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Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Seilausspulantneb für das Hub- bzw. Zugseil eines Sellkra- nes, im wesentlichen bestehend aus einem auf einem Tragseil verfahrbaren Seilkranwagen und einem daran ankuppelbaren Zusatzwagen mit einer Seilausspulrolle, einem auch als Pumpe betreibbaren Hydrau- likmotor, einer Hydraulikpumpe und einem Druckspeicher.
Eine derartige Vorrichtung zeigt die AT-PS 381 686, wobei eine Aufladung des am Zusatzwagen angeordneten Druckspeichers nur dann erfolgen kann, wenn das Hub-/Zugseil durch eine auf einer
Antnebsstation angeordneten Winde eingefahren wird, d. h. bei Zuzug der Last. insbesondere von Baumstämmen. Nachteilig bel dieser bekannten Ausführung ist, dass das Verfahren des Laufwagens auf dem Tragseil nicht zur Druckerzeugung im Druckspeicher verwendet wird. Dadurch kann es bei grossen und über weite Strecken agierenden Seilkränen aufgrund von Druckabfällen bzw. Leckagen im Hydrauliksystem zu Störungen des Seilausspulantriebes kommen.
Bei anderen bekanntgewordenen Einrichtungen, die das Hub-/Zugsell ausspulen können, kommt zusätzlich ein Rückholseil bzw. ein eigenes Hilfsseil zur Anwendung (AT-PS 396 918). Für diese bekannten Spezialseilkräne, die vorwiegend mit drei Seilen (einem Zugseil, einem Rückholseli und einem Hilfsseil) arbeiten, sind teure, einen Synchronlauf der Seile bewerkstelligende Seilwinden erforderhch.
Weiters sind Seilkrane mit auf dem Seilkranwagen installiertem Dieselmotor samt Hubwinde zum Einsatz gelangt, die dann mit Funk gesteuert werden müssen und die den Nachteil haben, dass sie sehr gross bauen, hohes Eigengewicht besitzen und bei einem eventuell vorkommenden Absturz stark beschädigt werden und hohe Reparatur- und Servicekosten verursachen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile bei den bekanntgewordenen Seilkränen zu beseitigen und einen universell einsetzbaren Seilausspulautomaten vorzuschlagen, der an herkömmlichen, mit einer hydraulischen Steuerung ausgestatteten Sellkranwagen ankuppelbar ist. Dabei soll sowohl bei der Fahrt des Seilkranwagens am Tragseil, als auch beim Anheben und Zuzug der Last mittels des Hub-, Zugseiles ein hydraulischer Druckspeicher aufgeladen werden, wobei der Automatikbetrieb des als Seilausspulautomaten agierenden Zusatzwagens durch direktes Ankuppeln der Hydraulikeinrichtung des Zusatzwagens an die hydraulische Steuereinrichtung des Seilkranwagens ermöglicht wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass an dem mit einer hydraulischen Schalteinrichtung ausgestatteten Seilkranwagen ein am Zusatzwagen angeordneter hydraulischer Schaltzylinder mit einem Absperrventil zur Steuerung der Hydraulikpumpe sowie des Hydraulikmotors angeschlossen wird, dass die von einer Laufrolle des als Seilausspulautomaten agierenden Zusatzwagens über einen Kettentrieb angetriebene Hydraulikpumpe während des Verfahrens des Laufwagens auf dem Tragseil einen Druckspeicher auflädt und dass bei Stillstand des Laufwagens ein Hydraulikmotor über ein an sich bekanntes Vorgelege die Seilausspuirolle für das Hub'/Zugseii antreibt.
Dieser, vorzugsweise mit einrolligem Laufwerk ausgestattete Seilausspulautomat kann an beliebige bekannte Seilkräne gelenkig angekuppelt werden, sodass damit das Ausziehen des Hub-/Zugseiles und damit das Verbringen des Lasthakens zur Last, wie weiter abseits liegende Baumstämme, mühelos durchgeführt werden kann. Damit werden die Einsatzmöglichkeiten für herkömmliche Seilkrane bedeutend erweitert und vor allem kann damit auch bei Bergabseilung mit nur einem Zugseil und einem Rückholseil gearbeitet werden, ohne dass die Anwendung eines zusätzlichen Hilfsseiles oder einer kostenintensiven Funkfernsteuerung notwendig wird. Somit ist die Anwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung nicht auf teure Spezialseilkräne beschränkt, sondern kann bel jedem, mit einer hydraulischen Steuerung ausgerüsteten Seitkranwagen zum Einsatz kommen.
Bel der erfindungsgemässen Ausbildung des Zusatzlaufwagens wird weiters der Vorteil erzielt, dass auch Lasthaken mit geringem Gewicht abgesenkt und von einem Mann spielend ausgetragen werden kann. Dadurch ist vermieden, dass der Lasthaken bei langen Seillängen mit viel Gewicht belastet werden muss und zwei Männer den Haken austragen und mühsam ausziehen müssen. Diese Zusatzausrüstung eines separaten Seilausspulantriebes für einen Seilkranwagen bedeutet somit eine erhebliche Aufwertung eines vorhandenen Seilkranwagens, da dadurch die Leistung des Seilkranes bedeutend gesteigert werden kann.
Um das Hub-/Zugseil leicht und schnell In den Seilausspulautomaten einlegen zu können, ist bei einer erfindungsgemässen Ausbildung vorgesehen, dass zwei auf Exzentern gelagerte Seilumlenkrollen das Hub- /Zugseil an die mit einer keilförmigen Klemmrille versehene Sellausspulrolle anpressen.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Achsmittepunkte der Seilumlenkrollen sowie der Seilausspulrolle vorzugsweise auf einer Geraden liegen und dass an den Exzentern Spannhebel zur Verschwenkung der Seilumlenkrollen vorgesehen sind.
Diese spezielle Anordnung der drei Seilscheiben zueinander ermöglicht einen rutschfreien Antrieb des Hub-/Zugseiles durch die Sellausspulrolle aufgrund des sich dadurch ergebenden grossen Umschlingungswinkels von 180. für das auszuspulende Seil an der Seilausspulrolle Durch eine von der Geraden abweichende Anordnung der Achsmittelpunkte der Seilscheiben könnte der Umschlingungswinkel für das Hub-/Zugseil geändert
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werden und damit der Sellausspulautomat für die jeweilige Anforderung an den Seilkran entsprechend angepasst werden.
Weitere nähere Einzelheiten einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Es zeigen die Fig. 1 einen Teil eines herkömmlichen, auf einem Tragseil verfahrbaren Seilkranwagens mit dem erfindungsgemässen, als Seilausspulautomaten ausgebildeten Zusatzwagen, die Fig. 2 den Seilausspulautomaten in Seitenansicht bei abgenommener Schutzabdeckung, die Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1, jedoch mit Darstellung der hydraulischen Einnchtung und die Fig. 4 einen Schnitt A - B gemäss Fig. 1.
Der in der Fig. 1 nur teilweise wiedergegebene Seilkranwagen 1 herkömmlicher Bauart ist mit einer hydraulischen Steuereinrichtung zur Steuerung seiner Bewegungsabläufe ausgestattet. Der mittels einer Anhängekupplung 2 gelenkig angehängte Zusatzwagen 3 ist über eine Laufrolle 14 am Tragseil 4 abgestützt und über eine hydraulische Verbindungsleitung 21 mit der hydraulischen Steuerung des Seilkranwagens 1 verbunden.
Bei Stillstand des Seilkranwagens 1 an der Beladestelle schaltet dieser automatisch auf Absenkvorgang, wodurch das Absperrventil 19 vom Schaltzylinder 20 geöffnet wird und Öl vom Druckspeicher 17 zum Hydraulikmotor 18 fliessen kann. Umgekehrt wird bei Fahrt des Seilkranwagens 1 das Absperrventil 19 geschlossen und der bzw. die Druckspeicher 17 abgesperrt.
Weiters ist das mit einem Lasthaken ausgestattete, vom Seilkranwagen 1 herauskommende Hub-/Zugsell 5 im Zusatzwagen 3 zu montieren. Dazu werden die auf Exzentern 7 gelagerten Sellumlenkrollen 6 mittels der Spannhebel 8 verschwenkt, wodurch das Einlegen des Hub-/Zugseiles 5 in die keilförmige Klemmrille 12 der Seilausspulrolle 10 leicht möglich ist. Danach werden die Spannhebel 8 in Richtung der Seilausspulrolle 10 eingeschwenkt, sodass die Seilumlenkrollen 6 das Hub-/Zugseil 5 fest in die Klemmrille 12 hineinpressen.
Eine an den Spannhebeln 8 angreifende Zugfeder 9 sichert den Anpressdruck in der Betriebsstellung des Seilausspulautomaten, womit der erforderliche Reibungsschluss zum Ausspulen des Hub-/Zugselles 5 erzielt wird.
Sobald das Hub-/Zugseil 5 im Zusatzwagen 3 montiert ist, der Öltank 13 mit Hydrauliköl gefüllt und die hydraulische Verbindungsleitung 21 angeschlossen ist, kann der Seilausspulautomat durch Fahren am Tragseil 4 in Betriebsbereitschaft gebracht werden.
Dabei wird von der Laufrolle 14 des Zusatzwagens 3 über den Kettentrieb 15 die Hydraulikpumpe 16 angetrieben, die das Hydrauliköl aus dem Öltank 13 über ein nicht näher dargestelltes Rückschlagventil in die Druckspeicher 17 fördert. Nach vollständiger Aufladung der Druckspeicher 17 wird das überschüssige Öl über ein sich öffnendes Überdruckventil wieder in den Öltank 13 zurückbefördert.
Sobald der Seilkranwagen 1 anhält und schaltet, wird automatisch auch der Sellausspulautomat geschaltet, d. h. der hydraülische Schaltzylinder 20 öffnet das Absperrventil 19, sodass das Hydrauliköl von den Druckspeichern 17 zum Hydraulikmotor 18 fliessen kann. Der Hydraulikmotor treibt nun über ein Ritzel einen an der Seilausspulrolle 10 angeordneten Zahnkranz 11 an, wodurch das von den Seilumlenkrollen 6 fest in
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kann nun so lange erfolgen, bis die Druckspeicher 17 leer sind. Die Ausspulgeschwindigkeit des HubZugseiles 5 kann dabei beliebig mit einer Bremse an der Zugseilwinde reguliert werden, bzw. der Ausspulvorgang gänzlich gestoppt werden.
Der Mann an der Beladestelle kann durch Funk oder per Telephon den Maschinisten an der Zugseilwinde entsprechende Anweisungen geben, wieviel Seil er noch benötigt und wann er anhalten soll. Sobald das Hub-/Zugseil 5 an der Last. wie z. B. abseits liegende Baumstämme, befestigt ist und der Mann an der Beladestelle sich in Sicherheit gebracht hat, gibt er dem Maschinisten den Befehl zum Zuziehen und Anheben der Last. Beim Zuzug wird die Seilausspulrolle 10 nunmehr aufgrund des Reibungsschlusses durch das Hub-/Zugseil 5 gedreht und treibt den Hydraulikmotor 18 in umgekehrter Richtung an. Dieser arbeitet nun als Pumpe und lädt die Druckspeicher 17 wieder auf.
Sobald die Last angehoben ist und den Seilkranwagen 1 auf Fahrtbetrieb umschaltet, wird gleichzeitig automatisch durch den hydraulischen Schaltzylinder 20 das Absperrventil 19 umgeschaltet und die Druckspeicher 17 abgesperrt, wodurch der Hydraulikmotor 18 während der Fahrt des Seilkranwagens 1 nicht unter Öldruck steht, nicht arbeiten kann und kein Lecköl verliert. Während der Fahrt des Se) tkranwa- gens 1 wird die Ölmenge, die während der Beladung durch längere Stehzelten bei gE : : 1'netem Absperrventil 19 durch Lecköl verloren gegangen ist, wieder durch die Hydraulikpumpe 16 in die Druckspeicher 17 nachgeladen.
Damit bei längeren Stillstandszeiten, wie über Nacht oder Wochenenden die Druckspeicher 17 abgesperrt bleiben, wird nach der letzten Entladung des Sellkranwagens 1 das Hub-/Zugseil 5 gänzlich eingefahren, bis
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es zum Durchschalten des Sellkranwagens 1 kommt, wodurch das Absperrventil 19 abgesperrt bleibt und sich die Druckspeicher 17 nicht mehr entladen können. Durch diese einfache Massnahme Ist der Seilausspulautomat nach längeren Stillstandsphasen bei Betriebsbeginn sofort wieder voll einsatzbereit.
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läufig vollautomatisch gesteuert, sodass kein Funk oder sonstige zusätzliche komplizierte Steuereinrichtungen für den Zusatzwagen erforderlich sind.