AT398058B - Nasszelle für ein fahrzeug, insbesondere ein schienenfahrzeug, z.b. einen schlafwagen - Google Patents
Nasszelle für ein fahrzeug, insbesondere ein schienenfahrzeug, z.b. einen schlafwagen Download PDFInfo
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Description
AT 398 058 B
Die Erfindung betrifft eine Naßzelle für ein Fahrzeug zur Personenbeförderung, insbesondere ein Schienenfahrzeug, z.B. einen Schlafwagen mit Schlafwagenabteilen, insbesondere mit zumindest einer geschlossenen WC-Anlage mit Vakuumentsorgungseinrichtung, wobei die Naßzelle als ein in das Fahrzeug ersetzbarer Bauteil ausgebildet und mindestens mit einer WC-Muschel, einem Handwaschbecken und einer Dusche versehen ist.
Schlafwagenabteile der Luxusklasse sind mit einer Naßzelle versehen, welche vom Abteil begehbar ist und eine WC-Muschel, ein Handwaschbecken, eine Dusche und einen Spiegelschrank aufweisen. Solche Naßzellen sind umständlich zu montieren, da sie raumsparend ausgeführt sein müssen und die Unterbringung der genannten Teile der Naßzelle so zu wählen ist, daß sie einerseits bequem zugänglich sind und andererseits auch ihre Wartung ohne Schwierigkeiten durchführbar ist.
Durch die EP-A1 221 260 ist eine vorgefertigte Naßzelle in Modul-Bauweise mit WC-Muschel, Handwaschbecken, Dusche, Ablageflächen, Spiegel usw. bekannt geworden. Die US-PS 2 743 683 offenbart wohl keine Modul-Bauweise der Naßzelle, aber ein Übereinanderliegen und Hochklappen der beiden Elemente. Die DE-C-319 289 offenbart einen Schlafwagen mit zwischen je zwei Abteilen zwischen doppelt gestalteten Trennungswänden vorgesehenen Waschbecken, die zur Erzielung eines freien Raumes wechselweise nach hüben und drüben ausklappbar eingebaut sind. Keiner der Vorhalte gibt dem Passagier die Möglichkeit, in der Naßzelle auch duschen zu können. Durch die DE-A-2 423 561 ist ein für Wohnwagen, Mobilheime od. dgl. bestimmter Fahrzeugaufbau bekannt geworden, bei welchem in einer als Duschzelle verwendbaren Kabine ein hochschwenkbares Waschbecken und darunter ein WC angeordnet ist, welches auf einem Unterbau ins Freie beweglich ist. Ein derartiges WC ist für Schlafwagen ungeeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung von Maßnahmen, durch welche ohne Verzicht auf ein WC die Duschmöglichkeit gelöst wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Naßzelle der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß in an sich bekannter Weise die WC-Muschel und das darüber liegende Handwaschbecken an einer Versorgungswand um je eine horizontale Drehachse nach oben klappbar sind, und daß der durch die aufgeklappte WC-Muschel und das aufgeklappte Handwaschbecken freigegebene Raum als Duschraum ausgebildet ist.
Weiters ist es Gegenstand der Erfindung, daß die Drehachse des Handwaschbeckens und bzw. oder der WC-Muschel als Ver-und bzw. oder Entsorgungsleitung ausgebildet ist.
Durch diese Maßnahme wird eine einfache und wartungsleichte Art der Ver- und Entsorgung des Handwaschbeckens und bzw. oder der WC-Muschel erreicht.
Um die Möglichkeit zu bieten, vom Seitengang Wartungen durchzuführen und Störungen zu beheben, ohne den Reisenden zu stören, ist es Gegenstand der Erfindung, daß die Versorgungswand an einen Seitengang anschließt und einen von diesem zugänglichen Hohlraum aufweist, in welchem Absperrarmaturen für die Ver- und bzw. oder Entsorgungsleitung des Handwaschbeckens und der WC-Muschel untergebracht sind.
Eine besonders einfache Konstruktion und Montage der Naßzellen wird dadurch erreicht, daß nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, die Naßzellen je zweier benachbarter Schlafwagenabteile nebeneinander angeordnet und zu einem vom Seitengang einsetzbaren Bauteil verbunden sind, wobei eine gemeinsame Versorgungswand vorgesehen ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, daß im Hohlraum der Versorgungswand ein Sperrschalter für die Türe bzw. Türen aus dem Schlafwagenabteil bzw. den Schlafwagenabteilen in die Naßzellen angeordnet ist. Hiebei ist es zweckmäßig, im Hohlraum der Versorgungswand eine Absperrvorrichtung für die Verriegelung des Handwaschbeckens und bzw. oder der WC-Muschel,vorzugsweise im hochgeklappten Zustand, vorzusehen. Diese Maßnahmen ermöglichen dem Zugpersonal, die Türe der Naßzelle bei Störungen rasch versperren zu können bzw. die Möglichkeit, die Benützung des Handwaschbeckens und/oder der WC-Muschel zu verhindern, ohne den Passagier im Schlafabteil zu stören. Schließlich bestehen weitere Gegenstände der Erfindung darin, daß zumindest ein sich über die gesamte Höhe und Breite der Naßzelle erstreckender und dem Naßzellenraum zugekehrter Teil der Versorgungswand mit der Zwischenwand zwischen den benachbarten Naßzellen aus Kunststoff, z.B. GFK oder Duroplast, einstückig ausgebildet ist und daß unterhalb der Versorgungswand ein sich mindestens über einen Teil einer oder beider Naßzellen erstreckender Ver- und Entsorgungskanal vorgesehen ist, welcher vorzugsweise nach Entfernen eines seitengangseitigen Teiles der Versorgungswand vom Seitengang zugänglich ist und daß die beiden WC-Muscheln der nebeneinander angeordneten Naßzellen an eine gemeinsame Vakuumentsorgungseinrichtung angeschlossen sind, zu deren Beätigung vorzugsweise ein Verzögerungsschalter vorgesehen ist, welcher bei gleichzeitiger Betätigung der Entsorgungseinrichtung von beiden WC-Muscheln aus die Entsorgung einer der beiden bis zum Ende der Entsorgung der anderen verzögert. Diese Maßnahmen bieten einzeln und in Kombination Vorteile für die Reinigung bzw. Wartung bzw. den Betrieb der Naßzeile. 2
AT 398 058 B
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Naßzelle schematisch dargestellt ist.
Es zeigen Fig. 1 eine Draufsicht der Naßzellen zweier benachbarter Schlafwagenabteile und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie il-ll der Fig. 1.
Es bezeichnen 1 und 2 zwei benachbarte Abteile eines Schlafwagens, welche durch eine Zwischenwand 3 voneinander getrennt und von einem entlang einer Seitenwand 20 des Schlafwagens geführten Seitengang 17 durch Türen 18,19 begehbar sind. Zu beiden Seiten der Zwischenwand 3 ist je eine Naßzelle 4 bzw. 5 angeordnet, in welcher sich ein Spiegelschrank 6 mit einer Abstellfläche 7, ein Handwaschbecken 8 sowie eine WC-Muschel 9 befinden. Das Handwaschbecken 8 und die WC-Muschel 9 sind untereinander um je eine Drehachse 10 bzw. 11 in einer als Nische ausgebildeten Versorgungswand 12 jeweils in Richtung des Pfeiles A nach oben schwenkbar angeordnet, sodaß sowohl das Waschbecken 8 als auch die WC-Muschel 9 im Nischenraum 13 versenkbar sind und mit ihrer Bodenwand 14 bzw. 15 eine abteilseitige Seitenverkleidung bilden, die gleichzeitig die Rückwand eines Duschraumes 16 bilden. Der Spiegelschrank 6 mit seiner Abstellfläche 7 befindet sich oberhalb des klappbaren Handwaschbeckens 8.
Die Versorgungswand 12 ist einheitlich für beide Naßzellen 4, 5 und schließt sie gegenüber dem Seitengang 17 ab. An ihrer dem Seitengang 17 zugekehrten Außenwand weist sie eine Öffnung auf, in welcher Absperrarmaturen für das Handwaschbecken 8 und die WC-Muschel 9 vorgesehen sind, sodaß eine Bedienungsperson im Falle einer Störung diese ohne Belästigung der Reisenden im Schlafwagen beheben kann. In vorteilhafter Weise sind die Absperrarmaturen so ausgeführt, daß sie beim Absperren der Ver- bzw. Entsorgung des Handwaschbeckens 8 und bzw. oder der WC-Muschel 9 gleichzeitig auch das Handwaschbecken 8 bzw. die WC-Muschel 9 im hochgeklappten Zustand verriegeln. Diese Anordnung der Verriegelung macht das Abkiappen eines gestörten Teiles der sanitären Anlagen durch den Reisenden unmöglich und ist vorzugsweise so getroffen, daß die Teilbenützbarkeit vom Handwaschbecken 8 und bzw. oder der WC-Muschel 9 aufrechtbleibt. Hiebei besteht die Möglichkeit der Zusammenfassung beider benachbarter WC-Einheiten in bezug auf Entsorgung. Bei einer Vakuumentsorgung können in diesem Falle beide WC-Muscheln 9 an ein gemeinsames Vakuumsystem angeschlossen sein, welches im Bedarfsfälle entweder die eine oder die andere Muschel entsorgt. Für seltene Fälle, in denen beide Muscheln gleichzeitig benützt und die Benutzer der beiden Muscheln den Druckknopf, Hebel od. dgl. für die Entsorgung gleichzeitig betätigen, ist ein Verzögerungsschalter vorgesehen, weicher die Entsorgung der einen der beiden Muscheln erst nach Entsorgung der anderen Muschel einleitet. Eine derartige Verzögerung kann beispielsweise 30 sek sein. Die Türen 18,19 sind vorzugsweise im Anschluß an die Versorgungswand 12 auf der einen bzw. anderen Seite derselben vorgesehen. Jede der beiden Naßzellen 4 bzw. 5 kann vom zugehörigen Schlafwagenabteil 1 bzw. 2 durch eine eigene Tür 23 bzw. 22 betreten werden, wobei ein Sperrschalter für die Türen ebenfalls in der Service- bzw. Bedienungsöffnung für die Aufnahme der Absperrarmaturen untergebracht sein kann.
Im Rahmen der Erfindung kann jede Naßzelle 4 bzw. 5 als eigener Bauteil ausgebildet sein, weicher vom Seitengang 17 aus in das Schlafwagenabteil einsetzbar ist und die Trennwand zwischen den beiden Schlafwagenabteilen bildet. In diesem Fall kann für beide benachbarte Schlafwagenabteile eine Naßzelle vorgesehen sein, die von beiden Abteilen aus begehbar ist. Die komfortablere Ausführung besteht aus zwei zu einer Einheit verbundenen Naßzellen, die ebenfalls vom Seitengang aus einsetzbar ist, und einen Teil der Trennwand zwischen den beiden Abteilen bildet. Hiebei ist es auch möglich, die Trennwand der beiden Naßzellen so weit zu verlängern, daß sie auch die Trennwand für die gesamte Tiefe der beiden benachbarten Abteile bildet, wobei im Anschluß an den Teil der Trennwand außerhalb der Naßzellen 4 und 5 Speisetischchen u.dgl. 24 bzw. 25 vorgesehen sein können. Hiebei sind die Baueinheiten so ausgebildet, daß die Versorgungswand 12 mit einer öffenbaren Rückwand versehen ist, nach deren Öffnen oder Entfernen ein darunter befindlicher Versorgungskanal 26, welcher auch als Entsorgungskanal dienen kann und sich unterhalb der Versorgungswand, vorzugsweise über beide Naßräume 4 und 5 erstreckt, zugänglich ist.
Die Versorgungswand 12 oder ein der Naßzelle zugekehrter Teil derselben, welcher nischenförmig ausgeführt ist und eine Vertiefung zur Aufnahme des Spiegelkastens sowie eine Abstellfläche aufweist, kann als ein einstückiges Kunststoffelement, z.B. aus GFK oder Duroplast ausgebildet sein, welches, mit Ausnahme der Öffnungen für die Aufnahme der Drehachsen 10 bzw 11 für das Handwaschbecken 8 und die WC-Muschel 9, keine Öffnungen zur Rückseite aufweist und daher vollkommen dicht ist. Dadurch kann etwaiges Restwasser leicht nach unten in Richtung einer Duschtasse od.dgl., die ebenfalls ein Bestandteil der Kunststoffwand sein kann, abfließen, sodaß die Naßzelle und deren Bestandteile mühelos gereinigt werden können.
Selbstverständlich können derartige Naßzellen auch für andere Zwecke, z.B. für Autobusse verwendet werden. 3
Claims (9)
- AT 398 058 B Patentansprüche 1. Naßzelle für ein Fahrzeug zur Personenbeförderung, insbesondere ein Schienenfahrzeug, z.B. einen Schlafwagen mit Schlafwagenabteilen, insbesondere mit zumindest einer geschlossenen WC-Anlage 5 mit Vakuumentsorgungseinrichtung, wobei die Naßzelle als ein in das Fahrzeug ersetzbarer Bauteil ausgebildet und mindestens mit einer WC-Muschel, einem Handwaschbecken und einer Dusche versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die WC-Muschel (9) und das darüber liegende Handwaschbecken (8) an einer Versorgungswand (12) um je eine horizontale Drehachse (10 bzw. 11) nach oben klappbar sind, und daß der durch die aufgeklappte WC-Muschel (9) io und das aufgeklappte Handwaschbecken (8) freigegebene Raum als Duschraum (16) ausgebildet ist.
- 2. Naßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (10 bzw. 11) des Handwaschbeckens (8) und bzw. oder der WC-Muschel (9) als Ver- und bzw. oder Entsorgungsleitung ausgebildet ist. 15
- 3. Naßzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungswand (12) an einen Seitengang (17) enschiießt und einen von diesem zugänglichen Hohlraum aufweist, in welchem Absperrarmaturen für die Ver- und bzw. oder Entsorgungsleitung des Handwaschbeckens (8) und der WC-Muschel (9) untergebracht sind. 20
- 4. Naßzelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßzeilen (4,5) je zweier benachbarter Schlafwagenabteile (1,2) nebeneinander angeordnet und zu einem vom Seitengang (17) ersetzbaren Bauteil verbunden sind, wobei eine gemeinsame Versorgungswand (12) vorgesehen ist.
- 5. Naßzelle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum der Versorgungswand (12) ein Sperrschalter für die Türe bzw. Türen (22,23) aus dem Schlafwagenabteil bzw. den Schlafwagenabteilen (4, 5) in die Naßzellen (4, 5) angeordnet ist.
- 6. Naßzeile nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum der 30 Versorgungswand (12) eine Absperrvorrichtung für die Verriegelung des Handwaschbeckens (8) und bzw. oder der WC-Muschel (9),vorzugsweise im hochgeklappten Zustand, vorgesehen ist.
- 7. Naßzelle nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein sich über die gesamte Höhe und Breite der Naßzeiien (4, 5) erstreckender und dem Naßzellenraum zugekehrter 35 Teil der Versorgungswand (12) mit der Zwischenwand (3) zwischen den benachbarten Naßzellen aus Kunststoff, z.B. GFK oder Duroplast, einstückig ausgebildet ist.
- 8. Naßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Versorgungswand (12) ein sich mindestens über einen Teil einer oder beider Naßzellen (4 bzw. 5) erstrecken- 40 der Ver- und Entsorgungskanal (26) vorgesehen ist, welcher vorzugsweise nach Entfernen eines seitengangseitigen Teiles der Versorgungswand (12) vom Seitengang (17) zugänglich ist.
- 9. Naßzelle nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden WC-Muscheln (9) der nebeneinander angeordneten Naßzellen (4,5) an eine gemeinsame Vakuumentsorgungseinrich- A5 tung angeschlossen sind, zu deren Betätigung vorzugsweise ein Verzögerungsschalter vorgesehen ist, weicher bei gleichzeitiger Betätigung der Entsorgungseinrichtung von beiden WC-Muscheln (9) aus die Entsorgung einer der beiden bis zum Ende der Entsorgung der anderen verzögert. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 50 4 55
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