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Die Erfindung bezieht sich auf einen künstlichen Köder für das Fliegenfischen mit einem auf einen Haken aufsteckbaren, einem vom Kopfteil getrennten Hinterleib eines Köderinsektes im Nymphenstadium nachgeformten Formkörper aus Kunststoff.
Um beim Fliegenfischen das mühsame Binden von künstlichen Ködern zu vermeiden, ist es bekannt (US 4 141 170 A, US 5 428 918 A und US 5 456 039 A), einen vom Kopfteil getrennten Hinterleib eines Köderinsektes aus Kunststoff zu formen, wobei diese Formkörper mit unterschiedlichen Kopfteilen versehen werden können. Der Haken wird dabei durch den Formkörper gestochen. Nachteilig bei diesen bekannten künstlichen Ködern ist allerdings, dass die Kunststoffkörper ein bestimmtes Schwimmverhalten aufweisen, das nicht wahlweise auf das jeweils imitierte Koderinsekt abgestimmt werden kann.
Um einen künstlichen Fliegenkörper hinsichtlich seiner Behaarung ein möglichst natürliches Aussehen zu verleihen, ist es schliesslich bei gebundenen künstlichen Fliegen bekannt (AT 364 667 B), die Behaarung in Form einer Beflockung auf den gebundenen Fliegenkörper aufzubringen, und zwar mit Hilfe eines wasserfesten Klebers. Mit einer solchen Beflockung kann zwar die Behaarung eines künstlichen Fliegenkörpers einfacher hergestellt werden, doch bleibt die Notwendigkeit bestehen, den Fliegenkörper selbst aufwendig zu binden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen künstlichen Köder für das Fliegenfischen der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass nicht nur verschiedene Ködennsek- ten einfach nachgeahmt werden können, sondern auch der Köder an die jeweiligen Schwimmeigenschaften angepasst werden kann
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Formkörper aus einem kopfseitig offenen Hohlkörper aus Latex mit Hinterleibsegmente nachbildenden Umfangsringen besteht und dass das offene Ende des Hohlkörpers um den Schenkel des durch den Hohlkörper gestochenen Hakens abbindbar ist.
Aufgrund dieser Massnahmen braucht der Haken lediglich durch den Hohlkörper gestochen und das offene Ende des Hohlkörpers um den Hakenschaft gebunden zu werden, um die wesentlichen Voraussetzungen für die Imitation eines Köderinsektes zu schaffen. Das Auftriebsverhalten eines solchen Köders hängt von der Füllung des Hohlraumes des Hohlkörpers ab. Ist der Hohlkörper mit Luft gefüllt, so ergibt sich ein auf der Oberfläche des Gewässers schwimmender Köder. Wird hingegen der Hohlkörper mit Wasser gefüllt, so können je nach dem Grad der Wasserfüllung unterschiedliche Schwimmeigenschaften eingestellt werden. Diese Schwimmeigenschaften konnen zusätzlich dadurch beeinflusst werden, dass der Hohlkörper auf den mit einer Gewichtsmanschette umwickelten Hakenschenkei aufgesteckt wird.
Da aufgrund des elastischen Werkstoffes des Hohlkörpers die Luft bzw. das Wasser aus dem Hohlkörper beispielsweise durch die Durchtrittsöffnung des Hakens herausgedrückt und Wasser oder Luft in den Hohlkörper angesaugt werden kann, konnen die Schwimmeigenschaften des Köders an die jeweiligen Anforderungen vor Ort angepasst werden, ohne unterschiedliche Köder für unterschiedliche Schwimmeigenschaften vorsehen zu müssen.
Die die Hinterleibsegmente eines Köderinsektes nachbildenden Umfangsnnge des Hohlkörpers verleihen dem Köder eine das Ködennsekt grundsätzlich nachbildende Aussenform. Die Aussenseite des Hohlkörpers kann aber auch zusätzlich mit einer aufgeklebten Beschichtung aus Sand, Steinchen oder Haaren versehen werden, um beispielsweise die Köcher von Köcherfliegenlarven nachzuahmen, so dass mit einer Hohlkörperform unterschiedliche Köderinsekten nachgeformt werden können.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen künstlichen Köder für das Fliegenfischen ausschnittsweise im Bereich des vom
Kopfteil getrennten Hinterleibes in einem schematischen Längsschnitt vor dem Abbin- den des offenen Endes des Hohlkörpers und
Fig 2 den künstlichen Köder gemäss der Fig.
1 in einem Teilschnitt nach dem Abbinden des
Hohlkörpers
Der dem Hinterleib eines Köderinsektes im Nymphenstadium nachgeformte Formkörper 1 des zum Teil dargestellten Köders besteht aus einem kopfseitig offenen Hohlkörper 2 aus Latex, der mit Hinterleibsegmente nachbildenden Umfangsringen 3 versehen ist Durch das offene Ende 4 des Hohlkörpers 2 wird der Haken 5 des Köders eingeführt und durch die Umfangswand des Hohlkörpers 2 gestochen, so dass der Haken 5 im Bereich des geschlossenen Endes des Hohlkörpers 2
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wieder aus diesem austritt. Der Schaft 6 des Hakens 5 kann in herkömmlicher Weise mit einer Gewichtsmanschette 7 umwickelt sein, wie dies Im Ausführungsbeispiel schematisch angedeutet ist.
Zum Abschluss der Montage ist das offene Ende 4 des Hohlkörpers 2 um den Schenkel 6 bzw. die Gewichtsmanschette 7 abzubinden, wie dies der Fig. 2 entnommen werden kann. Der dazu verwendete Bindfaden ist mit 8 bezeichnet. Durch diese Abbindung des offenen Endes 4 des Hohlkörpers 2 wird der Hohlraum 9 dicht gegenüber dem Schenkel 6 bzw. der Gewichtsmanschette 7 des Hakens 5 verschlossen. Da aufgrund der Eigenelastizität des Hohlkörpers 2 auch die Durchtrittsöffnung 10 des Hakens 5 durch den Mantel des Hohlkörpers 2 einen wasserdichten Verschluss bildet, bedingt die im Hohlraum 9 des Hohlkörpers 2 eingeschlossene Luft einen entsprechenden Auftrieb des Köders, der in diesem Fall einen Dauerschwimmer bildet.
Soll der Auftneb vermindert werden, so braucht lediglich die Luft aus dem Hohlraum 9 herausgedrückt zu werden, was bel einer entsprechenden Druckanwendung auf den Hohlkörper 2 über die Durchtritts- öffnung 10 für den Haken 5 einfach durchgeführt werden kann Die aus dem Hohlraum 9 ausgepresste Luft kann durch angesaugtes Wasser ersetzt werden, so dass die Schwimmeigenschaften des Köders ohne besonderen Aufwand an die jeweils gewünschten Verhältnisse angepasst werden können.
Wie in der Flg. 2 angedeutet ist, kann die Aussenseite des Hohlkörpers 2 mit einer aufgeklebten Beschichtung 11 aus Sand, Steinchen oder Haaren versehen werden, um insbesondere Köcherfliegenlarven zu imitieren. Der Köder braucht dann nur mehr mit einer einfachen dunklen Kopfimi- tation verbunden zu werden, um einen allen Anforderungen genügenden künstlichen Koder zu erhalten.