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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einbringen eines mit einem Anfahrkopf versehenen flexiblen Anfahrstranges in eine Stranggiessanlage, mit einem einen Fahrrahmen und einen Trag- rahmen aufweisenden Transportwagen, mit dem der Anfahrstrang zu einem Einlaufteil der Strang- giessanlage, vorzugsweise einer Stranggiesskokille, transportierbar ist, wobei der Tragrahmen auf dem Fahrrahmen an verbindenden Anlenkungen relativ zum Fahrrahmen verlagerbar abgestützt und mit einer Gleit- oder Rollenbahn zur Aufnahme des Anfahrstranges ausgerüstet ist, der Trag- rahmen mit dem Fahrrahmen durch Stellmittel verbunden ist, wobei mindestens eine der den Fahr- rahmen mit dem Tragrahmen verbindenden Anlenkungen von einem Stellmittel gebildet ist
Für den Startvorgang einer Stranggiessanlage ist es notwendig,
den durchgehenden Formhohl- raum einer Stranggiesskokille an ihrer Giessstrang-Austrittsseite mit einem Anfahrstrang zu ver- schliessen, der von oben durch die Stranggiesskokille eingefädelt und positioniert wird. Bei Giess- beginn wird mit dem Anfahrstrang der sich bildende Warmstrang abgezogen. Der Anfahrstrang wird nach Verlassen der Strangführung vom Warmstrang getrennt, vom Auslaufrollgang abge- hoben, auf die Giessbühne hochgefördert und auf einem Anfahrstrang-Transportwagen geparkt, um bei Bedarf wieder in die Stranggiesskokille von oben eingefädelt zu werden (AT-B 377 934, DE-B 19 61 443).
Ein Transportwagen der eingangs beschriebenen Art ist bereits aus der DE-C 22 21 187 be- kannt. Mit diesem bekannten Transportwagen wird der Anfahrstrang bis über die Stranggiesskokille verfahren, mittels am Transportwagen befindlicher Fördereinrichtungen in die Stranggiesskokille eingefädelt und sodann durch den Formhohlraum der Stranggiesskokille hindurch in die darunter befindliche Strangführung der Stranggiessanlage abgesenkt. Der relativ zum Fahrrahmen nach Art einer Wippe verstellbare Tragrahmen wird zur Aufnahme des Anfahrstranges in eine vertikale Position verbracht und zum Einbringen des flexiblen Anfahrstranges in die Stranggiesskokille in eine zur Kokillenöffnung leicht nach unten geneigte Einfädelposition verschwenkt.
Die wippenartige Ausbildung des Transportwagens mit einer schwenkbeweglichen Anlenkung des Tragrahmens am Fahrrahmen etwa in der Mitte seiner Längserstreckung führt zu einer grossen Bauhöhe und ist daher bei den beengten Platzverhältnissen auf der Giessbühne hinderlich, insbesondere bei tief- liegenden Kranbahnen.
Aus der EP-B 0 006 224 ist bereits ein Anfahrstrang-Transportwagen bekannt, der von einem Oberteil und einem Unterteil gebildet wird, wobei der den Anfahrstrang aufnehmende Oberteil gegenüber dem Unterteil in einer horizontalen Ebene bewegbar ist. Damit ist ein Zentrieren des Anfahrstranges vor und/oder während des Einfahrens in die Stranggiessanlage möglich. Auch diese Lösung gibt keine Hinweise auf eine Problemlösung bei beengten Platzverhältnissen infolge tiefliegender Kranbahnen auf der Giessbühne.
Die JP-A 55-139 154 zeigt einen Wickelspeicher für einen Anfahrstrang, der auf einem Ver- schiebewagen angeordnet ist, der quer zur Giessrichtung in einer Horizontalebene in und aus dem Auslaufrollgang einer Stranggiessanlage verfahrbar ist. Weitere Ausführungsformen eines Anfahr- strang-Transportwagen zeigen die AT-B 377 934, die AT-B 366 303 oder die DE-B 19 61 443
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen die nur geringe Bau- höhe aufweist und mit der es möglich ist, eine optimale Einfädelposition für den Anfahrstrang ober- halb der Eintrittsöffnung in die Stranggiesskokille einzunehmen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Tragrahmen mit dem Stellmittel von einer tiefliegenden Transportposition für den Anfahrstrang in eine zumindest im Bereich des Einlaufteiles der Stranggiessanlage angehobene Einfädelposition für den Anfahrstrang verbringbar ausgebildet ist.
Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der aus der DE-C 22 21 187 bekannten wippen- artigen Ausführungsform besteht darin, dass durch eine einseitige Anhebung des Tragrahmens keine wesentliche Absenkung seines gegenüberliegenden Endes erfolgt und damit bei der Bau- höhe des Transportwagens kein Raum für diese Gegenbewegung vorgesehen werden muss
Eine zweckmässige Ausführungsform besteht darin, dass alle den Fahrrahmen mit dem Trag- rahmen tragend verbindenden Anlenkungen von Stellmitteln gebildet sind und der Tragrahmen zur Gänze von einer tiefliegenden Transportposition für den Anfahrstrang in eine angehobene Ein- fädelposition für den Anfahrstrang verbringbar ausgebildet ist.
Nach einer möglichen Ausführungsform sind die Stellmittel so angeordnet, dass der Tragrah- men von einer tiefliegenden Transportposition für den Anfahrstrang in einer Parallelbewegung in
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eine angehobene Einfädelposition für den Anfahrstrang verbringbar ist.
Die Positionierung des Tragrahmens zum Fahrrahmen ist konstruktiv einfach gelöst, wenn die Stellmittel von vorzugsweise vertikal angeordneten Druckmittelzylindern gebildet sind.
Die Zahl der benötigten Druckmittelzylinder wird minimiert, wenn die Stellmittel von einem
Lenkersystem gebildet sind, wobei jeder Lenker am Fahrrahmen und am Tragrahmen angelenkt ist und mindestens einer der Lenker dieses Lenkersystems mit einem Druckmittelzylinder verbunden ist, der entweder am Fahrrahmen, am Tragrahmen oder an einem weiteren Lenker abgestützt ist.
Dieser Vorteil wird auch erreicht, wenn die Stellmittel von einem Lenkersystem gebildet sind, wobei jeder Lenker am Fahrrahmen und am Tragrahmen angelenkt ist und ein Druckmittelzylinder einer- seits am Fahrrahmen und andererseits am Tragrahmen angelenkt ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen- den Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei auf die beiliegenden Figu- ren Bezug genommen wird, die folgendes zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemässen Transportwagen für den Anfahrstrang in der abgesenkten
Transportposition,
Fig. 2 einen Transportwagen in einer angehobenen Einfädelposition für den Anfahrstrang, mit
Stellmitteln nach einer ersten Ausführungsform,
Fig. 3 einen Transportwagen in einer angehobenen Einfädelposition für den Anfahrstrang, mit
Stellmitteln nach einer zweiten Ausführungsform, Fig.4 einen Transportwagen in einer angehobenen Einfädelposition für den Anfahrstrang, mit
Stellmitteln nach einer dritten Ausführungsform.
Wie aus den Figuren 1 und 2 zu entnehmen ist, ist der Transportwagen 1 für einen Anfahr- strang 2 mittels Räder 3 auf Schienen 4 auf der Giessbühne 5 zu einer Stranggiesskokille 6 hin und von der Stranggiesskokille 6 weg verfahrbar. In Fig. 1 nimmt der Transportwagen für den Anfahr- strang die Transportposition ein. Die Einfädelposition für den Anfahrstrang 2, die in Fig 2 schema- tisch dargestellt ist, wird vom Transportwagen 1 eingenommen, wenn der Anfahrstrang 2 mit seinem Endteil 7 direkt über dem Formhohlraum 8 der Stranggiesskokille 6 positioniert ist. Der motorisch betriebene Transportwagen wird durch nicht dargestellte Endschalter in der Einfädelpo- sition zum Stillstand gebracht.
Der Transportwagen besteht aus einem Fahrrahmen 9 und einem auf diesen abgestützten Tragrahmen 10, der an seiner Oberseite mit einer den Anfahrstrang 2 auf- nehmenden Gleit- oder Rollenbahn 11 ausgestattet ist. Der Gleit- oder Rollenbahn 11 sind nicht dargestellte Treib- und Haltemittel für den Anfahrstrang 2 zugeordnet, die ihn während des Trans- portes zur Stranggiesskokille fixieren und ein vorsichtiges Einfädeln in und durch die Stranggiess- kokille sicherstellen. Derartige Treib- und Haltemittel sind aus der AT-B 366 303 in Form von Treib- rollenpaaren bekannt, die den Anfahrstrang während seines Transportes auf der Gleit- oder Rollen- bahn 11 halten und ihn in die Stranggiesskokille 6 gesteuert fordern. Der Tragrahmen 10 ist durch Stellmittel 12 mit dem Fahrrahmen 10 verbunden und mittels dieser Stellmittel 12 relativ zu diesem höhenverstellbar.
Damit ist es möglich, den Anfahrstrang 2 auf dem Transportwagen 1 mit einge- zogenem Tragrahmen 10 in einer tiefliegenden Transportposition in den Nahbereich der Strang- giesskokille zu verfahren und dort auf das Niveau der Einfädelposition anzuheben und in diese weiter zu bewegen.
Nach einer in Figur 2 dargestellten Ausführungsform sind die Stellmittel 12 von hydraulisch betätigbaren Druckmittelzylindern 13 gebildet, die auf dem Fahrrahmen 9 fixiert sind und von diesem vertikal aufragen. Ihre Kolbenstangen 14 stützen den Tragrahmen 10 über Anlenkungen 15 ab mit denen sie je nach Notwendigkeit fest oder beweglich verbunden sind. Mit dem Druckmittel- zylinder 13 wird der Tragrahmen 10 in einer Parallelbewegung aus der Transportposition in die Ein- fädelposition angehoben und umgekehrt wieder abgesenkt.
Nach einer in Figur 3 schematisch dargestellten alternativen Ausführungsform verbindet eine Anlenkung 15 den Tragrahmen 10 direkt und schwenkbar mit dem Fahrrahmen 9. An dem der Stranggiesskokille 6 benachbarten Ende des Transportwagens ist ein Stellmittel 12, analog der Aus- führungsform nach Fig. 2, zwischen Fahrrahmen 9 und Tragrahmen 10 angeordnet. Die Kolben- stange 14 ist gelenkig mit der Anlenkung 15 verbunden. Damit wird ein einseitiges Anheben des Tragrahmens 10 in die gewünschte Einfädelposition gewährleistet.
Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform, die in Fig.4 dargestellt ist, sind die Stellmittel 12 von einem Lenkersystem, bestehend aus mehreren Lenkern 16, 17 gebildet, welche sich schrag
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zwischen dem Tragrahmen 10 und dem Fahrrahmen bzw. den Rädern 3 des Transportwagens erstrecken. Ein Druckmittelzylinder 13 ist gelenkig an den beiden Lenkern 16,17 befestigt und ermöglicht bei seiner Beaufschlagung das Anheben und Absenken des Tragrahmens 10.
Sofern es die Stabilität erfordert, ist der Tragrahmen 10 am Fahrrahmen 9 mit entsprechenden Mitteln (Federn, Kulissen etc.) geführt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr ist es möglich und innerhalb des Schutzumfanges gelegen, wenn jedem Lenker 16,17 ein eigener Druckmittelzylinder 13 zugeordnet ist und solcherart ein beidseitiges und voneinander unabhängi- ges Anheben des Tragrahmens ermöglicht wird. Eine ungleiche Anhebung kann auch durch unglei- che Länge der Lenker 16,17 erreicht werden. Weiters ist es möglich, dass sich ein Druckmittel- zylinder neben den Lenkern 16,17 und ohne Anlenkung an diese zwischen dem Fahrrahmen und dem Tragrahmen erstreckt und an diesen angelenkt ist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Einrichtung zum Einbringen eines flexiblen Anfahrstranges (2) in eine Stranggiessanlage, mit einem einen Fahrrahmen (9) und einen Tragrahmen (10) aufweisenden Transport- wagen (1), mit dem der Anfahrstrang (2) zu einem Einlaufteil der Stranggiessanlage, vor- zugsweise einer Stranggiesskokille (6), transportierbar ist, der Tragrahmen (10) auf dem
Fahrrahmen (9) an verbindenden Anlenkungen (15) relativ zum Fahrrahmen (9) verlager- bar abgestützt und mit einer Gleit- oder Rollenbahn (11) zur Aufnahme des Anfahrstranges (2) ausgerüstet ist, der Tragrahmen (10) mit dem Fahrrahmen (9) durch Stellmittel (12) verbunden ist, wobei mindestens eine der den Fahrrahmen (9) mit dem Tragrahmen (10) verbindenden Anlenkungen (15) von einem Stellmittel (12) gebildet ist, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Tragrahmen (10) mit dem Stellmittel (12)
von einer tiefliegenden Trans- portposition für den Anfahrstrang in eine zumindest im Bereich des Einlaufteiles, vorzugs- weise einer Stranggiesskokille (6) der Stranggiessanlage angehobene Einfädelposition für den Anfahrstrang verbringbar ausgebildet ist.