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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Koppeleinheit zum Herausführen mindestens eines Lichtwellenleiters aus einem Freileitungskabel, bestehend aus einem länglichen, hohlen Isolator mit einem endseitigen Fussgehäuse und einem anderseitigen Kopfgehäuse, wobei das Fussgehäuse bzw das Kopfgehäuse jeweils mindestens eine seitliche Kabel-Einführöffnung bzw. mindestens eine seitliche Lichtwellenleiter-Ausführöffnung aufweisen
Eine derartige Koppeleinheit bzw. "Kopplungsarmatur" ist im DE-U1 93 02 818 beschrieben.
Eine solche Koppeleinheit wird üblicherweise mit dem Kopfgehäuse hängend z. B. an einer Traverse eines Freileitungsmastes angebracht, wobei die Enden der über Isolatoren an der Traverse abgespannten Freileitungskabel durch das Fussgehäuse geführt werden. Dabei liegen das Kopfgehäuse traversenseitig auf Erdpotential und das Fussgehäuse kabelseitig auf dem jeweiligen Phasenpotential des Freileitungskabels, wobei die Potentialtrennung über den Isolator gewährleistet ist.
Innerhalb des Fussgehäuses wird mindestens ein Lichtwellenleiter aus dem Freileitungskabel herausgeführt und mit einem durch den Isolator in das Kopfgehäuse geführten Verbindungsleiter verspleisst, der dann seinerseits mit einem seitlich aus dem Kopfgehäuse herauszuführenden, abgehenden Lichtwellenleiter verspleisst wird
Hiebei ist es nun notwendig, die abgehenden Lichtwellenleiter jeweils in einer derartigen Winkelausrichtung herauszuführen, dass bei einem vorgegebenen Streckenverlauf der Freileitung möglichst geringe Biegekräfte auf die Lichtwellenleiter wirken. Dies ist oftmals schwierig, weil die optimalen Winkelausrichtungen der abgehenden Lichtwellenleiter je nach dem Winkel zwischen dem ankommenden und dem abgehenden Freileitungskabel unterschiedlich sind.
Bei der bekannten Kopplungsarmatur ist nun vorgesehen, das Kopfgehäuse über mehrere, insbesondere acht, auf einem zur Isolator-Längsachse koaxialen Kreis verteilt angeordnete und Durchgangslächer eines Gehäusebodens durchgreifende Schrauben mit dem Isolator bzw. mit einer fest mit dem Isolator verbundenen Abdeckplatte zu verschrauben. Hiedurch kann nach Lösen und Entfernen aller Schrauben das Kopfgehäuse relativ zum Isolator jeweils um bestimmte, der Winkelteilung der Schrauben entsprechende Stufen, insbesondere um jeweils 45 , verdreht werden. Nachfolgend müssen dann wieder alle Schrauben eingeschraubt und angezogen werden.
Diese Lösung gestattet aber nur eine stufige Verstellung der Winkelausrichtung, und zudem ist der grosse Montageaufwand zum vollständigen Herausschrauben und wieder Festschrauben aller (z.B. acht) Schrauben nachteilig. Es kann zwar eine Verbesserung der Einstellmöglichkeiten dadurch erreicht werden, dass die von den Schrauben durchgriffenen Löcher der Kopfarmatur als Langlöcher ausgebildet werden, dies führt dann aber zu einem erheblich grösseren Herstellungsaufwand für die Bildung dieser Langlöcher.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der bekannten Koppeleinheit diese derart zu verbessern, dass sie bei konstruktiv einfacher und preiswerter Ausgestaltung noch besser an die jeweiligen Verhältnisse am Einsatzort anpassbar ist, wobei insbesondere auch eine einfache Handhabung gewährleistet sein soll.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das Kopfgehäuse und/oder das Fussgehäuse mit dem Isolator derart stufenlos um die Längsachse relativ zueinander verdrehbar sowie in jeder beliebigen Relativdrehstellung fixierbar verbunden sind/ist, dass die Kabeleinführöffnung und die Lichtwellenleiter-Ausführöffnung hinsichtlich der Winkelausrichtung ihrer Öffnungsachsen in jede beliebige Relativstellung bringbar sind, in dem das Kopf- bzw. Fussgehäuse einen isolatorseitigen Boden mit einer zentrischen Öffnung aufweist, wobei der Boden mit einem die Öffnung umschliessenden ringförmigen Öffnungsrand zwischen dem Isolator und einem mit diesem lösbar verbundenen Klemmring mit einer zentrischen Öffnung zumindest kraftschlüssig gehalten ist.
Hiedurch ist vorteilhafter Weise eine ausserordentlich genaue Ausrichtung zur Anpassung an den Richtungsverlauf der Freileitung möglich.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Kopfgehäuse verdrehbar und fixierbar mit dem Isolator verbunden ist, während das Fussgehäuse starr mit dem Isolator ver- bunden ist. Auf diese Weise wird die stufenlose Drehbarkeit auf der dem Freileitungskabel abgewandten Seite des Isolators bewerkstelligt und somit auf der dem Freileitungskabel zuge- wandten Seite des Isolators keine besondere Ausgestaltung notwendig.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Klemmring über mehrere, auf einem zur Längsachse koaxialen Kreis verteilt angeordnete Schrauben mit dem Isolator ver- schraubt ist und zwar insbesondere mit einem starr mit dem Isolator verbundenen Flanschring.
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Dies ermöglicht es, dass zum Verdrehen des Gehäuses relativ zum Isolator lediglich die Verschraubung des Klemmrings gelockert werden muss, dass sodann die gewünschte Relativdrehstellung stufenlos und leicht eingestellt werden kann und in dieser Lage durch Anziehen der Schrauben fixiert wird. Im Gegensatz dazu war es beim Stand der Technik immer notwendig, die Schrauben völlig zu lösen, sodass die Koppeleinheit zerlegt war
In einer vorteilhaften Ausbildung ist vorgesehen, dass zwischen dem Kopfgehäuse und dem Isolator ein die Öffnung des Bodens umschliessender Dichtring angeordnet ist, wobei dieser Dichtring vorzugsweise in einer ringförmig verlaufenden Nut des Flanschrings angeordnet ist.
Durch diese Massnahme wird der Zutritt von Wasser ins Isolatorinnere und insbesondere ins Kopf- und Fussgehäuse verhindert.
Anhand der Zeichung soll nun die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden. Dabei zeigt die einzige Zeichnungsfigur eine teilgeschnittene Seitenansicht einer bevorzugten Ausfüh- rungsform einer erfindungsgemässen Koppeleinheit.
Eine erfindungsgemässe Koppeleinheit 1 besitzt einen länglichen, im wesentlichen hohlen Isolator 2, der einendig mit einem Fussgehäuse 4 und anderendig mit einem Kopfgehäuse 6 verbunden ist. Das Fussgehäuse 4 weist mindestens eine seitliche, d. h. bezüglich der Längsachse 8 der Koppeleinheit 1 bzw. des Isolators 2 radial bzw. senkrecht ausgerichtete Einführöffnung 10 für ein nicht dargestelltes Freileitungskabel auf Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt das Fussgehäuse 4 zwei derartige Einführungsöffnungen 10.
Das Kopfgehäuse 6 besitzt mindestens eine ebenfalls seitliche, d. h. zur Längsachse 8 radial bzw. senkrecht ausgerichtete Ausführöffnung 12 für einen nicht dargestellten Lichtwellenleiter
Ober die Einführöffnungen 10 des Fussgehäuses 4 werden die Enden von einem Freileitungskabel in das Fussgehäuse 4 eingeführt Innerhalb des Fussgehäuses 4 wird aus dem Freileitungskabel mindestens ein Lichtwellenleiter herausgeführt und mit einem insbesondere schraubenlinienförmig durch den Hohlraum des Isolators 2 geführten Verbindungs-Lichtwellenleiter 14 verspleisst. Beim Verbindungs-Lichtwellenleiter 14 kann es sich um ein mehrere Einzelleiter enthaltendes Bündel handeln. Der Verbindungs-Lichtwellenleiter 14 wird dann innerhalb des Kopf- gehäuses 6 mit einem weiteren Lichtwellenleiter verspleisst, der dann seinerseits über die Ausführöffnung 12 nach aussen geführt wird.
Der ursprüngliche hohle Innenraum des Isolators 2 ist vorzugsweise mit Polyurethan (PU) ausgeschäumt.
Erfindungsgemäss ist nun insbesondere das Kopfgehäuse 6 mit dem Isolator 2 derart stufenlos um die Längsachse 8 relativ zueinander verdrehbar sowie in jeder beliebigen Relativstellung fixierbar verbunden, dass die Einführöffnung (en) und die Ausführöffnung 12 hinsichtlich der Winkelausrichtung ihrer Öffnungsachsen in jede beliebige Relativstellung bringbar sind. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann natürlich auch das Fussgehäuse 4 entsprechend stufenlos verdrehbar und beliebig fixierbar mit dem Isolator 2 verbunden sein. Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel ist allerdings eine relative Verdrehbarkeit nur zwischen dem Kopfgehäuse 6 und dem Isolator 2 vorgesehen, während das Fussgehäuse 4 starr mit dem Isolator 2 verbunden ist.
Hierbei verdreht sich folglich der Isolator 2 bei einer Relativ-Verdrehung zwischen Kopfgehäuse 6 und Fussgehäuse 4 zusammen mit dem Pussgehäuse 4 relativ zum Kopfgehäuse 6.
Das Kopfgehäuse 6 und vorzugsweise auch das Fussgehäuse 4 bestehen zweckmässigerweise jeweils aus einem topfartigen Gehäuseteil 16 bzw 18 und einem Deckel 20 bzw. 22. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist am Deckel 22 des Kopfgehäuses 6 eine Aufhängung 24 angebracht, mittels der die gesamte Koppeleinheit 1 z. B. an einer Mast-Traverse (Erdpotential) aufgehängt werden kann. Alternativ hierzu ist es aber ebenfalls möglich, eine "stehende Montage" vorzusehen, wozu dann das Fussgehäuse 4 ein insbesondere flanschartiges Montageelement aufweist (nicht dargestellt) und mit diesem auf der Seite des Erdpotentials befestigt wird.
Bei dieser alternativen Ausführungsform weist dann folglich das Fussgehäuse 4 mindestens eine Lichtwellenleiter-Ausführöffnung auf, und das dann auf hohem Potential liegende Kopfgehäuse 6 besitzt vorzugsweise zwei Einführöffnungen für Freileitungskabel. (Vgl Bild 3 in etc. Bd. 113, S. 370)
Es ist nun besonders zweckmässig, wenn das Kopfgehäuse 6 bzw. dessen topfartiges Gehäuseteil 18 einen dem Isolator 2 zugekehrten Boden 26 mit einer zentrischen Öffnung 28 auf- weist, wobei der Boden 26 mit einem die Öffnung 28 umschliessenden, ringförmigen Öffnungsrand 30 erfindungsgemäss zwischen dem Isolator 2 und einem mit diesem lösbar verbunden, insbesondere verschraubten Klemmring 32 kraftschlüssig, klemmend gehalten ist.
Hiedurch ist
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vorteilhafterweise durch einfaches Lösen der Verschraubungen des Klemmringes 32 ein Verdrehen des Kopfgehäuses 6 gegenüber dem Isolator 2 möglich, und in jeder beliebigen Relativ- drehstellung kann eine Fixierung durch Anziehen der Verschraubungen des Klemmringes 32 erfolgen, indem dann der Öffnungsrand 30 klemmend, kraftschlüssig zwischen dem Klemmring 32 und dem Isolator 2 gehalten wird.
Vorzugsweise ist der Klemmring 32 über mehrere, auf einem zur Längsachse 8 koaxialen Kreis verteilt angeordnete Schrauben 34 mit dem Isolator 2 verschraubt, und zwar insbesondere mit einem starr mit dem Isolator 2 verbundenen Flanschring 36. Jede Schraube 34 ist durch ein Durchgangsloch des Klemmringes 32 geführt und greift in ein Gewindeloch des Flanschringes 36 ein. Hierbei ist vorteilhafterweise zwischen dem Kopfgehäuse 6 und dem Isolator 2 bzw. dem Flanschring 36 ein die Öffnung 28 des Bodens 26 umschliessender Dichtring 38 angeordnet Bevorzugt ist dieser Dichtring 38 in einer ringförmig verlaufenden Nut 40 des Flanschringes 36 angeordnet. Der Dichtring 38 dient einerseits der Abdichtung des Spaltes zwischen dem Kopfgehäuse 6 und dem Isolator 2 bzw. dem Flanschring 36.
Andererseits vergrössert der Dichtring 38 vorteilhafterweise auch die Klemmwirkung bzw. den Kraftschluss zum Fixieren der gewünschten Drehstellung des Kopfgehäuses 6 gegenüber dem Isolator 2.
Der Klemmring 32 weist eine zentrische Öffnung 42 auf. Femer besitzt auch der Flanschring 36 eine entsprechende zentrische Öffnung 44 Diese Öffnungen 42,44 sind koaxial und im wesentlichen fluchtend mit dem Innenraum des Isolators 2 angeordnet, so dass die beschriebene, freie Relatiwerdrehbarkeit gewährleistet ist, ohne den durchgeführten Verbindungs- Lichtwellenleiter 14 mechanisch zu gefährden
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondem umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Koppeleinheit (1) zum Herausführen mindestens eines Lichtwellenleiters aus einem
Freileitungskabel, bestehend aus einem länglichen, hohlen Isolator (2) mit einem endseitigen Fussgehäuse (4) und einem anderseitigen Kopfgehäuse (6), wobei das
Fussgehäuse (4) bzw. das Kopfgehäuse (6) jeweils mindestens eine seitliche Kabel-
Einführöffnung (10) bzw.
mindestens eine seitliche Lichtwellenleiter-Ausführöffnung (12) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfgehäuse (6) und/oder das Fussgehäuse (4) mit dem Isolator (2) derart stufenlos um die Längsachse (8) relativ zueinander verdrehbar sowie in jeder beliebigen Relativdrehstellung fixierbar verbunden sind/ist, dass die Kabel-Einführöffnung (10) und die Lichtwellenleiter-Ausführöffnung (12) hinsichtlich der
Winkelausrichtung ihrer Öffnungsachsen in jede beliebige Relativstellung, bringbar sind, indem das Kopf- bzw.
Fussgehäuse (6,4) einen isolatorseitigen Boden (26) mit einer zentrischen Öffnung (28) aufweist, wobei der Boden (26) mit einem die Öffnung (28) umschliessenden ringförmigen Öffnungsrand zwischen dem Isolator (2) und einem mit diesem lösbar verbundenen Klemmring (32) mit einer zentrischen Öffnung (44) zumindest kraftschlüssig gehalten ist.