AT398260B - Überzug für kraftfahrzeugteile zur vermeidung der beschädigung durch tierbisse oder -kratzer - Google Patents
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Description
AT 398 260 B
Die Erfindung bezieht sich auf einen Überzug für Kraftfahrzeugteile zur Vermeidung der Beschädigung durch Tierbisse oder -kratzer.
Seit einigen Jahren treten an Gummi- und Kunststoffteilen im Motorraum von Kraftfahrzeugen immer wieder Schäden auf, die durch kleine Raubtiere verursacht werden. Solche Biß- und Kratzschäden finden sich beispielsweise an Kühlwasserschläuchen, Gummimanschetten, Elektrokabeln wie Zündkabeln, schalldämmenden Verkleidungen und gelegentlich auch Bremsschläuchen. Als Verursacher werden in erster Linie Marder vermutet (Kugelschafter, säugetierkundl. Mitt. 32: 35-48, 1985) oder Kümmerle, Marderschäden an Fahrzeugbauteilen aus Polymerwerkstoffen, ATZ, Automobiltechnische Zeitschrift, 87, 1985, Seite 283 - 288.
Es ist bekannt, daß einzelne Kraftfahrer zur Verhinderung dieser Schäden bereits Duftstoffe, insbesondere petroleumgetränkte Lappen unter den Motorraum ihres Fahrzeuges gelegt haben oder den Motorraum mit übelriechenden Substanzen wie Petroleum oder Dieselöl eingesprüht haben. Abgesehen von einer starken Geruchsbelästigung sind diese Mittel auch nur zeitweise wirksam, da sie spätestens bei einer Motorwäsche entfernt werden. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden (DE-PS 34 19 545), im Motorraum einen Duftkörper anzubringen, der nach dem Abstellen des Motors an warme Kraftfahrzeugteile gedrückt wird und dadurch eine gesteuerte Abgabe des die Tiere vertreibenden Duftstoffes ermöglicht. Eine solche Vorrichtung ist jedoch mit einem gewissen Aufwand verbunden; zudem muß die Stelle, an der das Duftpolster an die warmen Kraftfahrzeugteile gedrückt wird, sorgfältig ausgewählt werden, so daß ein solches Mittel zur Vertreibung praktisch nur in der Erstausrüstung von Fahrzeugen einsetzbar ist.
Aus der DE-OS 21 65 841 ist auch bereits ein Überziehen von elektrischen Kabeln mit Kunststoffen bekannt, wobei die Kunststoffe Schädlinge, z.B. Nagetiere, abhaltende Mittel, nämlich Alkylsulfenylcarbama-te, enthalten. ln der DE-OS 33 29 100 wird ein Verfahren zum Schutz erdverlegter Gegenstände vor einer Beschädigung durch Pflanzenwurzeln angegeben, wobei isolierte Rohrleitungen eine Schaumstoffummantelung aufweisen, die Wirkstoffe, nämlich Herbizide, in Mikrokapseln enthält.
Aus der DE-OS 34 09 369 ist ein Kabelmantel aus Schaumstoff für Nachrichtenkabel bekannt, in den Mikrohohlkörper eingelagert sind, die mit Zuschlagstoffen beladen sind.
Ferner sind aus der AT-PS 368 835 Bänder z.B. aus Kunststoff bekannt, auf die ein Weichtiere abstoßender Überzug aufgebracht ist.
Nach der DE-OS 31 10 007 bzw. der DE-OS 31 10 008 werden z.B. elektrische Kabel dadurch nagetierbißsicher gemacht, indem diese mit zwei strahlenförmigen Erweiterungen bzw. mit Ringen, Perlen, Hülsen aus Porzellan, Keramik, Glas, Metall umhüllt werden. Derartige Einrichtungen sind zweifelsohne mit einem großen Aufwand bei der Herstellung verbunden und das Anordnen in den Kraftfahrzeugteilen ist auch mit Problemen behaftet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Mittel zur Vermeidung der Beschädigung von Kraftfahrzeugteilen durch Tierbisse oder Tierkratzer zu finden, das dauerhaft ist, das leicht auf die gefährdeten Kraftfahrzeugteile aufzubringen ist, mit dem auch bereits auf dem Markt befindliche Kraftfahrzeuge einfach nachgerüstet werden können und das praktisch fahrzeugtypunabhängig eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Überzug aus einer Kunststoffschicht oder -folie besteht, die ein Repellent in gelöster und/oder dispergierter und/oder mikroenkapsulierter Form enthält.
Die Kunststoffschicht bzw. -folie kann sowohl aus massivem Kunststoff als auch aus einer doppelschichtigen Folie oder insbesondere aus einer Schaumstoffolie bestehen. Die Kunststoffschicht kann sowohl aus einem Kunststoffband, das um die schützenden Teile gewickelt wird, insbesondere einem Schaumstoffband bestehen, als auch in Schlauchform ausgebiidet sein, um über die zu schützenden Bauteile geschoben zu werden. Die Kunststoffschicht kann auch bei der Herstellung eines entsprechenden Bauteils, z.B. eines Bremsschlauchs, auf das Bauteil aufgetragen bzw. ihm direkt angeformt werden. Im allgemeinen wird jedoch die Verwendung von vorgeformten, nachträglich aufzubringenden Kunststoffschichten, z.B. in Folienoder Schlauchform, bevorzugt. Bei der Verwendung von Kunststoffolien in Schlauchform werden Schaumstoffschläuche bevorzugt. Um ein leichtes Überziehen auf die zu schützenden Bauteile zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schlauch mit einem Längsschlitz ausgerüstet ist. Der Schlauch kann dann in seiner ganzen Länge auf das zu schützende Bauteil, z.B. das Zündkabel, aufgeschoben werden, ohne irgendwelche Demontagen vornehmen zu müssen. Der Überzug muß selbstverständlich über eine ausreichende Flexibilität verfügen, um sich in der Form, den Krümmungen und den Bewegungen der zu schützenden Teile in ausreichender Weise anpassen zu können. Der auf die zu schützenden Teile aufzuwickelnde oder aufzuschiebende Überzug sollte eine Stärke von 0,5 mm nicht unterschreiten, da dann mit einem Nachlassen der Schutzwirkung zu rechnen ist. Dabei kann die Folie durchaus dünner sein, da die 2
Claims (5)
- AT 398 260 B gewünschte Stärke durch mehrfaches Umwickeln erzielt werden kann. Bei der Verwendung von Schaumstoffolien ist eine Dicke von ca. 1 bis ca. 5 mm bevorzugt. Das Anbringen von Kunststoffolien in Bandform —... oder von Schaumstoffolien kann dadurch erleichtert werden, daß die Rückseite des Bandes mit einer selbstkiebenden Schicht ausgerüstet wird. Die Folie kann dann unter Zwischenschaltung eines Trennpapie-5 res in Rollen ausgeliefert werden und ist sehr einfach anzuwenden. Als Kunststoff für den Überzug kommen alle gängigen Kunststoffe in Frage, sofern sie über eine ausreichende Flexibilität verfügen bzw. entsprechend weichgemacht werden können. Da die Anwendung der Kunststoffe im Motorraum stattfindet, sollten die Kunststoffe gegenüber den Motorbetriebsstoffen wie Öl und Kraftstoff resistent sein. Geeignete Materialien sind z.B. weichgemachtes Polyvinylchlorid, auch in io Schaumform oder Polyurethanschäume. Auch Kautschuk, insbesondere in geschäumter Form als Schaumgummi z.B. EPDM, Acrylnitril-Butadienkautschuk, Chloroprenkautschuk usw. sind geeignet. Das Repellent ist in dem Kunststoff in gelöster, dispergierter oder mikroenkapsulierter Form enthalten. Mitunter ist es auch außerordentlich günstig, mehrere Repellents in unterschiedlicher Einbringungsform in dem Überzug zu konfektionieren, z.B. ein gelöstes Repellent, das durch die Oberfläche nach außen is diffundiert und dadurch einen abstoßenden Effekt auf den Schädiger ausübt sowie ein mikroenkapsuliertes Repellent, das erst bei einem Biß oder einem Kratzer wirksam wird. Dieses mikroenkapsulierte Repellent kann ganz ergeblich aggressiver sein als ein durch die Oberfläche diffundierendes Repellent. Auch kann die Flüchtigkeit höher sein, da ja in der mikroverkapselten Form nur ganz geringe Verdampfungsverluste auftreten und daher auch solche Repellents angewendet werden 20 können, die in unverkapselter Form sich zu schnell verflüchtigen würden. Mikroverkapselte Repellents eignen sich insbesondere zur Beimischung in Kunststoffmassen, aus den Schaumstoffolien oder Schaumstoffkörper erzeugt werden. Als Repellentien, die in der Kunststoffschicht vorhanden sind, können alle bekannten wirksamen Vertreibungsmittel benutzt werden. Bekannt ist z.B. die Verwendung von Geruchsstoffen wie Naphthalin, 25 Karbolineum, Petroleum, Kresol, Dippels Tieröl und anderer natürlicher und künstlicher Duftstoffe. In mikroverkapselter Form können auch solche Duftstoffe angewendet werden, deren Verwendung bisher infolge ihrer hohen Flüchtigkeit nicht möglich war, z.B. konzentrierte Ammoniaklösung oder niedrigsiedende Thioether und dergleichen. Außer Geruchsstoffen kann der Überzug auch Geschmacksstoffe enthalten, die ihre Wirkung erst beim Hineinbeißen in die Schutzschicht entfalten, z.B. Scharfstoffe wie Capsaicin, Alticin, 30 Senföl oder Bitterstoffe, ferner auch Nikotinsulfat oder Zinkdimethyldithiokarbamatcyklohexylamin und dergleichen. Obwohl diese letzteren Stoffe ihre Wirkung erst bei Eintritt des Schadens entfalten, so ist doch aufgrund der guten Lernfähigkeit der Marder mit einem langfristigen Erfolg zu rechnen. Auch wenn bei einer mit Geruchs- und Geschmacksstoffen vergällten Schutzschicht der Geruch für die Tiere verhältnismäßig schwach und nicht sonderlich abschreckend ist, werden die Tiere durch das außerordentlich unangenehme 35 Geschmackserlebnis beim Biß in die Schutzschicht dieses Erlebnis mit dem Geruch assoziieren und in Zukunft derartig riechende Teile meiden. Dies ist um so wahrscheinlicher, als die Marder über eine recht große Lernfähigkeit verfügen sowie wahrscheinlich auch über die Fähigkeit, erlernte Verhaltensweisen an ihre Nachkommenschaft weiterzugeben. Die Fig. zeigt einen Bremsschlauch in teilgeschnittener Ansicht, bestehend aus der die Bremsflüssigkeit 40 führenden Seele 1 und Wand 2, auf den ein Band 3 aufgewickelt ist, das ein Repellent in mikroenkapsulierter Form 4 enthält. Patentansprüche 45 1. Überzug für Kraftfahrzeugteile zur Vermeidung der Beschädigung durch Tierbisse oder Kratzer, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus einer Kunststoffschicht oder -folie besteht, die ein Repellent in gelöster und/oder dispergierter und/oder mikroenkapsulierter Form enthält.
- 2. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus einer Schaumstoffolie so besteht.
- 3. Überzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffolie eine Dicke von 0,5 bis - ca. 5 mm besitzt. 55
- 4. Überzug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffolie als längsgeschlitzter Schlauch ausgebildet ist. 3 AT 398 260 B
- 5. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie mit einer selbstklebenden Rückseite versehen ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 4
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