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Die Erfindung betrifft Eckelement eines Schalungskastens, welches mindestens zwei winklig zueinander stehende, Teile der Schalhaut bildende Flächen aufweist und an dessen Rückseite mindestens zwei rechtwinkelig zu diesen Flächen stehende Flanschplatten angeordnet sind, die jeweils durchgehend von der Rückseite der einen bis zur Rückseite der anderen diese Flächen bildenden Schaltafeln verlaufen.
Herkömmlicherweise werden zur Herstellung von Schalungskästen für vornehmlich winkelige Wandquerschnitte die Kranz- bzw. Rahmenhölzer exakt auf die Bauwerksabmessungen zugeschnitten, gebohrt, verschraubt, verstrebt und mittels einer Hilfskonstruktion (Lehre) montiert. Anschliessend können die so hergestellten Schalungskästen mit Schaltafeln, welche die Schalhaut bilden, beschlagen werden. Da die einzelnen Bauwerksgrundrisse normalerweise unterschiedliche Raumabmessungen aufweisen, ist jeder Schalungskasten als Einzel- bzw. Sonderanfertigung in einem aufwendigen Ablauf herzustellen Nach der Verschraubung bzw Fertigstellung des Schalungskastens ist eine weitere Adjustierung bzw. Korrektur der Abmessungen nicht mehr moglich, ohne den Kasten zumindest teilweise zu demontieren.
Aus der US-PS 3,888,456 ist weiters eine Schalung bekannt, welche aus mehreren plattenformigen Elementen aufgebaut ist, deren Vorderseiten Teile der Schalhaut bilden. An ihren Rückseiten sind die Elemente mittels Gurthölzern verspannt, die von Spannvorrichtungen gehalten sind.
Ähnliche aus einzelnen Elementen, deren Vorderseiten Teile der Schalhaut bilden, nach Art von Baukastensystemen zusammensetzbare und wiederzerlegbare Schalungen sind auch aus der FR 470 552 A, der CH 51 904 A und der US 3,863,886 A bekannt. An den Rückseiten der Eckelemente sind jeweils in Flanschen festgelegte Rahmenhölzer vorgesehen.
Ein Eckelement eines Schalungskastens, das der eingangs genannten Art entspricht, ist aus der GB 1 381 549 A bekannt. Bei dem in der GB 1 381 549 A gezeigten Eckelement verlaufen die an den Rückseiten angebrachten rechtwinkelig zur Schalhaut stehenden Platten am oberen und am unteren Rand des Eckelementes, Diese am oberen und am unteren Rand liegenden Platten werden durch Steher verbunden, an denen Gewindestangen gelagert sind, die in eine Verbindungsmuffe mit Innengewinde ragen Die Steher tragen nicht nur die zur Verbindung zwischen zwei Eckelementen vorgesehenen Einrichtungen, sondern dienen ausserdem zur ausreichenden Versteifung dieses Eckelementes.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Eckelement bereitzustellen, mittels dem ein mit einem geringen Arbeitsaufwand montierbarer Schalungskasten herstellbar ist, der bei einem einfachen Aufbau eine ausreichende Stabilität aufweist Erfindungsgemäss gelingt dies bei einem Eckelement der eingangs genannten Art dadurch, dass gegen die mit Abstand vom Ober- und Unterrand des Eckelementes in unterschiedlichen Höhen des Eckelementes angeordneten Flanschplatten Rahmenhölzer über eine Spannvorrichtung verspannbar sind und dass die senkrecht zu den Flanschplatten bzw. den darauf aufgespannten Rahmenhölzern stehenden Ränder des Eckelementes zur Rückseite des Eckelementes hin umgebördelt sind und Umbordelungen bilden.
Zur Montage des Schalungskastens werden Rahmenhölzer, welche in ihrer Länge nur grob zugeschnitten sein müssen, beispielsweise mit Toleranzen von 30 cm, in die Spannvorrichtungen der Flanschplatten eingelegt, ausgerichtet und verspannt. Es müssen keine Bohrungen durch die
Rahmenhölzer angebracht werden, welche einen zusätzlichen Arbeitsaufwand bedeuten und zu einer Schwächung des Rahmenholzes führen. Nachjustierungen des Schalungskastens sind ohne aufwendige Demontagearbeiten leicht moglich. Im Bereich des Eckelementes bildet dieses selbst die Schalhaut. In den zwischen Eckelementen gelegenen Bereichen werden Schaltafeln angeschlagen.
Die Flächen der Eckelemente, welche Teile der Schalhaut bilden, können in unterschiedlicher Weise angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei rechtwin- kelig zueinanderstehende Flächen vorgesehen, wobei die Schalhaut sowohl aussen (für Innenecken) als auch innen (für Aussenecken) liegen kann Die Seite des Eckelementes, die die Schal- haut bildet, wird im Rahmen dieser Schrift immer als Vorderseite und die gegenüberliegende Seite, an der die Flanschplatten angeordnet sind, als Rückseite des Eckelementes bezeichnet. In ande- ren vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung können aber auch andere Winkel zwischen den Teile der Schalhaut bildenden Flachen, gebrochene Ecken oder runde Übergänge vorgesehen sein.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der beiliegenden
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Zeichnung erläutert.
In dieser zeigt Fig. 1 eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemässen Einnchtung für eine Innenecke, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Einrichtung für eine Aussen- ecke ; Fig 3 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen runden Übergang ; 4 und Fig. 5 mehrteilige Eckelemente und Fig. 6 ein Winkelprofil einer Spannvorrichtung.
In Fig 1 ist ein Eckelement 1 dargestellt, dessen aussenliegende Vorderseite 2 einen Teil der Schalhaut bildet An seiner Rückseite 3 sind zwei Flanschplatten 4 angebracht, welche als Anlageflächen für Rahmenhölzer dienen, wobei die Rahmenhölzer mittels Spannvorrichtungen 5 an der Flanschplatte 4 befestigt werden können. Die Spannvorrichtungen 5 umfassen jeweils eine an der Flanschplatte 4 angebrachte Lasche 9, ein Winkelprofil 7 mit Schrauben 10 und eine Klemmplatte 8. Bei der unteren der beiden Flanschplatten 4 sind in Fig. 1 die Winkelprofile 7 und die Klemmplatten 8 von den Laschen 9 abgenommen und nicht dargestellt. Zwischen Klemmplatte 8 und Flanschplatte 4 kann jeweils ein Rahmenholz eingelegt werden und mittels der Schrauben 10 festgespannt werden.
Die Klemmplatte 8 der Spannvorrichtung 5 kann ein lose zwischen das Rahmenholz und das Winkelprofil 7 einlegbarer Teil sein oder von den Schrauben 10 gehalten sein, indem diese drehbar in der Klemmplatte 8 gelagert sind.
Das Winkelprofil 7 weist, wie in Fig. 6 gezeigt, eine Nase 11 auf, die in eine Ausnehmung 12 der Lasche 9 gesteckt werden kann. Der Vorsprung 13 des Winkelprofils 7 hintergreift dann die Flanschplatte 4 und wird gegen die Rückseite der Flanschplatte gepresst, wenn ein Rahmenholz durch Anziehen der Schrauben 10 eingespannt wird.
Die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung ist für die Schalung einer Innenecke geeignet Bei der in Fig. 2 in Draufsicht dargestellten Einrichtung für eine Aussenecke bildet die Innenseite des Eckelementes 1, die in diesem Fall die Vorderseite 2 darstellt, einen Teil der Schalhaut. Wiederum sind an der Rückseite 3 des Eckelementes 1 Flanschplatten 4 mit Spannvorrichtungen 5 angeordnet. In Fig. 2 sind mittels der Spannvorrichtungen 5 eingespannte Rahmenhölzer 6 dargestellt, wobei die beiden in Fig. 2 sichtbaren Rahmenholzer 6 in einer gemeinsamen Ebene liegen. Unterhalb der in Fig. 2 sichtbaren Flanschplatte 4 liegt eine zweite Flanschplatte und die beiden an dieser Flanschplatte befestigten Rahmenhölzer liegen wiederum in einer gemeinsamen Ebene.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, sind die Ränder 14,15 der Eckelemente 1, welche im wesentlichen senkrecht zu den aufgespannten Rahmenhölzern 6 stehen, zur Rückseite 3 des Eckelementes 1 hin umgebördelt und bilden Umbördelungen 16. Die Laschen 9 sind an der Flanschplatte 4 von den Schaltafeln 17,18 des Eckelementes 1 beabstandet angebracht und ihre von den Schaltafeln 17,18 abgewandten Seitenflächen bilden Anschlagflachen für die Rahmenhölzer 6. Die die Anschlagfläche bildende Seitenfläche einer Lasche 9 und der umgebördelte Rand 14, 15 der gleichen Schaltafel 17, 18, der die Lasche 9 gegenübersteht, liegen in einer gemeinsamen Ebene 22, welche parallel zur Schaltafel 17,18 des Eckelementes 1 liegt.
Die Anschlagflächen der Laschen 9 zusammen mit den umgebördelten Rändern 14,15 bilden somit Seitenanschlage für die Rahmenhölzer 6, welche die Ausrichtung der Rahmenhölzer 6 erleichtern Die Breite der Umbördelungen 16 entspricht der Stärke der an den Rahmenhölzern 6 anzuschlagenden Schaltafeln, so dass die Vorderseiten 2 der Eckelemente 1 und die Schaltafeln im fertiggestellten Zustand der Schalungskasten bündig sind und eine ebene Schalhaut bilden.
Die beiden Schaltafeln 17,18, deren auf den Vorderseiten liegende Flächen Teile der Schalhaut bilden, stehen bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und Fig. 2 rechtwinkelig zueinander. Zur Schalung von Sonderecken könnten die Schaltafeln 17,18 aber auch andere Winkel einschliessen. Weiters könnte, wie in Fig. 3 gezeigt, eine zur Schalung eines runden Überganges gebogene Schaltafel 26 (welche winkelig zueinander stehenden Flächen in Form von Teilflächen dieser Schaltafel 26 umfasst) vorgesehen sein, an der die Flanschplatten 4 angebracht sind.
Die in Fig. 4 und 5 gezeigte Einrichtung ist mehrteilig aufgebaut. Es sind mehrere Teile 23,24, 25 vorgesehen, welche zusammen ein Eckelement 1 bilden, das die Schaltafeln 17,18, 19 aufweist, deren Vorderseiten jeweils einen Teil der Schalhaut bilden. Die Teile 23,24, 25 sind uber Verbindungsteile 27 miteinander verschraubbar. Werden die Teile 23,25 miteinander verbunden, so erhält man eine Einrichtung zur Schalung eines Ecks, wird der Teil 24 zwischen die Teile 23 und 25 montiert, so kann ein gebrochener Winkel geschalt werden.
Zur Montage eines Schalungskastens werden die erfindungsgemassen Einrichtungen entsprechend den Kastenabmessungen auf einer waagrechten Platte positioniert aufgestellt. Dabei stellen
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die erfindungsgemässen Einrichtungen die Eckelemente des aufzubauenden Schalungskastens dar Zwischen den Eckelementen können aber auch analog zu den Eckelementen aufgebaute ebene Basiselemente vorgesehen sein, welche ein ebenes Stück der Schalhaut bilden. Es folgt das Einlegen der Rahmenhölzer 6, die in der Länge nur grob ( 30 cm) zugeschnitten sind. Die Rahmenhölzer 6 werden an den Seitenanschlag gelegt und mit der Klemmplatte 8 durch das Anziehen der Schrauben 10 auf die Flanschplatte 4 gepresst. Die Flanschplatte ist mit Wülsten, beispielsweise in Form einer Schweissnahtperforierung, versehen, um die Haftung zu verbessern.
Die gesamte Rahmenkonstruktion kann jetzt sehr einfach nachgemessen und nachjustiert werden. Dies geschieht durch ein leichtes Lösen der Klemmschrauben mit der Möglichkeit, die erfindungsgemässen Einrichtungen zu verschieben. Nachdem die Konstruktion überprüft und verschraubt ist, erfolgt das Aufnageln der Schaihaut und das Aufbringen der Bühnenbeläge. Dazu sind die Eckelemente 1 mit einer angeschweissten Leiste 20 (vgl. Fig 1) versehen, auf welche die Bühnenbeläge aufgebracht werden.
Die erfindungsgemässen Eckelemente bieten im Vergleich zu herkömmlichen Systemen eine Reihe von Vorteilen Da die Eckelemente bereits eine Schalhaut aufweisen, können beim Nachjustieren direkt die Gebaudeabmessungen kontrolliert werden. Durch das Aufspannen auf die Flanschplatten 4 mittels der Spannvorrichtungen 5 werden die Rahmenhölzer biegesteif zueinander verbunden. Die Rahmenhölzer müssen nicht exakt auf die Montagelänge zugeschnitten sein und werden nicht mehr durch Bohrungen geschwächt und beschädigt. Der Schalungskasten kann ohne aufwendige Demontagearbeiten nachjustiert werden. Zur Verwendung bei Gleitschalungen sind die Flanschplatten 4 mit Aufhängebolzen 21 versehen, um die Gleitschalungsböcke einzuhängen. Ein umständliches Durchbohren der Rahmenhölzer für die Aufhängung der Böcke wird überflüssig.
Der herkömmlicherweise vorliegende besonders starke Abrieb der Schalhaut an den Ecken (hauptsächlich verursacht durch falsch liegende Bewehrungen) wird vermieden. Die hochfeste Stahlschalhaut der Eckelemente 1 ist gegenüber den besonderen Ansprüchen in den Eckelementen unempfindlich. Weiters befinden sich an den Eckelementen 1 bereits die Leisten 20 für die Anbringung der Bühnenbeläge. Die Schalhaut der Eckelemente 1 dient gleichzeitig als Anschlag für die übrige durch die Schaltafeln gebildete Schalhaut und ein bündiger Anschluss ist hergestellt
Durch die erfindungsgemässen Einrichtungen wird die Montagezeit bei durchschnittlichen Kastengrössen im Vergleich zur bisherigen Schalungsmontage halbiert. Die erfindungsgemässen Einrichtungen garantieren die Winkelsteifigkeit des Schalungsrahmens und können sehr einfach gegenseitig verstrebt werden.
Eine Montagehilfskonstruktion (Lehre) ist nicht mehr erforderlich
PATENTANSPRÜCHE:
1. Eckelement eines Schalungskastens, welches mindestens zwei winklig zueinander stehen- de, Teile der Schalhaut bildende Flächen aufweist und an dessen Rückseite mindestens zwei rechtwinkelig zu diesen Flächen stehende Flanschplatten angeordnet sind, die jeweils durchgehend von der Rückseite der einen bis zur Rückseite der anderen diese Flächen bildenden Schaltafeln verlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass gegen die mit Abstand vom
Ober- und Unterrand des Eckelementes (1) in unterschiedlichen Höhen des Eckelementes angeordneten Flanschplatten (4) Rahmenhölzer (6) über eine Spannvorrichtung (5) verspannbar sind und dass die senkrecht zu den Flanschplatten (4) bzw.
den darauf aufge- spannten Rahmenhölzern (6) stehenden Rander (14,15) des Eckelementes (1) zur Rück- seite (3) des Eckelementes (1) hin umgebördelt sind und Umbördelungen (16) bilden.