rollenträger 24 der beiden Rollensätze 21,22 die gleiche, nur in Bezug auf die Achse 48 des Spaltes 26 spiegelverkehrt.
Die Drehrichtung des Motors 43 bzw. die Laufrichtung der Kette 42 ist so gewählt, dass die Ex- zenterzapfen 39 bzw. 47 eine kreisende Umlaufbewegung in Richtung der Pfeile 49 vollführen, also entgegen der Laufrichtung des Teiges im Spalt 50 zwischen den beiden Rollensätzen 21,22.
Hiebei sind die beiden Exzenterzapfen 39,47 relativ zueinander winkelversetzt. Wie Fig. 2 zeigt, hat der untere Exzenterzapfen 39 bereits fast seine höchste Lage erreicht, wogegen der obere Exzenterzapfen 47 erst am Beginn seiner Aufwartsbewegung ist Somit ergibt sich beim Umlauf der Exzenter 36,45 für die beiden Rollensätze 21,22 eine ihrer Umlaufbewegung uberlagerte Bewegung, welche sowohl eine Horizontalkomponente, als auch eine Vertikalkomponente enthält.
Es ergibt sich daher eine Bewegung der beiden Rollensätze 21,22 aufeinander zu bzw. voneinan- der weg und nach oben bzw. unten, wobei jedoch die unteren Rollen 23 der beiden Rollensätze 21, 22 sich einander zu einem anderen Zeitpunkt am meisten genähert bzw. voneinander entfernt haben, als die oberen Rollen 23 dieser Rollensätze. Die so hervorgerufene Taumelbewegung der beiden Rollensätze 21,22 ergibt eine Druck- bzw. Knetwirkung auf den Teig, welche jedoch teig- schonend erfolgt, sodass der Teig schonend in die gewünschte Teigbandform gebracht wird. Hiebei ergibt sich eine gewisse Bremswirkung auf den zwischen den Rollen 23 hindurchfliessenden Teig, hervorgerufen durch die entsprechend gewählte Umlaufrichtung der Exzenter 36,45.
Dieser Bremswirkung entgegengesetzt ist aber die Forderwirkung der Umlaufbewegung der Rollen 23 um
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ihre Achsen, wobei die unteren Rollen 23 jedes Rollensatzes 21,22 sich schneller drehen als die oberen Rollen desselben Rollensatzes. Diese unterschiedliche Drehzahl der einzelnen Rollen 23 lässt sich durch Wahl der Grösse bzw. Zähnezahl der mit der Kette 34 zusammenwirkenden Ketten- räder 35 leicht erreichen. Durch das Zusammenwirken aller dieser Bewegungen wird der Teig durch den zwischen den Rollensätzen 21, 22 bestehenden, sich nach unten zu verjüngenden Spalt 50 nicht nur durchgepumpt bzw. durchgedrückt, sondern auch schrittweise und schonend in die gewünschte Form gerollt
Die Ausfuhrungsform nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von jener nach den Fig. 1 bis 3 dadurch, dass anstelle der oberen Exzenter 45 Pleuel 51 treten.
Jedes Pleuel 51 ist an seinem einen Ende mittels eines Schwenklagers 52 am Gestell 2 schwenkbar angelenkt, mit seinem ande- ren Ende am betreffenden Rollenträger 24, ebenfalls schwenkbar. Zweckmässig ist die letztere Anlenkstelle 53 so gewählt, dass sie mit der Achse der obersten Rolle 23 zusammenfällt. Die Pleuel 51 sind bei dieser Ausführungsform von den Schwenklagern 52 nach unten und gegen den Spalt 50 zu gerichtet. Die Wirkungsweise ist hiebei im wesentlichen dieselbe wie bei der Ausführungs- form nach den Fig. 1 bis 3.
In den Fig. 6 bis 9 sind verschiedene Ausführungsformen für jene Bauteile dargestellt, welche die erwähnte Taumelbewegung der beiden Rollenträger 24 hervorrufen. Die Ausführungsform nach Fig. 6 ist hiebei im Prinzip gleich jener nach Fig. 4, d. h., Exzenterantrieb unten und Pleuellagerung oben, wobei die Pleuel 51 von ihren Anlenkstellen 52 am Gehäuse 2 nach innen und unten gerich- tet sind.
Davon unterscheidet sich die Ausführungsform nach Fig. 7 dadurch, dass die Pleuel 51 von ih- ren Anlenkstellen 52 am Gehäuse 2 nach oben gerichtet sind
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist die Exzenterlagerung oben angeordnet und die Pleu- elanlenkung unten. Die Pleuel sind von den Anlenkstellen am Gehäuse nach unten und innen gerichtet. Die Anlenkstelle 53 befindet sich somit nicht mehr bei der obersten Rolle 23 des jeweili- gen Rollensatzes 21 bzw. 22, sondern bei der untersten Rolle 23.
Davon unterscheidet sich die Ausführungsform nach Fig. 9 dadurch, dass die Pleuel 51 von ih- ren Schwenklagern 52 am Gehäuse 2 nach oben gerichtet sind.
Die Fig. 6 bis 9 zeigen weiters schematisch die bereits zuvor beschriebenen Antriebe für den Umlauf der Rollen 23 und den Antrieb des jeweils verwendeten Exzenters 36 bzw. 45.
Zusatzlich hiezu sind in den Fig. 1,2 und 6 bis 9 Einrichtungen dargestellt, mit welchen die mittlere Breite des zwischen den beiden Rollensätzen 21,22 verbleibenden, für den Durchfluss des Teiges massgebenden Spaltes 50 verändert werden kann. Diese Einrichtungen umfassen Verstell- tnebe, welche auf die beiden Rollenträger 24 einwirken Hiezu ist bei den beschriebenen Ausfüh- rungsformen jeder Rollenträger 24 in seinem unteren Bereich mit einer Zahnstange 55 versehen, welche mit einem am Gestell 2 drehbar gelagerten Zahnrad 56 kämmt. Dadurch ist eine Verstel- lung der beiden Rollenträger 24 in Richtung der Doppelpfeile 57 möglich. Die eingestellte Lage kann durch nicht dargestellte Fixierorgane arretiert werden.
Fig. 10 zeigt die beschriebene Verstellmöglichkeit in der Extremstellung, in welcher also die beiden unteren Abschnitte der beiden Rollenträger 24 einander am meisten genähert sind, sodass der Spalt 50 zwischen den beiden Rollensätzen 21,22 unten seine engste Einstellung erreicht hat.
Wie Fig. 10 hiebei zeigt, wirkt sich die bisher beschriebene Einstellmöglichkeit für die Breite des Spaltes 50 vorwiegend auf dessen unteren Abschnitt aus. Wenn es gewünscht ist, auch den obe- ren Abschnitt des Spaltes 50 zu verstellen, so kann, wie Fig. 11 zeigt, eine ähnliche Verstellmög- lichkeit auch für die oberen Abschnitte der beiden Rollenträger 24 vorgesehen sein. Der Verstellbe- reich kann hiebei so weit reichen, dass die Kanten der die Rollenträger 24 bildenden Wände 54 einander paarweise berühren, wie dies Fig. 11zeigt.
Eine analoge Verstellmöglichkeit kann natürlich auch für die Schwenklager 52 der Pleuel 51 Anwendung finden.
Es ist zweckmässig, die beschriebenen Verstellorgane, insbesondere die Zahnstangen 55 und die Zahnräder 56, im Bereich der Exzenter 36 bzw. 45 bzw der Anlenkstellen 52 der Pleuel 51 vorzusehen. Falls gewünscht oder erforderlich, können jedoch die beschriebenen Verstelltriebe für die Breite des Spaltes 50 auch an anderen Stellen der Rollenträger 24 angreifen.
Bei der Ausführungsform nach den Fig 12 und 13 kann in einzelne oder alle der Rollen 23 der Rollensätze 21,22 ein strömungsfähiges Medium eingeleitet werden, welches durch die Rollen 20
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hindurch auf den Teig gelangt. Hiezu hat jede Rolle 23 zumindest einen in ihrer Längsrichtung verlaufenden, zweckmässig im Bereich der Rollenachse 58 angeordneten Kanal 59, in welchen das strömungsfähige Medium, z.B. Backöl, Eiklar, Aromastofflösungen, aber auch Sauerstoff oder Gärgase zur Beeinflussung der Teigeigenschaften, in Richtung des Pfeiles 60 aus einer Leitung 61 über eine Drehkupplung 62 eingeleitet wird. Zweckmässig ist der Kanal 59 von einer Hohlwelle 63 aus Stahl gebildet, deren der Drehkupplung 62 abgewendetes Ende verschlossen ist.
Die Wand der Hohlwelle 63 weist mehrere radial verlaufende Öffnungen 64 auf, durch welche das strömungs- fähige Medium zum Mantel 65 der Rolle 23 strömen kann. Zweckmässig ist dieser Mantel 65 an seiner Innenseite mit einem ringförmigen Verteilerraum 66 versehen, in welchen das Medium in Richtung der Pfeile 67 einströmt und aus welchem es in den Mantel 65 eintritt. Um das Durchströ- men des Mantels 65 zu ermöglichen, besteht er aus einem für das Medium durchlässigen Sinter- körper, zweckmässig aus einem teigabweisenden Werkstoff, z.B. Polyamid mit einem durchschnitt- lichen Molekulargewicht von etwa 1000, wobei das Sintervolumen 60 bis 90% beträgt (entspre- chend einem Hohlraumgehalt von 10 bis 40%). Ein solcher poröser Sinterkörper kann aus Kunst- stoffkörnchen mit einer durchschnittlichen Korngrösse von 0,1 bis 1,0 mm, z. B. 0,2 bis 0,35 mm, bestehen.
Das in einen solchen Sinterkörper eingeleitete Medium durchsetzt diesen Sinterkörper bzw. diffundiert durch ihn hindurch und gelangt somit auf die Umfangsfläche 68 des Mantels 65 und damit auf den mit dieser Umfangsfläche in Berührung stehenden Teig 4.
Eine solche Aufbringung des Mediums auf den Teig 4 ist sowohl hinsichtlich der örtlichen Auf- bringung als auch hinsichtlich der Gleichmässigkeit der Aufbringung und der Vermeidung einer Verschmutzung benachbarter Maschinenteile vorteilhaft.
Wie Fig. 12 zeigt, können mehrere Rollen 23 gemeinsam an die Leitung 61 angeschlossen sein, in welche das auf den Teig 4 aufzubringende Medium von einer nicht dargestellten Pumpe unter Druck eingespeist wird. Eine Alternative hiezu besteht darin, einzelne Rollen 23 an unter- schiedliche Leitungen 61 anzuschliessen, sodass unterschiedliche Medien in unterschiedlicher Dosierung aufgebracht werden können.
Wie die Fig. 1 und 12 zeigen, befindet sich oberhalb des von den Rollensätzen 21,22 gebilde- ten Rollenstuhles 31 die von den Rollensätzen 18,19 gebildete Einrichtung. Diese hat den Zweck, allfällige bei der Pumpbewegung der Rollensätze 21,22 aus dem Rollenstuhl 31 nach oben hoch- steigende Teigmengen aufzufangen und wieder zurück in den Rollenstuhl 31 zu leiten. Hiezu sind die Rollen 20 der Rollensätze 18,19 frei drehbar, zweckmässig berühren die Umfangsflächen dieser Rollen 20 einander, um ein seitliches Entweichen des Teiges zu verhindern. Eine ähnliche Berührung der Umfangsflächen 68 der Rollen 23 ist auch bei der Ausführungsform nach Fig. 12 gegeben, jedoch nicht zwingend, wie Fig. 1 zeigt, wo die einzelnen Rollen 23 mit ihren Umfangs- flächen in geringem Abstand voneinander liegen.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die Rollen 20 der Rollensätze 18,19 anschliessend an die jeweils obers- ten Rollen 23 des Rollenstuhles 31 angeordnet. Der von den Rollensätzen 18,19 begrenzte Spalt ist zumindest so breit wie die mittlere Breite des Spaltes 50 des Rollenstuhles 31. Die in vertikaler Richtung übereinanderliegenden Rollen 20 sind untereinander gleich gross, ihre Durchmesser sind jedoch durchwegs geringer als die Durchmesser der Rollen 23 des Rollenstuhles 31.
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