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Die Erfindung bezieht sich auf einen Flaschenverschluss gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es sind eine Reihe technischer Anordnungen bekannt, die es im Bereiche der Gastronomie ermöglichen, Getränke zeit-, volums- oder gewichtsproportioniert auszuschenken, um sowohl die Menge, als auch das Produkt vorzüglich kontrolliert zu Lasten des ausgebenden Kelners auszuschwenken. Im Bereiche der kontrollierten Ausschank von Getränken aus Flaschen - solche Geräte werden als Offenausschankgeräte bezeichnet-ist es erforderlich, die Flaschen mit einem Verschluss zu versehen, dessen Öffnungsmechanismus gesteuert und damit kontrolliert betätigbar ist.
Am Markt sind eine Reihe solcher Verschlüsse bekannt, deren Öffnungsprinzip darin besteht, dass der Verschluss sich mittels nur eines im Inneren befindlichen Magnetsystems dadurch geöffnet wird, dass seitens des Gerätes ein kontrolliertes Magnetfeld angelegt wird, über dessen Wirkung der Verschluss geöffnet wird, und somit zeit- oder gewichtsgesteuert eine bestimmte zuvor festgelegte Menge, vorzüglich kellnerbezogen, entnommen werden kann.
Bei den bekannten derartigen Flaschenverschlüssen ist, um den Im Bereich des Flaschenverschlusses nötigen Luft-Flüssigkeitsaustausch zu ermöglichen, entweder ein Kugelventil oder ein Luftventil vorgesehen, das über einen Öffnungsmechanismus hilfsbetätigt wurde. In letzterem Falle ist meist eine mechanisch gekoppelte Entlüftung vorgesehen.
Beide Lösungen sind aber unbefriedigend.
Bei der Variante mit dem Kugelventil ergibt sich der Nachteil, dass die Getränkeverschlüsse durch sich abscheidenden Zucker rasch verkleben, insbesondere wenn das Produkt nicht häufig ausgeschenkt wird, wodurch das Kugelventil mit dem Effekt blockiert, dass entweder auch über den Entlüftungskanal Getränk entweicht oder kein Luftaustausch erfolgt, und daher kein Getränk in das Glas rinnt. Darüber hinaus sind die bisher bekannten Lösungen von Kugelventilen lageabhängig, was zum langsamen Entweichen von Getränken bei liegender Aufbewahrung der Flaschen führt.
So weist die in der DE-25 48 442 A1 gezeigte Portioniervorrichtung ein Magnetventil für die Flüssig-
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trichterbereiches in das Flascheninnere führt und an deren innerem Ende ein Kugelventil vorgesehen ist, das Luft in die Flasche eintreten lasst, sobald das Magnetventil geöffnet wird. Das Kugelventil ist aber in seiner Wirkung nicht unabhängig vom Magnetventil steuerbar.
Schliesslich sind die bisherigen Varianten von Flaschenverschlüssen dieser Art auch mit dem Nachteil behaftet, dass die eigentliche Entlüftung einem nicht mit dem Ziel des Getränkes übereinstimmenden Pfad zugeführt ist, sodass im ersten Moment des Öffnens oder im Störungsfalle (verklebtes Ventil) das auszuschenkende Getrank an einer ungeeigneten Stelle aus dem Flaschenverschluss dringt. Weiters ergibt sich aus der Anwendung eines Kugelventil, dass dieses bei unerwünschter Betätigung des Getränkeverschlusses den Luftpfad freigibt, wodurch besondere Vorkehrungen zu treffen sind, um eine solche zu verhindern.
Diese Vorkehrungen haben Nachteile, auf die später noch eingegangen wird.
Die Variante der mechanisch gekoppelten Entlüftung hat eine Reihe von Nachteilen, die sich in allen bislang bekannten Ausführungsformen wiederspiegeln.
Bei der in der US-3 802 606 A gezeigten Portioniervorrichtung dieser Art wird ein unsachgemässes Öffnen durch eine dem Auslaufventil vorgeschaltete Prellplatte verhindert, durch welche aber der freie Fluss der Flüssigkeit gehemmt wird. Gerade dies soll aber erfindungsgemäss vermieden werden. Weiters führt das aus dem Flascheninneren geführte Entlüftungsrohr an die Aussenseite der Vorrichtung, wodurch über diesen Weg Flüssigkeit nach aussen dringen kann, sodass bei Überdruck in der Flasche oder verstopftem Auslaufventil die Flüssigkeit über das Entlüftungsrohr nach aussen gedrückt wird, was zu einem unerwünschten Überlaufen führt.
Das Entlüftungsventil und das Flüssigkeitsauslaufventil sind über eine Stange direkt mechanisch miteinander gekoppelt, wodurch keine unabhängige Steuerung der Luftzuführ ermöglicht wird.
Die Betätigung der beiden Ventile befindet sich im Flüssigbereich, wodurch es zu einer Überkreuzung der Flüssigkeits- und Luftwege kommt, die ein Einschwingverhalten der Fliessgeschwindigkeit hervorruft und bei zeitportionierten Anwendungen zu Portionsschwankungen führt. Die Tatsache, dass die bekannten mechanisch gekoppelten Entlüftungsventile sich im Flüssigbereich befinden, bringt auch mit sich, dass durch Zuckerabscheidungen, vor allem wenn das Getrank nicht sehr oft ausgeschenkt wird, die mechanisch exakte Übertragung nicht mehr gewährleistet ist und sich dadurch Probleme bei der Betätigung ergeben können.
Durch die frei nach aussen erfolgende Entlüftung können an der beim geringsten Überdruck in der Flasche aufgrund von Temperaturschwankungen oder Abgabe von Restkohlensaure nicht zu akzeptierende Mengen an Getränkeflüssigkeit an einer nicht geeigneten Stelle entweichen. Letztlich hat die mechanische Kopplung zwischen Getränkeverschluss und Entlüftungsventil den nachteiligen Effekt, dass im Falle einer unerwünschten Betätigung des Getränkeverschlusses auch das Entlüftungsventil betätigt wird, wodurch besondere Vorkehrungen zur Vermeidung derselben zu treffen sind.
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Wie vorstehend bereits ausgeführt, haben alle bislang bekannten, magnetisch verriegelten Flaschenverschlüsse den Nachteil, dass eine unerwünschte Betätigung des Getränkeverschlusses verhindert werden muss, da sonst ohne Zuhilfenahme des zeit-, volums- oder gewichtssteuernden Gerätes, das vorzüglich kellnerentlastend angewandt wird, Getränkeentnahmen stattfinden könnten. Insbesondere hat dieser Schutz gegen das Öffnen mittels einfacher Hilfsmittel wie Büroklammern, Haarnadeln, etc. zu erfolgen. Die bislang bekannten getroffenen Vorkehrungen bestehen in einer Abdeckung, welche verschiedenste Ausgestaltungen haben kann, immer in der Absicht, den Verschluss unzugänglich zu machen.
Alle Abdeckungen dieser Art haben den störenden Effekt, dass sie aufgrund der Kräfte von Adhäsion und Kohäsion das Zurückhalten einer kleinen Getränkemenge bewirken. Dies wirkt sich auch auf die Reinheit des Ausschanks negativ aus. Darüber hinaus bewirkt dies bei vielen auszuschenkenden Produkten eine Verkrustung oder ein Zuwachsen des Verschlusses bzw. dessen Abdeckung mit Zucker und anderen Getränkeresten. Die Sicherheit des Öffnens des Verschlusses, die Strömungsgeschwindigkeit, die bei zeitgesteuerten Geräten das Kriterium der Portionsgrösse ist, leiden darunter.
Auch werden Arbeitsplätze, an denen derartige Geräte Einsatz
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durch Andrucken eines Glases an einen hohlen Betätigungsstab, welcher über Federkraft vorgespannt ist, diese von einer Stellung, in der eine transparente Messkammer mit dem Inneren einer umgedrehten Flasche in Verbindung steht und das hohle Ende des Betätigungsstabes verschlossen ist, in eine Stellung gebracht wird, in der ein Ventilelement den oberen Einlass der Messkammer gegenüber der Flasche verschliesst und die in der Messkammer befindliche Flüssigkeit sich über das untere Ende der Messkammer und den hohlen Betätigungsstab in das zu füllende Glas entleeren kann. Die Messkammer kann sich jedoch nur entleeren, wenn über ein federvorgespanntes magnetgesteuertes Ventil Luft in diese eingelassen wird.
Um unerlaubtes Abgeben von Getränken zu verhindern, wird das federvorgespannte Luftventil über einen elektrischen Schaltkreis magnetisch betätigt, unabhängig davon ob der Betätigungsstab gedrückt wird oder nicht.
Diese Vorrichtung ist jedoch auf das Abgeben von sehr kleinen, nicht variierbaren Flüssigkeitsmengen eingeschränkt, da nur immer das Volumen der kleinen Messkammer entleert wird. Die Luftzufuhr dient nur dem Freigeben der in der Messkammer gespeicherten Flüssigkeitsmenge, eine Zufuhr von Luft in das Flascheninnere zum luftblasenfreien Abgeben aus der Flasche ist nicht vorgesehen. Der Vorgang des Auffüllens der Messkammer aus der Flasche geschieht erst wieder nach dem Entleeren der Messkammer, sodass eine ständige Flüssigkeitsentnahme nicht möglich ist. Das Ansaugen der Luft für das Luftventil geschieht seitlich.
Auch in der GB-2 152 477 A ist eine Flüssigkeitsportioniervorrichtung gezeigt, mit der eine bestimmte Menge an Getränkeflüssigkeit aus einer Flasche in einen Kolben gelassen und dann in ein unter der Vorrichtung befindliches Glas abgegeben wird. Dazu ist ein über eine Spule betätigbares Doppelventil vorgesehen, welches in einer ersten Stellung die Zuleitung in den Kolben öffnet und die Ableitung schliesst und in einer zweiten Stellung die Zuleitung schliesst sowie die Ableitung öffnet.
Das Doppelventil wird dabei über einen Hebel bewegt, der eine Belüftungsvorrichtung beinhaltet, die während jener Zeit geöffnet ist und Luft in den Kolben lässt, in der die Ableitung geöffnet ist, über die die im Kolben befindliche Getränkeflüs-
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enthaltende Flasche sondern nur des Kolbenvolumens, wobei das Luftventil nicht unabhängig vom Auslassventil steuerbar ist.
Ziel der Erfindung ist es daher, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und einen Flaschenverschluss der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, bei dem ein Austritt von Flüssigkeit durch mechanisches Öffnen des Auslaufventiles sicher verhindert ist.
Weiteres Ziel der Erfindung ist es, einen FlaschenverschluB anzugeben, mit dem ein Portionieren von Flüssigkeiten exakt vorgenommen werden kann.
Erfindungsgemäss wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
Durch die vorgeschlagenen Massnahmen ist sichergestellt, dass auch bei einem unberechtigtem mechanischen Öffnen des Auslaufventiles noch kein Austritt der Flüssigkeit erfolgen kann, da in einem solchen Fall wegen des geschlossenen Entlüftungsventiles kein Luft-Flüssigkeitsaustausch erfolgen kann und ohne Eintritt von Luft in die Flasche keine Flüssigkeit aus dieser austreten kann.
Da das Entlüftungsventil relativ weit von der Eintrittsöffnung der Entlüftungsleitung angeordnet werden kann, ist eine Manipulation am Entlüftungsventil kaum möglich. Abgesehen davon wäre es für eine unberechtigte Entnahme von Flüssigkeit erforderlich, sowohl das Auslaufventil, wie auch das Entlüftung- ventil gleichzeitig zu öffnen, was aber schon aufgrund des engen Raumes im Bereich des Auslauftrichters kaum möglich ist.
Durch die Merkmale des Anspruches 2 ergibt sich der Vorteil, dass bei einem Flüssigkeitsaustritt aus der Entlüftungsleitung die Getränkeflüssigkeit ebenfalls in ein unter den Auslauftrichter gestelltes Glas rinnt.
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Durch die Massnahmen des Anspruches 3 ergibt sich eine weitere Verbesserung der Sicherheit des Flaschenverschlusses gegen eine unberechtigte Manipulation.
Durch die Merkmale des Anspruches 4 ist es möglich bei einer jeden Betätigung des Auslaufventiles und damit auch des Entlüftungsventiles z. B. einem entsprechenden Preis zugeordnete Signale an einen Rechner zu liefern. Dabei besteht aufgrund der Programmierbarkeit der Kodiereinrichtung die Möglichkeit je nach der auszuschenkenden Flüssigkeit und derem Preis entsprechende Signale bei jeder Betätigung des Auslaufventiles an den Rechner zu senden.
Durch die Merkmale des Anspruches 5 rinnt die Flüssigkeit bei einer Abgabe optimal über den Auslauftrichter ab.
Bei Flaschenverschlüssen der eingangs erwähnten Art endet die Entlüftungsleitung in der Regel in einem erheblichen Abstand vom Auslauftrichter. Bei einem Flüssigkeitsaustritt aus der Entlüftungsleitung kann es daher zu einer Verschmutzung des Auslaufventiles kommen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es daher, diesen Nachteil zu vermeiden sowie ein exaktes Portionieren von Flüssigkeiten zu ermöglichen.
Erfindungsgemäss wird dies durch die kennzeichenden Merkmale des Anspruches 6 erreicht.
Durch die vorgeschiagenenen Massnahmen ist sichergestellt, dass ein allfällig aus der Entlüftungsleitung austretender Flüssigkeitsrest am Auslaufventil sicher vorbeigeführt wird und es zu keiner Verschmutzung des Auslaufventiles kommt.
Durch die Merkmale des Anspruches 7 ergibt sich der Vorteil, dass eine Manipulation, z. B. am
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das Auslaufventil und das Entlüftungsventil gleichzeitig zu manipulieren, was aber aufgrund der beengten Platzverhältnisse praktisch nicht möglich ist. Dadurch ist ein hohes Mass an Sicherheit gegen eine betrügerische Manipulation gewährleistet.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert, die schematisch einen erfindungsgemäBen Flaschenverschluss mit geöffnetem und geschlossenen Auslaufventil zeigt.
Der erfindungsgemässe Flaschenverschluss weist einen Grundkörper 1 auf der an seiner Unterseite mit einem Auslauftrichter 3 versehen ist.
Im obersten Bereich des Auslauftrichters 3 ist ein Ventilsitz 20 angeordnet, der mit einem Ventilkörper 4 zusammenwirkt, der von einem Magnetantrieb 5, 6 betätigbar ist. Dabei wird bei Erregung der Spule 6 der Anker 5 abgestossen, wobei Anker 5 durch eine Feder 7 gegen die abgefallen Stellung vorgespannt ist. Mit dem Anker 5 ist der Ventilkörper 4 verbunden.
Neben dem Auslassventil 20,4 ist ein Entlüftungsventil 8, 9 angeordnet, das in einer Entlüftungsleitung 13 angeordnet sind, deren Einlass 11 im Bereich des Austauftrichters 3 angeordnet ist.
Dabei dient der magnetisierbare Anker 8, der durch eine Feder 10 gegen die Schliessstellung vorgespannt ist und gleichzeitig als Ventilkörper des Entlüftungsventiles dient, der mit einem die Entlüftungslei- tung 13 umgebenden Ventilsitz 22 zusammenwirkt.
Die Entlüftungsleitung 13 ist im Bereich des oberen Endes 2 des Gehäuses 1 abgewinkelt und ist in ihrem weiten Bereich durch einen Schlauch gebildet, der in die Flasche 15 hineinragt.
Der Hals 21 des Gehäuses 1 ist mit einem Adapter 14 versehen und ragt in den Hals der Flasche 15 hinein.
Der Auslauftrichter 3 ist mit einem Schlitz 11 versehen, durch den der Ablauf der Flüssigkeit bei geöffnetem Ventil 20, 4 erleichtert wird.
Im Bereich des Magnetantriebes 5,6 des Auslassventiles 4, 20, ist eine Codiereinrichtung 23 angeordnet, die auf die Erregung des Magnetantriebes anspricht und Signale an einen nicht dargestellten Rechner liefert. Dabei ist die Codiereinrichtung 23 programmierbar, sodass unterschiedlichen Preisen einer Portion Flüssigkeit entsprochen werden kann. Die Grösse einer Portion wird zweckmässigerweise durch die Öffnungsdauer der beiden Ventile 4, 20, bzw. 8. 22 gesteuert. Diese Öffnungsdauer kann durch die Dauer der Impulsdauer zur Erregung der Spulen 6, 9 eingestellt werden. Dies kann z. B. durch die Zwischenschaltung von rnonostabilen Multivibratoren erreicht werden, die lediglich angeregt zu werden brauchen und einen Impuls von einer vorbestimmten Länge liefern.
Bei Erregung beider Spulen 6,9 öffnet das Auslassventil 20, 4 und das Entlüftungsventil 8,22. Dadurch kann die Flüssigkeit durch das Auslassventil 20,4 in den Auslauftrichter 3 hindurchtreten und gleichzeitig Luft über die Entlüftungsleitung 13 und das Entlüftungsventil 22, 8 in die Flasche 15 eintreten. Dabei kommt es auf den unterschiedlichen Wegen zu einer gegenläufigen Strömung der Flüssigkeit und der Luft.