AT396163B

AT396163B - Schloss mit wenigstens einem motorisch verdrehbaren zylinderkern und verschlussanlage

Info

Publication number: AT396163B
Application number: AT0117491A
Authority: AT
Inventors: Mijodrag Ing Makivic
Original assignee: Evva Werke
Priority date: 1991-06-11
Filing date: 1991-06-11
Publication date: 1993-06-25
Also published as: ATA117491A; EP0542944A1; DE59205160D1; ATE133464T1; NO307430B1; NO922196L; FI930586A; TW209267B; FI930586A0; DK0542944T3; NO922196D0; ES2082469T3; EP0542944B1; DE9207789U1; WO1992022720A1

Description

AT 396163 B

Die Erfindung betrifft ein Schloß mit wenigstens einem motorisch verdrehbaren Zylinderkern, der in einem Zylindergehäuse drehbar gelagert und mit einer Schließnase auf Drehung verbunden ist und wobei der Zylinder· kern mit einer Antriebswelle eines Motors auf Drehung verbunden ist. Weiters betrifft die Erfindung eine Verschlußanlage. S Bei zentralen Schließanlagen, die elektrisch oder elektronisch über eine Zentrale steuerbar sind, kann es notwendig sein, die Schlösser individuell oder mehrere oder alle Schlösser der Anlage von der Zentrale aus zu betätigen. Bekannte derartige Schlösser weisen elektrische Antriebe auf, die in den Türbeschlägen angeordnet sind, die dadurch ein großes Volumen besitzen und unansehlich wirken.

Die CH-PS 669 42S zeigt ein derartiges Schloß mit einem motorisch verdrehbaren Zylinderkem, der in einem 10 Zylindergehäuse drehbar gelagert und mit einer Schließnase auf Drehung verbunden ist, wobei der Zylinderkem mit einer Abtriebswelle eines Motors auf Drehung verbunden ist. Der Motor und das Getriebe ist in einem speziellen Beschlag untergebracht, wie in Fig. 4 dieser Druckschrift dargestellt ist. Der Motor und die Antriebseinheit ist somit nicht Bestandteil des Schlosses, sondern des Schloßbeschlages.

Weitere bekannte Konstruktionen unterscheiden sich grundsätzlich von der erfindungsgemäßen Konstruktion. IS Die CH-PS 668.451 zeigt lediglich eine axial verschiebbare Verriegelung an einem Schließzylinder. Ein Antrieb des Zylinderkems mit einem Motor ist hier nicht vorgesehen. Die US-PS 4 328 693 zeigt keinen motorischen Antrieb des Zylinderkems, sondern es wird durch einen axial verschiebbaren Elektromagnet ein Schlüssel in den Zylinderkem eingeschoben, wonach ein Drehknauf gedreht werden kann. Die DE-OS 25 04 774 offenbart einen axial verschiebbaren Riegel und nicht ein motorisch verdrehbares Zylinderschloß. 20 Es stellt sich die Aufgabe, den motorischen Antrieb für den oder die Zylinderkeme unmittelbar im Schloßbereich unterzubringen, bevorzugt in einem Türknauf herkömmlicher Größe. Bevorzugter Weise soll dabei der Türknauf auch handbetätigbar sein, um im Falle von Stromstörungen oder für das normale Öffnen der Tür eine Betätigung per Hand zu erlauben. Insbesondere werden derartige motorisch angetriebene Schließzylinder an Hoteltüren vorgesehen, wobei an der Zimmerinnenseite der Drehknauf befestigt ist, während von der anderen Seite das 25 Schloß mittels eines Schlüssels geschlossen oder geöffnet werden kann.

Gemäß vorliegender Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein mit dem Zylindergehäuse drehfest verbundener Ring in einer ringförmigen Nut des Zylinderkemes angeordnet ist, daß die Abtriebswelle in den Ring eingreift und mit diesem auf Drehung verbunden ist, und daß die Antriebswelle zur Drehachse des Zylinderkems außerzentrisch angeordnet und im Zylinderkem gelagert ist. Die Verschlußanlage ist dadurch gekennzeichnet, daß 30 mehrere solche Schlösser vorgesehen und über eine zentrale Steuereinheit äbgefragt und gesteuert sind.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.

Fig. 1 zeigt im Mittellängsschnitt ein Doppelzylinderschloß gemäß Erfindung. Die Fig. 2 und 3 sind Schnitte nach den Linien (A-A) und (B-B) in Fig. 1. Fig. 4 ist ein teilweiser Mittellängsschnitt durch eine andere 35 Ausführungsvariante. Fig. 5 ist eine teilweise geschnittene Ansicht des Zylinderschlosses mit zugehörigem Schlüssel.

Fig. 1 zeigt im Querschnitt die Tür (1), in der das Doppelzylinderschloß (2) angeordnet ist. Die von der Schließnase (3) gesteuerte Türschloßkonstruktion ist zur Vereinfachung der Zeichnung nicht dargestellt.

Auf der rechten Türseite, bevorzugt die Türinnenseite, sitzt ein Drehknauf (4), durch dessen Drehung per 40 Hand das Schloß (2) verriegelt oder entriegelt und die Tür dabei versperrt oder geöffnet weiden kann.

Der Drehknauf weist ein Gehäuse (5) auf, das von einer Abdeckkappe (6) abgeschlossen ist. Mit (7) ist die Drehachse bezeichnet, die sowohl für den Drehknauf als auch für die Zylinderkeme des Zylinderschlosses (2) gleich ist.

Im Gehäuse (5) ist exzentrisch, d. h. versetzt zur Drehachse (7), ein elektrischer Motor (8) mit einem 45 Untersetzungsgetriebe (9) angeordnet. Das Abtriebsritzel (10) ragt in eine entsprechende exzentrisch angeoidnete Ausnehmung (11) des zugehörigen Zylinderkems (12). Das Abtriebsritzel (10) greift mit einer Zähnung in ein innenverzahntes Rad (13), das einerseits in einer ringförmigen Ausnehmung (14) des Zylindergehäuses (15) sitzt und über den Fortsatz (16) mit dem Gehäuse (15) drehfest verbunden ist, und das andererseits in eine Nut (17) des Zylinderkems eingreift, wobei der Zylinderkem gegenüber dem innenverzahnten Rad (13) verdrehbar 50 ist. Siehe dazu auch die Schnittdarstellungen Fig. 2 und Fig. 3.

Wird der Motor-Getriebeblock (8), (9) mit Strom versorgt, dreht sich das Abtriebsritzel (10), das in das innenverzahnte Rad (13) eingreift. Dadurch kommt es zu einer Verdrehung des Zylinderkems (12) und zu einer Verdrehung der Schließnase (3) mit entsprechender Betätigung des zugehörigen Türschlosses. Die Verdrehung des Zylinderkems (12) bedeutet auch eine Verdrehung des Drehknaufes (4). 55 Wenn das Schloß über den Drehknauf (4) per Hand betätigt wird, kommt es zufolge der Exzentrizität der Lagerung des Abtriebsritzels (10) ebenfalls zu der Verdrehung des Zylinderkems (12) und damit zur Betätigung des Schlosses.

Die Stromversorgung des Motors (8) erfolgt über die Kabel (18), die den Strom in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zu einem Ringmagnet (19) leiten. Nach Art eines Transformators erfolgt eine kontaktlose 60 Energieübertragung auf den parallel dazu angeoidneten zweiten Ringmagnet (20), und der darin induzierte Strom wird an den Motor (8) über hier nicht dargestellte Leitungen weitergeleitet. Für die Feststellung der Drehlage des Zylinderkems (12) und für die Ermittlung der Drehrichtung ist im -2-

Claims

AT396 163 B Zylinderkem (15) ein Lichtschrankenmodul (21) angeordnet, dessen Sensoren (22) (Fig. 3) gegen den Zylin-derkem (12) gerichtet sind. Der Zylinderkem (12) ist mit Reflexionsmarken (23) versehen, die bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel die Form von Kerben aufweisen. Anstelle von Kerben können auch andere Reflexionsmarken wie glänzende Flächen, schwarz-weiß Markierungen, etc. vorgesehen worden. Durch Auswertung des Signales des Lichtschrankenmoduls kann festgestellt werden, in welcher Diehlage sich das jeweilige Schloß befindet, sodaß von der Steuerzentrale entsprechende Schaltungen für den elektrischen Motor (8) getätigt werden können. Wie den Fig. 1 und 3 zu entnehmen ist, liegen zwei Korben in Achsrichtung des Zylinderkems nebeneinander und liegen um einen Winkelbetrag (ß) gegeneinander versetzt. Der Winkel (ß) ist so bonessen, daß in 0-Lage des Zylinderkems (12) (also nicht verdreht) beide Kerben (23) gleichzeitig ihren zugeordneten Sensor ansprechen lassen. Beim Verdrehen in die eine Richtung wird einer der beiden Kerben (23) früher und die andere Kerbe später den Sensorenbereich volassen. Bei Verdrehung in die andere Richtung ist die Reihenfolge umgekehrt Damit ist die Drehrichtung durch eine entsprechende Elektronik eindeutig feststellbar. Das Ansprechen beider Sensoren gleichzeitig bedeutet den Durchgang durch die O-Stellung, wobei eine entsprechende Zählschaltung um eins hoch- oder herunterzählt. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 entspricht im wesentlichen jenem der Fig. 1 und gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Unterschied liegt in der Stromversorgung des Motors (8). Über die Kabel (18) gelangt der Strom zu Schleifringen (24). Von diesen Schleifringen wird der Strom über Schleifkontakte (25) angenommen und über Kabel dem Motor (8) zugeleitet. Fig. 5 zeigt schematisch die Ansteuerung des elektrisch betätigten Drehknaufes gemäß den vorangehenden Figuren. Der elektronische Schlüssel (26) weist bei diesem Ausführungsbeispiel eine integrierte Schaltung (27) und Sendeelemente (28) auf. Die Sendeelemente (28) senden ein Codesignal aus, das von der Leseantenne (29) empfangen, entsprechend verstärkt und über die Leitungen (30) an die Steuerzentrale (31) weitergeleitet wird. In der Steuerzentrale (31) werden die empfangenen Signale ausgewertet, ob sie mit einem vorgegebenen Code übereinstimmen. Bejahendenfalls wird über die Leitung (32) der Motor (8) (hier nicht dargestellt) des Schlosses mit Strom versorgt und der Zylinderkem entsprechend verdreht. Von der Zentrale (31) kann auch da1 Sperrzustand des Schlosses festgestellt und notwendigenfalls ferngesteuert die elektrische Sperrung veranlaßt werden. In Gefahrenfällen (Brand) können alle Schlösser oder Schloß oder Schloßgruppen gemeinsam zentral aufgesperrt werden. PATENTANSPRÜCHE 1. Schloß mit wenigstens einem motorisch verdrehbaren Zylinderkem, der in einem Zylindergehäuse drehbar gelagert und mit einer Schließnase auf Drehung verbunden ist und wobei der Zylinderkem mit einer Abtriebswelle eines Motors auf Drehung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß daß ein mit dem Zylindergehäuse (15) drehfest verbundener Ring (13) in einer ringförmigen Nut des Zylinderkems (12) angeordnet ist, daß die Abtriebswelle in den Ring (13) eingreift und mit diesem auf Drehung verbunden ist, und daß die Abtriebswelle (10) zur Drehachse (7) des Zylinderkems (12) außerzentrisch angeordnet und im Zylinderkem gelagert ist
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (13) ein innenverzahntes Rad und die Abtriebswelle ein Zahnritzel sind.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (8), gegebenenfalls mit Getriebe (9), in einem verdrehbaren Handknauf (4) angeordnet ist
4. Schloß nach Ansprach 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkem (12) eine oder mehrere abtastbare Markierungen (23) zur Bestimmung der Drehlage und der Drehrichtung aufweist.
5. Schloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (23) eine Kerbe oder eine reflektierende Fläche ist
6. Schloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abtastung der Markierung (23) wenigstens ein Lichtschrankenelement (21) vorgesehen ist -3- AT 396 163 B
7. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stromübertragung von der Türe zum drehbaren Knauf Schleifkontakte (24,25) vorgesehen sind.
8. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stromüber-5 tragung von der Türe zum drehbaren Knauf eine kontaktlose Energieübertragungseinheit (19,20) vorgesehen ist.
9. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkem zwei Markierungen aufweist, die nebeneinander und um einen Winkel (ß) gegeneinander verdreht angeordnet sind, 10 und daß jeder Markierung ein Sensor (22) zugeordnet ist.
10. Verschlußanlage, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schlösser nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9 vorgesehen und über eine zentrale Steuereinheit (31) abgefragt und gesteuert sind. 15 Hiezu 4 Blatt Zeichnungen -4-