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Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung mit einem Schliesszylinder für ein elektromotorisch und hilfsweise mechanisch sperrbares Schloss, insbesondere Mehrriegelschloss, wobei mindestens ein Zylinderkern in einem Gehäuse drehbar gelagert ist und gefederte Stiftzuhaltungen durch die Zahnung eines Schlüssel aus einer Sperrstellung in eine Freigabestellung für ein Verdrehen des Zylinderkemes verschiebbar sind, wobei die Drehung des Zylinderkernes bei vollständig einge- schobenem Schlüssel über eine Kupplung an eine das Zylindergehäuse uberragende Sperrnase ubertragbar ist und wobei ferner zwischen Zylinderkern und Gehäuse ein elektrischer Schalter, insbesondere mit Magneten und Reed-Kontakten zum Ein- und gegebenenfalls Ausschalten des Elektromotors für die Schlossbetätigung vorgesehen ist-
Es sind sowohl sogenannte Motorzylinder bekannt,
die einen Elektromotor in einem Knauf eines Doppelschliesszylinders aufweisen, als auch servobetätigte Schlösser mit einem Elektro- motor, der in die Schlossmechanik eingreift Die Aktivierung des Motors erfolgt vom Innenraum aus über frei zugängliche Taster ähnlich wie bei einem Knaufzylinder oder Hotelzylinder, der von innen ebenfalls ohne Schlüssel betätigbar ist.
Bei dem mit dem Knauf bzw. dem Elektromotor verbundenen Innenzylinder eines Doppelschliesszylinders fehlen demnach auch die Stiftzu- haltungen Von der Aussenseite wird ein Schlüssel in den Schlüsselkanal des nach aussen ge- nchteten Zylinderkemes eingeschoben, wobei die coderichtige Zahnung des Schlüssels die Stiftzu- haltungen dieses Zylinderkernes in die Freigabestellung (Teilung zwischen Zylinderkem und Gehäusebohrung) verschiebt, der Zylinderkem dann mit Hilfe des Schlüssels gedreht und ein Schlüsselschalter dadurch betätigt werden kann Neben einer mechanischen Schalterbetätigung ist auch eine elektronische Betätigung mit Reed-Kontakten und Permanentmagneten möglich.
Bei Stromausfall muss die Schlossbetätigung sichergestellt sein. Daher ist es bekannt, Puffer- batterien einzusetzen, die den Zeitraum bis zur Wiederherstellung der Energieversorgung über- brücken
Aus der DE 93 03 702 U1 ist ein elektronisch betätigbarer Schliesszylinder bekannt sowie ein Notschlüssel für ein mechanisches Offnen. Der elektronisch betätigbare Schliesszylinder weist an der Türinnenseite einen Drehknopf auf Es wird dabei nicht ein Sperrvorgang eines Schliess- zylinders mit Einstemmschloss, also ein Ausschieben oder Einziehen eines Riegels durch einen Elektromotor bewirkt, sondern lediglich ein elektronischer Schliesszylinder für sich auch im Notfall sperrbar gehalten.
Die EP 779 404 A2 betrifft ein Sicherheitsschloss mit einem von einer Zentrale aus elektro- mechanisch betätigbaren Riegel, der bei Störungen auch mechanisch durch einen Schlüssel betätigbar ist Zusätzlich ist zur unabhängigen Betätigung ein Schalter vorgesehen, der durch einen weiteren Schlüssel eingeschaltet werden kann.
Die Erfindung geht von einem durch einen Elektromotor und hilfsweise mechanisch sperrbaren Schloss, insbesondere Mehrnegelschloss, aus und betrifft eine Steuervorrichtung mit einem Schliess- zylinder der eingangs beschriebenen Art
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Schlossbetätigung mit jedem Einzel- oder Anlagenschlüssel zu ermoglichen, sodass nicht auf einen Notschlüssel zurückgegriffen werden muss, sondern jeder Berechtigte auch bei Stromausfall mit seinem Schlussel sofort sperren kann Dies wird dadurch erreicht, dass der Schlüssel, wie an sich bekannt, zur Verschiebung der Stiftzuhaltungen eine Zahnung mit Steuerflächen aufweist, die zur Schlusselspitze hin verlängert sind und dass das Ausmass der Verlängerung der Steuerflächen mindestens der Eingriffstiefe des Schlüssels in die Kupplung entspricht,
wobei der Schlüssel die Stiftzuhaltungen bereits vor Erreichen der Kupplung in die Freigabeposition verschiebt Im Normalbetrieb arbeitet der Schlüssel ohne Kupplungs- betätigung Es kann aber, wie bei einem Notschlüssel eines Doppelschliesszylinders bekannt, der Zylinderkern bereits gedreht werden, da dies die verlängerten Steuerflächen der Schlüsselzahnung ermöglichen Mit der Drehung des Zylinderkernes, z. B um 30 nach links und bzw oder nach rechts, wird jeweils ein elektrischer Schaltvorgang ausgelöst, der die elektromotorische Schloss- betätigung in Gang setzt Das Mehrriegelschloss als typischer Verschluss, für welchen ein Motoran- trieb konzipiert ist, kann so ohne Kraftaufwand gesperrt werden.
Für den Fall einer Stromstörung bzw bei leeren Battenen oder Akkus kann der Schlüssel zur Gänze eingeschoben werden Die Schlüsselspitze betätigt die Kupplung bzw. greift in diese. Es ist dabei weiterhin Teilung der Stiftzuhaltungen erreicht, also die Drehung des Zylinderkemes auch in der ganz eingeschobenen Schlüsselstellung gewährleistet. Infolge der bewirkten Kupplung
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zwischen Zylinderkern und Spermase dreht sich bei einem Öffnen mittels des Schlüssels die Sperrnase längs einer Kreisbahn und überträgt die Kraft auf die Schlossmechanik Als Kupplung zwischen Zylinderkem und Sperrnase ist jede beliebige bekannte Konstruktion einsetzbar, die eine zuverlässige Übertragung des Drehmoments vom Zylinderkern, z B auf einem Spermasenring mit Spermase, ermöglicht.
Dazu sind beispielsweise axial verschiebbare Klauen im Zylinderkem möglich, die beim vollständigen Einschieben des Schlüssels durch die Schlüsselspitze zur Kupplung in das Innere des Spermasenringes gegen Federkraft mitgenommen werden Die Klauen sowie die Innenflache des Sperrnasenringes weisen Formschlusselemente zur Übertragung des Drehmomentes auf.
Um ein begrenztes Einstecken für die Schalterbetätigung von einem vollständigen Einstecken des Schlüssels unterscheiden zu können, kann eine Kugelraste zylinderseitig vorgesehen sein, die die erste unvollständige Einschubtiefe spürbar fixiert Erst bei einem weiteren axialen Kraftaufwand kann die Kugelraste überwunden und der Schlüssel zur Gänze in den Schlüsselkanal für einen mechanischen Sperrvorgang eingeschoben werden
Eine Variante der Einschubbegrenzung für den Schlüssel sieht vor, dass ein die Einschubtiefe des Schlüssels in einen Schlüsselkanal begrenzender entfembarer Anschlag am Schlüssel vorge- sehen ist, der vorzugsweise ein in eine Ausnehmung des Schlüsselquerschnitts eindrückbares Federblättchen umfasst,
das sich von der Schlüsselreide zum Schlüsselschaft erstreckt und dessen Stirnfläche der Schlüsselquerschnitt überragt und in Langsrichtung zur Schlüsselspitze hin ge- sehen einem festen Anschlag für die vollständige Einschubtiefe des Schlüssels vorgelagert ist.
So genügt es bei einer Ausführung des Schlüssels bereits, den Schlüssel an der Reide fest zusammenzudrucken, um eine Federraste, die den Anschlag bildet, zurückzudrücken und den Weg für ein weiteres vollständiges Einschieben des Schlüssels freizumachen Alternativ dazu ist es zweckmässig, wenn ein die Einschubtiefe des Schlüssels in einen Schlüsselkanal begrenzender Anschlag zylinderseitig als elektromagnetisch betatigter Riegel vorgesehen ist, an den eine An- schlagfläche des Schlüssels anliegt und der bei Stromausfall, insbesondere durch Federkraft, zurückschiebbar ist und den vollen Einschubweg für den Schlüssel freigibt Diese Ausführung gibt den Einschubweg des Schlüssels bei Energieausfall selbständig frei, sodass lediglich am Kraft- aufwand beim Sperrvorgang und auf Grund der 360 -Drehung feststellbar ist,
dass ohne Motorhilfe gesperrt oder geöffnet wurde
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Steuervorrichtung ist in den Zeichnungen dar- gestellt. Fig 1 zeigt einen Langsschnitt eines sogenannten Motorzylinders gemäss der Erfindung, Fig 2 einen Querschnitt nach der Linie 11-11 in Fig 1, Fig 3 eine Variante zum Schlüssel in Drauf- sicht, Fig 4 den Schlüssel in Seitenansicht, Fig 5 einen Längsschnitt durch einen Teil des Motorzylinders nach Fig 1 mit vollständig eingeschobenem Schlüssel und Fig 6 einen Querschnitt nach der Linie VI - VI in Fig. 5 mit strichpunktierten Linien, die die Schlossmechanik symbolisieren
Ein Doppelschliesszylinder nach Fig. 1 und 5 weist zwei drehbar in einem Zylindergehäuse 1 gelagerte Zylinderkeme 2 und 3 auf.
Der Zylinderkern 2 wird durch einen Schlüssel 4 betätigt, der Stiftzuhaltungen 5 von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung fur die Drehung verschiebt. Die Stiftzuhaltungen 5 weisen jeweils eine Kern- und einen gefederten Gehäusestift auf Die Kemstifte ragen in den Schlüsselkanal 6 und werden durch Steuerflächen 7 im Zahnungsbereich des Schlüssel 4 (bzw der Schlusselbrust) so verschoben, dass die Berührungsflächen der Kernstifte mit den Gehäusestiften genau in der Zylinderkernmantelfläche bzw. Bohrungsfläche des Zylinder- gehäuses liegt Dies entspricht der üblichen Funktion eines Schliesszylinders. Der Schlüssel 4 weist nun Steuerflächen 7 auf, die in Richtung zur Schlüsselspitze hin verlängert sind.
Dadurch wird die Freigabestellung der Stiftzuhaltungen 5 (es sind fünf Paare von Kern- und Gehäusestiften in Fig 1 bzw Fig 5 dargestellt) bereits erreicht, bevor noch die Schlüsselspitze in die Kupplung 8 mit Sperrnasenring 9 und Spermase 10 eingreift bzw. diese betätigt Damit der Schlüssel 4 in dieser Stellung verharrt, ist entweder eine Kugelraste im Zylinderkern und eine Nut im Schlüsselschaft oder gemäss Fig 1 ein Anschlag in Form eines Federplättchens 11am Schlüssel 4 vorgesehen.
Nur wenn die Kugelraste durch erhöhten Kraftaufwand beim Einschieben des Schlüssels 4 in den Schlüsselkanal 6 überwunden oder das Federplättchen 11niedergedrückt wird, kann der Schlüssel 4 gemass Fig 5 zur Gänze in den Schlüsselkanal 6 eingeschoben werden. Dabei bleibt Teilung erhalten.
In der Position des Schlüssels 4 gemäss Fig 1 kann der Zylinderkern 2 gedreht werden, ohne
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dass die Kupplung 8 und der Spermasenring 9 bzw die Sperrnase 10 mitgedreht wird Die Drehung des Zylinderkernes 2, z B um 30 nach links oder rechts, löst einen oder mehrere Schalter aus, von welchen einer hier als Reed-Kontakt 12 mit Steuermagneten 13, 14 (Fig. 2) dargestelltist.
Eine Drehung des Zylinderkemes 2 nach links oder rechts wird als Steuersignal an einen Elektromotor 15 weitergegeben, der lrn Knauf des Innenzylinders untergebracht ist und dem zuhaltungslosen Zylinderkern 3, gegebenenfalls über ein Zahnradgetriebe betätigt Dieser ist mit dem Sperrnasen- nng 9 und mit der Sperrnase 10 über die Kupplung 8 verbunden Die Kupplung 8 wird nur dann ausgerückt, wenn der Schlüssel 4 gemäss Fig 5 zur Gänze in den Schlüsselkanal eingeschoben ist und die Schlüsselspitze demnach Verbindungselemente (nicht dargestellt) zwischen Sperrnasen- nng 9 und Zylinderkern 3 zurückschiebt.
Durch eine kleine Drehung mit dem Schlüssel 4 nach links oder rechts wird gemäss Fig. 1 über den Elektromotor 15 die Sperrnase 10 in Aufsperr- oder Zuspermchtung (Uhrzeigersinn bzw Gegenuhrzeigersinn) bewegt Sie treibt in bekannter Weise eine Schlossmechanik eines Einstemmschlosses, z B eines Mehrriegelschlosses an Fig 6 zeigt als Beispiel ein Zahnrad 16, in dem der Doppelschliesszylinder steckt und dessen Sperrnase 10 dasselbe in Drehung versetzt, wobei dieses unmittelbar oder über weitere nicht dargestellte Zahnräder, die Zahnstangen 17, 18, 19 verschieben, die mit Schubstangen oder Riegeln ver- bunden sind Die Schlossbetätigung gemäss Fig 1 ist besonders einfach und ohne Kraftaufwand auch bei aufwendigen Mehrriegelschlössern möglich.
Wenn allerdings der Strom ausfällt oder ein Akku entladen ist, dann muss der Kraftaufwand händisch geleistet werden Dazu wird das Federplättchen 11bzw. ein gemäss Fig. 3 und 4 seitlich an der Schlüsselrelde angebrachtes Federplättchen 20 eingedrückt, sodass es nicht mehr als Anschlag gegen die Stirnseite des Zylinderkernes 3 oder des Gehäuses 1 wirkt, sondern mit in den Schlüsselkanal 6 eingeschoben werden kann Wie bereits oben ausgeführt, bleibt bei weiterem Schlüsselemschub gemäss Fig. 5 die Freigabestellung der Stiftzuhaltungen 5 erhalten, denn die Kernstifte gleiten auf den verlängerten Steuerflächen 7, die sich ja in Einschubrichtung erstrecken und eine unveränderte Position der Stiftzuhaltungen 5 auch während der Schlüsselbewegung von Fig. 1 nach Fig 5 gewährleisten.
Die Schlüsselspitze rückt die Kupplung 8 mit dem Zylinderkern 3 aus und greift selbst kuppelnd in die Kupplung 8 ein (Fig 6) Es können auch Kupplungselemente durch die Schlüsselspitze aus dam Zylinderkern 2 ausgeschoben und formschlüssig in Ausneh- mungen des Spermasenringes 9 eingeschoben werden, sodass grössere Drehmomente zwischen Zylinderkern 2 und Sperrnasennng 9 bzw Sperrnase 10 übertragen werden. Bei Drehung des Schlüssels 4 erfolgt unmittelbar ein Mitdrehen der Spermase 10, die das Drehmoment auf den Zahnkranz 16 (Fig 6) überträgt, der die Zahnstangen 17,18, 19 bzw Schubstangen und Riegel eines Mehrriegelschlosses unmittelbar oder unter Zwischenschaltung weiterer Getriebezahnräder verschiebt.
Auf diese Weise hat jeder Schlüssel 4 eine Doppelfunktion, sodass jeder Zutrittsberechtigte auch bei Stromausfall ohne Notschlüssel im Stande ist, wie gewohnt Zutritt zu den Räumlichkeiten zu erlangen
Der Elektromotor 15 kann gemäss Fig 1 im Knauf aber auch an anderer Stelle, z.B im Mehrriegelschloss oder an diesem angeflanscht sein. Er kann ferner im Drückerschild an der Tür- innenseite untergebracht sein. Die Steuerung des Elektromotors erfolgt jedenfalls losgelöst von der mechanischen Schlossbetätigung über den frei drehbaren Zylinderkern 2 mit seinen Schaltern für Links- und Rechtsdrehung des Elektromotors Es kann ein Doppelzylinder mit beiderseitig betätig- barer Kupplung und Zylinderkemen 2,3 jeweils mit Stiftzuhaltungen 5 vorgesehen sein, wenn der Elektromotor am Schloss (Mehrriegelschloss) angreift.
Die Schalter (Reed-Kontakte 12, Magnete 13, 14) sind in diesem Fall einem Zylinderkem 2 oder auch beiden Zylinderkemen 2,3 zugeordnet Damit kann die Steuerung des Motors (Aufsperren, Zusperren) über den Schlüssel von innen und aussen erfolgen. Meist wird es bei getrennt vom Doppelzylinder angeordneten Elektromotoren, die direkt auf die Schlossmechanik einwirken, ausreichend sein, einem Knaufzylinder bzw Hotelzylinder einzusetzen Dabei handelt es sich um einen Doppelschliesszylinder, der von der Innenseite nicht mittels Schlüssel sondern durch einen Knauf betätigt wird. Der Innenzylinder ist zuhaltungslos und mit der Kupplung 8 bzw dem Spermasenring 9 und der Sperrnase 10 fest verbunden