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Toilettenabteil für Schienenfahrzeuge Die Erfindung betrifft ein Toiletten
abteil für Schienenfahrzeuge mit äußeren Anschlüssen für die Versorgungsleitungen
Die Toilettenabteile bieten, besonders in Reisefernzügen, hinsichtlich ihrer Ausstattung
einen verhältnismäßig großen
Komfort. Dieses bedingt den Einbau
vieler Ausrüstungsteile, die bisher einzeln oder zumindest in nur kleinen Baugruppen
in die Reisezugwagen montiert werden. Diese Einzelmontage und die zugehörige. Installation
der Versorgungs- und Betätigungsleitungen kann in dem engen Toilettenabteil nicht
ohne gegenseitige Behinderung der Monteure und deshalb unrationell durchgeführt
werden. Auch entspricht die Gestaltung der einzelnen Baugruppen, wie z. B. der Waschtisch,
der Behälter für gebrauchte Handtücher und die offene Verlegung von Leitungen, nicht
modernen gestalterischen Gesichtspunkten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angeführten Nachteile
zu beheben und ein Toiletten abteil für Schienenfahrzeuge in Fertigbauweise zu schaffen,
welches weitestgehende Vormontage und eine bessere Gestaltung einzelner Baugruppen
gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abteil
als vorgefertigte Zelle aus wenigen Großelementen, in die sämtliche Ausrüstungsteile
eingebaut sind, zusammengesetzt ist und die vorgefertigte Zelle als Einheit in das
Fahrzeug einsetzbar und mit den Versorgungsleitungen verbindbar ist.
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In Ausführung der Erfindung ist die vorgefertigte Zelle aus einem
Waschtischelement, einem Abortelement und einem Deckenelement zusammengesetzt.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die vorgefertigte
Zelle im Grundriß langssymmetrisch angeordnet.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Waschtischelement
mit abgeschrägten äußeren Ecken versehen ist, die nach dem Einbau in das Fahrzeug
mit diesem dreieckige Hohlräume bilden, in welche Versorgungs- und Betätigungsleitungen
installiert sind und daß das Abortelement eine verkleidete Nische aufweist, in der
Wasserleitungen geführt sind.
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Die Erfindung weist erhebliche Vorteile gegenüber bekannten in Einzelmontage
hergestellten Toiletteslabteilen auf. Der Grundkörper der Zelle besteht im wesentlichen
aus einem Waschtisch- und Abortelement, die durch ein Deckenelement nach oben hin
abgeschlossen werden. Diese Elemente werden in der Serienherstellung zweckmäßig
im Formpreßverfahren gefertigt, wobei sich aus hygienischen Gründen eine weitgehende
Anwendung von nichtmetallischen Werkstoffen, wie z. Bo glasfaserverstärktem Kunststoff
oder anderen geeigneten hochschlagfesten Kunststoffen wie ABS-Polymerisate, anbietet.
Hierdurch ist eine formschöne Gestaltung der gesamten Zelle möglich und es können
alle Kanten abgerundet werden, wodurch Verschmutzung weitgehend vermieden und die
Reinigung erleichtert wird.
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Der Grundriß der Zelle ist längssymmetrisch, so daß alle Teile der
Innenausstattung wahlweise links oder rechts anzuordnen sind und der Einbau an beiden
Enden eines Reisezugwagens möglich ist. Die Abmaße der aus den Grundelementen vorgefertigten
Zelle können genau den Wagenmaßen so angepaßt werden, daß sie genau durch die Stirnwandöffnung
eines Wagens in das vorbereitete, mit den Versorgungsanschlüssen versehene Wagengerippe
einzuschieben ist.
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Die Grundelemente werden vor dem Zusammenbau der Zelle,
z.
B. im Taktverfahren, mit allen Einbauten und Installationen versehen. Dabei ist
das Waschtischelement erfindungsgemäß so ausgestattet, daß in ihm ein Waschtisch
mit eingebautem Waschbecken und in der Waschtischoberfläche angeordneter Einwurföffnung
für gebrauchte Handtücher, ein über dem Waschtisch angeordneter Spiegel, ein Vorratsbehälter
für Handtücher und ein Seifenspender eingebaut sind.
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Weiterhin sind in das Abortelement erfindungsgemäß ein Leibstuhl,
eine über dem Leibstuhl angeordnete Fensteröffnung, ein Klosettpapierhalter, ein
Aschenbecher und ein Haltegriff eingebaut.
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Nach dem Einbau sämtlicher Ausrüstungsteile und dem Einschieben der
vorgefertigten Zelle in das Wagengerippe erfolgt allenfalls nur noch der Einbau
der Tür, des Fensterrahmens und der Gangwand sowie das Anschließen der Versorgungsleitungen.
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Zusammenfassend: Es entstehen durch die erfindungsgemäße Fertigbauweise
des Toilettenabteils Einsparungen an Fertigungsstunden und Durchlaufzeiten; es sind
keine Paßarbeiten im Wagen notwendig; durch die weitgehende Verwendung von Kunststoff
wird Gewicht eingespart und die Oberflächen der Zellen- und Verkleidungsteile sind
formschöner und hygienischer; sie können zudem leichter gereinigt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Zellen-Grundkörper
in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 ein Deckenelement für den Zellen-Grundkörper,
Fig. 3 einen Schnit III-III der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt IV-IV der Fig. 2, Fig.
5 einen Grundriß der fertigen, eingebauten Zelle, Fig. 6 einen Längsschnitt durch
die Zelle entsprechend den Linien VI-VI der Fig. 5 und Fig. 7 einen Querschnitt
durch die Zelle entsprechend den Linien VII-VII der Fig. 5.
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Ein Zellen-Grundkörper 1 für das Toilettenabteil besteht entsprechend
den Figuren 1 und 2 aus einem Waschtischelement 2, einem Abortelement 3 und einem
Deckenelement 4.
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Zwischen Seitenwänden 5 und 6 des Waschtischelementes 2 ist eine Einbauplatte
7 und an einer Rückwand 8 ein Ablagebord 9 integriert. Weiterhin weist das Waschtischelement
2 abgeschrägte Ecken lla und llb, einen Deckenteil 12a mit einer Entlüfteröffnung
13 sowie einen Fußbodenteil 14a auf. Das Abortelement 3 ist unten mit einer Konsole
15 und an der Vorderseite mit einem Vorbau 16 versehen. In Letzterem ist eine Öffnung
17 für den Fenstereinbau vorgesehen. Weiterhin weist auch das Abortelement einen
Deckenteil 12b und einen Fußbodenteil 14b auf. Das Waschtischelement 2 und Abortelement
3 sind mit je einem abgesetzten Randstreifen 2a und 3a versehen, die entsprechend
Fig 3 nach erfolgtem Einbau.
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der Ausrüstungsteile zusammengefügt und, z.B. durch Kleben, verbunden
werden. Eine durch die
Verbindung der beiden Elemente 2 und 3 sich
ergebende äußere Stoßfuge 18 ist in der Fig. 1 rund um den Zellen-Grundkörper 1
eingezeichnet.
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Das Deckenelement 4 besteht entsprechend den Figuren 2 und 4 aus einem
Rahmen 20 und einer nach unten klappbaren Luke 21. Der Rahmen weist ebenfalls einen
abgesetzten Randstreifen 20a auf, der beim Zusammenbau mit den Deckenteilen 12a
und 12b verbunden wird. An der Vorderseite des Zellen-Grundkörpers 1 ist ein Türausschnitt
22 eingezeichnet. Infolge der Längssymmetrie des Grundkörpers kann der Türausschnitt
auch an der entgegengesetzten Längswand angeordnet werden.
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Ein aus den Grundelementen 2 bis 4 zusammengebautes und mit allen
Ausrüstungsteilen versehenes Toilettenabteil 10 ist in der Figur 5 im Grundriß und
in den Fig. 6 und 7 in Schnitten dargestellt. Das Abteil ist in das Wagengerippe
eingebaut, von dem hier an der Fensterseite ein Träger 30 strichpunktiert angedeutet
ist, mit dem auch ein Rahmen 31 für das nichtdargestellte Fenster verbunden ist
In die Türöffnung 22 sind Rahmenhölzer 32, ein Blendrahmen 33 und in diesem eine
Tür 34 eingesetzt. Die Rahmenhölzer sind mit einer das Toiletten abteil 10 verkleidenden
Gangwand 35 verbunden. An der Tür ist ein Spiegel 36 angebracht.
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Die in das Toilettenabteil 10 eingebauten Haupt-Baugruppen sind ein
Leibstuhl 40 und ein Waschtisch 50. Der Leibstuhl 40 ist auf die Konsole 15 gesetzt
und besteht aus einer Sitzschüssel 41, einem Deckel 42, einer Spulleitung 43, einem
Fußbetätigungshebel 44 und einem Abflußrohr 45. Zur Baugruppe Leibstuhl gehören
ferner ein
Klosettpapierhalter 46, ein Aschenbecher 47 und ein Haltegriff
48. Die Spülleitung 43 wird in einer Nische 49, die aus dem Vorbau 16 des Abortelementes
3 mit dem nicht dargestel-lten Wagengerippe gebildet ist, unsichtbar hochgeführt.
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Die Baugruppe Waschtisch 50 besteht aus einem Waschbecken 51 mit Syphon
52 und, Abflußrohr 53, einem unterhalb der Waschtischplatte 7 angebauten, abnehmbaren
Behälter für gebrauchte Handtücher 54 mit einer in eine Öffnung 55 der Waschtischplatte
7 eingebauten, den Behälter 54 verschliessenden Federklappe 56, einer Mischbatterie
57, einem Auslaufhahn 58, dem bereits im Grundelement vorhandenen Ablagebord 9,
einem Seifenspender 59, einem beleuchteten Klappspiegel 6-0, einem Behälter für
Papierhandtücher 61, einer Rasiersteckdose 62 und einer Fußbetätigung für aschwasser
63. Das Waschbecken 51 mit Syphon 52 und Abflußrohr 53 ist mit einer Kunststoffverkleidung
in Säulenform 64 abgedeckt.
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Der Fußboden des Toilettenabteils ist mit einem Belag 65 versehen
und mit Hilfe eines Abflußrohres 66 leicht zu reinigen-.
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Entsprechend Fig. 5 sind in dem zwischen den abgeschrägten Ecken 11a
und 11b vorhandenen Hohlraum zum nicht dargestellten Wagengerippe Leitungen geführt.
Und zwar an dem Ecken teil lla eine Stromzuführungsleitung 70 und an dem Eckenteil
llb eine weitere Stromleitung 71, zwei Wasserrohre 72 und zwei Bowdenzüge 73 zur
Betätigung von nicht dargestellten Waschwasserventilen.
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Die erfindungsgemäße Ausführung des Toilettenabteils in Fertigbauweise
mit einer aus Grund elementen vorgefertigten Zelle
gestattet die
Verwirklichung anderer zweckmäßiger Grundrisse und eine von der gezeigten Ausführungsform.
abweichenden Ausstattung mit Ausrüstungsteilen.
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- Patentansprüche -