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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen eines Abstandhalters aus thermoplastischem Kunststoff auf eine Glasscheibe im Zuge des Herstellens von
Isolierglasscheiben, bei dem thermoplastischer Kunststoff entlang des Randes einer Glasscheibe auf die Glasscheibe aufgetragen wird
Neben Abstandhaltern aus Metall, meist Aluminiumhohlprofile, ist es seit längerem bekannt,
Isolierglas mit Abstandhaltern aus Kunststoff herzustellen, wobei es im wesentlichen zwei Ausfuhrungsformen gibt.
Eine Ausfuhrungsform ("swiggle strip") verwendet einen vorgefertigten Strang aus
Butylkautschuk, der von einer Vorratsspule abgezogen auf die eine Glasscheibe einer
Isolierglasscheibe aufgedrückt wird (DE 37 26 274 C)
Ein weiteres Verfahren ("Biver"-Verfahren) sieht vor, einen erhärtenden Kunststoff aus einer entlang des Randes einer Glasscheibe bewegten Düse auf die Glasscheibe aufzutragen (EP 0 176 388 A).
Schliesslich ist in letzterer Zeit mehrfach vorgeschlagen worden, Abstandhalter aus thermoplastischem Kunststoff zu verwenden, wobei in der Regel so vorgegangen wird, dass der thermoplastische Kunststoff aus einer Auftragdüse als Strang mit der gewünschten Querschnittsform -meist rechteckig - unmittelbar auf die eine Glasscheibe aufgespritzt wird (DE 196 32 063 C) Bei dem letztgenannten Verfahren zum Herstellen von Abstandhaltern fur Isolierglasscheiben ergeben sich beim Auftragen des Stranges, der als Abstandhalter dienen soll, wegen der Verwendung von thermoplastischem Kunststoff insoferne Schwierigkeiten, als das genaue Steuern der aufzutragenden Menge an thermoplastischem Kunststoff nicht ohne weiteres möglich ist In einem bekannten Vorschlag wird versucht,
die aufzutragende Menge durch Kombination einer Plungerpumpe fur das Fordern des thermoplastischen Kunststoffes zur Düse und einer Zahnradpumpe, die an der Düse vorgesehen ist, für das genaue Dosieren einzusetzen.
Auch die zuletzt genannte Massnahme (Kombination Plungerpumpe-Zahnradpumpe) ist nicht in der Lage, unter allen Umständen zu gewährleisten, dass je Längeneinheit des aufzutragenden Abstandhalters aus der Düse genau die richtige Menge an thermoplastischem Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird.
Grund hiefur ist es, dass die Viskosität, also das Fliessverhalten von thermoplastischem Kunststoff, ausserordentlich stark temperaturabhängig ist. Ungeachtet des Umstandes, dass isolierte Leitungen fur den Transport des thermoplastischen, auf eine einem gewünschten Fliessverhalten entsprechende Temperatur erwärmten Kunststoffes zur Düse verwendet werden, ergeben sich bei Temperaturschwankungen erhebliche Probleme.
Eine mengen- bzw. viskositätsabhängige Regelung des Forderdruckes beim Verarbeiten von thermoplastischem Kunststoff ist an sich aus der AT 399 497 B, der EP 0 124 188 A und der US 4 922 852 A bekannt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung anzugeben, mit dem weitestgehend unabhängig von Temperatur Schwankungen gewahrleistet ist, dass jeweils die richtige Menge an thermoplastischem Kunststoff zum Bilden eines Abstandhalters für Isolierglasscheiben gewährleistet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes wenigstens im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe auf getragen wird, erfasst wird, dass die Geschwindigkeit, mit der der Kunststoff entlang des Randes der Glasscheibe aufgetragen wird, erhöht wird, wenn die im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, erfasste Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes über einen gegebenen Sollwert erhöht ist, und dass die Geschwindigkeit, mit der Kunststoff entlang des Randes der Glasscheibe aufgetragen wird, verkleinert wird, wenn die im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, erfasste Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes unter einen gegebenen Sollwert absinkt.
Dadurch, dass bei der Erfindung die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes bei seinem Austritt aus der Düse, also an der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, gemessen wird und die Relativgeschwindigkeit zwischen Düse und Glasscheibe in Abhängigkeit von der festgestellten Temperatur und damit in Abhängigkeit von dem Fliessverhalten des thermoplastischen Kunststoffes bei seinem Austritt aus der Düse geändert wird, ist gewährleistet, dass auch bei Änderungen der Temperatur jeweils die richtige Menge an thermoplastischem
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Kunststoff je Längeneinheit auf die Glasscheibe als Abstandhalter aufgetragen wird, so dass eine über die gesamte Lange des Abstandhalters gleichmässige Querschnittsform des Abstandhalters aus thermoplastischem Kunststoff sichergestellt ist
Die Erfindung trägt dem Umstand Rechnung,
dass bei gleichbleibendem, durch das Fordermittel (Plungerpumpe, Zahnradpumpe oder Kombination von Pumpen) erzeugtem Druck, die je Zeiteinheit aus der Düse austretende Menge an thermoplastischem Kunststoff von dessen Temperatur abhangt. Dabei haben Temperaturänderungen von nur wenigen C schon einen merk- baren Einfluss auf die Menge an thermoplastischem Kunststoff, die je Zeiteinheit aus der Düse austntt
In einer Ausführungsform des erfindungsgemassen Verfahrens wird so vorgegangen, dass der Druck, mit dem thermoplastischer Kunststoff zu der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, gefördert wird, wenigstens in einem Bereich vorgegebener Abweichungen der Temperatur von der vorgegebenen Temperatur konstant gehalten wird.
Beim praktischen Ausführen des erfindungsgemässen Verfahrens besteht die Möglichkeit bei grösseren Änderungen der Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes den Förderdruck, mit dem der thermoplastische Kunststoff aus der Düse austritt, zu verändern Dabei wird im Rahmen der Erfindung bevorzugt so gearbeitet, dass der Förderdruck erhöht wird, wenn die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, unter einen vorgegebenen Grenzwert absinkt, oder dass der Forderdruck verringert wird, wenn die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, über einen vorgegebenen Grenzwert ansteigt
Durch die beiden zuletzt genannten Massnahmen wird das Ausmass der temperaturabhangigen Anderungen der Geschwindigkeit,
mit der Kunststoff entlang des Randes der Glasscheibe aufgetragen wird klein gehalten.
Die erfindungsgemässe Regelung der Geschwindigkeit, mit der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, ist besonders genau, wenn erfindungsgemäss die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes unmittelbar an der Stelle gemessen wird, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird.
Wenngleich es in der Praxis genügt, wenn die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes unmittelbar an der Düse gemessen wird, ist es in der Praxis von Vorteil, wenn nach einem Vorschlag der Erfindung die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes wenigstens an einer weiteren Stelle im Abstand von der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, insbesondere im Bereich des Strömungsweges des Kunststoffs zur Düse gefördert wird, erfasst wird Die Massnahme, die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes an wenigstens einer Stelle der Förderleitung im Abstand von der Düse zu messen, erlaubt es, die Steuerung der Relativgeschwindigkeit zwischen Düse, also der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, und Glasscheibe auf eine bevorstehende Änderung der Temperatur des thermo- plastischen Kunststoffs gleichsam vorzubereiten,
so dass die tatsächliche Änderung der Relativgeschwindigkeit zwischen Düse und Glasscheibe in Abhängigkeit von der Temperatur des Kunststoffs rasch und in die richtige Richtung (Vergrössern oder Verkleinern der Relativgeschwindigkeit) ausgeführt werden kann
Wenn die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes nicht nur unmittelbar an der Düsenmündung, sondern auch im Abstand von der Düsenmündung an wenigstens einer Stelle der Förderleitung, durch die thermoplastischer Kunststoff der Düse zugeführt wird, gemessen wird, besteht beispielsweise auch die Möglichkeit die Steuerung der Relativgeschwindigkeit zwischen Düse und Glasscheibe, also der Geschwindigkeit, mit der sich die Düse entlang des Randes der Glasscheibe, auf die ein thermoplastischer Abstandhalter aufzutragen ist, bewegt,
in Abhängigkeit von einem Mittelwert aus diesen wenigstens zwei ermittelten Temperaturwerten zu regeln
Für das Ausführen des erfindungsgemässen Verfahrens ist es gleichgültig, ob sich die Düse, aus der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, entlang des Randes einer stillstehenden Glasscheibe bewegt oder ob die Glasscheibe entlang einer stillstehenden Düse bewegt wird. Auch Kombinationen dieser beiden Möglichkeiten, die Relativbewegung zwischen Düse und Glasscheibe zu bewirken, sind denkbar.
So ist es beispielsweise vorstellbar, dass für einen Teil der Ränder der Glasscheibe (meist die bei lotrecht stehender Glasscheibe horizontalen Ränder) die Glasscheibe entlang der stillstehenden Düse bewegt wird, und dass die Düse entlang der lotrechten Ränder
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bewegt wird
Durch die erfindungsgemäss vorgeschlagenen Massnahmen, die allenfalls durch in Unteransprüchen genannte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung weitergebildet sein können, wird sichergestellt, dass die je Längeneinheit des herzustellenden Abstandhalters aus thermoplastischem Kunststoff aufgetragene Menge an thermoplastischem Kunststoff auch bei Temperaturschwankungen konstant gehalten wird
Von Vorteil ist es dabei, dass Änderungen des Förderdruckes im Normalfall nicht erforderlich sind, so dass der Förderdruck konstant gehalten werden kann,
was leichter moglich ist als das Konstanthalten der Temperatur, da dieses von vielen Parametern abhängt, wozu beispielsweise auch die Umgebungstemperatur und die Temperatur der Glasscheibe zählen.
Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens wie folgt beschrieben werden:
Beim Auftragen eines Abstandhalters aus thermoplastischem Kunststoff auf eine Glasscheibe beim Herstellen von Isolierglasscheiben wird eine Duse, aus der thermoplastischer Kunststoff mit der gewünschten Querschnittsform auf eine Glasscheibe aufgespritzt wird, entlang des Randes der Glasscheibe bewegt Die Geschwindigkeit, mit der die Düse entlang des Randes der Glasscheibe bewegt wird, wird in Abhängigkeit von der Temperatur des Kunststoffes gewählt Dabei ist für einen vorgegebenen Sollwert der Temperatur eine Geschwindigkeit, mit der sich die Düse entlang des Randes der Glasscheibe bewegt, vorgegeben.
Ändert sich die Temperatur nach oben, dann wird die Geschwindigkeit erhoht, wenn die Temperatur hingegen unter den Sollwert absinkt, wird die Geschwindigkeit, mit der die Düse entlang des Randes der Glasscheibe bewegt wird, verringert So ist sichergestellt, dass immer die richtige Menge an thermoplastischem Kunststoff auf die Glasscheibe aufgespritzt wird und ein Abstandhalter mit gleichmässiger Querschnittsform erhalten wird
PATENTANSPRÜCHE:
1 Verfahren zum Auftragen eines Abstandhalters aus thermoplastischem Kunststoff auf eine
Glasscheibe im Zuge des Herstellens von Isolierglasscheiben, bei dem thermoplastischer
Kunststoff entlang des Randes einer Glasscheibe auf die Glasscheibe aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes wenigstens im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, erfasst wird, dass die Geschwindigkeit, mit der der Kunststoff entlang des Randes der
Glasscheibe aufgetragen wird, erhöht wird, wenn die im Bereich der Stelle, an der
Kunststoff auf die Glasscheibe aufgetragen wird, erfasste Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes über einen gegebenen Sollwert erhöht ist, und dass die
Geschwindigkeit, mit der Kunststoff entlang des Randes der Glasscheibe aufgetragen wird, verkleinert wird,
wenn die im Bereich der Stelle, an der Kunststoff auf die
Glasscheibe aufgetragen wird, erfasste Temperatur des thermoplastischen Kunststoffes unter einen gegebenen Sollwert absinkt .