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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen ring-oder rohrförmiger Werkstücke aus
Beton mit einer eine vertikale Achse aufweisenden Formeinrichtung, die einen von oben mit Beton befüllbaren Formraum zwischen einem Kern und einem den Kern mit radialem Abstand umgebenden
Mantel bildet, der mit Hilfe eines Entformungskranes in axialer Richtung in die Formeinrichtung einsetzbar und aus ihr zusammen mit dem zwischen Kern und Mantel geformten Werkstück herausziehbar ist, wobei der Entformungskran eine entlang von Schienen verfahrbare Kranbrücke und ein auf der Kranbrücke verfahrbares Hubwerk mit einem Lastaufnahmemittel für einen Mantel der Formeinrichtung aufweist.
Bei der Herstellung von ring-oder rohrförmigen Werkstücken aus Beton wird in üblicher Weise zunächst ein Mantel mit Hilfe eines Entformungskranes in axialer Richtung in die Formeinrichtung eingesetzt, bevor Beton in den sich zwischen dem Kern und dem Mantel der Formeinrichtung ergebenden
Formraum gefüllt werden kann. Zum Entformen des Werkstückes, das mit Hilfe eines In den Ringspalt zwischen Kern und Mantel einpressbaren, den oberen Abschluss des Formraumes bildenden Formringes seine endgültige Form erhält, wird das Werkstück mit dem Mantel aus der Formeinrichtung über den Kern herausgezogen. Dies ist möglich, weil der den Formraum nach unten abschliessende Formring mit dem Mantel gekuppelt wird, so dass das Werkstück auf dem unteren Formring aufruht.
Das in dieser Weise entformt Werkstück wird mit Hilfe des Entformungskranes zu einem Aushärteplatz befördert, wo der Mantel nach einer Entkupplung vom unteren Formring vom Werkstück nach oben abgezogen wird, um nach der Ankupplung eines neuen unteren Formringes wieder In die Formeinrichtung zur Herstellung eines neuen Werkstückes eingesetzt zu werden. Nachteilig bei dieser bekannten Herstellung ring-oder rohrförmiger Werkstücke aus Beton ist, dass ein neues Werkstück erst nach der vollständigen Entformung des zuletzt gefertigten Werkstückes hergestellt werden kann, dass also die für die Werkstückentformung erforderliche Zeit für die Herstellung eines neuen Werkstückes verloren geht.
Darüber hinaus Ist eine Anlage zur Entsorgung von radioaktivem Abfall in Stahltrommein bekannt (US 3 972 420 A), in die neben dem radioaktiven Abfall Zement und Wasser gefüllt werden. Die leeren und gefüllten Trommeln werden dabei mit Hilfe einer Krananlage gehandhabt. die zu diesem Zweck eine Katze mit einem Hubwerk aufweist, das mit einem einzigen Lastaufnahmemittel für eine Trommel versehen ist, so dass jeweils nur eine einzige Trommel aufgenommen werden kann. Die Katze kann jedoch ein zusätzliches Hubwerk mit einem üblichen Kranhaken aufweisen, um schwerere Anlagenteile transportieren zu können.
Da dieses zusätzliche Hubwerk jedoch für die Handhabung der Trommeln ungeeignet ist, wird der Zu- und Abtransport der leeren und gefüllten Trommeln durch ein solches zusätzliches Hubwerk nicht beeinflusst.
Schliesslich ist es bei einer Anlage zum Stapeln von Schwellen od. dgl. mit Hilfe von heb- und verdrehbaren Aufnahmezangen bekannt (FR 2 595 087 A 1), die auf einem gemeinsamen Förderband angeförderten Schwellen mit zwei oder mehreren auf einer gemeinsamen Fahrbahn verfahrbaren Aufnahmezangen nacheinander vom Förderband abzunehmen und voneinander getrennt zu stapeln. Diese Aufnahmezangen werden jeweils für sich verfahren und betätigt, so dass mit Hilfe einer solchen bekannten Vorrichtung die beim Herstellen von ring-oder rohrförmigen Werkstücken aus Beton auftretenden Schwierigkeiten nicht vermieden werden können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen ring-oder rohrförmi- ger Werkstücke aus Beton der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so zu verbessern, dass die für die Entformung eines Werkstückes erforderliche Zeit bereits für die Herstellung eines neuen Werkstückes ausgenützt und damit die Durchsatzleistung vergrössert werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass auf der Kranbrücke in an sich bekannter Weise zwei für sich ansteuerbare Hubwerke vorgesehen sind, die je ein Lastaufnahmemittel für einen Mantel bzw. einen Mantel mit einem Formling tragen, wobei die beiden Hubwerke mechanisch gekoppelt gemeinsam verfahrbar ausgebildet sind.
Durch das Vorsehen eines Entformungskranes mit zwei für sich heb- und senkbaren Lastaufnahmemit- teln für einen Mantel der Formeinnchtung bzw. einen Mantel mit einem Formring kann nach dem Herausziehen des zuletzt gefertigten Formlings aus der Formeinrichtung mit Hilfe des anderen Lastaufnahmemittels bereits ein Mantel In die Formeinrichtung eingesetzt werden, bevor das mit dem Formmantel entformt, fertige Werkstück aus dem Bereich der Formeinrichtung weggefördert wird. Zur Herstellung eines neuen Werkstückes kann daher die Formeinrichtung mit Beton gefüllt werden, während das zuletzt gefertigte Werkstück zum Aushärteplatz gefördert und dort vom Mantel befreit wird.
Der von diesem entformten Werkstück abgezogene Mantel wird mittels des Entformungskranes zurück zur Formeinrichtung gefördert und mit einem unteren Formnng versehen, wobei das nicht benützte Lastaufnahmemittel zur Entformung des neuen Werkstückes bereitsteht, das In der Zwischenzeit gefertigt wurde.
Da die Kranstellung zum Herausziehen eines Mantels mit dem Werkstück aus der Formeinrichtung bzw. zum Einsetzen eines Mantels in die Formeinrichtung vorgegeben ist, ergeben sich für die Positionssteuerung des Entformungskranes sehr einfache Verhältnisse, obwohl zwei für sich ansteuerbare Hubwerke mit je einem
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Lastaufnahmemittel vorgesehen sind, weil der Abstand der Lastaufnahmemittel voneinander vorgegeben ist und die Hubwerke wegen ihrer mechanischen Koppelung nur gemeinsam entlang der Kranbrücke verfahren werden können. Diese mechanische Koppelung ergibt sich in besonders einfacher Weise, wenn die beiden Hubwerke auf einer gemeinsamen Katze angeordnet sind.
Da die Lastaufnahmemittel zur Aufnahme eines Mantels vergleichsweise genau gegenüber dem Mantel bzw. der Formeinrichtung auszurichten sind, insbesondere bei einer Automatisierung des Entformungsvorganges, empiehlt es sich, die Hubwerke als mit einem Druckmittel beaufschlagbare Hubzylinder für das zugehörige Lastaufnahmemittel auszubilden, weil über diese Hubzylinder eine entsprechende Führung für die Lastaufnahmemittel sichergestellt wird. Der Einsatz von solchen Hubzylindern hängt allerdings im allgemeinen von der erforderlichen Hubhöhe und damit von der axialen Länge der zu fertigenden Werkstücke ab.
Werden die Hubzylinder nicht als Führung für die Lastaufnahmemittel eingesetzt oder Hubwerke mit Seilwinden verwendet, so kann für die beiden Lastaufnahmemittel je eine vertikale Führung vorgesehen werden, die eine genaue Ausrichtung des Lastaufnahmemittels bzw. des an das Lastaufnahmemittel angeschlossenen Mantels gegenüber der Formeinrichtung erlaubt. Diese vertikale Führung kann konstruktiv sehr unterschiedlich gestaltet werden. Vorteilhafte Verhältnisse ergeben sich In diesem Zusammenhang, wenn die vertikale Führung aus einer Führungsschere besteht.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen ring- oder rohrförmiger Werkstücke aus Beton In einer
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Massstab und Fig. 3 diese Vorrichtung In einer Draufsicht.
Die dargestellte Vorrichtung besteht Im wesentlichen aus einer eine vertikale Achse aufweisenden
Formeinrichtung 1, die einen Kern 2 mit einer Rütteleinrichtung sowie einen den Kern 2 mit radialem
Abstand umschliessenden Mantel 3 besitzt, der mit Hilfe eines Entformungskranes 4 in axialer Richtung in die Formeinrichtung 1 eingesetzt und mit dem zwischen dem Kern 2 und dem Mantel 3 geformten
Werkstück aus der Formeinrichtung 1 herausgezogen werden kann. Wie insbesondere der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist die Formeinrichtung 1 in einer Grube 5 angeordnet, zu deren beiden Längsseiten Schienen 6 für einen Schlitten 7 verlegt sind, auf dem einerseits eine Beschickungs- und Verteilereinrichtung 8 für den Beton und anderseits eine Formpresse 9 in Verschieberichtung hintereinander angeordnet sind.
Die Führung des Schlittens 7 erfolgt dabei über Laufräder 10, die auf den Schienen 6 abrollen. Zum Antrieb des Schlittens 7 sind entlang der Schienen 6 Zahnstangen vorgesehen, In die am Schlitten 7 gelagerte, über Getriebemotoren angetriebene Ritzel eingreifen.
Die Beschlckungs- und Verteilereinrichtung 8 weist einen Vorratsbehälter 11 für den Beton auf, der oberhalb eines Förderbandes 12 angeordnet ist, dessen Austragsende über einem Verteilerteller 13 mündet, so dass der aus dem Vorratsbehälter 11 über das Förderband 12 auf den Verteilerteller 13 gelangende Beton gleichmässig über den Umfang der Formeinrichtung 1 verteilt in den sich zwischen dem Kern 2 und dem Mantel 3 ergebenden Formraum eingefüllt werden kann. Zu diesem Zweck muss der Schlitten 7 aus der in der Zeichnung dargestellten Ausgangslage in die Arbeitsstellung für die Beschickung verschoben werden, in der die Drehachse für den Verteilerteller 13 mit der vertikalen Achse der Formeinrichtung 1 zusammenfällt.
Die Formpresse 9 wird dabei über die Formeinrichtung 1 hinaus auf die gegenüberliegende Seite verschoben, wo sie über einem Stapel 14 aus Formnngen 15 zu liegen kommt, der auf einer entsprechenden Aufnahme 16 abgelegt ist. Durch ein Absenken des Stempels 17 der Formpresse 9 wird über eine am Stempel 17 vorgesehene Aufnahmekupplung 18 ein Formnng 15 vom Formringstapel 14 abgenommen, um mit Hilfe dieses Formringes 15 nach dem Befüllen des Formraumes der Formeinnchtung 1 mit Beton die obere Stirnseite des Werkstückes zu formen. Hiefür muss der Schlitten 7 In die Arbeitsstellung für die Formpresse 9 zurückgeschoben werden, bis die Stempelachse der Formpresse 9 mit der Achse der Formeinrichtung 1 fluchtet.
In dieser Arbeitsstellung der Formpresse 9 wird das Pressengestell 19 mittel- oder unmittelbar gegenüber der Formeinnchtung 1 verriegelt, so dass die Presskräfte nicht über den Schlitten 7 abgetragen werden, wenn der Formring 15 In den Ringspalt zwischen dem Kern 2 und dem Mantel 3 eingeführt und in den eingefüllten Beton vorzugsweise unter einer gleichzeitigen Drehbewegung eingepresst wird.
Der Entformungskran 4 weist eine entlang von Kranschienen 20 verfahrbare Kranbrücke 21 auf, auf der eine Katze 22 mit zwei Hubwerken 23 und 24 verschiebbar gelagert ist, die je ein Lastaufnahmemittel 25 für einen Mantel 3 der Formeinrichtung 1 tragen. Gemäss dem Ausführungsbeispiel trägt das eine Hubwerk 24 einen in die Formeinnchtung 1 einsetzbaren Mantel 3, an den unten ein den unteren Abschluss des Formraumes der Formeinnchtung 1 bildender Formring 26 angschlossen wurde, der von einem seitlich neben der Formeinrichtung 1 vorgesehenen Stapel 27 solcher Formringe 26 abgenommen wurde.
Mit Hilfe des freien Lastaufnahmemittels 25 des Hubwerkes 23 kann nunmehr das gefertigte Werkstück entformt
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werden, indem die Katze 22 mit dem Hubwerk 23 über die Formeinrichtung 1 verfahren und der Mantel 3 des gefertigten Werkstückes an das Lastaufnahmemittel 25 angeschlossen wird. Das Werkstück kann somit über den an das Lastaufnahmemittel 25 angeschlossenen Mantel 3 aus der Formeinrichtung 1 herausgezo- gen werden. Diese Entformung des Werkstückes kann durch hydraulische Entformungshilfen 28 der
Formeinnchtung 1 unterstützt werden.
Bevor das frisch entformt Werkstück mit Hilfe des Entformungskranes 4 zu einem Aushärteplatz gefördert wird, wird die Katze 22 um den Abstand der beiden Hubwerke 23 und 24 entlang der Kranbrücke
21 verstellt, um den leeren Mantel 3 mit dem unteren Formring 26 in die Formeinrichtung 1 einzusetzen.
Nach dem Anheben des leeren Lastaufnahmemittels 25 durch das Hubwerk 24 kann die Fertigung eines neuen Werkstückes in der bereits geschilderten Weise begonnen werden, während das zuletzt gefertigte Werkstück zum Aushärteplatz gefördert und dort vom Mantel 3 der Formeinrichtung 1 befreit wird. Der nun leere Mantel 3 steht somit nach einer Aufnahme eines neuen unteren Formnnges 26 zum Einsatz in die Formeinrichtung 1 bereit, so dass das inzwischen gefertigte neue Werkstück mit Hilfe des jetzt leeren Lastaufnahmemittels 25 des Hubwerkes 24 entformt und die Formeinrichtung 1 mit dem Mantel 3 des vorhergehend entformten Werkstückes zur Fertigung eines weiteren Werkstückes vorbereitet werden kann.
Die Hubwerke 23 und 24 des Entformungskranes 4 können in herkömmlicher Weise als Windentriebe ausgebildet sein. Besonders vorteilhafte Verhältnisse hinsichtlich der Lastführung ergeben sich allerdings, wenn die Hubwerke 23 und 24 je einen mit einem Druckmittel beaufschlagbaren Hubzylinder 29 für das zugehörige Lastaufnahmemittel 25 aufweisen. Erfolgt die Seitenführung der Lastaufnahmemittel 25 nicht über die Hubzylinder 29, so kann eine vertikale Führung 30 für die Lastaufnahmemittel 25 vorgesehen werden, die gemäss dem Ausführungsbeispiel als Führungsschere 31 ausgebildet ist und beim Absenken des Lastaufnahmemittels 25 ausfährt, wie dies strichpunktiert in der Fig. 1 angedeutet ist.