AT409499B - Seidengewebe - Google Patents

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Description


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   Die Erfindung betrifft ein Seidengewebe gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. 



   Derartige Seidengewebe werden mit Seidenfäden aufgebaut bzw. erstellt, die vorteilhafterwei- se in Kett- und Schussrichtung gleichen Aufbau besitzen und gleiche Eigenschaften aufweisen. 



   Aus der FR 2 546 916 A1 ist es bekannt, zusätzlich in das Gewebe Fäden einzuarbeiten, die weniger schrumpfen oder weniger zusammenziehbar sind als die Kett- oder Schussfäden, wodurch eine Relief- oder Waffel- oder Crepe-Optik in einem günstigeren Produktionsverfahren entsteht. 



   Es geht dabei nur um die Optik, aber nicht um stärkere Reissfestigkeit. 



   Ziel der Erfindung ist es, dem Seidengewebe erhöhte Stärke und Reissfestigkeit zu verleihen, ohne dessen Schmiegsamkeit und andere willkommene Eigenschaften wesentlich zu beeinträchti- gen. 



   Erfindungsgemäss wird dies mit den im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angeführten Merkmalen erreicht. Durch diese Verstärkung des Seidengewebes ergeben sich erfindungsgemäss neue bzw. verbesserte Einsatzmöglichkeiten für dieses Gewebe, die insbesondere im Anspruch 9 angegeben sind. Vor allem die Reissfestigkeit des erfindungsgemässen Gewebes wurde beträchtlich erhöht. 



   Vorteilhafterweise erfolgt das Weben derartiger Seidengewebe entsprechend der Webeart "Silk Habotai" auf sogenannten Dobby Check Looms. Durch die Anordnung von zusätzlichen, gleichge- legten Kett- und/oder Schussfäden oder durch Einsetzen von dickeren Seidenfäden oder durch Ersetzen eines Kett- und/oder Schussseidenfadens durch einen Faden aus Polyestermaterial oder Polyamidmaterial in entsprechenden Abständen wird eine erhöhte Stärke und Reissfestigkeit des Seidengewebes erreicht, ohne dass dieses in seinen sonstigen Eigenschaften beeinträchtigt wird. 



  Die zusätzlich eingesetzten Seidenfäden bzw. die dickeren Seidenfäden beeinträchtigen die   Eigenschaften des Gewebes in keiner Weise ; dieanstelle der Seidenfäden eingesetzten Fäden   aus Kunststoff sind an die Eigenschaften des Seidengewebes angepasst, sodass keine Beein- trächtigung bezüglich Geschmeidigkeit, Leichtigkeit und der sonstigen vorteilhaften Eigenschaften des Seidengewebes eintreten. 



   Anmeldungsgemäss werden nicht verschieden schrumpfbare Fäden, sondern stärkere oder doppelte oder mehrfache "Ripstop"-Fäden eingewebt. Anmeldungsgemäss ist eine Relief- oder Waffel- oder Crepe-Optik unerwünscht. Das Gewebe muss glatt bleiben und durch die doppelten oder stärkeren Fäden soll ihm eine grössere Stärke und Reissfähigkeit verliehen werden. 



   Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung. 



   In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Seidengewebes dar- gestellt. Man erkennt eine Reihe von Kettfäden 1 und von Schussfäden 2. Jeder zwanzigste Kett- faden ist doppelt gelegt, d. h. zu dem vorgesehenen Kettfaden 1 ist ein weiterer Kettfaden 1' ge- spannt. Von den Schussfäden 2 ist jeder achtzehnte Schussfaden doppelt gelegt, d. h. ein zusätzli- cher Schussfaden 2' eingeschossen. 



   Prinzipiell ist es auch möglich, die jeweiligen Kett- und/oder Schussfäden zu verdreifachen oder zu vervierfachen. Eine grössere Anzahl von Schuss- und/oder Kettfäden einzulegen ist nicht praktikabel, da die Gewebeeigenschaften darunter leiden würden. 



   Anstelle die jeweiligen Schuss- und/oder Kettfäden vervielfacht zu legen, könnte auch der je- weilige Schuss- und/oder Kettfaden durch einen Faden aus Polyamid- oder Polyestermaterial er- setzt werden. Derartige Fäden besitzen beim ersten Kochen und Färben des Seidengewebes unterschiedliches Verhalten gegenüber Seidenfäden, sodass entsprechend langfasrige Kunststoff- fäden eingesetzt werden, die vom Schrumpfen des Seidengewebes nicht beeinträchtigt werden. 



   Bei den eingesetzten Fäden aus Polyestermaterial bzw. Polyamidmaterial handelt es sich um langfasrige Filamentfäden. Die ausgebildete Gewebestärke weist etwa 7 bis 10 MM auf. Die An- zahl der Fäden beträgt vorteilhaft etwa 496 auf 10 cm Gewebstänge; die Anzahl der Schussfäden beträgt etwa 450 auf etwa 10 cm Gewebslänge. 



   Der Abstand zwischen zwei verstärkt, insbesondere doppelt gelegten, Kett- oder Schussfäden bzw. zwischen zwei Kunststofffäden beträgt zwischen 2 bis 6 mm. Vorteilhafterweise ist vorgese- hen, dass sowohl in Kettrichtung als auch in Schussrichtung gleiche Abstände eingehalten werden, wodurch sich im wesentlichen gleiche Eigenschaften in Kett- und Schussrichtung ergeben. Zweck- mässigerweise werden etwa alle 4 mm Verstärkungsfäden gelegt bzw. Kett- und/oder Schussfäden durch Polyester- oder Polyamidfäden ersetzt. 

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   Da die Fadenzahl/cm des Gewebes in Kett- und Schussrichtung geringfügig unterschiedlich ist, liegt bei regelmässig gewählten Abständen zwischen den verstärkenden Fäden in Kett- und/oder Schussrichtung eine unterschiedliche Anzahl von Fäden. Die Anzahl der Fäden, die zwischen mehrfach gelegten oder verstärkten oder ersetzten Kett- und/oder Schussfäden liegt, kann entspre- chend Anspruch 3 gewählt werden. 



   Verwendung findet das erfindungsgemässe Seidengewebe insbesondere für Einsatzzwecke, bei denen Reissfestigkeit eine Rolle spielt, wie z.B. für die Aussen- und/oder Innenhaut von Schlaf- säcken, für Überzugsstoffe und technische Gewebe. Auch für Bekleidungsstücke kann die Erhö- hung der Reissfestigkeit von derartigen Geweben eine positive Rolle spielen. 



    Die Produktion des erfindungsgemässen Gewebes ist einfach ; ist lediglich erforderlich, die   entsprechend ausgewählten Kettfäden in insbesondere regelmässigen Abständen vielfach zu span- nen ; die Vervielfachung der Schussfäden wird durch entsprechend oftmaligen Schussfadeneintrag erreicht. 



   Ähnlich verhält es sich bei der Herstellung des erfindungsgemässen Gewebes unter Einsatz von verstärkten Seidenfäden oder Polyester- bzw. Polyamidfäden. Entsprechende Fäden werden an- stelle der jeweiligen Kettfäden aus Seide gespannt und anstelle des jeweiligen Schussfadens ein- geschossen. Prinzipiell sind Kunststofffilamentfäden aus beliebigen Kunststoffen einsetzbar, soweit deren Materialeigenschaften mit den Eigenschaften des restlichen Seidengewebes kompatibel sind. Es sind dabei insbesondere auch verschiedene Dehnbarkeiten sowie die Geschmeidigkeit der Materialien zu berücksichtigen, um eine gegenseitige Beeinträchtigung der Materialien zu ver- meiden. 



   Vorteilhafterweise werden Naturseidenfäden 2/20 - 22 D (bzw. mit entsprechend grösserem Durchmesser) oder long staple polyester fibre yarns 50 D (Denier) 24 F (Filaments) oder Polyamid- fäden 44 dtex, 34 F eingesetzt. Es ist möglich, gegenüber diesen Dimensionen schwächere oder stärkere Fäden einzusetzen. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Seidengewebe, insbesondere hergestellt in der Webart "Silk Habotai", mit vorzugsweise gleichen bzw. gleiche Eigenschaften aufweisenden Kett- und Schussfäden aus Naturseide, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kettfäden und/oder in den Schussfäden in gegensei- tigen Abständen von 2 bis 6 mm, vorzugsweise 3 bis 5 mm, der jeweilige Kett- oder 
Schussfaden entweder zumindest doppelt, vorzugsweise doppelt, dreifach oder vierfach, gelegt bzw. eingebracht oder ein Seidenfaden mit vergrössertem Durchmesser oder ein 
Faden aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyestermaterial oder Polyamidmaterial, einge- setzt bzw. gelegt ist.

Claims (1)

  1. 2. Seidengewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung der Kett- und/oder Schussfäden durch Vervielfachung oder der Einsatz von verdickten Seidenfäden oder von Kunststofffäden in regelmässigen gegenseitigen Abständen vorgenommen ist.
    3. Seidengewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils zehnte bis dreissigste, vorzugsweise fünfzehnte bis fünfundzwanzigste, insbesondere achtzehnte bis zweiundzwanzigste, der aufeinanderfolgenden Schussfäden und der jeweils neunte bis siebenundzwanzigste, vorzugsweise dreizehnte bis dreiundzwanzigste, insbesondere sechzehnte bis zwanzigste, der aufeinanderfolgenden Kettfäden verstärkt ausgeführt, d.h. vervielfacht oder ersetzt, ist.
    4. Seidengewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sei- denfäden bzw. Kunststofffäden, insbesondere Polyesterfäden oder Polyamidfäden, ge- zwirnte Fäden bzw. Filamentfaden sind.
    5. Seidengewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf 10 cm Länge 450 bis 550, vorzugsweise 480 bis 520, insbesondere 492 bis 500, Kettfäden und 400 bis 500, vorzugsweise 430 bis 470, insbesondere 446 bis 454, Schussfäden an- geordnet sind.
    6. Seidengewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ge- webestärke 7 bis 10 MM, vorzugsweise etwa 8 Momme, beträgt. <Desc/Clms Page number 3>
    7. Seidengewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass langfas- rige Polyesterfasern bzw. -fäden eingesetzt werden.
    8. Seidengewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Seidenfäden mit vergrössertem Durchmesser um bis zu 100 %, vorzugs- weise von 15 bis 80 %, gegenüber dem Durchmesser der übrigen Schuss- und Kettfäden vergrössert ist.
    9. Verwendung eines Naturseidengewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 8, als Schlaf- sackstoff, Überzugsstoff, Futterstoff, Bekleidungsstoff, technisches Gewebe bzw. Verstär- kungseinlage.
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