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Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere eine Dose, aus Kunststoff oder Metall, mit einem vorzugsweise eingezogenen Behälterunterteil und einem Schraubdeckel, die jeweils korrespondierende Halteprofilierungen in Form von Schraubengangteilstücken aufweisen und wobei der obere Rand des Behälterunterteils ein Rollrand ist.
Übliche Konservendosen, die mit Dosenöffner oder Aufreissdeckel zu öffnen sind, sind Einwegdosen mit dem Nachteil der Scharfkantigkeit an der Entleerungsöffnung und bei vorspringendem Restring der Entleerungs- und Reinigungsfeindlichkeit der Öffnung.
Bekannte (siehe DE 3915835 A1) wiederverschliessbare Behälter für Lebensmittel mit Schraubdeckel sind z. B. solche, deren Gewindenocken direkt mit korrespondierenden Gewindeformteilen am Behälterrumpf in Verbindung stehen. Diese haben den Nachteil der schwierigen notwendigen genauen Ausformung der metallischen Gewindegangteite, sowie der Gefahr des"Festrostens"der einander berührenden Metallteile
Bekannt (siehe DE 4400204A1) sind auch Behälterausführungen mit leicht zu öffnendem Deckel ohne Gewindenocken, welche zu ihrem Verschluss Vakuum benötigen und deren Deckel nicht im eigentlichen Sinne wiederverschliessbar sind
Bekannt sind auch Behälter aus Glas mit Metall-Schraubdeckeln (Nockendrehverschlüssen) für Konserven Jeglicher Art, z. B. für Marmeladen, aber auch für Getränke.
Das Füllgut ist bei derartigen Behältern sterilisierbar, wobei beim Abkühlen des Füllgutes und/oder durch Kopfraum-Bedampfung vor dem Verschliessen in dem Behälter ein Vakuum entsteht, sodass der Deckel mit der Deckeldichtung fest gegen den Glaskörper gedrückt wird, wodurch der Behälter absolut dicht ist.
Ein Nachteil solcher Glasbehälter besteht darin, dass sie zerbrechlich sind, nicht stapelfähig sind, dass sie ein hohes Gewicht aufweisen und dass sie lichtdurchlässig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wiederverschliessbaren Behälter der eingangs genannten Art zu schaffen, der stapelbar sein kann, leicht zu öffnen ist, stossfest, leicht und unzerbrechlich ist und bei dem das Füllgut gleichwohl sterilisierbar ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass der Rollrand nach aussen gerollt ist und eine Hülse hält, an der die Halteprofilierungen des Behälterunterteils angeordnet sind. Diese Hülse wird im folgenden Gewindehülse genannt. 4
Aus der EP 0 412 876 A 1, der EP 0672 591 A2 und der GB 2096 107 A sind zwar auch Dosen mit Rollrand nach aussen bekannt, der jeweils einen Ring hält.
Dieser Ring trägt jedoch keine Schraubengangteilstücke zum Zusammenwirken mit einem Schraubdeckel, sondern wirkt als Sitz für einen Aufhebet/Ktemmdecket, wie er für Farbdosen seit jeher üblich ist. Es geht um völlig unterschiedliche Konstruktionen mit anderen Zielen.
Das Nach-Aussen-Rollen des oberen Randes des Behälters zum Einklemmen des oberen Randes der Gewindehülse ergibt die Möglichkeit, die dort gebildete Dichtfläche zum Behätterdecke) hin entsprechend glatt, steif und eben zu machen, um die Dichtheit des Verschlusses und die Sterilität des Inhaltes zu garantieren. Überdies ergibt sich dadurch eine rückstandslose Entleerungsmöglichkeit für den Inhalt, da kein nach innen gerichteter Rand oder sonstiger scharfkantiger Deckelrest vorliegt.
Die Gewindehülse selbst besteht aus steifem, sterilisationsbeständigem Kunststoff und liegt am Behältermantel soweit an, dass dieser dadurch eine erhöhte Gesamtsteifigkeit verliehen erhält. Selbstverständlich darf die Gewindehütse nicht gegenüber dem Behälter verdrehbar sein, sonst liesse sich der Nockendrehverschluss nicht bestätigen.
Dazu ist die Behälteraussenseite und/oder die Hülse erfindungsgemäss zumindest in ihrem oberen Abschnitt mit einer Beschichtung versehen, welche nach"Andinchen"der Hütse durch thermische oder HF-Erwärmung oder Reibungswärme eine Verklebung von Hülsenwulst bzw. Hülseninnenseite mit der Rumpfrottungsinnenseite herbeiführt, wodurch eine Verdrehsicherung zwischen Hülse und Rumpf erreicht wird. Bei tichtdurchtässiger Hülse kann auch UV-Härtung vorgesehen sein.
Alternativ oder zusätzlich können an der Hülse Profilierungen vorgesehen werden, an denen der Rollrand angreift und die ein Verdrehen der Gewindehülse gegenüber dem Rollrand verhindern Altemativ können an Gewindehülse und Behälterwand korrespondierende Profilierungen in Form von Sicken und Vorsprüngen vorgesehen werden, dies insbesondere dann, wenn die Gewindehülse nicht als geschlossener Ring vorgesehen ist, sondem als geschlitzter Ring, der auf die Behälterwand aufgeschnappt wird, oder in Form von mehreren Segmenten die um den Behätteroberteii herumgelegt werden. In solchen Fällen wird der Schlitz bzw die Stossstellen zwischen den Ringen z. B.
HF-verschweisst, bevor der Rollrand ausgebildet wird
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Um die Gewindehülse möglichst geringgewichtig zu halten, kann sie behälterseitige Ausnehmungen aufweisen, während ihre Aussenseite aus Reinigungsgründen bis auf die Haltevorsprünge in Form von Schraubengangteilstucken vorzugsweise glatt ist. Das Gewicht der
Gewindehülse liegt damit im Vergleich zur sonstigen Stahimasse des Behälters in einer Relation, welche das Stahlrecycling nicht beeinträchtigt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform besteht darin, die Behälterwand öffnungsseitig konusförmig einzuziehen und die einstückige Gewindehülse mit einem korrespondierenden Konus zu versehen, sodass bei Aufsetzen der Gewindehulse automatisch eine Höhenzentrierung gegeben ist und auch die Montage von Gewindehülse mit dem Behälterunterteil vereinfacht wird.
Die Erfindung ist vorzugsweise zur Anwendung an Blechdosen zylindrischer Gesamtform gedacht, wobei deren Seitenwand soweit konisch eingezogen wird, dass sich eine im wesentlichen zylindrische Gesamtform des Behälters bei aufgeschraubtem Deckel ergibt, sodass dieser keinen
Oberstand mehr über die Behälterseitenwand aufweist und daher durch Stösse nicht gelockert werden kann. Es besteht jedoch keine Notwendigkeit zu dieser Beschränkung, ebenso nicht hinsichtlich der sonstigen Ausbildung des Behälterunterteiles (1- oder 2-teilig, zylindrisch oder konisch, mit oder ohne Einzug am Boden etc.)
Eine erfindungsgemässe Variante liegt darin, die Gewindehülse an den fertigen Rollrand anzuspritzen - dann hält der Rollrand ebenso die Gewindehulse.
In den Zeichnungen sind sechs Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemässen Dose dargestellt. Die Figuren zeigen Jeweils Teilquerschnitte und gleiche Bauteile tragen gleiche Bezugszeichen.
Dabei bezeichnet die Fig. 1 eine bevorzugte 2-teilige Ausführungsform des metallischen Behälterunterteiles, in welcher das Bezugszeichen 1 einen handelsüblichen Nockendrehverschluss, wie er für Glasbehälter, z. B Gurkengl3ser, Verwendung findet, darstellt und der am unteren Rand gleichmässig entlang seines Umfanges verteilte Nocken 2 (z. B. 4 oder 6 derartige Nocken) aufweist. Die Nocken untergreifen bei festgeschraubtem Deckel Schraubengangteilstücke 5, welche als Teil der Gewindehülse 13 ein Festschrauben des Nockendrehverschlusses 1 an der Behältermündung 11 erlauben. Die Elastomerdichtzone im Dichtrand des Deckels ist mit 6 bezeichnet.
Der Behälter weist auf seiner offenen Seite einen in der Regel durch Rollnecken hergestellten konischen Rumpfübergangsbereich 8 vom zylindrischen Rumpfuntertei) 7 in den vorzugsweise ebenfalls zylindrischen Öffnungsbereich 9 auf.
Der Rand 11 des zylindrischen Öffnungsteiles 9 ist um den Oberteil 12 einer Gewindehülse 13 aus steifem Kunststoff herumgerollt, mit anderen Worten, an diese angeclincht. Die vorzugsweise durch Spritzguss hergestellte Gewindehülse 13 sitzt mit einer Abschrägung 14 satt am eingezogenen Bereich 8 des Behälters auf, sodass nach dem Aufschieben der Gewindehülse 13 auf den Haisbereich 9 beim Anrollen des Randes 11 keine Höhenzentrierung der Gewindehülse gegenüber dem Halsbereich 9 nötig ist. Mit 15 ist eine Ausnehmung in der Gewindehülse 12 dargestellt, die zur Materialeinsparung dient.
Nicht dargestellte seitliche Profilierungen am Oberteil 12 der Gewindehülse 13, an die der Rand 11 herangerollt wird und/oder eine Siegel- oder Klebeverbindung sorgen für eine verdrehfeste Verbindung zwischen Gewindehülse 13 und Behälter, sodass der Nockendrehverschluss 1 betätigbar ist. Wie ersichtlich, kann durch die Ausbildung des Oberteiles 12 der Gewindehülse 13 der Dichtbereich zwischen Behälter und Deckel auf den Behälterinhalt und die Sterilisationsbedingungen abgestimmt werden. Die Seitenwand des Behälters 7 ist vorzugsweise mit bekannten Rumpfsicken 7A ausgestattet sowie mit einem bodenseitigen Einzugsbereich 4, um den Falz des Bodens 3 nicht gegenüber der Zylinderfläche vorspringen zu lassen.
Die Fig. 2 zeigt einen ebenfalls 2-teiligen Behälterunterteil, bestehend aus der Seitenwand 7 und dem nicht eingezogenen Boden 3. Die Seitenwand 7 ist dabei im Öffnungsbereich nur so wenig eingezogen, dass die zylindrische Grundform der Gewindehülse an deren Aussenseite mit der Kontur der nicht eingezogenen Seitenwand 7 glatt abschliesst. In diesem Fall ist die Abschrägung 14 der Gewindehülse nur gerade so schmal, dass eine einwandfreie Höhenzentrierung der Gewindehülse während des Anrollens des Randes 11 um den Oberteil 12 der Gewindehülse 13 möglich ist.
Eine derartige Ausführung ergibt ein bewusstes Vorspringen des Nockendrehverschlusses über die Behälterkontur hinaus
Fig. 3 zeigt einen 2-teiligen Behälterunterteil mit nicht eingezogener Seitenwand 7, bei der die Höhenzentrierung der Gewindehülse 13 durch Einschnappen eines Wulstes 16 der Gewindehülse
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13 in eine Sicke 7C des Rumpfes 7 gewährleistet wird. Der Rumpf ist dabei ebenfalls vorzugsweise mit weiteren Versteifungssicken 7A versehen sowie bodenseitig mit einem wahlweise eingezogenen oder nicht eingezogenen Boden 3.
Die Fig 4 schliesslich zeigt ein Ausführungsbeispiel eines 1-teiligen nicht eingezogenen Behälterunterteils 17, weicher in seinem oberen Bereich durch eine nach aussen weisende Sicke 1 7A einen Anschlag für die Gewindehülse 13 ergibt. Eine bekannte Bodenausbildung ermöglicht eine Stapelbarkeit der Behälter.
Die Fig. 5 zeigt einen durch Stauchen aus einer eingezogenen Seitenwand zu einer Stulpe 17 verformten Seitenwandteil 7 Eine derartige Stulpe ergibt eine Kontaktfläche 18, welche auch für an ihrer Unterseite annähernd flach oder konusförmig ausgebildete Gewindehülsen 13 geeignet ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist an den Rollrand eine Gewindehülse aus starrem Kunststoff angespritzt, die den Rollrand umgreift und so hält. Natürlich muss auch hier der Rollrand nicht die gleiche Konfiguration über seinen ganzen Umfang aufweisen.