AT399089B - Verfahren zur herstellung eines ausgeschäumten schubladenseitenwand-hohlkammerprofiles - Google Patents

Description

AT 399 089 B

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ausgeschäumten Schubladenseitenwand-Hohlkammerprofiies.

Seit einiger Zeit werden im Möbelbau zunehmend Schubladen verwendet, deren Seitenwände aus Kunststoff- oder Metallprofilen hergestellt sind, wobei Schubladen mit Seitenwänden aus metallischen 5 Hohlprofilen, insbesondere für große Schubläden mit hohem Fassungsvermögen, die höheren Gewichtsbelastungen ausgesetzt sind, eingesetzt werden. Als Metallprofile werden dabei z.B. Hohlkammerprofile aus Leichtmetallegierungen verwendet. Diese sind hochbelastbar, von relativ geringem spezifischen Gewicht und als Strangpreßteile mit verschiedensten Querschnittsformen herstellbar. Die aus Aluminium-Legierungen stranggepreßten metallischen Hohiprofile sind aber infolge der erforderlichen hohen Investitionen für io Strangpreßaniagen und - formen vergleichsweise teuer.

Gemäß einer früheren eigenen Anmeldung der Anmelderin besteht ferner die Möglichkeit, Schubladenseitenwand-Hohlkammerprofile aus wenigstens zwei aus Metallblech gekanteten Teilprofilen zusammenzusetzen, die in einem streifenförmigen Bereich in Übereinanderlage gebracht und miteinander verbunden werden. Auf diese leise können auch komplexere Seitenwandprofile aus relativ einfachen, durch Abkantun-15 gen aus Blechstreifen herstellbaren Teilprofilen zuammengesetzt werden. Der frühere Vorschlag der Anmelderin geht dahin, ein oberes Teilprofil, das als oberen Schubladen-Seitenwandrand einen oberen streifenförmigen Schenkelabschnitt und davon abgekantet den oberen Teil mindestens einer Stegwand umfaßt, und ein unteres Teilprofil, das einen unteren streifenförmigen, den Schubladenboden haltenden Schenkelabschnitt und mindestens einen hievon abgekanteten Schenkel als unteren Stegwandteil umfaßt, 20 durch Verschweißen in Übereinanderlage gebrachter Bereiche miteinander zu verbinden.

In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß mit solchen metallischen Hohlkammerprofiien ausgerüstete Schubladen einen relativ geräuschvollen Lauf haben, da Metall leicht zum Schwingen gebracht werden kann und die in den Profilen gebildeten Hohlräume als Resonanzräume wirken. Dies gilt für stranggepreßte wie auch für aus Blech zusammengesetzte Hohlkammerprofilwände. Insbesondere für Schubladen-Seitenwän-25 de, die bei Auszügen ohne festen Boden, z.B. bei Karteiauszügen, Verwendung finden, ist festzustellen, daß aus dem elastischen Werkstoff Metall bestehende Seitenwände relativ empfindlich gegen Verwindung sind. Dies gilt auch für Seitenwände aus elastischen Kunststoff-Hohlprofilen.

Es ist bekannt, daß Geräusche infolge von Resonanzschwingungen an metallischen Hohlkörpern durch Ausschäumer) der Hohlräume verringerbar sind, und daß hiedurch auch eine Versteifung von Hohlkörpern 30 erreicht wird. Deshalb wurden auf verschiedensten technischen Gebieten die Hohlräume von technischen Produkten, z.B. von Fahrzeug-Karosserien (DE-OS 38 26 011), Roiladen-Kunststoffprofile (DE-PS 35 43 767) Kraftfahrzeug-Zubehörteilen, wie Spoiler (US-PS 4 590 023) oder auch - dann allerdings eher zur Erhöhung der Wärmedämmung - Rohrleitungen (DE-OS 35 28 205) ausgeschäumt. Soweit die Herstellung von Schubladen in Frage steht, ist die Ausschäumung bisher jedoch nur im Zusammenhang mit einer 35 Herstellung derart bekanntgeworden (US-PS 36 10 720), daß ein einstückiger, die Seitenwände, den Boden und die Rückwand umfassender Schubladenkörper einer entsprechenden Form durch Abgießen mit einem Kunststoff hergestellt wird, der einerseits aufschäumende Eigenschaften hat, dabei aber an der Oberfläche beim Aushärten eine steife Haut und somit das Hohlprofil bildet.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Schubla-40 denseitenwand-Hohlkammerprofils anzugeben, welches vergleichsweise kostengünstig durchführbar ist, wobei das Problem der Entstehung von Resonanzschwingungen und Laufgeräuschen bei unter Verwendung der hergestellten Profilen aufgebauten Schubladen wirksam vermieden wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß aus einem ursprünglich ebenflächigen, dünnwandigen, streifenförmigen, insbesondere Stahlblech-Zuschnitt ein noch entlang der Längsränder des 45 streifenförmigen Stahlblech-Zuschnittes nicht verbundenes und ein Spalt zwischen diesen Rändern aufweisendes Vorprofil gekantet, gebogen oder gewalzt wird, das anschließend durch den Spalt zwischen den nicht verbundenen Rändern ein an sich bekannter Schaumstoff oder Schaumstoffbildner, insbesondere Polyurethan, in das Vorprofil eingebracht und dann die Ränder in einem letzten Kant- oder Biegeschritt in Anlage gebracht und miteinander fest bzw. fix verbunden werden. Durch die Einbringung des Schaumstoffes bzw. so des anschließend zu verschäumenden Ausgangsmaterials in ein noch nicht geschlossenes Hohlprofil wird der Einbringvorgang gegenüber einer Verfahrensweise, bei welcher der Hohlraum von den offenen Stirnseiten her mit dem Schaumstoff bzw. dem auszuschäumenden Material gefüllt werden muß, wesentlich vereinfacht.

Dabei ist eine Verfahrensweise zweckmäßig, bei welcher die miteinander zu verbindenden Ränder 55 durch Verrasten zusammenpassender, angeformter Rastansätze verbunden und/oder geschlossen werden.

Das Verfahren kann dabei entweder so ausgeführt werden, daß in das entlang seiner Ränder noch nicht verbundene Vorprofil ein an sich bekannter, vorgeschäumter Kunststoff eingebracht wird, oder es wird durch die noch nicht verbundenen Längsränder ein selbstschäumender, aber noch nicht oder noch nicht 2

Claims (4)

1. AT 399 089 B vollständig aufgeschäumter Kunststoff gerade in solcher Menge eingebracht, daß er den schließlich geschlossenen Hohlraum nach beendeter Ausschäumung zur Gänze ausfüllt. Die Erfindung wird im folgenden in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Querschnittansicht eines noch teilweise offenen, aus Metallblech gekanteten Schubladenseitenwand-Hohlprofiles mit eingelegter Schaumstoffbildnerraupe in einem Zwischenstadium des erfindungsgemüßen Verfahrens; und Fig. 2 eine entsprechende Querschnittansicht des fertigen, d.h. geschlossenen, Schubladenseitenwand-Hohlkammerprofiles nach beendigtem Ausschäumvorgang. In den Fig. 1 und 2 ist die Herstellung eines Schubladenseitenwand-Hohlkammerprofiles in zwei unterschiedlichen Verfahrensstufen gezeigt. Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines einstückig aus einem Metallblechstreifen gekanteten, noch nicht geschlossenen Hohlprofiles. Das Blechkantprofil 100 umfaßt einen Quersteg 124, von dem aus zur gleichen Seite zwei Begrenzungswände 120 und 122 mit parallelen Biegekanten abgekantet sind. In die an ihrem unteren Ende 122a freie äußere Begrenzungswand 122 ist eine flache Vertiefung 123 eingeformt. Die innere Begrenzungswand 120 ist an ihrem unteren Ende 120a etwa viertelkreisförmig von der zu bildenden Hohlkammer weg aufgebogen und entgegengesetzt zurtickgefalzt, so daß der Fortsatz 130 gebildet wird. In Verlängerung der inneren Begrenzungswand 120 ist ein weiterer Wandabschnitt 120b gebildet, von dem aus in Richtung des Fortsatzes 130 ein Schenkel 128 rechtwinklig abgekantet ist. An einen hievon zurückgefalzten Bereich der verlängernden Begrenzungswand 120b ist ein Schenkelbereich 126 und an diesen widerum rechtwinklig ein weiterer schenkelbereich 127 angeformt. Die Schenkel 120b, 126 und 127 bilden einen nach unten offenen Hohlkanal 134. Das einstückige Blechkantprofil 100 kann in einem letzten Biegeschritt um die Biegekante 125 zwischen Stegabschnitt 124 und Begrenzungswand 122 geschlossen werden. Hiezu wird der Begrenzungswandabschnitt 122a in Richtung auf den Schenkel 127 gedrückt. Um das Profil durch Verrasten schließen zu können, ist der Schenkel 127 an seinem freien Ende 127a abgeschrägt und rastet bei Zusammenführen mit der stegwand 122 mit diesem abgeschrägten Ende hinter einen am unteren freien Begrenzungswandende 122a angeformten Rastansatz 125. In das noch nicht geschlossene Blechkant-Hohlprofil 100 ist, wie in Fig. 1 gezeigt, eine Prepolymer-Raupe 40 eingebracht. Hiefür kann beispielsweise ein Polyurethan-Prepolymer verwendet werden, das reaktiv unter Freisetzung von Kohlendioxid selbsttätig aufschäumt. Sobald die Raupe eingelegt ist, wird das Blechkantprofil wie beschrieben durch Verrasten geschlossen. Das Profil nimmt dadurch die in Fig. 2 gezeigte Querschnittsform an, bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind und die deshalb nicht näher erläutert zu werden braucht. In dem das Profil wie beschrieben durch Verrasten des Schenkelabschnittes 127 mit seinem schrägen Ende 127a hinter dem Rastansatz 125 geschlossen ist, wird eine Hohlkammer 300 gebildet. Aus der Prepolymer-Raupe 40 bildet sich durch Gasentwicklung der Schaumstoff 400, der mit der Zeit bei geeigneter Mengenwahl die Kammer 300 vollständig ausfüllt. Selbstverständlich lassen sich auch andere als selbstschäumende Schaumstoffe in solche Hohlkammerprofile einbringen, die aus mindestens einem Blechkant-Biege- oder Walzteil zusammengesetzt sind. Beispielsweise könnte wiederum in das teilweise offene Hohlprofil (siehe Fig. 1) ein fertig ausgeschäumter Weichschaumstoffstreifen eingelegt und das Profil danach geschlossen werden. Der Weichschaumstoff drückt sich in passender Form zusammen und füllt so die Hohlkammer 300 völlig aus. Es könnte auch wiederum ein vorgeschäumter, noch nicht ausgehärteter Schausmtoff, der im Volumen bereits mindestens dem Hohlkammervolumen entspricht, in das geöffnete Profil eingefüllt werden. Beim Schließen des Profiles paßt sich der noch nicht ausgehärtete Schaumstoff der Form der Hohlkammer an und füllt diese aus. Je nach den gewünschten Eigenschaften des ausgeschäumten Hohlprofiis können chemisch unterschiedliche Schaumstoffe zur Anwendung kommen, wie Polyurethan, Synthetikkautschuke u.a.m. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung eines ausgeschäumten Schubladenseitenwand-Hohlkammerprofiles, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem ursprünglich ebenflächigen, dünnwandigen, streifenförmigen, insbesondere Stahlblech-Zuschnitt ein noch entlang der Längsränder des streifenförmigen Stahlblech-Zuschnittes nicht verbundenes und einen Spalt zwischen diesen Rändern aufweisendes Vorprofil gekantet, gebogen oder gewalzt wird, daß anschließend durch den Spalt zwischen den noch nicht verbundenen Rändern ein an sich bekannter Schaumstoff oder Schaumstoffbildner, insbesondere Polyurethan, in das Vorprofil eingebracht und dann die Ränder in einem letzten Kant- oder Biegeschritt in Anlage gebracht und miteinander fest bzw. fix verbunden werden. 3 AT 399 089 B
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ränder durch Verrasten zusammenpassender, angeformter Rastansätze verbunden und/oder geschlossen werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das entlang seiner Ränder noch 5 nicht verbundene Vorprofil ein an sich bekannter vorgeschäumter Kunststoff eingebracht wird.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die noch nicht verbundenen Längsränder ein selbstschäumender, aber noch nicht oder noch nicht vollständig aufgeschäumter Schaumstoff gerade in solcher Menge eingebracht wird, daß er den schließlich geschlossenen Hohl- io raum nach beendeter Ausschäumung zur Gänze ausfüllt. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 15 20 25 30 35 40 45 50 4 55