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Die Erfindung bezieht sich auf eine Blasformmaschine mit holmenlosem Grundrahmen zur Herstellung blasgeformter Kunststoff-Hohlkörper, bei der zwei Blasformhälften zur Aufnahme des schlauchförmigen Vorformlings mittels einer an die Formträgerplatten bzw. an die zugeordneten, die Formträgerplatten tragenden Lagerböcke angreifenden Transportvorrichtung horizontal verschiebbar ausgebildet sind, und die zum Abquetschen des schlauchförmigen Vorformlings und zur Verriegelung der Blasformhälften während des Blasformvorganges ein unabhängiges separates, an den Formträgerplatten angreifendes Verriegelungssystem mit eigenem Antrieb aufweist
Aus der DE-PS 34 16 871 C3 ist eine solche Blasformmaschine bekannt.
Diese Blasformmaschine zeichnet sich durch eine einfache und holmenlose Gehäusekonstruktion aus, bei der die bewegten Massen durch Dezentralisierung der Bewegungssysteme und Aufteilung in eine separat arbeitende Transportvorrichtung und ein unabhängiges Vernegelungssystem gegenüber herkömmlichen Blasformmaschinen ganz erheblich vermindert sind. Beide Bewegungssysteme werden hydraulisch angetrieben. Die Blasformhälften sind über eine aus Zahnstangen/Ritzel-Kombination bestehende mechanische Gleichlaufeinrichtung miteinander gekoppelt.
Eine asynchrone Bewegungsführung der Blasformhälften zueinander ist jedoch nicht möglich.
Weiterhin ist aus der DE 16 04 575 A eine Blasformmaschine mit elektrischem Antrieb der Blasform hälften bzw. der beiden, die Blasformhälften tragenden Lagerböcke bekannt. Der Antrieb sowie der Gleichlauf der Blasformhälften erfolgt über vier rechts/linksdrehbare Gewindespindeln mit unterschiedlich ausgebildetem Gewinde (Rechtsgewinde/ Linksgewinde), die durch Gewindebohrungen in den Lagerböcken geführt sind. Die beiden Lagerböcke sind über diese als Gleichlaufeinrichtung wirkenden, drehbaren Gewindespindeln direkt formschlüssig gekoppelt. Die Gewindespindeln werden uber eine Zahnrad-Kettenverbindung von einem Elektromotor angetrieben.
Dadurch führen die Blasformhälften immer eine synchrone Öffnungs- oder Schliessbewegung aus Eine asynchrone Bewegung der Blasformhälften zueinander ist auch hier konstruktionsbedingt nicht möglich. Diese bekannte Blasformmaschine ist für heutige Anforderungen nicht mehr zeitgemäss, da die Translationsbewegung der Lagerböcke über Gleisräder auf Bodenschienen erfolgt und eine präzise, spielfreie und verkantungsfreie Führung der Blasformteile nicht gewährleistet ist.
Als Zwei- oder Mehrstationenmaschine kann eine solche Blasformmaschine nicht ausgeführt werden
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blasformmaschine der eingangs beschriebenen Gattung derart weiter auszubilden, dass auf eine mechanische Gleichlaufeinrichtung bzw. eine direkte mechanische Koppelung der Blasformhälften verzichtet werden kann, und dass die Blasformhälften unabhängig voneinander bewegt werden können. Die Blasformmaschine soll auf einfachste Weise als Einstationen-, Zweistationen- oder Mehrstationenmaschine mit ein- und demselben Transportantrieb (ohne mechanische Gleichlaufemnchtung) ausbildbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Bauart gemäss den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst Dadurch, dass die Blasformhälften frei von jeglicher direkten, formschlüssigen Kopplung über eine mechanische Gleichlaufeinrichtung sind und die Transportvornchtung wenigstens zwei separate, voneinander unabhängige gleichartige Antriebsaggregate umfasst, wobei jede äussere Formträgerplatte bzw. jeder äussere, eine Formträgerplatte tragende Lagerbock mit wenigstens einem dieser Antnebsaggregate ausgestattet ist, können die Blasformhälften ohne direkten Formschluss miteinander unabhängig voneinander bewegt bzw. verfahren werden. Das heisst, allein durch die separate Steuerung der einzelnen Antriebsaggregate kann die Position der jeweiligen Blasformhälfte bestimmt werden.
Dies ist insbesondere für die Herstellung von technischen oder unsymmetrischen Kunststoff-Teilen von massgeblicher Bedeutung.
Eine synchrone Bewegung der Blasformhälften kann bevorzugt z B. durch eine einfache Master/Slave-Schaltung realisiert werden. Dabei erhält das Master-Antriebsaggregat einen Bewegungsimpuls und der gleiche Bewegungsimpuls wird vom Master-Antriebsaggregat an das SlaveAntriebsaggregat weitergegeben und von diesem zeitgleich ausgeführt. Dadurch ist eine Synchronisation der Bewegungsabläufe absolut sichergestellt Bei einer asynchronen Bewegung der Blasformhälften erhalten die verschiedenen Antriebsaggregate unterschiedliche Steuerbefehle, oder es können andere Schaltungs-Systeme (z B. Master/Master) angewendet werden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Antriebsaggregat ein gehäusefestes feststehendes Koppelmittel und einen an dem jeweiligen äusseren Lagerbock befestigten und mitverschiebbaren Motor umfasst, der über ein rotierendes Eingriffsmittel direkt mit dem feststehenden Koppelmittel in Wirkverbindung steht
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Erfindungsgemäss ist das Koppelmittel als Zahnstange, Gewindestange, Gliederkette, Zahnne- men, Keilriemen oder entsprechendes Mittel ausgebildet, wobei das rotierende Eingriffsmittel in korrespondierender Weise als Zahnrad, Gewindeschraubrad (= Gewindemutter, Gewindehülse) oder entsprechendes Drehmittel und der Motor als hydraulisch angetriebener Motor, als pneumatisch angetriebener Motor oder vorzugsweise als elektrisch angetriebener Motor ausgebildet ist.
Dadurch, dass die Motoren direkt an den beiden äusseren Lagerböcken befestigt sind und über das rotierende Eingriffsmittel (Ritzel, Gewindehülse) mit dem feststehenden, d. h. am Rahmen befestigten Koppelmittel (Zahnstange, Gewindestange) in Wirkverbindung stehen, kann die Maschine insgesamt vergleichsweise kurz gebaut werden, denn es ragen seitlich keine drehbaren Gewindespindeln oder Hydraulikkolben aus der Maschine heraus, auch nicht, wenn die äusseren Blasformhälften bis ganz an den äusseren Rand der Maschine herangefahren sind.
Für kleinere Maschinen genügt für jede äussere Blasformhälfte ein vorzugsweise seitlich ange- ordneter Motor mit dazugehöriger seitlich angeordneter Zahn- oder Gewindestange ; grösseren Blasformmaschinen kann jeder äussere, eine Formträgerplatte tragende Lagerbock jeweils mit zwei parallel zueinander angeordneten Antriebsaggregaten ausgestattet sein. So können die zwei Zahnstangen oder Gewindestangen direkt neben oder an den Gleitschienen bzw. Führungsstangen der Lagerböcke angeordnet und befestigt sein. Die Synchronisation der Bewegungsabläufe kann auch hier bei einer Ausstattung der Maschine mit vier Motoren (vorzugsweise Elektromotoren) bevorzugt z. B. über eine Master/Slave-Steuerung erfolgen, wobei ein Master-Motor die Steuerungsimpulse erhält und die anderen Slave-Motoren zeitgleich die entsprechenden Funktionsabläufe ausführen.
Die Koppelmittel eines äusseren Lagerbockes sind vorteilhafterweise in axialer Verlängerung bzw. in gleicher Achse (Flucht) wie die Koppelmittel des gegenüberliegenden Lagerbockes der anderen äusseren Blasformhälfte angeordnet. Dabei können die Gewindestangen einteilig durchgehend oder mehrteilig zusammengesetzt sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Antriebsmotor als Spindelmotor ausgebildet ist, der mittels eines auf der Motorwelle sitzenden Zahnrades oder Ritzels mit einer drehbar auf dem als Gewindestange ausgebildeten Koppelmittel gelagerten Gewindehülse in Wirkverbindung steht, wobei die Gewindehülse in einem am jeweiligen Lagerbock angeordneten Lagergehäuse drehbar gelagert ist und über eine äussere Verzahnung von aussen von dem Zahnrad angetrieben wird.
Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der an einer Blasformhälfte bzw. an einem eine Blasformhälfte tragenden Lagerbock befestigte Antriebsmotor als vorzugsweise elektrisch angetriebener Hohlwellenmotor ausgebildet, bei dem das Koppelmittel als gehäusefeste Gewindestange in der Motorachse verläuft, wobei eine angetriebene Gewindehülse des Motors drehbar auf der Gewindestange gelagert ist. Der bzw. die Hohlwellenmotoren könnten prinzipiell natürlich auch hydraulisch oder pneumatisch angetrieben sein ; einelektrisch angetriebener Hohl- wellenmotor kann jedoch erheblich kleiner gebaut werden, da die drehbare Gewindehülse selbst ein Teil des drehbaren Ankers ist, bzw. direkt mit diesem verbunden ist.
Zwischen zwei Blasformhälften ist jeweils eine lose verschiebbare Blasdornvorrichtung (ohne jegliche Formschlusskoppelung), gegebenenfalls mit einer Spreiz- oder/und Ausdrehvorrichtung versehen, angeordnet, die mit einer eigenen Haltevorrichtung ausgestattet ist. Die Haltevorrichtung ermöglicht eine Feststellung bzw. Fixierung der Blasdornvorrichtung zwischen den beiden jeweiligen geöffneten Blasformhälften exakt unterhalb der Schlauchextrusionsdüse. In Weiterentwicklung der Erfindung kann auch die Blasdornvorrichtung mit einem eigenen Antrieb versehen sein. Dann kann z. B. beim Zufahren der Blasformhälften das untere Ende des Schlauches mittels der verfahrbaren Blasdornvorrichtung geführt werden. Dabei kann die Blasdornvorrichtung an beliebige Positionen zwischen den geöffneten Blasformhälften verfahren und festgestellt werden. Dies ist z.
B. für die Herstellung von technischen oder unsymmetrischen Teilen ein erheblicher Vorteil.
Zweckmässigerweise ist der Antrieb der Blasdornvorrichtung ebenfalls als elektrischer Hohlwellenmotor mit einer drehbaren Gewindehulse ausgebildet, der auf der gleichen Gewindestange angeordnet ist, wie die Hohlwellenmotoren der äusseren Lagerböcke.
Bei einer Ausbildung als Zweistationen-Maschine sind weiterhin nur die beiden äusseren Lagerböcke mit jeweils einem Antriebsaggregat ausgestattet, während ein mittlerer Lagerbock ohne jeglichen eigenen Antrieb frei auf dem Rahmen verschiebbar geführt und mit nur einer mittleren
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Formträgerplatte versehen ist, die auf beiden Seiten mit jeweils einer Blasformhälfte ausgestattet ist. Über das separate Formenvernegelungssystem ist der mittlere Lagerbock mit den beiden mittleren Blasformhälften immer an die rechte oder linke äussere Blasformhälfte ankoppelbar und mitverschiebbar, so dass ein eigener Antrieb nicht erforderlich ist.
Die erfindungsgemässe Blasformmaschine kann unter Verwendung der zuvor beschriebenen Merkmale aber auch als Drei, Vier- oder Mehrstationenmaschine ausgebildet sein, ohne dass dafür weitere Antriebsaggregate für die mittleren Lagerböcke benötigt werden. Bei einer solchen Mehrstationenmaschine sind wiederum nur die beiden äusseren Lagerböcke mit jeweils einem Antriebsaggregat ausgestattet, während die mehreren mittleren Lagerböcke in gleicher Weise ohne jeglichen eigenen Antrieb frei auf dem Rahmen verschiebbar geführt und mit nur einer Formträgerplatte versehen sind, die auf beiden Seiten mit jeweils einer Blasformhälfte ausgestattet sind.
Eine Verschiebung der mittleren Lagerböcke mit jeweils zwei Blasformhälften erfolgt ebenfalls wieder nur über eine Ankoppelung mittels der jeweils separat zu betreibenden Formen-Verriegelungssysteme an jeweils einem äusseren, mit einem eigenen Antrieb versehenen Lagerbock
Die erfindungsgemässe Konstruktion besticht durch folgende Vorteile: - spielfreies Gesamtsystem, - Wegfall eines Hydrauliksystems (Hydraulik-Tank, -Leitungen,-Druckpumpe, -01), - völlig geräuscharmer und vibrationsfreier Betrieb der Transportvorrichtung, - Steuerung aller Lagerbock-Motoren über ein einfaches Master-Slave-System, - es brauchen bei einer Mehr-Stationen-Maschine (Zwei-, Drei-, Vier- oder Mehr-Stationen) immer nur die beiden äusseren Blasformhälften bzw. die dazugehörigen Lagerböcke mit einem
Antrieb (elektr.
Spindelmotor) ausgestattet zu sein, wobei die dazwischenliegenden bzw inne- ren Blasformhälften mittels Kopplung über das separate Blasform-Verriegelungssystem von den äusseren angetriebenen Blasformhälften mitbewegt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Einstationen-Blasformmaschine in Seitenansicht,
Fig 2 eine erfindungsgemässe Zweistationen-Blasformmaschine in Draufsicht,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Zwei-Stationen-Blasform- maschine in Draufsicht und
Fig. 4 eine erfindungsgemässe Zweistationen-Blasformmaschine in Seitenansicht.
In Fig 1 ist mit der Bezugsziffer 10 der flache Grundrahmen einer holmenlosen Blasformmaschine bezeichnet, auf dem zwei Lagerböcke 12,14 auf zwei parallelen Zylinderstangen 16 oder Gleitschienen horizontal verschiebbar gelagert sind. Die Lagerböcke 12,14 tragen jeweils eine Formaufspannplatte 18,20, an denen wiederum die jeweiligen Blasformhälften 22,24 schnell lösbar befestigt sind Seitlich neben den Blasformhälften 22,24 sind (auf der linken Seite) die oberen und unteren feststehenden Verriegelungshälften 26,28 und gegenüberliegend (auf der rechten Seite) die korrespondierenden oberen und unteren hydraulisch verschiebbaren Kupplungshälften 30,32 der Vernegelungseinheit an den Formaufspannplatten 18,20 lösbar befestigt
Das Verriegelungssystem der Blasformhälften 22,24 ist hiebei völlig unabhängig von dem Antrieb der Transportvorrichtung ausgebildet,
es besteht je nach Grösse der Blasform bzw der zu erblasenden Hohlkörper aus zwei oder (wie dargestellt) aus vier Kurzhub-Hydraulikzylindern (mit einem Hubweg von ca. 50 mm). Innerhalb des Verriegelungssystems besteht ein vorteilhafter, in sich geschlossener Kräfteverlauf (Kräfteviereck) Der Formschluss des Verriegelungssystems erfolgt dabei nahezu in Formteilungsebene, so dass bei geöffneter Blasform keine Vernegelungselemente hinderlich in den Freiraum hineinragen und z. B. eine Artikelentnahme behindern.
Die eigentliche Transportvorrichtung 34 für eine schnelle Hin- und Herbewegung (Eilgang) der Blasformhälften ist unterhalb der Lagerböcke 12,14 im flachen Rahmengestell 10 angeordnet Sie umfasst wenigstens zwei separate, voneinander unabhängige gleichartige Antriebsaggregate, wobei jeder äussere, eine Formträgerplatte 18,20 tragende Lagerbock 12,14 mit wenigstens einem dieser Antriebsaggregate ausgestattet ist.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform besteht ein solches Antnebsaggregat aus einer gehäusefesten, feststehenden Gewindestange (keine drehbare Gewindespindel !) als Koppelmittel 36 und einem an dem jeweiligen äusseren Lagerbock 12,14 befestigten und damit mitverschiebbaren Motor 38 (= elektrischer Hohlwellenmotor), der zusammen mit einer rotierenden Gewinde-
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mutter als im Motor drehbar gelagertes Eingriffsmittel direkt auf der Gewindestange angeordnet ist und mit dieser über die Gewindemutter in formschlüssiger Wirkverbindung steht. Die Koppelmittel 36 (hier = Gewindestangen) können - wie dargestellt - untereinander bzw. in zwei Ebenen im Rahmen 10 angeordnet sein. Bei kleineren Maschinen können sie zudem seitlich nach hinten versetzt sein, damit z. B. mehr Platz für die Blasdornvorrichtung vorhanden ist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemässen Zweistationen-Maschine besteht die eine (= linke) Station aus den beiden Blasformhälften 24 und 54, der darunter befindlichen Blasdornvorrichtung 46, den beiden Formträgerplatten 20 und 50 sowie dem äusseren, die Formträgerplatte 20 tragenden Lagerbock 14 und dem (zeichnerisch nicht dargestellten) mittleren Lagerbock, auf dem die mittlere Formträgerplatte 50 montiert ist. Die andere (= rechte) Station umfasst in gleicher Weise die beiden Blasformhälften 22 und 52, die darunter befindliche Blasdornvorrichtung 46, die beiden Formträgerplatten 18 und 50 sowie den äusseren, die Formträgerplatte 18 tragenden Lagerbock 12 und wiederum den (zeichnerisch nicht dargestellten) mittleren Lagerbock (48), der die mittlere Formträgerplatte 50 trägt.
An dieser mittleren Formträgerplatte 50, die zu beiden Stationen gehört, ist auf beiden Seiten jeweils eine Blasformhälfte 54,52 aufgespannt. Die Blasformhälfte 54 stellt dabei die rechte Blasformhälfte der linken Station dar, und die Blasformhälfte 52 stellt die linke Blasformhälfte der rechten Station dar.
Es sind hiebei nur die beiden äusseren Lagerböcke 12,14 mit jeweils einem Antriebsaggregat ausgestattet, wobei jedes Antriebsaggregat aus zwei parallel zueinander angeordneten elektrischen Hohlwellenmotoren 44 besteht, die zusammen mit ihrer drehbaren Gewindemutter 42 jeweils auf einer von zwei parallel zueinander im Rahmen 10 befestigten Gewindestangen 40 sitzen.
Bei dieser Ausführung sind die Gewindestangen 40 parallel in einer Ebene zueinander jeweils seitlich im Rahmen 10 derart angeordnet, dass für eine Blasdornvorrichtung 46 mit Spreiz- und Ausdreheinrichtung genügend Platz vorhanden ist. Bei kleineren oder Einstationen-Maschinen kann das Koppelmittel aus einer einteilig durchgehenden Gewinde- oder Zahnstange bestehen, bei längeren oder Mehrstationen-Maschinen besteht das auf beiden Längsseiten des Rahmens verlaufende Koppelmittel zweckmässigerweise aus mehreren in einer Flucht hintereinander angeordneten Teilen (Gewindestangen, Zahnstangen, etc.).
Im Betrieb wird z. B. zwischen die in Fig. 2 zur Zeit geöffneten Blasformhälften 52,22 der rechten Station ein schlauchförmiger Vorformling aus thermoplastischem Kunststoff extrudiert. Dabei wird das untere Ende des Schlauches bis auf die Blasdornvorrichtung 46 abgesenkt und gespreizt gehalten. Nun werden die Blasformhälften 52,22 zusammengefahren und geschlossen. Dies erfolgt für die rechte Blasformhälfte 22 mittels der beiden am Lagerbock 12 befestigten Hohlwellenmotoren 44 mit Gewindehülsen 42 und für die linke Blasformhälfte 52 mittels der beiden am Lagerbock 14 befestigten Hohlwellenmotoren 44 mit Gewindehülsen 42. Die die beiden Blasformhälften 24,54 der linken Station sind zu diesem Zeitpunkt geschlossen bzw. mittels der entsprechenden Verriegelungseinrichtung verriegelt und gekoppelt.
Die dazwischen eingespannte Blasdornvorrichtung 46 ist wie erwähnt frei mitverschiebbar und mittels einer eigenen Haltevorrichtung an jeder Position feststellbar bzw. arretierbar. Wenn die rechte Station (Blasformhälften 52,22) geschlossen ist, wird die gesammte gekoppelte Einheit beider Stationen soweit nach rechts verfahren, bis die Formtrennnaht und die Blasdornvorrichtung exakt unter der Extrusionsdüse des schlauchförmigen Vorformlings positioniert ist. Nun wird die Blasdornvorrichtung arretiert und dann die Verriegelungseinrichtung der beiden Blasformhälften 24,54 der linken Station entriegelt und geöffnet und die beiden Blasformhälften 24,54 werden auseinandergefahren.
Für die linke Blasformhälfte 24 erfolgt dies mittels der beiden am Lagerbock 14 befestigten Hohlwellenmotoren und für die rechte Blasformhälfte 54 erfolgt dies mittels der beiden am Lagerbock 12 befestigten Hohlwellenmotoren, wobei die rechte Station geschlossen ist bzw. die Blasformhälften 52,22 über ihre Verriegelungseinrichtung verriegelt und gekoppelt sind. Nach dem öffnen der beiden Blasformhälften 24,54 wird der fertige Artikel entnommen und ein neuer schlauchförmiger Vorformling zwischen die Blasformhälften extrudiert. Nach dem Schliessen der Form ist die Blasdornvorrichtung wieder zwischen den Formhälften eingespannt und die Arretierung kann gelöst werden. Dieser Funktionsablauf erfolgt prinzipiell in gleicherweise auch bei Drei- oder Mehrstationen-Maschinen.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Zweistationen-Blasformmaschine sind zusätzlich auch die beiden Blasdornvorrichtungen 46 mit einem oder - bei grösseren Maschinen - mit zwei kleinen elektrischen Hohlwellenmotoren 44 und formschlüssiger Gewindehülse 42 ausgestattet Dadurch ist jede Blas-
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dornvorrichtung 46 bei geöffneten Blasform hälften beliebig frei verfahrbar. Bei geschlossenen Blasformhälften bzw wenn beide Stationen gemeinsam verfahren werden, können die Motoren der Blasdornvorrichtungen 46 entweder auf Freilauf geschaltet und wirkungslos mitverschoben werden, oder aber als zusätzlicher Antrieb für die Gesamteinheit mitwirken.
In der rechten Station ist erkennbar, dass die Blasdornvorrichtung 46 mit ihren Hohlwellenmotoren 44 aus der zentrierten Mittelposition bis dicht an die linke Blasformhälfte 52 herangefahren ist. Diese Verfahrensvariante kann - wie erwähnt - insbesondere für die Herstellung von technischen oder unsymmetrischen Blasformteilen von besonderer Bedeutung sein.
Die in Fig. 4 dargestellte Zweistationen-Blasformmaschine verdeutlicht, dass die geöffneten Blasformhälften (hier 24,54) sehr weit, d. h. über die frei verfügbare Weglänge der Gewindestan- gen 40 auseinandergefahren werden können. Dies ist z. B. für Reinigungszwecke, für Reparaturarbeiten oder für einen schnellen Formenwechsel sehr vorteilhaft. Die Blasdornvornchtung 46 mit Hohlwellenmotor 44 der linken Station ist hier in eine beliegige Position zwischen den geöffneten Blasformhälften 24,54 ausserhalb der Mittelposition unterhalb der Extrusionsdüse 56 für den schlauchförmigen Vorformling gefahren und arretiert. Zum Beispiel für Reparaturarbeiten oder einen Formenwechsel kann es ebenfalls sehr vorteilhaft sein, wenn die Blasdornvorrichtung ganz zu einer Seite aus dem Weg verfahren werden kann.
Ebenso wie die in Fig. 2,3 oder Fig. 4 dargestellten Zweistationenmaschinen kann die erfin- dungsgemässe Blasformmaschine auch als Drei, Vier- oder Mehrstationenmaschine ausgebildet sein, bei der ebenfalls nur die beiden äusseren Lagerböcke 12,14 mit jeweils einem Antnebsaggregat ausgestattet sind, während die mehreren mittleren Lagerböcke 48 ohne jeglichen eigenen Antrieb frei auf dem Rahmen verschiebbar ausgebildet und mit nur einer Formträgerplatte 50 versehen sind, die auf beiden Seiten mit jeweils einer Blasformhälfte 52,54 ausgestattet sind Lediglich die Blasdornvorrichtungen können ebenfalls mit einem eigenen Antrieb bzw. Hohlwellenmotor versehen sein.